1. Einleitung
Wie es zu diesem Buch kam
Warum dieses Buch?
Wie Sie dieses Buch lesen sollten und was überhaupt auf Sie zukommt
Danksagungen
2. Grundlagen
Worauf dieses Buch basiert
Authentizität
Ehrlichkeit
Fairness und Langfristigkeit
Nichts erzwingen
3. Selbstanalyse
Fragen, die Sie sich stellen sollten
Was Sie bisher erlebt haben
Bewertungen, Urteile, Einschätzungen
Perspektivenwechsel
Metaphern
Noch etwas mehr Struktur?
Richard Nelson Bolles’ »What Color is Your Parachute?«
Barbara Shers »Wishcraft«
Psychologische Tests
Potenzial- und Leistungstests
Bochumer Inventar (BIP)
Diverse Potenzial- und Leistungstests des GEVA-Instituts
HVB-Profil Potenzialanalyse
Allianz-Perspektiventest
»Welcher Job passt zu mir?« von der Studenten-Community Unicum
Eignungstests für ein Informatikstudium
Berufsinteressentests
My Way – Der AK-Berufsinteressentest
»Was studiere ich?«
Self directed Search (SDS)/Holland Codes
Oxford Career Fitness Analysis
Situativer Interessentest (SIT)
Persönlichkeitstests
16 PF
Keirsey Temperament Sorter/Myers-Briggs Typ-Indikator (MBTI)
Sozionik
Enneagramm
Big-Five-Persönlichkeitstest
OSA – Online Self Assessment
DISG
Was sind Ihre Werte? Was motiviert Sie?
Karriere-Anker nach Ed Schein
Semiogramm
Wie arbeiten Sie im Team?
Und wenn Sie noch nicht genug haben ...
Wie geht es jetzt weiter?
4. Selbstständig als Freelancer
Generelles
Vor- und Nachteile
Was auf der Hand liegt: Urlaub, Krankheit, Weiterbildung
»Strategische Entscheidungen« und »Politik«
Entwicklungspfade oder »Gurus dürfen seltsam sein«
Mehr Abwechslung
Mehr Eigeninitiative und viel Selbstdisziplin
Mehr Stressresistenz und das Fliegen ohne Autopilot
Projekte – woher nehmen?
Professional-Service-Unternehmen
Der Vorstellungsprozess
Was beim Vertrag zu beachten ist
Regeln für den Umgang mit dem Bodyleaser
Projektbörsen
Kluge Honorarkalkulation
Marktpreis
Kalkulationsschema ausgehend vom Einkommen als Angestellter
Eine Warnung vor Selbstausbeutung
Die Projektfalle
Nein, Sie sind nicht scheinselbstständig
Wie Sie als Externer mit internen Mitarbeitern klarkommen
Oder lieber doch nicht?
5. Stellensuche
Ein paar generelle Anmerkungen
Stellenanzeigen in Printmedien
Jobbörsen
Spezialisierte Jobbörsen
Sonstige interessante Stellenmärkte
Metasuchmaschinen
Wie nutze ich Jobbörsen richtig?
Wie lese ich Stellenanzeigen richtig?
Mut zur Lücke
Die berühmten Soft Skills
Alternative Recherchequellen
Unternehmenskataloge
Messekataloge
Jobmessen und Karrieretage
Fachzeitschriften
Veranstaltungen und Vorträge
Verbände
Blogs
Und wie man sonst noch recherchieren kann ...
Stellengesuche
Networking für die Karriere
Ein Beispiel für gelungenes Networking
Methoden – Wie und wozu können Sie Networking verwenden?
Vereine, Usergroups und Stammtische
Messen und Kongresse
Ganz individuell: Ihre beruflichen Weggefährten, auch von früher
Freunde, Familie und Ihr Bekanntenkreis
Umgang mit Headhuntern
6. Bewerbungen
Ein paar Gedanken zu Selbstmarketing und anderem
Der Bewerbungsprozess
Zeitpunkt
Menge
Übersicht behalten!
Erreichbarkeit
Und wenn ich im Urlaub bin?
Wiedervorlage – wann und wie nachhaken?
Umgang mit Absagen, Motivationsproblemen usw.
Wie liest ein Personaler Ihre Bewerbung?
