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Nr. 268

– ATLAN exklusiv Band 129 –

 

Das Seuchenschiff

 

Einsatz auf einem Hinterwäldler-Planeten – und Begegnung mit dem Spion des Imperators

 

von Kurt Mahr

 

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Das Große Imperium der Arkoniden kämpft um seine nackte Existenz, denn es muss sich sowohl äußerer als auch innerer Feinde erwehren. Die äußeren Feinde sind die Maahks, deren Raumflotten den Streitkräften des Imperiums schwer zu schaffen machen. Die inneren Feinde Arkons sind die Herrschenden selbst, deren Habgier und Korruption praktisch keine Grenzen kennen. Gegen diese inneren Feinde ist der junge Atlan, der rechtmäßige Thronerbe und Kristallprinz von Arkon, bereits mehrmals erfolgreich vorgegangen. Selbst empfindliche Rückschläge entmutigen ihn nicht und hindern ihn und seine rund 12.000 Helfer nicht daran, den Kampf gegen Orbanaschol III., den Usurpator, mit aller Energie fortzusetzen.

Atlans geheime Zentrale, von der aus alle Aktionen gegen Orbanaschol ihren Anfang nehmen, ist der Planet Kraumon.

Auch auf diesem Planeten abseits aller Sternenrouten ist inzwischen längst bekannt, dass Orbanaschol bei den letzten Wahlen eine eklatante Blamage erlitten hat. Es gärt auf Arkon – und offenbar kann sich der Usurpator nur noch mit Gewalt am Ruder halten.

Anbetrachts dieser Lage rechnet Atlan eine große Chance für sich aus, sollte er es schaffen, nach Arkon zu gelangen. Ein Weg voller Risiken und Gefahren bietet sich an: die KAYMUURTES, die berühmten Kampfspiele!

Der Kristallprinz entschließt sich, diesen Weg zu begehen – natürlich nicht, ohne Vorbereitungen ganz besonderer Art zu treffen.

Zu diesen Vorbereitungen gehört DAS SEUCHENSCHIFF ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan und Fartuloon – Der Kristallprinz und sein Lehrmeister kapern ein Seuchenschiff.

Corpkor – Der Tiermeister verständigt sich mit Bakterien.

Rec – Kommandant der SLUCTOOK.

Kamarthon Yoren – Agent des Kaiserlichen Nachrichtendiensts.

Ashkor Taheel und Morihethan – Siedler von Samoc-Tabel.

1.

 

Die Sache mit den Flechten kam ihm, so könnte man es ausdrücken, ungelegen. Sie engte ihn in seiner Bewegungsfreiheit ein. An der Durchführung seines Auftrags hinderte sie ihn dagegen – wenigstens vorläufig noch – nicht. Seinem Auftrag konnte er nur nachgehen, wenn die SLUCTOOK irgendwo landete. Da die SLUCTOOK aber seit dem Auftauchen der Flechten nirgendwohin gerufen worden war, konnte er nicht behaupten, dass er etwas versäumt hätte. Solange das Schiff durch die weiten Räume des Dashkon-Sektors patrouillierte, war es gleichgültig, ob er den Kranken spielen musste oder nicht.

Die Frage war, ob die anderen sterben würden, bevor die SLUCTOOK die nächste Landung ausführte. In diesem Fall konnte er einfach behaupten, er sei aufgrund seiner kräftigen Konstitution der einzige Überlebende. Man würde Arkon benachrichtigen, die SLUCTOOK desinfizieren und mit einer neuen Mannschaft versehen. Er würde zu dieser neuen Mannschaft gehören und seine Aufgabe weiterverfolgen können.

Anders war es, wenn die Besatzung bei der nächsten Landung noch lebte. Dann musste er, um nicht aufzufallen, ebenfalls den Kranken spielen. Es war nicht abzusehen, was dann aus seinem Auftrag werden würde.

