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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

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13.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 1927

 

Legende der Tujokan

 

Auf der Suche nach der SOL – Perry Rhodan findet eine Spur

 

von Arndt Ellmer

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

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Seit das Heliotische Bollwerk im Solsystem verrückt spielte, sind Menschen von der Erde gezwungen, sich in fremden Galaxien zu behaupten. Dabei haben es die Bewohner von Kalkutta-Nord noch gut getroffen: Sie leben nun in der Heimat der Nonggo – im Zentrum einer freundlich gesinnten Hochzivilisation.

Ganz anders stellt sich der Sachverhalt für jene Menschen dar, die mit einem Teil von Terrania-Süd verschwunden sind. Rund 200.000 Terraner sind nun im Jahr 1290 Neuer Galaktischer Zeitrechnung in der fremden Whirlpool-Galaxis auf sich allein gestellt.

Glücklicherweise konnten die ersten Schwierigkeiten recht schnell beseitigt werden. Der Kontakt zu den Thorrimern, auf deren Planeten die Terraner nun leben, gestaltete sich als sehr angenehm. Erste Handelskontakte konnten geknüpft werden, der Ausbau der selbständigen Nation Alashan – wie sich die unfreiwillige Kolonie nunmehr nennt – schritt rasch voran. Sogar ein Versuch der barbarischen Dscherro, die Menschen auszuplündern, konnte letztlich mit Hilfe eines gewagten Bluffs abgewehrt werden.

Mittlerweile ist auch Perry Rhodan zur Nation Alashan gestoßen. Der unsterbliche Terraner, der unlängst zum Sechsten Boten von Thoregon ernannt wurde, ist auf der Spur von Shabazza, dem mysteriösen Gegner der Menschheit.

Zugleich muss Rhodan eine Spur der SOL finden, seines uralten Raumschiffes, das angeblich zuletzt für Shabazza unterwegs war. Zu diesem Zweck macht er sich zuerst im Bereich Zophengorn kundig, der Machtzentrale der Bebenforscher.

Dann aber brechen er und seine Begleiter auf – sie suchen die LEGENDE DER TUJOKAN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Przondzu – Ein Todeskämpfer der Tujokan wartet auf seine Bewährung.

Perry Rhodan – Der Terraner sucht nach Spuren des Hantelraumschiffs.

Monkey – Der Oxtorner erweist sich als harter Kämpfer.

Eismer Störmengord – Der Goldner geht mit seinen Freunden in einen Einsatz.

Tautmo Aagenfelt – Der Physiker kommt in eine unangenehme Situation.

1.

 

»Wenn Tfenlod den Engpass durchquert, pfeife ich.« Quinquads Stimme riss die meisten Kämpfer aus dem Halbschlaf. Die Feuchtlager schmatzten; ihre Insassen bewegten sich unwillig. »Habt ihr verstanden?«

Jetzt rührten sich alle. Die Worte des Artgenossen holten sie endgültig aus dem Schlummer.

»Der Khurrt in seinem Geschirr versteht es als Signal, dass Fütterungszeit ist«, sagte Quinquad. »Er setzt sich in Bewegung und zerrt so lange an seinem Geschirr, bis er den Mechanismus auslöst. Tfenlod hat also keine Chance!«

Spätestens jetzt blickten ihn alle an. Kämpfer überlebten nur, wenn sie nie vollständig in das Reich der Träume abglitten. Tfenlod hatte es ihnen von Anfang an eingebläut. Es gab keinen in der Einheit, der sich nicht daran hielt.

Quinquad brachte seine Erklärung zu Ende: »Wenn er den Engpass verlässt, reicht eine winzige Erschütterung durch sein Gewicht, um die Nangarfalle zuschnappen zu lassen. Sie wird Tfenlod zerquetschen. Na, wie findet ihr das?«

Er wiederholte den Vorschlag. Seine Augen funkelten vor Begeisterung.

»Keine schlechte Idee«, sagte Przondzu nach kurzem Zögern. »Doch wozu soll das gut sein?«

»Ich will ihm zeigen, dass auch wir selbständig denken können, nicht nur er.«

»Er weiß das.« Przondzu drückte die Augenwülste nach unten und starrte den Kameraden an. »Er ist klüger als wir alle zusammen.«

Quinquad grunzte abfällig.

