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Robert Kopf

Stoffwechselkrankheiten behandeln mit Heilpflanzen und Naturheilkunde

Ein pflanzlicher und naturheilkundlicher Ratgeber





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis "Stoffwechselkrankheiten behandeln mit Heilpflanzen und Naturheilkunde"

 

Vorwort

 

1. Allgemeines

Stoffwechselblockaden

Gesunde Leber - gesunder Stoffwechsel

Wissenswertes über unseren Stoffwechsel

 

2. Naturheilkunde

Adipositas behandeln mit Heilpflanzen

Teerezepte bei Adipositas

 

Diabetes mellitus behandeln mit Heilpflanzen

Teerezepte bei Diabetes

 

Tinkturen und Extrakte für den Stoffwechsel

Kräuterweine zur Anregung des Stoffwechsels

Wasseranwendungen zur Kräftigung des Stoffwechsels

 

Nachwort

Vorwort

Von Robert Kopf, Autor für Naturheilkunde und Heilpraktiker

 

Als Stoffwechsel (Metabolismus) bezeichnet man alle lebenswichtigen Vorgänge innerhalb der Körperzellen. Durch den Stoffwechsel wird die Nahrung in Stoffe umgewandelt, die der Körper zum Leben braucht. Wesentlich für den Stoffwechsel sind Enzyme, die chemische Reaktionen unterstützen. Gesteuert wird der Metabolismus durch das Hormon- und Nervensystem. Das wichtigste Stoffwechselorgan ist neben der Bauchspeicheldrüse und unseren beiden Nieren die Leber.

 

Bei der Adipositas handelt es sich um eine Stoffwechselkrankheit mit starkem Übergewicht. Sie erhöht das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 (Altersdiabetes, Zuckerkrankheit), Krebserkrankungen, Arthrose in den Knie- und Hüftgelenken, Wirbelsäulenbeschwerden, vermindertes Selbstwertgefühl und Depressionen.

 

Die häufigsten Ursachen einer Adipositas sind Stoffwechselschwäche, hormonelle Veränderungen, psychische und erbliche Faktoren, Ernährungsfehler und Ess-Störungen, Nahrungsmittelzusätze, Nebenwirkungen von Medikamenten und Bewegungsmangel.

 

Auch Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine Erkrankung des Stoffwechsels. Eine wichtige Rolle spielt hierbei das Hormon Insulin. Unterschieden wird zwischen Diabetes Typ 1 und Typ 2.

 

Bei Typ 1 Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse nicht genug Insulin. Die Ursachen sind eine erbliche Veranlagung, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder das Immunsystem richtet sich gegen die eigene Bauchspeicheldrüse und zerstört deren insulinproduzierende Zellen. Dadurch bildet diese immer weniger das Hormon Insulin.

Bei vorbelasteten Menschen können auch Umwelteinflüsse und Infektionskrankheiten Typ 1 Diabetes begünstigen. Diese Diabetes-Form tritt meist schon in der frühen Jugend auf.

 

Bei Typ 2 Diabetes (Altersdiabetes) verliert das körpereigene Insulin durch eine zunehmende Insulin-Unempfindlichkeit der Körperzellen allmählich seine Wirksamkeit. Auch wenn im Körper zuviel Fett eingelagert ist, reagieren die Zellen kaum noch auf das Hormon, welches die Glukose als Nahrung in die Zellen schleust.

Dadurch bilden sogenannte B-Zellen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) immer mehr Insulin, welches aber wirkungslos bleibt. Durch die andauernde Überbeanspruchung verlieren diese jedoch im Laufe der Zeit ihre Bildungsfähigkeit für das Hormon. Der Blutzuckerwert steigt weiter an.

 

Diabetes Typ 2 tritt meist im Erwachsenenalter auf. Die häufigsten Ursachen sind Überernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht, das Alter, ein Mangel an Chrom, hormonelle Veränderungen, erbliche Faktoren und Umweltbelastungen (Schwermetalle, Elektrosmog sowie Schadstoffe in der Luft und im Wasser schwächen unsere Enzymsysteme).

 

Erste Warnzeichen einer Erkrankung an Diabetes mellitus sind Abgeschlagenheit, Müdigkeit, ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, trockene Haut, Hautausschläge, Juckreiz, Venen- und Nervenentzündungen.

Die Folgen einer Erkrankung an Diabetes mellitus sind Augen- und Nierenschäden, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), Herzinfarkt, Schlaganfall und Beingeschwüre.

