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Raubkatzenbande

Spuren auf der Baustelle

Isabel Meyer

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Impressum:

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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© 2014 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Telefon: 08382/9090344

Titelbild: © Sven Roth

Lektorat: Hedda Esselborn

Alle Rechte vorbehalten.

Erstauflage 2014

Herstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM: www.literaturredaktion.de

ISBN: 978-3-86196-452-0 – Taschenbuch

ISBN: 978-3-96074-124-4 - E-Book

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Inhalt

Die Raubkatzenbande

Der Tag fängt ja gut an!

Erste Nachforschungen

Ein dreister Schurke

Ertappt!

„Expedition“ durch die Rohre

Wasser!

Eine rätselhafte Kette

Eine Überraschung

Entführung auf dem Teufelsberg

Verfolgung auf dem Teufelsberg

Eine Übernachtung im Hauptquartier

Ein nächtlicher Ausflug

Neuigkeiten von der Baustelle

Ein Pfiff im Rohr

Reise auf dem Anhänger

Fionas verrückte Idee

Detektivbuch und Zeitungsmeldung

Die Autorin

*

Die Raubkatzenbande

Die listige Fiona, der kluge Julian und die mutige Lenny (die eigentlich Lena heißt), der vorlaute Finn und Max, der Dalmatiner, sind eine geheime Detektivbande. Wenn die fünf jemanden verfolgen, kommt derjenige nicht mal auf die Idee, dass ihm jemand nachspioniert.

Lenny hat immer ihre Kamera um den Hals hängen, Fiona, die „Kleinste“ der Bande, trägt immer ein Mäppchen mit allen möglichen Detektivsachen wie zum Beispiel Lupe, Stifte, Gips und so weiter mit sich herum, Julian hat immer ein scharfes Fernglas bei sich und Finns Ohren sind noch schärfer. In ein kleines Detektivbuch tragen sie alles Wichtige ein.

Die Freunde verständigen und rufen sich mit einer Pfeife. Wenn sie sich Geheimpost schreiben, verwenden sie dafür eine Geheimschrift aus Zeichen. Lennys Deckname ist Puma, Fionas Tiger, Julian nennt sich Leopard, Finn Luchs und Max nennen die Freunde Gepard.

Sie werden ziemlich oft – meistens unabsichtlich – furchtbar dreckig und sind fast jeden Tag draußen. Notfalls klettern die fünf über ungesicherte Holzstapel, zwängen sich durch Dornen, überqueren fremde Böden und quetschen sich durch enge Mauern. Dabei gab’s schon einige Verletzungen ... Doch dabei muss man höllisch aufpassen, dass es nicht verräterisch knackt, raschelt oder ein Stück Holz vom Holzstapel herunterfällt.

Ob die Freunde manchmal Angst haben? Meistens nicht, manchmal schon, nur vorsichtig sind sie. Und auch wenn mittendrin plötzlich die entscheidende Spur verschwunden ist, geben sie nicht gleich auf. Die Raubkatzen lassen niemals locker! ist ihr Lieblingsspruch. Sie suchen so lange, bis sie wieder etwas gefunden haben. Und Max findet jeden Fremden!

*

Der Tag fängt ja gut an!

Der Wecker schrillte und eine Hand zischte unter der himmelblauen Bettdecke hervor. Kurze, dunkle Haare und helle, schläfrige Augen kamen zum Vorschein. Müde drehte sich Finn um und drückte auf den Ausknopf. Dann kämpfte er sich stöhnend aus dem Bett. Sechs Uhr morgens, bemerkte er. Und doch schon hell! Finn riss die langen Vorhänge zur Seite und öffnete das Fenster. Frische Luft! Er hörte die Vögel zwitschern. Wie ruhig und friedlich das kleine Dorf morgens war! Sein Zimmer lag im ersten Stock. So hatte er einen guten Überblick über das dünn besiedelte Dorf und konnte alle dreißig Häuser – auch die Kapelle und den winzigen Schmuckladen – sehen.

Doch da donnerte auch schon ein Lastwagen am Garten vorbei, gleich darauf röhrte ein Bagger hinterher. Die Vögel flatterten erschrocken von den Bäumen auf, ein Hund bellte empört und eine Katze flüchtete ängstlich unter ein Auto.

