Wohin sind die Eltern des Jungen verschwunden, und was ist zwischen ihm und der jungen Frau, die auf der Couch der elterlichen Wohnung schlaft? Was geschieht mit dem Madchen, das sich im Kino vor der leeren Leinwand einen Film uber die letzten 20 Minuten seines Daseins vorstellt? Wen vermutet der Hotelgast hinter der Tur des anderen Zimmers, an die er klopft?In Die Stille am Ende des Flurs agiert Philipp Rding wie der Regisseur eines Episodenfilms, ein Kameramann, der eine Reihe von Einstellungen liefert, die ber Motive und indirekte Verweise miteinander kommunizieren. Dabei kommentiert Rding nie, formuliert keine Erkenntnisse: Er schreibt entlang der ueren Erscheinung, entwirft Szenen aus dem Leben von Grostadtunbekannten, die allesamt Kinder der Nouvelle Vague sein knnten, ist manchmal ganz nah an seinen Figuren dran, mal zeigt er sie verwackelt und unscharf; und wenn man einen Moment nicht hinsieht, sind sie verschwunden. Aber was geschieht, wenn eine Figur aus der Anordnung bricht? Wenn sie sich mitten im Lauf umdreht, durch die Kamera den Betrachter ansieht und es kurz darauf dunkel wird?