Beim Durchsehen des Lebenslaufs
Beim Lesen des Anschreibens
Beim Überfliegen der Zeugnisse
Zusammenfassend nach der ersten Durchsicht
Stimmen von der anderen Seite des Schreibtischs
Herr B., Großprojektleiter, Bank, Frankfurt
Silke Westphal, Zaesura Pro GmbH, Frankfurt
Claudia Raak, CEO, wibas IT Maturity Services GmbH
Peter Groll, Stellvertretender Niederlassungsleiter, ICT-Solutions, FERCHAU Engineering GmbH, Niederlassung Stuttgart
Frau C., Fachbereichsleiterin Qualitätskontrolle, ein Softwarehaus bei Köln
Jens W., Manager Human Resources, IT-Consulting Unternehmen, Frankfurt
Rudolf Raab, Abteilungsleiter Servicemanagement & IT-Reporting, IZB Informatik-Zentrum München-Frankfurt a. M. GmbH & Co. KG
C. Stellfeldt, Geschäftsführung, finius GmbH, Königstein i. T.
Dieter Eisenbach, Director Human Resources, PTV AG, Karlsruhe
Dr. Thomas Frühauf, Head of WEB-Technology Systems, vwd group, Frankfurt am Main
Rainer Wawrzik, Abteilungsdirektor, Commerzbank AG, Frankfurt am Main
Das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG) für Sie als Bewerber
Umfang der Bewerbung
Ihr Anschreiben
Wie man es nicht machen sollte
Das passgenaue Anschreiben
Machen Sie Angebote, statt Wünsche zu äußern
Keine Entschuldigungen, keine Rechtfertigungen
Weitere Fußangeln
Keine Gehaltsvorstellung nennen, wenn eine gefordert ist
Eine Gehaltsvorstellung nennen, wenn keine gefordert ist
Keinen Eintrittstermin nennen, obwohl er gefordert ist
Lebenslauf
Worauf achten Personaler?
Übersichtlichkeit und Konsistenz
Lückenlosigkeit
»Roter Faden«
Ohne geht’s nicht: Formales
Gliederungsvorschlag
Persönliche Daten: Schlank bleiben!
Was Sie gelernt haben: Ausbildungsdaten
Berufserfahrung: Setzen Sie Schwerpunkte!
Nebentätigkeiten
IT-Kenntnisse: Bitte lesergerecht aufbereiten
Sonstige Kenntnisse und Fähigkeiten: Klug auswählen und strukturiert darstellen
Die Kür: Sonstige Aktivitäten
»Und was machen Sie sonst so?« – Hobbys
»Macken« geschickt darstellen
Lücken im Lebenslauf
Kurze Verweildauern
»Dritte Seite« – vergessen Sie’s!
IT-Profil oder: Wie stelle ich Projekterfahrungen sinnvoll dar?
Zeugnisse – keine wissenschaftliche Abhandlung, bitte!
Die leidigen Formalien – und etwas zur Sprache
Foto
Sprache, Rechtschreibung und Zeichensetzung
Bewerbungsmappen und was sonst noch wichtig ist
Spezielles für Bewerbungen per E-Mail
Mailanschreiben
Anhang
Mailadresse
Initiativbewerbungen
Kurzbewerbungen
Exzellente Vorbereitung und ein Schuss mitten ins Herz
7. Das Vorstellungsgespräch
Gute Vorbereitung
Pünktlichkeit
Kleidung und andere Oberflächlichkeiten
Körpersprache
Was Personaler herausfinden wollen
Der Ablauf des Vorstellungsgespräches
Small Talk
Vorstellung des Unternehmens
Fragen, mit denen Sie rechnen sollten – und was Sie mit Ihren Antworten bewirken
Ehrlichkeit
Die üblichen Fragen
Etwas weniger übliche Fragen
Stressfragen
Fragen, bei denen Sie lügen dürfen
Erprobung der Sprachkenntnisse
Fallen
Fragen, die Sie stellen können und was Sie von so mancher Antwort zu halten haben
Fragen zur Tätigkeit
Fragen zu Technik
Fragen zur Organisation
Fragen zu Rahmenbedingungen
Fragen zur beruflichen Entwicklung
Fragen zu den »weichen« Faktoren
Das zweite Gespräch
Der Schnuppertag
Das Telefoninterview
Nach dem Gespräch
Verbleib
Erreichbarkeit
Bewerbungskostenerstattung
Gesprächsnachbereitung
Stimmen von der anderen Seite des Schreibtischs
Herr B., Großprojektleiter, Bank, Frankfurt/M.
Silke Westphal, Zaesura Pro GmbH (Personalberatung), Frankfurt/M.
