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Nr. 269

– ATLAN exklusiv Band 130 –

 

Der Agent und der Giftexperte

 

Menschenjagd auf Mekra-Titula – ein Abenteuer mit S. M. Kennon alias Lebo Axton

 

von H. G. Francis

 

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Das Große Imperium der Arkoniden kämpft um seine nackte Existenz, denn es muss sich sowohl äußerer als auch innerer Feinde erwehren. Die äußeren Feinde sind die Maahks, deren Raumflotten den Streitkräften des Imperiums schwer zu schaffen machen. Die inneren Feinde Arkons sind die Herrschenden selbst, deren Habgier und Korruption praktisch keine Grenzen kennen. Gegen diese inneren Feinde ist der junge Atlan, der rechtmäßige Thronerbe und Kristallprinz von Arkon, bereits mehrmals erfolgreich vorgegangen. Selbst empfindliche Rückschläge entmutigen ihn nicht und hindern ihn und seine rund 12.000 Helfer nicht daran, den Kampf gegen Orbanaschol III., den Usurpator, mit aller Energie fortzusetzen.

Atlans geheime Zentrale, von der aus alle seine Aktionen gegen Orbanaschol ihren Anfang nehmen, ist der Planet Kraumon. Aber auch in Arkon selbst, wo es im Volke gärt und der Usurpator sich nur noch mit Gewalt am Ruder halten kann, sind Männer und Frauen insgeheim für die Sache des Kristallprinzen tätig.

Einer dieser Männer ist S. M. Kennon alias Lebo Axton, der USO-Agent, der in die ferne Vergangenheit verschlagen wurde. Er spielt inzwischen im Geheimdienst des Imperators eine führende Rolle und schwächt Orbanaschols Position, wann immer er nur kann.

Diesmal aber muss er zugunsten Orbanaschols intervenieren – und zwar in der Affäre: DER AGENT UND DER GIFTEXPERTE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

S. M. Kennon alias Lebo Axton – Der USO-Agent begleitet den Imperator nach Mekra-Titula.

Kelly – Kennons seltsamer Roboter.

Orbanaschol III. – Der Imperator wird das Opfer einer Jagd.

Ophray Mirkatt – Ein Giftexperte spielt ein doppeltes Spiel.

Atlan II – Ein Köder für Orbanaschol.

Mec Kralan – Erster Goltan von Mekra-Titula.

1.

 

Er war jung und hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Atlan.

Sein Gesicht war vor Angst verzerrt, als er auf Lebo Axton zulief. In den Händen hielt er einen leichten Energiestrahler, wie er auf einigen Jagdplaneten häufig benutzt wurde. Er rannte vor einer Meute von Verfolgern her und hatte nicht die Spur einer Chance.

Axton tippte Gentleman Kelly, auf dessen Rücken er sich tragen ließ, auf den Kopf.

»Du könntest ihm ein Bein stellen«, sagte er.

Der Terraner versperrte dem jungen Mann den Fluchtweg. Vor Sekunden erst war er aus dem Antigravlift gekommen. So wusste er nicht, was gespielt wurde. Er sah nur einige Kampfroboter und Arkoniden, die den Jungen verbissen verfolgten.

Gentleman Kelly verlagerte sein Gewicht auf das linke Bein und streckte das rechte aus. Genau in diesem Moment versuchte der Flüchtende, an ihm vorbeizukommen. Er schaffte es nicht, sondern stürzte der Länge nach hin. Axton sah, dass er, vom eigenen Schwung getrieben, noch etwa zwei Meter weiterrutschte. Als er danach versuchte, sich aufzurichten, waren die Verfolger bei ihm. Einer der Sicherheitsbeamten des Imperators drückte ihm den Projektor seines Energiestrahlers an die Schläfe.

»Ganz ruhig«, sagte er warnend und nahm ihm seine Waffe ab.

»Was ist mit ihm?«, fragte Axton-Kennon.

»Er hat versucht, den Imperator zu ermorden«, erwiderte einer der Arkoniden.

Axton wartete, bis der Attentäter von den Kampfrobotern abgeführt wurde. Der Junge tat ihm leid. Er hatte sein Leben verspielt, ohne je Aussicht auf Erfolg für seinen Anschlag gehabt zu haben.