„Hey! Doofes Ding!“, brüllte Finn dem Bagger nach. Er schloss das Fenster wieder.

Dann schlurfte er ins Badezimmer und warf einen Blick in den Spiegel. Ein müdes, blasses Gesicht erschien, die winzigen, grünen Augen blickten träge unter einem wilden, schwarzen Wuschelkopf hervor. Dann goss der Junge einen Schwall Wasser über seine Haare. „Ich bin schon wach genug. Ob die anderen das auch gehört haben?“ Finn nahm seine Zahnbürste aus dem Schrank. „Aber was wollen die hier?“

Max wurde von einem ratternden Dröhnen aus dem Schlaf gerissen und begann zu jaulen. Dann sprang er mit einem Satz auf Fionas großes Bett und kläffte aufgeregt. Wach auf, Fio, ich hab was gehört, sollte das wohl heißen. Ein Kopf mit schulterlangen, hellbraunen Haaren tauchte auf, ein Gesicht mit großen blauen Augen und vielen Sommersprossen.

„Maxl, sei still! Ich muss erst in drei Minuten aufstehen“, grummelte Fiona, die überhaupt nichts mitbekommen hatte. Max winselte, sprang vom Bett und kratzte an Fionas Vorhang. „Ich komm ja schon“, stöhnte diese, stand auf und zog müde die Vorhänge weg. Sie war so klein und dünn, dass Max sie locker mit Anlauf umwerfen konnte. Doch gleich darauf war sie hellwach: Ihr Blick fiel auf die große Wiese nebenan mit dem angrenzenden Wald. Auf der Wiese standen ein Lastwagen und zwei Bagger und an ihrem Rand ein kleiner weißer Container.

„Das darf ja wohl nicht wahr sein“, rief Fiona und auch Max bellte. „Unsere schöne Wiese. Was wollen die? Doch nicht etwa verbauen“, brummte Fiona wütend. „Wir haben schon genug Wiesen verloren! Ich will ja nicht wissen, was es wird, wenn’s fertig ist. Mal schauen, was die anderen dazu sagen.“

Missmutig schlurfte sie ins Bad. Nur Max blieb am Fenster stehen und knurrte den weißen Container an. Er hörte etwas, auch durch das dünne Fensterglas. Da war doch wer drin! In dem Moment öffnete ein Arbeiter die Tür des Containers. Max bellte aufgeregt und kratzte am Fenster, doch Fiona hörte ihn nicht. Da beschloss Max: Wenn Fiona zur Schule musste, würde er die Wiese eben allein untersuchen.

Lena und ihr Zwillingsbruder Julian, der fast wie eine Kopie von ihr wirkte, saßen in viel zu weiten Hosen am Frühstückstisch und verschlangen hastig das Müsli.

„Beeil dich, sonst kommen wir zu spät zum Treffpunkt und Finn hat gesagt, um halb acht treffen wir uns!“, keuchte Lenny. Sie sah wegen der blonden, kinnlangen, glatten Haare, der blaugrauen Augen und des schlanken Körpers genauso wie ihr Bruder aus und war schon oft gefragt worden, ob sie nun Junge oder Mädchen war.

„Hetz mich nicht, ich beeil mich ja schon“, schnaufte Julian. „Bin gleich fertig!“

Eilig schrubbten sich die Kinder über die Zähne, schlüpften in ihre Westen und waren auch schon draußen.

Der Treffpunkt war die Mitte ihres kleinen Dorfes, der Birkenweg, wo wirklich viele Birken standen. Punkt halb acht erschienen alle Detektive dort – alle außer Max, weil der ja nicht in die Schule gehen musste. Auch einige andere Klassenkameraden der Freunde trafen dort ein. Die Schule lag im Nachbarort, also fuhren die Freunde mit dem Bus dorthin.

Während des Schulwegs redeten die Freunde so viel wie noch nie. Finn, der einen halben Kopf größer als die Zwillinge und einen ganzen Kopf größer als Fiona war, war gar nicht mehr zu stoppen.

„Unsere schöne Wiese hinrichten! Ob der Wald noch stehen bleibt?“ Auch Luisa regte sich auf.