Claudia Raak, CEO, wibas IT Maturity Services GmbH (ITBeratung), Darmstadt
Peter Groll, stv. Niederlassungsleiter, ICT-Solutions, FERCHAU Engineering GmbH (Ingenieurdienstleister), Niederlassung Stuttgart
Frau C., Fachbereichsleiterin Qualitätskontrolle, ein Softwarehaus bei Köln
Jens W., Manager Human Resources, IT-Consulting Unternehmen, Frankfurt/M.
Rudolf Raab, Abteilungsleiter Servicemanagement & ITReporting, IZB Informatik-Zentrum München-Frankfurt a.M. GmbH & Co. KG
C. Stellfeldt, Geschäftsführung, finius GmbH (Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Investment Banking), Königstein im Taunus
Dieter Eisenbach, Director Human Resources, PTV AG (ITBeratung für Verkehr, Transport und Logistik), Karlsruhe
Dr. Thomas Frühauf, Head of WEB-Technology Systems, vwd group (Finanzinformationsdienstleister), Frankfurt/M.
Rainer Wawrzik, Abteilungsdirektor, Commerzbank AG, Frankfurt/M.
8. Gehaltsverhandlung
Wo Sie nachschlagen können
Gehaltsübersichten
Gehaltstests
Gehaltsstudien
Und ansonsten ...
Verhandlungstechnik
Relevante Kriterien
Was Sie vermeiden sollten
Mit der persönlichen Lebensführung argumentieren
Mit dem argumentieren, was andere (angeblich) bekommen
Druck machen und drohen
Wie Sie es angehen können
Präsentieren Sie Ihre Erfolge!
Deckungsbeitrag ausrechnen
Betonen, wie man den Erfolg des Chefs unterstützt
Eine Zukunftsperspektive aufzeigen
Einen Zielkorridor festlegen
Identifizieren Sie Ihre Hemmschuhe
Mit Einwänden umgehen
Vertagen Sie sich
Konkretisieren Sie Erwartungen
Handeln Sie andere Vergünstigungen heraus
Bringen Sie variable Anteile ins Gespräch
9. Die Entscheidung
Strukturiert herangehen
Schritt 1 – Die Festlegung Ihrer Entscheidungskriterien
Schritt 2 – Die Gewichtung Ihrer Kriterien
Schritt 3 – Die Bewertung Ihrer Optionen
Schritt 4 – Das Ergebnis
Schritt 5 – Ihr Gefühl
Mögliche Fallen im Arbeitsvertrag
Das nachvertragliche Wettbewerbsverbot
Vertragsstrafen
Rückzahlung von Ausbildungskosten
Abgeltung von Überstunden
Das Ende der Bewerbungsphase
10. Ihr Job – Produktionseinsatz, Wartung, neues Release
Neu in der Firma – der Einstieg
Seien Sie neugierig
Wenn es menschelt
Socializing – von Festen und Feiern
Rückmeldungen
Ihre Entwicklung im Unternehmen oder: Wie es weitergeht
Vom Umgang mit Projektmanagern oder mit Vorgesetzten allgemein
Was Sie von einem guten Manager erwarten können
Delegieren und Vertrauen
Feedback und Überblick
Vertretung nach außen
... und was nicht
Explizites Lob
Hineindenken in Details
Ihre Sprache sprechen
Wie man sich einen guten Vorgesetzten »erzieht«
Seine Ziele kennenlernen
Seine Sprache sprechen
Ihn ernst nehmen
Ihm Infos liefern, ohne dass er nachfragen muss
Ihn loben
Eine Hand wäscht die andere
Besonderheiten bei der Projektarbeit
Überstunden und das Gefühl von Unentbehrlichkeit
Was tun gegen Burnout (am besten, bevor es soweit ist)?
Vom Umgang mit Kunden und Kollegen
Besondere Tipps für ....
Frauen
Ältere Arbeitnehmer
Quereinsteiger
Sonstige Komplikationen
Seilschaften
Politik
Mobbing
Gefangen im »Goldenen Käfig«
Die Entwicklung Ihres professionellen Selbst
Jahresgespräche
Weiterbildung
IT-Zertifikate
Soft Skills trainieren
Vielseitigkeit
Flexibilität
Kreativität
Auslandsaufenthalte
Auf und davon – der Ausstieg?
