Claudia fahrt mit Jan in ein Wellnesshotel irgendwo im Grenzgebiet zwischen Osterreich und Liechtenstein. Man hat sie zu einer literaturwissenschaftlichen Tagung eingeladen, dabei ist ihr Roman schon vor zwei Jahren erschienen und erwartungsgema von der Kritik ignoriert worden. Nicht mal Jan hat ihn gelesen. Sie verbringen die Tage mit merkwurdigem Sex und noch merkwurdigeren Mahlzeiten. Julius sucht seine Schwester Nora uber soziale Netzwerke, er hat sie vor Jahren aus den Augen verloren, jetzt will er ihr vom Tod der Mutter berichten, die im Gefangnis unter ungeklarten Umstanden verstorben ist. Nora lebt wohlstandsgelangweilt mit Karim zusammen, sie hat viel Geld mit Weinboutiquen gemacht, er mit Computerspielen. Hast du Lust ein bisschen zu schieen? fragt sie Julius. Der hatte eigentlich lieber ferngesehen ... Rdings Figuren bewegen sich durch eine gefhrlich surrende Gegenwart, sie sind gleichermaen berspannt wie kontrolliert. Man sieht viel fern, das Internet ist berall. Whrend im Hintergrund schon wieder irgendein Nahost-Konflikt lautlos ber den Bildschirm zieht, versucht man sich verzweifelt in unverbindlicher Kommunikation. Alles ist existenziell, nichts ist wichtig. 20XX ist gleichermaen erschreckend komisch wie grandios traurig und die Held*innen sind umsponnen von einer virtuos entworfenen Verlorenheit.