„Der Wald bleibt stehen, und ein Teil der Wiese bleibt ja verschont“, mischte sich Julian ein.

„Und in dem kleinen weißen Container sind wahrscheinlich die Arbeitsgeräte“, vermutete Lenny.

„Quatsch, das ist doch das Quartier der Arbeiter, sonst wären keine Fenster drin“, widersprach ihr Bruder.

„Wir treffen uns heute Nachmittag um zwei und schauen uns alles genau an“, rief Fiona, „und jetzt Beeilung!“

Max kletterte in den Keller. Der Dalmatiner wusste, dass er durch das eine vergitterte Fenster, das morgens immer offen stand, nach draußen gelangen konnte. Der Hund lauschte, dann sprang er auf das Fensterbrett. Etwas neidisch schaute ihm Schnee, die weiße Katze, dabei zu: Sie konnte so etwas noch nicht und durfte nicht ins Freie. Max beachtete sie nicht und zwängte sich ächzend durch die Gitterstäbe nach draußen. Geschafft! Max sog die kühle Morgenluft ein. Auf zur Baustelle!

Der Hund schnupperte und lauschte, dann pirschte er sich an den kleinen weißen Container heran. Das eine Fenster war nah! Er hörte Stimmen. Max sah sich um. Dann reckte er den Hals. Er konnte nichts sehen, das Fenster war zu hoch für ihn. Da fasste Max einen Entschluss. Er wollte da hineinsehen! Jetzt! Er sprang hoch und stützte die Pfoten aufs Fensterbrett. So konnte er ins Innere des Containers sehen.

Drinnen standen vier winzige, enge Betten, ein Miniherd sowie ein klappriger Tisch mit Stühlen und einer kleinen Kommode. Vor den Fenstern hingen bunte Vorhänge. Auf dem ersten Bett lagen zwei Bücher und ... am Tisch saßen vier Männer und frühstückten. Einer war noch im Schlafanzug, die anderen trugen blaue Latzhosen. An den platten Kissen und aufgewühlten Decken konnte man sehen, dass sie wahrscheinlich gerade eben erst aufgestanden waren. Den einen hatten Max und Fiona heute Morgen schon gesehen! Und genau der erblickte jetzt Max und sprang auf, weil der Hund gebellt hatte – zu laut.

„Ein Dalmatiner!“, rief der Mann und zeigte auf Max. Erschrocken düste der Detektivhund zu den Fahrzeugen, schlüpfte unter den Lastwagen und ging dort in Deckung. Puhh! Wie das stank! Max hustete entsetzlich. Der Arbeiter trat nach draußen. „Wo ist das Vieh abgeblieben?“, brummte er.

Maxʼ Herz schien zu donnern. Er machte sich unter dem Lastwagen ganz klein. Doch zum Glück verschwand der Mann wieder in dem Container. Bloß weg hier! Max raste in den nächsten Garten. Angewidert betrachtete er sein Fell: rußschwarz. Wie er stank! Grässlich! Schnell wälzte er sich im Gras. Der Ruß ging weg, er sah wieder gut aus und der Gestank verschwand auch. Aber etwas wurmte ihn: Was war mit den anderen? Die würden in einem Jahr nicht drauf kommen, so, wie die sich immer hetzten! Maxʼ Magen knurrte. Erst mal würde er nach Hause gehen und etwas futtern.

Zu Hause angekommen stürzte Max sich auf seinen Fressnapf, schlabberte gierig das Wasser und stibitzte ein Stück von dem Fleisch fürs Mittagessen. Er sah sich um – Schnee, die Katze, die immer im Haus eingesperrt war, war nicht in Sicht. Der Hund erklomm die Treppe und schmiss sich auf Fionas türkisfarbene Bettdecke. Max dachte nach. Nein, er würde nicht warten, bis Fiona und die anderen von der Schule heimkamen. Er würde sie abholen! Da sah Max das kleine rote Detektivbuch auf dem Schreibtisch liegen. Das wollte er holen und Fiona bringen!

Er sprang mit einem Satz auf den Stuhl. Ganz schön wacklig! Er streckte sich und stützte die Vorderpfoten auf den Schreibtisch. Max reckte den Hals. Noch ein paar Zentimeter! Da rutschten seine Vorderpfoten ab und der Stuhl begann zu wackeln. Im letzten Moment packte Max das kleine Buch mit den Zähnen und sprang auf den Boden.