Niemals: Drohungen
Never ever: Dienst nach Vorschrift
Ebenfalls ein No-Go: Jammern, meckern, »Rants«
In aller Stille neu orientieren
Die Stunde der Wahrheit
Qualität bis zum Schluss
Ausstand feiern
11. Ihr Selbstmarketing im Netz und darüber hinaus
Chancen
Gefahren
Schritt 1: Finden Sie Ihr Thema (oder zwei oder drei)
Schritt 2: Gestalten Sie Ihre Onlinepräsenz
Blogs – Ihr Webtagebuch, Sammelalbum und Notizzettel in einem
Twitter – die Spatzen pfeifen es von den Dächern
Social Bookmarking
Social Networks und Foren
Schritt 3: Prüfen Sie Ihre Außenwirkung
Online Reputation Tools
12. Überleben als Techie
Was ist schlecht an Perfektionismus?
Wie kann ich Fehler vermeiden?
Prokrastination
Verkaufen ist nicht so mein Ding – gute Arbeit spricht doch für sich selbst!
Teamarbeit gut und schön, aber wenn ich Wissen teile, bin ich doch schön blöde, ich säge doch nicht an meinem eigenen Ast
Ich habe aber keine Lust, mich zum Verkäufertypen zu entwickeln – meine Stärke ist nun mal die inhaltliche Arbeit!
Warum verkaufen Sales-Droiden nicht realisierbare Lösungen mit unmöglichen Lieferterminen?
Und wenn ich nun mal andere Ziele habe als die Vertriebsschlipse?
Warum muss ich regelmäßig meine Zeit in Meetings verschwenden, bei denen für mich sowieso nichts Sinnvolles herauskommt?
In Diskussionen geht es doch darum, dass ich meinem Gegenüber klarmache, was die richtige Lösung ist, oder?
Warum kann ich als Gewinner in einem Konflikt ganz leicht zum Verlierer werden?
Warum sollte es eine gute Idee sein, anderen einen Gefallen zu tun? Damit die sich dann auf meine Kosten einen lauen Lenz machen?
Spricht irgendetwas gegen die Devise »Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser«?
Warum sollte ich mich Leuten gegenüber freundlich verhalten, die es absolut nicht verdient haben?
Ich ecke immer wieder an mit meinen Meinungen, was soll ich bloß tun?
Wenn ich mich meinen Kollegen gegenüber richtig verhalte, dann müsste doch auch alles so klappen, wie ich es möchte ...
Gibt es Gründe zu telefonieren, wenn man mailen kann? Oder hinzugehen, wenn man telefonieren kann?
Ich sehe überhaupt nicht ein, mich an sinnlose Regeln zu halten – warum sollte ich auch?
Was hat es mit dem Neinsagen-Lernen auf sich?
Was ich heute leiste, weiß doch in zwei Jahren sowieso keiner mehr zu würdigen ...
Warum ist die Antwort nicht immer 42?
Es liegt nicht an mir, sondern an den Arbeitgebern – ich bekomme einfach keine Chance auf dem Arbeitsmarkt!
Aber es stimmt doch: Arbeitgebern geht’s um ihren Profit und damit um Ausbeutung ihrer Mitarbeiter, oder etwa nicht?
Warum wiederholen sich bei mir immer und immer wieder dieselben Situationen?
Inwiefern sollte es entscheidend sein, ob ich mich selbst als Verlierer sehe? Wichtig ist doch, was die anderen denken!
Ich bin einfach so – wie soll man denn etwas an seinem Charakter ändern?
Es gäbe so einiges, was ich tun müsste – aber ich traue mich einfach nicht ...
Und was schließe ich nun daraus?
13. Professionelle Unterstützung
Personalberater
Private Arbeitsvermittler
Karriereberater und Berufscoaches
Persönliche Sympathie
Qualifikation des Coachs
Was Sie von einem Coach erwarten können und was nicht
Rahmenbedingungen
Preis
Hilfe aus dem Web
Computerwoche
Ingenieurkarriere
Managementwissen Online
Stichwortverzeichnis
Copyright
»Warum schreibst du eigentlich kein Buch?«
Das fragte mich vor einigen Jahren ein Bekannter, als wir eines Abends im Irish Pub saßen und außer über Nagios und IPV6 auch über die Besonderheiten gemeinsamer Bekannter unter den üblichen Verdächtigen redeten und über interessante Jobangebote.
Ja, warum eigentlich nicht? Lassen Sie mich etwas ausholen.
Eigentlich bin ich die klassische Geisteswissenschaftlerin – habe Romanistik studiert, und wenn ich das nicht getan hätte, wäre ich Buchhändlerin geworden. Oder Bibliothekarin.