Es hatte vor einigen Monaten, kurz nach dem letzten Seucheneinsatz, damit begonnen, dass Rec mit zweien seiner Spezialisten ein paar Experimente durchführen wollte. Man war sich darüber im Klaren gewesen, dass die Versuche ein Risiko bedeuteten. Das Virus, das bei der letzten Seuche zum ersten Mal identifiziert worden war, war heimtückisch und besaß die Fähigkeit, sich jeder denkbaren Änderung der Umweltbedingungen mühelos anzupassen.

Rec hatte, wie er meinte, ausreichende Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Der Ablauf der Versuche wurde minuziös kontrolliert. Das Labor war hermetisch abgeriegelt. Wenn es wirklich zu einer Katastrophe kam, dann waren nur Rec und seine beiden Mitarbeiter davon betroffen.

Aber irgendwo musste ihnen schließlich doch ein Fehler unterlaufen sein. Das Virus ließ sich nicht einsperren. Es drang durch die hermetische Abriegelung und breitete sich im Schiff aus. Durch Recs Versuche war es inzwischen vielfach mutiert und hatte nach Erscheinung und Wirkungsweise kaum mehr Ähnlichkeit mit dem Seuchenvirus, aus dem es hervorgegangen war. Aus Recs Labor kam der erste Alarm. Die beiden Spezialisten hatten sich infiziert. Rec selbst blieb vorerst verschont. Der Alarm kam zu spät. Auch außerhalb des Labors zeigten sich die ersten Symptome einer unbekannten Krankheit: Müdigkeit, leichtes Fieber, niedriger Blutdruck und Hautausschläge.

Irgendwie hatte er von Anfang an gewusst, dass er selbst nicht davon betroffen sein würde. Er hatte großes Zutrauen zu sich selbst. Aber er wusste, dass er Verdacht erregen würde, wenn er als einziger von der Krankheit verschont blieb. Denn auch Rec zeigte bald die ersten Symptome, wenn auch mit geringerer Intensität als die übrigen.

Also spielte er krank. Durch Injektionen erhöhte er die Körpertemperatur und erzeugte Hautausschläge. Schwieriger wurde es, als sich die Flechten auf den Körpern der Kranken zu bilden begannen. In unbeobachteten Stunden experimentierte er heimlich mit den halbkristallinen Flechten und lernte ihre Eigenarten kennen. Darunter waren Dinge, die seine Aufmerksamkeit in besonderem Maße erregten. So waren die Flechten zum Beispiel in der Lage, Informationen zu speichern und zu verwerten. Wenn man ein Stück Flechte in winzige Stücke zertrümmerte und es den Trümmerstücken überließ, sich wieder zu einem Ganzen zusammenzufügen, dann hatte das Ganze dieselbe Form wie das Flechtenstück vor der Zertrümmerung.

Solche Erkenntnisse nützten ihm jedoch im Augenblick nichts. Er suchte – und fand – eine Methode, die Flechten auch auf der Oberfläche seines Körpers wachsen zu lassen.

Als die Kranken schließlich den letzten Rest an Willenskraft verloren und sich im Hauptgang des Mitteldecks niederlegten – zum Sterben oder zum Schlafen, das wusste niemand –, da war auch er unter ihnen. Reglos wie die anderen lag er da und duldete es, dass die Flechten von den Körpern emporsprossen, sich miteinander vereinigten und ein Geranke bildeten, das die Menschen zudeckte.

Er war vorläufig zur Untätigkeit verdammt.

Er – Kamarthon Yoren, Geheimnisträger Zweiter Klasse im Kaiserlichen Nachrichtendienst.

2.

 

Über dem Rand von Fartuloons Trichterhaus flammte die Röte des Sonnenuntergangs, wie ihn nur die Welt Kraumon kennt. Auf der anderen Seite war der walddunkle Kamm des Bergzuges zu sehen, der unser idyllisches Tal nach Osten hin begrenzte. Aus der Tiefe des Hauses duftete es wie von exotischen Blumen. Vögel, die Corpkor dazu bewogen hatte, in Fartuloons Haus zu nisten, vollführten ein melodisches Gezwitscher. Die Luft war lind. Ich ruhte in einem bequemen Sessel. Neben mir stand ein niedriger Tisch mit einem Becher erfrischenden Getränks. Ich hätte allen Grund gehabt, mich entspannt und locker zu fühlen.