 

Eine Übersäuerung des Körpers ist die Ursache von vielen Erkrankungen. Sie führt zu Hormonstörungen und schwächt die Abwehrkräfte. Mit Übersäuerung ist eine Anhäufung von Säuren im Blut und Körpergewebe gemeint. Sie ist meist die Folge von falscher Ernährung und einer ungesunden Lebensweise.

Der Körper muß die entstandenen Säuren neutralisieren. Dies geschieht mit Hilfe basischer Mineralien (vor allem Kalzium), die den Mineralstoffdepots des Körpers entnommen werden. Eine Erkrankung des Stoffwechsels ist die Folge.

 

Toxische Darmgase:

Ein wichtiger Punkt ist die Überernährung. Die durch falsche Ernährung entstehende Schwäche der Verdauungsorgane vermindert die Aufnahme von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen aus der Nahrung.

Wer nicht nur Falsches isst, sondern davon auch noch zuviel, bekommt Gärung und Fäulnis im Darm. Die dadurch entstehenden giftigen Gase belasten und übersäuern zusätzlich den gesamten Organismus. Ein intaktes Verdauungssystem dagegen beeinflusst den Stoffwechsel und die Gesundheit positiv.

 

Einleitend möchte ich Ihnen die in diesem Ratgeber vorgestellten Therapien zur Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen des Stoffwechsels erläutern:

 

Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) zur Behandlung von Stoffwechselkrankheiten

 

"Keine chemische Fabrik dieser Welt arbeitet so exakt und vollkommen wie eine einzige jener kleinen Pflanzen, die Dein Fuß achtlos zertritt". Die Phytotherapie ist auf allen Kontinenten und in allen Kulturen beheimatet. Das Wissen vieler Generationen ist in der Pflanzenheilkunde enthalten.

 

Pflanzen sind die ältesten Heilmittel der Menschheit. Mit ihren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten - zum Beispiel als Tees, Tabletten, Tropfen, Salben, Wickel, Bäder und ätherische Öle - ist die Pflanzenheilkunde eine der wichtigsten Therapien.

 

Warum sind Pflanzen bei der Behandlung von Stoffwechselkrankheiten heilkräftig? Weil sie Salze, Säuren, Vitamine, Öle und Nährstoffe enthalten. Diese wirken im Körper auflösend, ausscheidend, anregend, kräftigend und aufbauend. Sie verwandeln den kranken Zustand in einen gesunden.

Solche Pflanzenmineralstoffe sind vor allem Kalium, Kalzium, Kohlenstoff, Chlor, Eisen, Schwefel, Phosphor, Magnesium, Natrium und Silizium. Heilpflanzen normalisieren den Stoffwechsel und stärken das Immunsystem. Nur ein intaktes Hormon-, Nerven- und Immunsystem können eine Erkrankung des Stoffwechsels verhindern.

 

Was von den Kräutern brauchbar und heilkräftig ist, wird von unseren Körpersäften aufgenommen und den Zellen zugeführt. Was aber unbrauchbar ist, wird durch die Nieren, Haut, Lunge und den Darm nach dem Verbrennungsprozeß ausgeschieden.

 

Heilkräuter in richtiger Form und Dosis genommen, beeinflussen in unserem Organismus die Körperfunktionen, das Nerven- und Hormonsystem sowie den Stoffwechsel sehr vorteilhaft. Die Pflanzensalze vermitteln dem Körper die zur Abwehrsteigerung und zum Aufbau der verschiedenen Zellsubstanzen notwendige Energie. Sie lösen Heilblockaden, stärken die Selbstheilungskräfte, bewirken eine Steigerung der Lebenskraft und die Behebung von Schwächezuständen.

 

Holen Sie Ihre Heilkräuter in der Apotheke. Dort laufen diese unter dem Begriff "Medikament". Für Medikamente gelten strenge Vorschriften und Kontrollen bezüglich Zulassung, Inhaltsstoffen, Reinheit, Wirksamkeit und Verträglichkeit. Wer seine Heilkräuter lieber selbst sammelt, kann diese sofort frisch verwenden.

 

Die Aufbewahrung der Heilpflanzen:

Hierfür müssen die Kräuter vorher getrocknet werden. Bekommen sie zuviel Licht, Wärme oder Feuchtigkeit, verflüchtigen sich die Wirkstoffe. Am Besten geeignet zur Lagerung ist ein Keramikbehälter mit einem Deckel, der locker aufliegt. Die Haltbarkeit der Heilkräuter beträgt maximal 1 Jahr. Danach haben sich die Wirkstoffe verflüchtigt.