Aber seit mehr als zwanzig Jahren arbeite ich privat und beruflich mit Rechnern. Seit etwa fünfzehn Jahren bin ich im Internet unterwegs, seit über 18 Jahren bin ich online und seit gut zehn Jahren zu unixoiden Systemen bekehrt (und habe es keinen Moment bereut – okay, nicht ernsthaft). Seit mehr als fünfzehn Jahren bin ich in der IT-Branche tätig und vor sieben Jahren habe ich Coaching und Beratung für Bewerbung und Beruf hinzugenommen. Die meisten meiner Kunden kommen aus der Branche, in der auch ich meine Heimat gefunden habe, der IT-Branche.
In all diesen Jahren habe ich viel gelernt – und das allermeiste von den Menschen, denen ich in meinen verschiedenen Jobs als Angestellte und Selbstständige begegnet bin, von meinen Kollegen, Klienten (aus dem Coaching) und Kunden (aus dem Consulting), meinen Vorgesetzten und Mitarbeitern, Lieferanten und Externen, Kontakten aus Foren, Newsgroups, Social Networks und dem IRC. Die allermeisten von ihnen hatten das, was man »Technik-Affinität« nennen würde, und nicht wenige waren sogar richtige Techies, Nerds oder Geeks[1], also Menschen, für die Rechner nicht einfach nur ein Mittel zum Zweck sind, sondern Teil der Lebensart.
Ich lese noch immer gerne Bücher und liebe Sprachen, aber dank all diesen Menschen habe ich eine neue Seite an mir kennengelernt: die analytisch-strukturierte, den »Ingenieursansatz«, die Liebe zum Detail und das Faible für Eleganz in technischen Lösungen. Diesen Menschen ist das vorliegende Buch gewidmet, denn sie sind es, die meinem Denken eine neue Facette hinzugefügt haben und denen ich – so hoffe ich – helfen kann, ihren ganz individuellen Weg in Bewerbung und Beruf zu finden.
Es gibt viele Bewerbungsratgeber, vielleicht sogar zu viele. Über so ziemlich jeden Aspekt von Bewerbungen wurde schon mindestens eine Regalreihe an Bänden verfasst, ob das nun die Bewerbung mit Mitteln von Web 2.0 ist oder die optimale Gestaltung einer »Dritten Seite«. Aber kaum ein Bewerbungsratgeber geht auf die besonderen Bedürfnisse und, wichtiger noch, die spezielle Denkweise von Menschen ein, die in der IT-Branche arbeiten oder arbeiten wollen. (Von echten Geeks sprechen wir noch gar nicht.) Und Bewerbungsratgeber starten zu spät und hören zu früh auf – die wenigsten helfen weiter, wenn es darum geht, herauszufinden, wo die Reise überhaupt hingehen soll, und die meisten hören auf, wenn der Vertrag unterschrieben ist. Aus meiner Praxis als Beraterin und Coach weiß ich aber, dass die ärgsten Bewerbungsprobleme bereits gelöst sind, wenn jemand sich fragt, wie seine Bewerbungsunterlagen aussehen sollen, und die wirklichen Berufsprobleme erst anfangen, wenn der erste Tag im neuen Job anbricht.
Diese Lücke wollte ich schließen mit einem Buch, das Informatiker und Geeks versteht und sie dort abholt, wo sie stehen, das Beispiele wählt, die nicht dem Alltag des kaufmännischen Leiters oder der Krankenschwester entnommen sind, sondern dem des Java-Entwicklers oder der Systemadministratorin. Das auf ihre Denkweise eingeht und wichtige Besonderheiten von Berufen in der IT-Branche berücksichtigt und dessen Autorin die Besonderheiten der Arbeit dort kennt – aus eigener langjähriger Erfahrung.
Fangen Sie einfach irgendwo an – wenn Ihnen ein Abschnitt ins Auge springt, lesen Sie hinein. Die Kapitel bauen zwar aufeinander auf, aber trotzdem können Sie da anfangen, wo es für Sie gerade interessant oder akut ist. Sehen Sie diesen Band als praktische Hilfe an, als Denkanstoß, als Anregung – aber seien Sie sich auch darüber im Klaren, was Sie nicht bekommen werden:
Rezepte, die Sie nur »nachkochen« müssen
Standardanschreiben oder -lebensläufe, die Sie nur noch mit Ihren Daten füllen müssen
Allheilmittel, die todsicher funktionieren
esoterisches oder ideologisches Gedankengut, das Ihren blinden Glauben erfordert
Die wenigen Grundlagen, oder lassen Sie es mich besser Axiome nennen, die diesem Buch zugrunde liegen, stelle ich Ihnen in Kapitel 2 vor.