Aber in mir war alles verkrampft.

Fartuloon saß – oder vielmehr lag – mir gegenüber auf der anderen Seite des Tisches und starrte in den flammenden Himmel hinauf.

Ich dachte an Gonozal, meinen Vater, dem die Ärzte nicht helfen konnten. Ich dachte an die KAYMUURTES und an Dubnayor, und es kam mir so vor, als hätte ich in jüngster Vergangenheit nicht viele meiner Pläne verwirklichen können. Gab es wirklich noch eine Aussicht für mich, gegen den fast allmächtigen Orbanaschol zu bestehen?

»Wir müssen anfangen, vorsichtiger zu werden«, sagte Fartuloon.

Meinen fragenden Blick bemerkte er nicht. Er starrte weiter in den Himmel hinauf und fuhr von selbst fort:

»Wir haben unwahrscheinlich viel Glück gehabt in den letzten Monaten und Jahren. Ein dutzendmal waren wir so gut wie verraten und verkauft, aber im letzten Augenblick wendete sich die Sache doch wieder zu unseren Gunsten. Das hat uns überheblich gemacht!«

»Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst«, reagierte ich ein wenig mürrisch.

Fartuloon stemmte sich auf dem Ellbogen in die Höhe und sah mich über den Tisch hinweg aus klaren Augen an.

»Denkst du wirklich, Orbanaschol sitzt nur in seinem Palast und wartet, bis wir uns wieder irgendwo zeigen?«, fragte er.

»Natürlich nicht. Er hat Leute, die die halbe Galaxis nach uns durchkämmen.«

»Gewiss hat er die!«, bestätigte Fartuloon mit Nachdruck. »Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, wonach es eine neue Art von Geheimdienst gibt, eine Elitetruppe sozusagen, die dem Imperator unmittelbar unterstellt ist. Sie besteht aus nur wenigen Spitzenkönnern und nennt sich Kaiserlicher Nachrichtendienst. In die Belange der konventionellen Geheimdienste greift sie nicht ein. Sie operiert nicht auf Arkon oder den großen Siedlerwelten. Ihre einzige Aufgabe ist es, den Aufenthaltsort des Kristallprinzen ausfindig zu machen.«

»Woher hast du diese Information?«, wollte ich wissen.

»Gerüchteweise aufgefangen«, winkte er ab.

Ich wusste, dass ich nicht mehr von ihm erfahren würde.

»Wir müssen vor allen Dingen vorsichtig sein, wen wir hier auf Kraumon aufnehmen«, spann er schließlich den Faden weiter. »Denk an Mekron Dermitron und seine Leute. Gewiss: Wir haben nicht den geringsten Anlass, ihnen zu misstrauen. Sie stehen auf deiner Seite. In ihren Bewusstseinen ist kein Gedanke an Verrat. Aber würden Orbanaschols Spezialisten nicht gerade eine solche Möglichkeit suchen, Kraumon zu infiltrieren?«

Er hatte Recht. Derselbe Gedanke war mir mehr als einmal gekommen. Mekron Dermitron, der mit der MEDON unterwegs war, um Vorräte zu beschaffen, war über jeden Verdacht erhaben – ebenso wie seine Leute, von denen im Augenblick zwei auf Kraumon weilten.

Aber in Zukunft würden wir nicht mehr jeden in unseren Kreis aufnehmen können, nur weil er behauptete, für Atlan und gegen Orbanaschol zu sein. Die Gefahr der Infiltration war zu groß.

Es raschelte in dem blütenübersäten Gebüsch, das auf dem Rand der Terrasse wucherte. Eine gedrungene Gestalt, die sich an den Ästen und Ranken emporgehangelt hatte, tauchte auf. Ich erkannte Corpkors narbenzerfurchtes Gesicht.

Wütend sprang Fartuloon auf.

»Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst die Gänge und Rampen benützen, wenn du heraufkommst!«, fauchte er. »Dein Affengehabe ruiniert mir noch den ganzen Pflanzenwuchs!«

Corpkor teilte das Gebüsch mit den Händen und kam auf uns zu. Kein Muskel regte sich in seinem Gesicht. Fartuloon schien er überhaupt nicht wahrzunehmen. Sein Blick war auf mich gerichtet.

»Ich habe eine Bitte, Atlan«, sagte er.

»Trag sie ruhig vor«, murrte Fartuloon. »Ich hab sowieso was anderes zu tun.« Missmutig schritt er davon.

 

*

 

Unaufgefordert ließ sich Corpkor auf seinem Sessel nieder. Corpkor, der Kopfjäger, war eine finstere Gestalt. Er war nicht der Typ von Mensch, zu dem man leicht Vertrauen fasste. Gedrungen und stämmig gebaut, von Narben verunziert, war er wortkarg bis zur Stummheit, lachte nie und betrachtete die Welt aus dunklen Augen, die unter buschigen, düsteren Augenbrauen verborgen lagen.

»Ich habe Neues gelernt«, eröffnete er die Unterhaltung. »Ich beginne zu begreifen, wie man sich mit den primitivsten aller Lebewesen verständigt.«

»Den Amöben?«, fragte ich.

»Noch primitiver: den Bakterien.«

Er erwartete von mir, dass ich beeindruckt war. Ich brauchte mir den Anschein nicht zu geben: Ich war es. Corpkor besaß eine parapsychische Begabung, die ihm die Fähigkeit verlieh, sich mit Tieren zu verständigen. Dabei beschränkte sich diese Gabe keineswegs auf höherentwickelte Tiere. Corpkor lenkte Insektenschwärme und sprach mit den Mollusken der See. Er pflegte diese Begabung. Irgendwo in der Weite des Weltalls gab es einen Planeten, den Corpkor als sein Eigentum betrachtete und auf dem er Tiere aus allen Zonen der Galaxis versammelt hatte.

»Das ist eine große Leistung, Corpkor«, versicherte ich ihm. »Es muss schwierig sein, mit solchen primitiven Organismen Kontakt aufzunehmen.«

»Es ist schwierig«, pflichtete er mir bei. »Sie haben kein Bewusstsein. Irgendwo in ihrer Struktur gibt es eine Molekülgruppe, die komplexere Funktionen ausübt als die anderen Gruppen. Sie ist der Steuerteil des Bakteriums. Von ihr geht eine schwache Strahlung aus, die ich wahrnehmen kann, wenn ich mich ganz darauf konzentriere. Mit Hilfe dieser Strahlung kann ich auf das Bakterium einwirken.«

»Du wirst berühmt werden, Corpkor«, sagte ich. »Man wird überall deinen Namen nennen, wo es Menschen gibt.«

Er machte eine ablehnende Geste.

»Ich will nicht Ruhm, ich will Wissen.«

Mit einem Ruck hob er den kantigen Schädel und blitzte mich unter buschigen Brauen hervor an.

»Aber die Sache ist gefährlich, Atlan. Ich kann nicht hier auf Kraumon experimentieren!«

Ich verstand. Während er mit den Bakterien kommunizierte, konnte es zu Mutationen kommen. Corpkor würde die Organismen, mit denen er experimentierte, jederzeit unter Kontrolle haben. Aber was geschah mit denen, die aus seinem Versuchsraum entwischten? Das Ergebnis von Mutationen war unvorhersehbar. Es konnte eine Bakterienart entstehen, die im Handumdrehen ganz Kraumon überflutete und gegen die wir keine Immunität besaßen.

»Du willst fort?«, fragte ich.