Dann machte er sich auf den Weg zur Bushaltestelle. Er wusste nämlich genau, wo die sich befand.

*

Erste Nachforschungen

Es gongte. „Kommt“, rief Lenny. Fiona packte ihre Schultasche, Julian und Finn sprinteten den Mädchen hinterher und auch einige Klassenkameraden schlossen sich ihnen an. „Dann hole ich euch heute schon um halb drei ab“, meinte Lenny.

Als die Freunde aus dem Bus stiegen, war die Laune bestens. „Da ist Max!“, lachte Finn plötzlich und deutete nach vorn. Tatsächlich – Max kam ihnen entgegen.

„Was will euer Hund hier?“, fragte ein Mädchen und schob ihre Brille auf die Nase.

„Er hat unser Buch im Maul“, rief Julian und kicherte.

„Max, du Streuner! Was hast du vor?“, fragte Fiona lachend. Der Dalmatiner ließ das kleine rote Buch vor Fiona fallen und hechelte. Sie hob es auf und ging weiter, als wäre nichts gewesen. Max ging brav neben ihr her – bis sie zur Wiese kamen. Und genau das wollte Max nun ausnutzen. Er wollte Fiona und die anderen dazu bringen, in den Container zu schauen. Draußen war keiner zu sehen.

Max rempelte Fiona an. Erschrocken ließ sie das Buch fallen. Max schnappte es und rannte zum weißen Container.

„Max! Wir haben keine Zeit für so was! Bleib hier, komm zurück“, schrie Julian. Der Hund ließ das Buch vor dem Container fallen.

„Bring uns das zurück, Max!“, befahl Fiona energisch. Max winselte. Sie sollten nun endlich kommen.

Seufzend schmiss Fiona ihre Schultasche ins Gras und schlich zum Container. Die anderen folgten ihr. Die Detektive bückten sich.

„Wir schleichen unters Fenster, holen das Buch und gucken kurz in den Container rein“, schlug Lenny vor. Finn pirschte sich an das Fenster, horchte, schnappte sich das Buch und wagte einen Blick in den Container.

„Da ist ja gar keiner drin“, rief er überrascht.

„Lass sehen“, sagte Fiona.

„Blöd, dass ich meine Kamera nicht dabeihab“, knurrte Lenny.

„Was habt ihr denn hier verloren?“, rief plötzlich eine scharfe Stimme. Die Freunde fuhren herum. Einer der Arbeiter lief auf sie zu.

„Wir haben was verloren, unser Buch nämlich“, sagte Fiona trotzig und hielt es hoch.

„Na, jetzt habt ihr’s ja wieder! Los, verschwindet von der Baustelle!“, schimpfte der Mann. Max kläffte.

„Aus“, sagte Lenny streng.

„Den hab ich heute doch schon mal gesehen“, bemerkte der Mann und zeigte auf Max.

„Das kann nicht sein“, widersprach Fiona. „Mein Hund war noch heute Morgen in der Wohnung eingesperrt.“

Der Mann nickte. „Aber lasst euch nicht noch mal erwischen!“ Max sah dankbar zu Fiona hoch.

„Aha, so ist das“, grummelte Finn, als sie gingen.

„Natürlich kommen wir heute wieder her“, rief Lenny, „und dann nehm ich meine Kamera mit!“

„Ich hab mir was ausgedacht“, schlug Finn vor. „Wenn im Container keiner drin ist, können wir vielleicht schnell reinschauen!“

„Super Idee, aber wir müssen vorsichtig sein! Was tun wir, wenn wer kommt? Dann haben wir Feuer am Hintern“, sagte Julian.

„Dann warnt uns Max“, erklärte Fiona, „der bleibt draußen stehen!“

„Toll! Gehen wir gleich?“, fragte Lenny. Die anderen nickten.

„Hoffentlich ist keiner drin“, flüsterte Fiona. Lenny richtete die Kamera auf den Container und schoss das erste Foto. Julian schlich zum Container, duckte sich und linste durch das Fenster. Dann zeigte er seinen Freunden vier Finger. Das hieß: Die Luft ist rein, ihr könnt kommen!