Wenn Sie sich gar nicht sicher sind, wo es beruflich für Sie hingehen soll, beginnen Sie mit Kapitel 3. Hier lesen Sie einiges darüber, wie Sie mehr über sich selbst erfahren können. Sie lernen Methoden kennen, wie Sie Ihre Stärken und Schwächen identifizieren können und auch, wie Sie herausfinden können, welche Berufsbilder damit korrespondieren.
Sie wissen schon, was Sie ungefähr machen wollen, sind sich aber unsicher, ob als Angestellter oder als Selbstständiger? Dann steigen Sie bei Kapitel 4 ein, denn hier geht es um Vor- und Nachteile der Freelancer-Tätigkeit, um juristische und finanzielle Fragen und um Tipps und Tricks.
Sie kennen Ihre Berufung, aber Ihnen fehlt die richtige Idee, wo Sie Firmen finden, die die Jobs anbieten, die Sie suchen? Dann blättern Sie zu Kapitel 5, denn hier zeige ich Ihnen, wo Sie interessante Stellenangebote finden, auch abseits der ausgetrampelten Pfade, und Sie erfahren, wie Sie Stellenanzeigen richtig deuten. Außerdem lernen Sie, was sich hinter dem Buzzword »Networking« verbirgt und wie Sie es für sich nutzbringend einsetzen können.
Wenn Ihre Wunschunternehmen identifiziert sind und die Stellenanzeigen schon vor Ihnen liegen, dann stürzen Sie sich direkt auf Kapitel 6. Hier geht es darum, wie Sie Ihren Bewerbungsprozess vernünftig organisieren, wie Sie ein Anschreiben ansprechend formulieren und Ihre Vorzüge im Lebenslauf angemessen präsentieren – und wie Sie das Ganze unfallfrei per Mail an die Adressaten übermitteln. Auch was es mit IT-Profilen und der »Dritten Seite« auf sich hat, erfahren Sie hier.
Kapitel 7 hilft Ihnen, wenn Sie schon einen Schritt weiter sind und Sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch haben. Ich zeige, wie Sie sich vorbereiten sollten und was im Gespräch auf Sie zukommen kann. Außerdem gebe ich Anregungen zu Fragen, die Sie selbst stellen können, wenn Sie sich ein aussagekräftiges Bild von Ihrem potenziellen Arbeitgeber machen wollen.
Aber nicht nur die Inhalte sind wichtig – auch das Gehalt muss stimmen. Damit Sie bei den Gehaltsverhandlungen nicht über den Tisch gezogen werden, sollten Sie sich zuerst mit Kapitel 8 befassen.
Bevor Sie endgültig einen Arbeitsvertrag unterschreiben, lesen Sie Kapitel 9 – hier geht es um Fallen im Arbeitsvertrag, die Sie kennen sollten, und Sie lernen Methoden kennen, wie Sie zu einer Entscheidung kommen können, die Kopf und Bauch zufriedenstellt.
Kapitel 10 befasst sich mit der Zeit nach der Vertragsunterzeichnung: Worauf sollten Sie achten, wenn Sie neu in einer Firma sind? Und was können Sie tun, damit es für Sie auch positiv weitergeht? Welche Weiterbildungen sind sinnvoll und wie machen Sie Ihrem Chef schmackhaft, dass Sie sich weiterentwickeln wollen? Welche Verhaltensoptionen gibt es bei Problemen mit »Schlipsen«, aber auch mit Kollegen, sodass Sie nicht unter die Räder kommen? Auch der Abschied von einer Stelle ist ein Thema: Wie gestaltet man eine Kündigung und die Zeit danach so, dass man keine verbrannte Erde hinterlässt?
Kapitel 11 ist in der zweiten Auflage neu hinzugekommen – hier geht es um Ihr Selbstmarketing im Web und darüber hinaus. Ich zeige Ihnen, wie Sie Ihre Aktivitäten im Internet für Ihren beruflichen Erfolg nutzen und sich gegen negative Einflüsse schützen können.
In Kapitel 12 finden Sie einige FAQs – häufige Fragen, die sich im Berufsleben stellen und über die gerade Geeks und Informatiker immer wieder stolpern – und meine Antworten dazu.
Kapitel 13 schließlich gibt Hinweise, wie und wo Sie professionelle Hilfe finden, wenn Ihnen dieses Buch nicht ausreicht.