 

Die Wasserheilkunde: Kneipptherapie - Mehr als Wassertreten

 

Lebenselixier Wasser - kalt belebt es, warm entspannt es. Wasser ist nach Kneipp eine der fünf Säulen der Gesundheit. Wie modern das alte Kneippsche Naturheilverfahren ist, erfährt man jetzt wieder in Kurkliniken und Wellnesshotels. Dort boomen die Therapien mit Wasser, Kräutern, Bewegung, gesunder Ernährung und Entspannungsübungen.

 

Die Therapien des schwäbischen Pfarrers aus Bad Wörishofen sind aber auch zu Hause möglich. Die Anwendungen wirken positiv auf den Stoffwechsel, das Hormon- und Immunsystem, den Kreislauf und die Nerven.

 

Der Pionier der Wassertherapie startete mit einem Selbstversuch. Er kurierte seine damals als unheilbar geltende Tuberkulose durch kurze Bäder in der kalten Donau. Danach wusste er, "dass Gott uns die halbe Apotheke im Wasser und die andere Hälfte in den Kräutern bestimmt hat". Sein ganzheitliches Heilkonzept war eine Revolution.

 

Wasser bewirkt einen positiven Heilreiz bei der Behandlung von Stoffwechselkrankheiten. Die Hydrotherapie (Wasserheilkunde) beinhaltet Bäder, Waschungen, Wickel, Auflagen, Packungen, Dämpfe, Wasser- und Tautreten. Kneipp heilte vor allem mit kalten Güssen.

 

Kalte Güsse kräftigen die Verdauungsorgane, das Bindegewebe, kurbeln den Stoffwechsel an und stärken das Immunsystem im Kampf gegen Pilze, Bakterien und Viren. Sie hellen sogar die Stimmung auf.

Gegen körperlichen sowie psychischen Stress härten die Anwendungen ebenso ab, denn sie wirken harmonisierend auf das Nerven- und Hormonsystem. Bei Kneipp wird übrigens gegossen und nicht geduscht.

 

Bewegung hält den Stoffwechsel fit:

Bewegung stärkt die Psyche, den Stoffwechsel, erhöht die Lebenslust und hält gesund. Kneipp hatte aber eher Spaziergänge als Marathonläufe oder andere sportliche Höchstleistungen im Sinn. Um Schäden vorzubeugen, sollte man sich lieber "wenig und oft als viel und selten" bewegen.

 

Ausdauersportarten wie Walken, Radeln und Schwimmen überlasten weder die Gelenke, Herz und Kreislauf noch die Wirbelsäule. Vor allem Gehen und zügiges Laufen sind neben kalorienarmer Kost die wichtigsten Schlankmacher und lösen selbst bei intensiverem Training keine Heißhunger-Attacken aus.

 

Die Ernährung - vor allem einfach und naturbelassen:

Kneipp erkannte, dass viele Erkrankungen von falscher Ernährung herrühren und riet deshalb zu einer einfachen, weitgehend naturbelassenen und schonend zubereiteten Kost. Er empfahl Brot aus vollem Korn, vor allem aus Dinkel, viel Pflanzliches, möglichst wenig Fleisch, Salz und Süßes. Kneipp war seiner Zeit weit voraus, aber er war nicht radikal und gönnte sich auch mal eine Zigarre.

 

Leben im Gleichgewicht:

Überlastung und Stress führen auf Dauer zu Erschöpfungszuständen und depressiven Verstimmungen, die sich organisch niederschlagen können. Den Körper kann man nicht heilen, solange die Seele nicht in Ordnung ist.

"Es muss das Gleichgewicht hergestellt werden zwischen der Lebensweise und dem Verbrauch an Nervenkraft", forderte Kneipp. Wer sich also regelmäßig Zeit nimmt um abzuschalten, tankt damit Energie für Körper und Seele.

 

In diesem Ratgeber erhalten Sie Empfehlungen, wie Sie Erkrankungen des Stoffwechsels mit Hilfe der Pflanzenheilkunde und Wassertherapie behandeln können. Beschrieben werden die Therapien von Adipositas und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

 

Vorgestellt werden die bewährtesten äußerlichen Anwendungen, Heilpflanzen, Teerezepte, Tinkturen und Kräuterweine.

 

Die Naturheilkunde wirkt ganzheitlich. Sie behandelt nicht nur einzelne Symptome, sondern hat den gesamten Mensch im Blick, also Körper, Seele und Geist. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Lebensfreude und vor allem Gesundheit.