„Keiner drin! Wir können rein!“ Lenny schoss ein Foto durchs Fenster.

„Max, wenn wer kommt, bellst du!“, erklärte Fiona ihrem Hund. Sie schauten sich noch einmal um, dann verschwanden die vier im Container. Max blieb draußen stehen. Dann legte er sich ins Gras. Es ärgerte ihn ein bisschen, dass er immer Wache halten musste und nicht mitdurfte.

Die Tür quietschte nicht, als Lenny sie öffnete. Dann traten die Freunde in den Container. Finn schloss die Tür. Fiona warf einen Blick in den Topf auf dem Herd. Lenny grinste: Der eine Arbeiter las Harry Potter. Sie schoss gleich ein Foto vom Inneren des Containers. Am Boden lag ein grasgrüner Schlafanzug. „Cool“, bemerkte Finn und strich über den Tisch, wobei er bei den dürren Tischbeinchen befürchtete, er würde zusammenfallen. Lenny begann zu filmen.

Alarmstufe rot: Max sah einen Arbeiter kommen und kläffte, knurrte und jaulte, so laut er konnte. „Ich höre Max“, rief Finn erschrocken. „In Deckung!“ Die Freunde zwängten sich hastig unter die vier Betten. Der Arbeiter öffnete die Tür. Er sah nicht gerade schlank aus. Und er ging genau auf das Bett zu, unter dem Lenny lag!

Lenny hielt den Atem an. „Bitte, bitte, nicht aufʼs Bett setzen“, betete sie. Der Lattenrost würde sie unter dem Gewicht des Mannes zerquetschen! Doch der Bauarbeiter ging zum Herd. Lenny atmete erleichtert auf. Dann ging er wieder nach draußen.

„Der Kerl hätte mich erdrücken können“, schnaufte Lenny.

Julian sah nach draußen. „Ich seh den Arbeiter nicht mehr!“

„Raus“, rief Finn und stürmte nach draußen.

Finn schaute auf seine Uhr. „Halb vier. Um sechs muss ich heim. Wir haben noch Zeit!“

„Wollen wir die Fahrzeuge ansehen?“, fragte Lenny.

„Ich will ja nix sagen, aber ... Da drüben stehen die Männer!“, bemerkte Julian. Die Freunde fuhren erschrocken herum und erblickten die Arbeiter, die gerade an einer kleinen Walze herumwerkelten.

„Hoffentlich haben die uns nicht aus dem Container rennen sehen“, erschrak Fiona. Max sprang erleichtert auf die Detektive zu.

„Ich muss aber noch mal rein!“, fiel Julian ein.

„Das geht heute nicht mehr“, bemerkte Finn. „Wir müssen noch einen Eintrag machen! Morgen treffen wir uns wieder!“ Max kläffte. Morgen würde er hoffentlich auch dabei sein!

Fiona setzte sich an ihren Schreibtisch und schlug das kleine rote Buch auf. Sie schwang den Füller und schrieb:

Heute Morgen haben wir alle gesehen, wie drei Fahrzeuge (zwei Bagger und ein Lastwagen) und ein kleiner weißer Container auf der Wiese standen. Jetzt ist aber klar, dass da was gebaut wird. Auf dem Schulweg haben wir alles besprochen.

Als die Schule aus war, ist der schlaue Max gekommen und hat uns das Detektivbuch gebracht. Aber als wir zur Wiese kamen, sprang er mir gegen die Hand, schnappte das Buch und legte es an das Containerfenster. Danach weigerte er sich, es zurückzubringen. Also pirschten wir zum Fenster und holten es selber und dabei konnten wir in den Container sehen!

Am Nachmittag sind wir sogar reingegangen! (4 Betten, Sofa, Herd, Tisch u. Stühle, Vorhänge waren drin.) Als Max uns durch Bellen warnte, schlüpften wir unter die Betten. Ein Arbeiter kam rein. Er hätte sich fast auf Lennys Bett gesetzt! Als er wieder rausging, war die Luft rein und wir sind geflüchtet. Und Lenny hat tolle Fotos gemacht!

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Ein dreister Schurke