»Ich will dich nicht verlassen, Kristallprinz«, verbesserte er sich. »Ich möchte, dass du mir ein Raumschiff gibst, auf dem ich ungestört experimentieren kann – weit von dem nächsten Planeten entfernt. Denn Bakterien können auch die Kälte des Weltraums überstehen und lange Strecken durch das Nichts treiben, ohne zu sterben. Der Ort, an dem ich das Schiff postieren will, muss wenigstens zehn Lichtjahre von der nächsten Sonne entfernt sein. Aber ich bin deines Rufes jederzeit gewärtig. Wenn du befiehlst, werde ich kommen. Das Raumschiff muss ein schnelles Beiboot besitzen.«

Ich dachte darüber nach. Sein Wunsch kam mir deshalb wenig gelegen, weil ich ihn kaum abschlagen konnte. Ich war Corpkor zur Dankbarkeit verpflichtet. Auf der anderen Seite schwächte der Verlust auch nur eines Raumschiffs unsere kleine Streitmacht, die wir auf Kraumon angesammelt hatten.

In diesem Augenblick meldete sich mein Extrasinn, mein anderes Ich, das die Fähigkeit besaß, rascher, logischer und exakter zu denken als ich, der ich mich als mein »erstes Ich« bezeichnete.

Du übersiehst etwas, raunte es mir zu. Hier bietet sich dir die Gelegenheit, nach der du suchst!

Ich begriff. Corpkor musste bemerkt haben, dass ich zu einer Entscheidung gelangt war. Er sah mich aufmerksam an.

 

*

 

Wir kamen miteinander ins reine. Corpkor war auf meine Bedingungen eingegangen: zuvor noch eine Leistung für mich, dann konnte er sein Experimentierschiff haben.

Es hing alles mit den KAYMUURTES zusammen. Ich hatte den Entschluss gefasst, nach Arkon zurückzukehren und Orbanaschol offen zu bekämpfen. Die erste Voraussetzung dafür war, dass ich dem Imperator die Möglichkeit nahm, mich nach den Buchstaben des Gesetzes zu verfolgen. In diesem Augenblick war ich ein auf höchsten Befehl Geächteter. Jeder, der mich erkannte, konnte mich niederschießen und hatte, anstatt einer Bestrafung, eine Belohnung von Seiten des Kaisers zu erwarten.

Was ich brauchte, war eine Amnestie. Und die Publizität, die die Tatsache meiner Amnestierung sternenweit bekanntmachte.

Die KAYMUURTES waren dafür die ideale Gelegenheit. Die Spiele fanden alle drei Jahre statt, und zwar im Dubnayor-System. Es gab drei Spielkategorien: die erste stand der allgemeinen Teilnahme offen, die zweite war Mitgliedern des Adels und der Offizierskaste vorbehalten. In diesen beiden Kategorien gab es Ehre, Geld, Autorität und Ruhm zu gewinnen. Von ganz anderer Art war die dritte Kategorie. In ihr durften sich nur Geächtete und Mittellose bewerben – mit dem Ziel, eine Amnestie zu erlangen. In der dritten Kategorie gab es nur einen Sieger. Die anderen Teilnehmer blieben gewöhnlich auf der Strecke, denn die Wettbewerbe wurden mit tödlichem Ernst ausgetragen.

Zur Teilnahme an den KAYMUURTES musste man sich anmelden. Überall im arkonidischen Einflussbereich gab es Meldestellen. Das Gesetz schrieb vor, dass es auch dem schlimmsten Verbrecher nicht verboten werden konnte, sich zur Teilnahme an der dritten Kategorie der Spiele anzumelden. Nur ich selbst war eine Ausnahme. Ich war zwar rechtsgültig verurteilt, aber außerdem lastete der kaiserliche Bann auf mir. Man konnte mich selbst im Innern der Meldestelle noch töten, ohne damit ein Gesetz zu übertreten.

Unser Einsatz auf dem Planeten Whark hatte dazu gedient, dieses Problem zu umgehen. Er verlief anders, als wir es geplant hatten. Aber es war uns schließlich gelungen, die Anmeldung eines Mannes namens Darbeck für die Spiele der dritten Kategorie in die Anmeldungsdatei einzubringen. Das heißt: Wir glaubten, dass uns das gelungen war. Es war unerlässlich, dass wir uns auf Dubnayor, wohin die Dateien sämtlicher Meldestellen nach Ablauf der Anmeldefrist gebracht werden würden, vergewisserten, dass unser Vorstoß erfolgreich gewesen war.