Dazu, dass dieses Buch werden konnte, was es ist, habe nicht nur ich beigetragen, sondern auch viele andere Menschen.
Allen voran Martin Kaiser, der mir nicht nur immer wieder sein wertvolles Feedback zu meinen Entwürfen geliefert hat, sondern auch Geduld hatte, wenn ich in einer Schreibkrise steckte, und es klaglos hingenommen hat, dass ich über Monate viele Stunden unserer gemeinsamen Freizeit mit Schreiben verbracht habe.
Auch Volker Bombien gebührt großer Dank für seine ermutigenden Mails, seine zahlreichen Anregungen und dafür, dass er sich immer sicher war, dass dieses Buch ein Erfolg wird.
Vielen Dank an Nicole »dyfa« Britz für ihre vielen Ideen, ihr unermüdliches Gegenlesen und nicht zuletzt für die wunderschönen Illustrationen!
Danke auch an Tobias »Hoeni« Henöckl, Jörg Hoh und Dorothea Winterling für ihre Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge, sowie an Svea Müller für ihre Hilfe beim Probekapitel, das den Verlag von diesem Projekt überzeugt hat.
Ebenfalls ein Dankeschön an alle meine Interviewpartner, die sich Zeit für meine Fragen zu Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräche genommen haben, als da wären:
M. B. aus einer Bank in Frankfurt
Frau C. aus einem Softwarehaus bei Köln
Dieter Eisenbach von der PTV AG
Dr. Thomas Frühauf von der vwd Group
Peter Groll von der Ferchau Engineering GmbH
Rudolf Raab von der IZB Informatik-Zentrum München-Frankfurt a. M. GmbH & Co. KG
Claudia Raak von Wibas IT Maturity Services GmbH
Corinna Stellfeldt von der finius GmbH
Rainer Wawrzik von der Commerzbank AG
Jens W. von einem IT-Consulting-Unternehmen
Silke Westphal von der Zaesura Pro GmbH
Michael B., Software Engineer bei einer Großbank
Herzlichen Dank auch an alle, die ihre »Geschichte aus der freien Wildbahn« (Kapitel 5) und Geschichten aus der weiten Welt (Kapitel 10) erzählt haben, und an diejenigen, die mit Kommentaren in meinem Blog Ideen beigetragen haben, vor allem Sven Rimbach.
Ein besonderer Dank gilt Jens Link, der alles ins Rollen brachte.
Und nicht zuletzt danke ich meinen Lesern, die mir gezeigt haben, dass dieses Buch eine Lücke schließt.
[1] Mehr dazu, was Nerds oder Geeks ausmacht, finden Sie in Kapitel 11.
Wenn Sie von diesem Buch maximal profitieren wollen, sollten Sie wissen, auf welchen Grundüberzeugungen meine Überlegungen basieren und in welches Koordinatensystem ich meine Erfahrungen einordne. Ich skizziere im Folgenden, was ich als Axiome ansehe und daher nicht infrage stelle.
Ihre Aufgabe im Leben ist nicht, Linus Torvalds oder Bruce Schneier zu werden. Ihre Aufgabe ist es auch nicht, Ihren Eltern, Ihrem Partner oder Ihren Freunden zu gefallen oder deren Vorstellungen davon zu erfüllen, wie Sie sein und was Sie tun sollten. Ihre Aufgabe im Leben ist es, Sie selbst zu sein. Eifern Sie daher nicht irgendwelchen Vorbildern nach, wie bewundernswert sie auch sein mögen – schauen Sie sich lieber den einen Trick hier und den anderen Kniff dort ab, aber gehen Sie Ihren eigenen Weg. Es ist die wichtigste, edelste, aber auch schwerste und langwierigste Aufgabe, herauszufinden, was Ihnen selbst entspricht. Das kann Ihnen niemand abnehmen, und dieser Weg lässt sich weder abkürzen noch beschleunigen.
Wo liegen Ihre Stärken, was wollen Sie damit anfangen und wie gehen Sie am besten mit Ihren Schwächen um? Oder ganz allgemein: Wo soll Ihr Weg Sie entlangführen und was wollen Sie am Ende erreicht haben? Was soll auf Ihrem Grabstein stehen? Bei dieser Entdeckungstour soll Ihnen dieses Buch behilflich sein.