»Weiter«, befahl der Terraner leise und tippte seinen Roboter an. Gentleman Kelly setzte sich in Bewegung. Er marschierte mit großen Schritten auf das Tor zu, das zu den Privaträumen Orbanaschols führte. Einer der Arkoniden eilte ihm nach.

»Wohin?«, forschte er und spielte nervös an seinem Energiestrahler herum.

»Zum Imperator. Wissen Sie nicht, wer ich bin?«

»Ich habe Sie noch nie zuvor gesehen«, erwiderte der Wächter. »Sind Sie Lebo Axton?«

»Genau der«, antwortete der Verwachsene. Der Arkonide wich respektvoll zur Seite und gab damit den Weg frei. Er öffnete Axton sogar die Tür. An anderen ebenfalls beunruhigt wirkenden Wächtern vorbei gelangte der Terraner bis in den großen Konferenzraum des Imperators. Orbanaschol III. saß mit einigen seiner Minister zusammen an einem großen Tisch. Mit keifender Stimme sprach er über ein bevorstehendes, kulturelles Ereignis, das für Arkon von hoher Bedeutung war. Orbanaschol III. erschien Axton fetter und aufgeschwemmter als je zuvor. Er empfand eine tiefe Abneigung gegen diesen Mann, dessen Leben er mehrere Male hatte retten müssen, um ein Zeitparadoxon zu vermeiden. Er missbilligte den Anschlag des jungen Mannes keineswegs. Er selbst hätte die Waffe gegen diesen Arkoniden erhoben, ohne sich durch moralische Bedenken hemmen zu lassen, wenn es ihm möglich und erlaubt gewesen wäre.

Lebo Axton kannte jedoch den ungefähren Zeitpunkt des Todes Orbanaschols III. Er hatte altgalaktische Geschichte studiert und war schon als Sinclair Marout Kennon ein Experte für das altarkonidische Imperium gewesen. Er kannte die großen geschichtlichen Ereignisse und Zusammenhänge. Daher wusste er, dass ein vorzeitiger Tod Orbanaschols eine Katastrophe auslösen konnte, die sich bis weit in die Zeit des terranischen Imperiums hinein auswirken konnte, und die vielleicht gar den Aufbruch der Menschheit ins Universum verhinderte.

Als der Imperator merkte, dass Lebo Axton auf seinem Roboter in den Raum kam, unterbrach er seinen Vortrag. Er wandte sich ihm zu. Das fettglänzende Gesicht verzog sich zu einem wohlwollenden Lächeln.

»Mein Freund, Axton«, sagte er. »Was führt Sie zu mir?«

Der Terraner war erstaunt, Orbanaschol so ruhig und ausgeglichen zu sehen. Er fragte sich, ob der Arkonide überhaupt wusste, was sich draußen auf dem Gang abgespielt hatte.

»Oh, nein«, rief Orbanaschol lachend, als Axton nicht sogleich antwortete. Er breitete die Arme aus. »Sie kommen doch nicht etwa, weil irgend ein Narr versucht hat, mich umzubringen?«

»Nein«, erwiderte der Verwachsene. »Das ist allerdings nicht der Grund. Ich habe soeben erst erfahren, was passiert ist.«

»Nichts ist passiert, Axton. Überhaupt nichts. Das ist es ja. Die Sicherheitsvorkehrungen sind dank Ihrer Vorschläge so gut, dass wirklich niemand zu mir durchkommt, den ich hier nicht haben will. Kein Attentäter hätte eine Chance.«

»Vielleicht doch«, sagte Axton. Er blieb auf dem Rücken Kellys, da der Imperator ihn nicht aufforderte, herunterzukommen. »Solange Sie hier auf Arkon sind, können Sie in der Tat sicher sein, dass Ihr Leben nicht gefährdet ist.«

Diese Behauptung war nicht ganz richtig, denn Axton hatte sich tatsächlich längst einige Lücken geschaffen, durch die er oder einer seiner Helfer in der entscheidenden Stunde bis zu Orbanaschol vorstoßen konnte.