 

Robert Kopf

www.heilpraktiker-robert-kopf.de

Stoffwechselblockaden

Es gibt mehrere Stoffwechselblockaden.

 

1) Der Säure-Basen-Haushalt:

Unnatürliche Ernährungsgewohnheiten führen dazu, dass der Basenanteil in unserem Körper ständig zu gering ist. Ein Zuviel an Zucker, Weißmehlprodukten, Fleisch und Wurst übersäuert den Körper. Um die Säuren zu neutralisieren, werden kostbare Basen (vor allem Kalzium) verbraucht.

 

Eine Übersäuerung des Körpers ist die Grundlage von vielen Beschwerden und Krankheiten. Was nicht neutralisiert wird, landet als "Sondermüll" im Bindegewebe und führt zu dessen Übersäuerung. Dadurch verlangsamen sich die Stoffwechselprozesse. Wir erkranken häufig und nehmen zu, auch wenn wir kalorienbewusst essen und uns viel bewegen.

 

2) Das Bindegewebe:

Das Bindegewebe ist mehr als nur ein Bindeglied und Lückenfüller zwischen den Organen. Es dient als Nährstoffspeicher und Zwischenlager für Stoffwechselprodukte. Im Bindegewebe entsorgen die Zellen ihre "Schlacken".

 

Damit die Giftstoffe und Säuren den Körper verlassen können, müssen genügend Mineralsalze vorhanden sein. Bei einem Mangel verbleiben Säuren und Stoffwechselrückstände im Bindegewebe und binden Wasser. Es kommt zu einer Übersäuerung des Körpers und Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gewebe.

 

3) Die Verdauung:

Umweltbelastungen, zu üppige Ernährung, Genussgifte und Medikamente belasten die Leber, unser zentrales Stoffwechselorgan. Magen, Bauchspeicheldrüse und Darm leiden mit. Viele Stoffwechselvorgänge geraten ins Stocken. Es kommt zu Stoffwechselerkrankungen, Verstopfung (Obstipation), Blähungen und Magenproblemen.

 

4) Unser Wasserhaushalt:

Jeden Tag schwemmt der Organismus Säuren und Schlacken, welche durch die Nieren herausgefiltert wurden, als Harn aus dem Körper. Ein Teil davon landet aber auch im Bindegewebe, weil für den Abtransport Mineralsalze wegen einer Übersäuerung des Körpers fehlen. Erkrankungen des Stoffwechsels sind die Folge.

 

5) Die Eiweißverdauung:

Eiweiß ist wichtig für die Bildung von Enzymen, Hormonen, Muskeln und Bindegewebe. Bei der Spaltung von Eiweiß entsteht jedoch Ammoniak, ein starkes Zellgift. Die Leber wandelt Ammoniak in ungiftigen Harnstoff um, der mit dem Urin ausgeschieden wird.

Eine hohe Zufuhr von Eiweiß bedeutet deshalb eine starke Entgiftungsarbeit für die Leber und unsere beiden Nieren, was wiederum zu Stoffwechselstörungen führt.

 

6) Die Fettverdauung:

Wir brauchen Fette, denn sie liefern essenzielle Fettsäuren. Fett ist der beste Energiespeicher für Notzeiten. Der Körper bunkert es besonders gern an den Oberschenkeln und Hüften, an Bauch und Po. Im Fettgewebe lagert er aber auch Giftstoffe ab, die später freigesetzt werden. Mögliche Anzeichen hierfür sind eine Übersäuerung des Körpers, depressive Verstimmungen, Stoffwechselstörungen, Krankheitsanfälligkeit und Kopfschmerzen.

 

7) Die Kohlenhydratverdauung:

Kohlenhydrate sind Energie pur. Im Überfluss sind sie aber auch für unser Übergewicht verantwortlich. Was nicht verbrannt werden kann, wird in Fett umgewandelt und gespeichert. Besonders Süßigkeiten und Weißmehlprodukte haben es in sich. Sie lassen den Blutzuckerspiegel rasant in die Höhe steigen. Das führt zu einer starken Insulinausschüttung.

Insulin normalisiert den Blutzucker, unterbricht aber gleichzeitig die Fettverbrennung. Es schleust Fette aus der Mahlzeit in die Körperspeicher, hält Wasser im Körper zurück und verursacht schnell neuen Hunger.

 

Wie Sie die genannten Stoffwechselblockaden überwinden können, lesen Sie in den folgenden Kapiteln.