Wenn Sie sich auf die Suche nach Ihrem Weg machen, muss Ehrlichkeit Ihr Begleiter sein. Damit ist zum einen die Ehrlichkeit anderen gegenüber gemeint – nicht nur dann, wenn man dafür Applaus bekommt, sondern auch dann, wenn man Unverständnis erntet oder Ablehnung oder gar Hass auf sich zieht (auch wenn das viel seltener geschieht, als man meinen könnte). Und sogar dann, wenn man sich damit in ein zweifelhaftes Licht rückt, zwischen allen Stühlen sitzt, sich lächerlich macht.
Und als ob das nicht genug wäre: Damit ist auch – und das ist vielleicht noch viel schwerer zu erreichen und zu leben – die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber gemeint. Das bedeutet den Verzicht auf Lügen, Ausflüchte, Beschönigungen und Ausreden, die das Ego schonen. Wenn Sie das, was ist, verwechseln mit dem, was sein sollte, betrügen Sie sich selbst und stehlen sich Lebenszeit und Möglichkeiten zum Glücklichsein. Wenn Sie sich auf Ehrlichkeit einlassen, kann die Lektüre dieses Buches helfen, Ihre kleinen Selbstlügen zu entlarven und große überflüssig zu machen.
Die Welt ist klein, jeder kennt jeden über ein paar Ecken – und das gilt erst recht für das Berufsfeld Informationstechnologie. Das Internet hat diesen Umstand sichtbar gemacht und Hürden eingerissen, die uns vorher daran hinderten, übergreifende, überregionale, manchmal sogar globale Kontakte zu knüpfen und zu nutzen. In einem solchen Biotop ist es – von ethischen Überlegungen ganz abgesehen – ein Gebot der Klugheit, fair miteinander umzugehen, denn mit unlauteren Mitteln machen Sie sich nicht nur angreifbar, sondern vergiften das Umfeld, in dem Sie agieren und mit anderen kooperieren wollen.
Legen Sie also für sich selbst fest, wie Sie behandelt werden wollen und wie Sie mit anderen umgehen wollen. Wenn Sie sich bemühen, danach zu leben, werden Sie merken: In den meisten Fällen wird Ihr Verhalten honoriert und mit Fairness beantwortet werden. In den Fällen, wo das nicht geschieht, steht es Ihnen frei, den Kontakt einzustellen, oft sogar kurzfristig. Kein Kontakt ist so unentbehrlich, als dass sie seinetwegen Ihr Niveau unterschreiten sollten.
Seien Sie aber auch zu sich selbst fair und gewöhnen Sie sich ab, sich bei Fehlern niederzumachen oder unsinnig hohe Anforderungen an sich selbst zu stellen. Im Zweifel überlegen Sie: Wie würde ich mich einem guten Freund gegenüber verhalten? Und dann seien Sie sich selbst dieser Freund. Wie das funktionieren kann, dazu finden Sie Anregungen in den verschiedenen Kapiteln dieses Buches.
Aus den gleichen Gründen, aus denen Sie fair sein sollten, ist es auch angebracht, langfristig zu denken. Nur wenn Sie Lösungen finden, die allen Beteiligten Vorteile bringen, werden Sie auf Dauer erfolgreich sein. Kurzfristige Triumphe auf Kosten anderer erzeugen vielleicht vorübergehende Befriedigung – Verbündete gewinnen Sie so nicht, und schlimmstenfalls schaffen Sie sich Feinde. Wenn Sie kurzfristig denken, müssen Sie überlegen, wie Sie sich vor anderen Menschen schützen – wenn Sie langfristig denken, dürfen Sie sich darauf freuen, dass andere Menschen sich erkenntlich erweisen. Die Ratschläge, die ich in diesem Buch gebe, berücksichtigen diese Überlegungen.
Schlussendlich: Es gibt Situationen, da ist das Beste, was man tun kann, nichts zu tun. Manchmal ist die Zeit nicht reif oder jemand ist noch nicht bereit, etwas einzusehen, etwas zu tun oder zu lassen, und nichts kann daran etwas ändern – man kann es nur geschehen lassen. Das ist kein Eingeständnis von Schwäche, sondern eine Erkenntnis, die dazugehört, auch und gerade für die Situationen, um die es in diesem Buch geht. Es gibt nicht die perfekte Technik, um jeden Job zu bekommen oder das todsichere Berufsfeld, in dem ernste Probleme per se ausgeschlossen sind. Aber das ist auch gar nicht nötig, wenn Sie lernen, mit dem, was Sie nicht kontrollieren können, umzugehen, wenn Sie Unsicherheit zu akzeptieren lernen und manchmal auch einfach nutzen können, was sich Ihnen gerade anbietet.