»Sobald Sie Arkon jedoch verlassen, sind Sie nicht mehr so sicher.«

Die Augen des Arkoniden verengten sich zu schmalen Schlitzen, so dass sie fast unter den Fettwülsten seiner Lider verschwanden. Orbanaschol strich sich über das schüttere Haar.

»Sie sprechen von Mekra-Titula«, sagte er.

»Ich meine Mekra-Titula«, bestätigte Axton ernst. »Alle Anzeichen sprechen dafür, dass Atlan oder besser der Atlan-Doppelgänger sich nach Mekra-Titula abgesetzt hat.«

»Wir haben alle Raumschiffe kontrollieren lassen, die nach Mekra-Titula geflogen sind. Nirgendwo hat man Atlan gefunden.«

Axton fiel auf, dass der Imperator von Atlan sprach, nicht aber von einem Doppelgänger Atlans. Orbanaschol war nach wie vor davon überzeugt, dass die schweren Zwischenfälle der letzten Zeit von dem echten Atlan ausgelöst worden waren, nicht aber von einem Mann, der vorgab, Atlan zu sein.

»Ich fürchte, dass es ihm dennoch gelungen ist, nach Mekra-Titula zu kommen«, beharrte Axton. »Und das ist für mich Grund genug, Sie eindringlich zu warnen. Fliegen Sie nicht zu diesem Jagdplaneten, denn ich bin überzeugt davon, dass Atlan sich dorthin begeben hat, um Sie zu töten.«

Orbanaschol schüttelte ungläubig lachend den Kopf.

»Atlan hat uns wissen lassen, wohin er wollte. Wenn er die Absicht gehabt hätte, unterzutauchen, dann hätte er uns nicht über sein Ziel informiert. Er will Sie nach Mekra-Titula locken. Daran besteht für mich nicht der geringste Zweifel.«

»Übertreiben Sie nicht«, rief der Imperator. »Ich weiß, dass Sie in ständiger Sorge um mein Leben und meine Gesundheit sind, aber alles muss eine Grenze haben. Atlan hätte es gar nicht nötig gehabt, mich nach Mekra-Titula zu locken, weil ich ja in jedem Jahr dorthin fliege und mich noch nie durch irgend etwas davon habe abbringen lassen.«

»Vielleicht wollte er ganz sichergehen, dass Sie ihm auch wirklich folgen.«

»Das werde ich auch tun.«

»Das wäre ein Fehler.«

»Nichts wird meine Entscheidung ändern. Die Öffentlichkeit erwartet, dass ich auch in diesem Jahr meinen Jagdausflug mache. Ich werde sie nicht enttäuschen, und ich werde schon gar nicht zulassen, dass der Eindruck entsteht, irgend etwas sei nicht in Ordnung. Das wäre fraglos der Fall, wenn ich auf Arkon bliebe.«

Lebo Axton musste dem Arkoniden Recht geben. Orbanaschol III. hatte in letzter Zeit einige empfindliche Schlappen hinnehmen müssen. Wenn er nun auch mit einer Tradition brach, dann musste er allerdings negative psychologische Folgen befürchten.

»Wenn Sie so fest entschlossen sind, ein so hohes Risiko einzugehen«, sagte Axton zögernd, »dann muss ich Sie bitten, schärfste Sicherheitsmaßnahmen treffen zu lassen.«

»Dafür habe ich bereits gesorgt«, erwiderte der Imperator. Er nickte Axton freundlich zu. »Besten Dank für Ihre Fürsorge. Ich wollte, ich hätte mehr solche Männer wie Sie auf meiner Seite.«

Axton deutete eine Verbeugung an und lenkte seinen Roboter aus dem Raum. Er war nicht um das Leben Orbanaschols besorgt. Dieser war ein vielfacher Mörder, der längst den Tod verdient gehabt hätte. Sinclair Marout Kennon ging es jedoch um das Schicksal Atlans, um den Aufbau des arkonidischen Imperiums, durch das später erst die Existenz des terranischen Imperiums möglich wurde.

Als er den Raum bereits verlassen hatte, eilte einer der Minister hinter ihm her und hielt ihn auf.

»Orbanaschol lässt Ihnen mitteilen, dass Sie ihn nach Mekra-Titula begleiten sollen«, sagte der Mann atemlos.

 

*

 

Lebo Axton war keineswegs überrascht, als er noch am gleichen Tag die Anweisung erhielt, die Hintergründe für den Anschlag auf Orbanaschol III. aufzuklären. Er hatte bereits mit einem derartigen Befehl gerechnet und daher Maßnahmen eingeleitet, die ihm helfen sollten, den Auftrag abzuweisen. Aber er konnte sich dieser unangenehmen und unwillkommenen Aufgabe nicht entziehen. Er fürchtete sich davor, bei seinen Nachforschungen auf Freunde und Helfer des jungen Attentäters zu stoßen, die er dann verhaften und den Henkern des Imperators ausliefern musste.

Axton hatte jedoch Glück. Er brauchte niemanden ins Unglück zu führen, denn es stellte sich heraus, dass es keine Freunde und Helfer des Attentäters gab. Dieser hatte ohne jede fremde Unterstützung gearbeitet. Axton atmete auf. Nichts wäre ihm verhasster gewesen, als jemanden ins Verderben stürzen zu müssen, mit dem er im Grunde genommen sympathisierte.

Während er seine Nachforschungen betrieb, liefen die Vorbereitungen für die Jagdexpedition Orbanaschols auf vollen Touren. Der Imperator pflegte stets besonders Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, wenn er Arkon verließ. Dieses Mal aber bot er eine ganze Flotte und ein Heer von Sicherheitsbeamten auf. Die Flotte sollte nicht auf Mekra-Titula landen, sondern den Planeten hermetisch nach außen hin abschließen.

Auf dem Jagdplaneten selbst sollte der Imperator keinen Schritt tun können, ohne dabei überwacht zu werden. Noch nie zuvor waren derart weitgehende Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden.

Axton machte sich daher keine Gedanken mehr über eine etwaige Bedrohung Orbanaschols auf Mekra-Titula. Er beschäftigte sich einzig und allein mit der Frage, aus welchem Grund der Atlan-Doppelgänger verraten hatte, wohin er fliehen wollte – und ob er tatsächlich nach Mekra-Titula geflüchtet war.

Axton-Kennon glaubte, eine Spur erkennen zu können, war sich dessen jedoch nicht ganz sicher. Die Hintergründe der Ereignisse waren noch zu undurchsichtig, und er hatte zu wenig Informationen, um sie aufhellen zu können.

Ebenso wie die meisten Begleiter des Imperators betrat Lebo Axton zusammen mit seinem Roboter Gentleman Kelly das Raumschiff Orbanaschols erst am Tag des Starts. Dieses Mal hatte man ihm eine noch größere Kabine zugewiesen als beim letzten Ausflug des Imperators zu einem anderen Planeten. Er legte sich sofort ins Bett und schlief fast augenblicklich ein. Die außerordentlichen Anstrengungen der letzten Wochen und Monate forderten ihren Tribut. Axton war vollkommen erschöpft. Sein schwächlicher Körper brauchte Ruhe. Daher nutzte der Terraner die beiden Tage, die das Raumschiff bis Mekra-Titula benötigte, sich zu erholen. Er schlief soviel wie möglich und beteiligte sich nicht an dem recht turbulenten Bordleben.

Während die Adligen des Imperiums zusammen mit dem Imperator pausenlos Feste feierten und das Ziel in einer Art geistigen Dämmerzustand erreichten, regenerierte der Terraner seine Kräfte. Er war hellwach, als der Raumer auf Mekra-Titula landete, und er fühlte sich frisch und kräftig.

Er war der einzige, der das Raumschiff verließ. Alle anderen blieben an Bord. Der Kommandant teilte der Regierung von Mekra-Titula mit, dass der Imperator erst nach einigen Stunden eine Delegation empfangen könne, da er noch mit unaufschiebbaren Arbeiten beschäftigt sei.

Axton grinste, als er davon hörte. Er wusste, dass Orbanaschol im Bett lag und noch etliche Stunden benötigen würde, den Alkoholspiegel in seinem Blut so weit abzubauen, dass er sich wieder auf den Beinen halten konnte.

Als einer der Offiziere ihm die Bodenschleuse öffnete, gab Axton seinem Roboter ein Zeichen, ihn nach draußen zu tragen. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste er nur wenig über Mekra-Titula. Auf diesem Planeten gab es etwa einhunderttausend arkonidische Kolonisten, die lediglich einen von drei großen Kontinenten besiedelt hatten. Mekra-Titula gehörte zum Imperium, hatte jedoch keinen Vertreter des Imperiums. Axton hatte zu seinem Erstaunen gehört, dass die stolzen Mekra-Titulaner keinen direkten Abgeordneten von Arkon auf ihrer Welt duldeten – und dass Orbanaschol damit einverstanden war. Das war die eigentliche Überraschung gewesen. Axton war es nicht gelungen, herauszufinden, warum das so war.

Gentleman Kelly trug ihn auf einen Raumhafen hinaus, der gerade so groß war, dass die Jacht des Imperators und ein paar kleine Schiffe darauf landen konnten. In einem schlichten Kuppelbau befand sich die Überwachung des Raumhafens, der von einem dichten Wald aus roten, blauen und gelben Bäumen umsäumt wurde.

Ein eigenartiges Gefühl beschlich Axton, als der Roboter ihn vom Raumschiff zu der silbrig schimmernden Kuppel hinübertrug. Er hatte das Gefühl, allein auf dieser Welt zu sein. Obwohl er wusste, wie unsinnig eine solche Vorstellung war, konnte er sich nicht dagegen wehren.

Er blickte zu der grünen Sonne empor, die hoch im Zenit stand. Es war nicht sehr heiß. Axton vermutete, dass dieser Raumhafen im Norden des besiedelten Kontinents angelegt worden war. Der Temperatur und dem Zustand der Vegetation nach schien es Anfang Sommer zu sein.

Als er sich bis auf wenige Schritte der Kuppel genähert hatte, öffnete sich ein Schott, und ein untersetzter Arkonide trat ins Freie. Er blinzelte in die Sonne und beschattete seine Augen mit der linken Hand.

»Es gibt also tatsächlich jemanden an Bord, der nicht besoffen ist«, sagte er und lachte herablassend. »Mit einem Krüppel wie Ihnen wollte der Imperator wohl kein Zechgelage veranstalten, wie?«

Lebo Axton blieb ruhig. Er hatte nicht damit gerechnet, dass jemand von diesem Planeten so klar und deutlich sagen würde, was er über die Zustände an Bord der Jacht dachte.

»Seltsame Vorstellungen haben Sie«, erwiderte er. »Aber bleiben Sie ruhig dabei, wenn es Ihnen Spaß macht.«

Er versuchte, zuvorkommend zu lächeln, aber sein Gesicht verzerrte sich wie unter einem Krampf. Axton legte sich rasch eine Hand vor den Mund und massierte sich die Wangenmuskeln mit Daumen und Zeigefinger. Er räusperte sich.

»Ich würde gern mehr über diese Welt in Erfahrung bringen, als ich bisher weiß. An wen muss ich mich wenden?«, fragte er.

»Fliegen Sie nach Titulon. Das ist unsere Hauptstadt. Dort können Sie sich an Mec Kralan wenden. Er wird Ihnen sagen, was er für nötig hält.«

»Danke«, entgegnete der Kosmokriminalist. Er wunderte sich über die seltsame Formulierung, stellte aber keine weiteren Fragen, weil er fürchtete, doch keine Antwort zu bekommen. »Kann ich hier einen Gleiter mieten, oder muss ich auf die Maschinen der Jacht zurückgreifen.«

Der Arkonide runzelte die Stirn und blickte ihn forschend an.

»Sie gehören also zum Fußvolk«, stellte er fest. »Sie gehören nicht zu denen, die sich einen Bordgleiter nehmen können, ohne vorher einen Antrag stellen zu müssen.«

Axton verzichtete darauf, die falschen Vorstellungen des Mekra-Titulaners zu korrigieren. Er wartete ab.

»Also gut«, erklärte der Arkonide und zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Hinter der Kuppel stehen ein paar Maschinen. Sie können eine davon nehmen, wenn Sie genügend Skalitos bei sich haben.«