»Er tut nur so. In Wahrheit ist er ein Dummkopf.«

Der Großteil der Kämpfer wendete Quinquad demonstrativ den Rücken zu. Die Unterhaltung ödete sie offensichtlich an. Sie wühlten sich fester in ihr Moos und suchten im ersten Licht der Morgendämmerung eine letzte Erholung.

»Du irrst dich.« Przondzu sagte es mit voller Überzeugung und deutete gleichzeitig an, dass die Unterhaltung für ihn damit beendet war.

Quinquads Grunzen verwandelte sich in ein herausforderndes Zischen.

»Woher willst du das wissen, Kamerad? Kennst du ihn so gut? Gehört er etwa zu deinem Nest?«

»Nein. Wenn es so wäre, hätten mich die Kommandanten nicht seiner Einheit zugeteilt.«

Przondzu wandte sich ebenfalls ab und führte die beiden mittleren Fingerkrallen seiner linken Hand aneinander entlang. Es entstand ein schrilles, singendes Geräusch. In aller Entschiedenheit tat es somit kund, dass der Tujokan kein einziges Wort mehr hören wollte.

Quinquad murrte unwillig, ergab sich aber in sein Schicksal. Alle wünschten Ruhe, also hatte er seinen Mund zu halten. So wollte es das Gesetz der Gruppe.

Przondzu schloss die Augen und kehrte mit seinen Gedanken zur letzten Meditationsübung zurück. Er atmete gleichmäßig und setzte dabei die Atemfrequenz nach und nach herab. Auf diese Weise konnte ein geübter Kämpfer dreißig Bajs lang unter Wasser die Luft anhalten. Vorausgesetzt, er brauchte sich nicht zu bewegen. Musste er sich allerdings gegen einen Wasserwurm oder einen Reißfisch verteidigen, blieb ihm nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich aufzutauchen und Luft zu holen.

Zehnmal hatte Przondzu bereits versucht, die Phase des stockenden Atems um drei, vier Bajs auszudehnen. Zwei Jahre höchstens, rechnete er, dann schaffte er sechzig Bajs und brach damit den Rekord aller Generationen.

Wenn nicht zuvor der Ernstfall eintrat und ihn um die Früchte seiner Übungen brachte ...

Tfenlod bläute es ihnen täglich ein. Es konnte jeden Augenblick geschehen. Jetzt oder im nächsten Atemzug, aber auch erst in einer Million Bajs. Tausend Sonnenaufgänge dauerte es vielleicht noch, bis der Gong des Türmers nicht mehr für eine Übung erklang, sondern für den Ernstfall.

Wenn der Todesspiegel zu leuchten beginnt, opfern wir uns für unser Volk.

Sie lernten es von Kindesbeinen an. Die Nestwärmer sprachen es als ersten Satz zur Nachkommenschaft, nachdem sie ihr die Gallerte abgestreift hatten.

Alle Gonsel der Tujokan lebten für das Opfer. Ohne ihre unaufhörliche Wachsamkeit war das Volk von Tujo verloren.

Przondzu vergaß die Artgenossen um sich herum, von denen sich jeder für den besten Todesbringer hielt. Er konzentrierte sich mit einem langen, entspannenden Gedanken auf sich selbst und prüfte sein Inneres.

Bist du bereit, der tödlichen Gefahr ins Auge zu sehen, wenn sie erscheint? Die rituelle Frage gehörte zur morgendlichen Vorbereitung auf den Tag. Wenn sie plötzlich erscheinen, wirst du dann die Kraft finden, die du brauchst?

Seit Jahrhunderten bereiteten sich die Tujokan darauf vor, dass eines Tages Raumfahrer von den Sternen kamen und die Bewohner Tujos für ein Vergehen bestraften, über dessen Natur oder Inhalt nicht einmal ein kluger Ausbilder wie Tfenlod Auskunft geben konnte. Gleichmäßig über den Planeten verteilt, existierten Ausbildungscamps der Todeskämpfer.

Die Gonsel trainierten ununterbrochen für den legendären Tag der Vergeltung. Die Kämpfer besaßen einen klar umrissenen Auftrag: Wenn es soweit war, sollten sie die fremden Raumfahrer gefangen nehmen und später umbringen. Keinem durfte die Flucht von Tujo gelingen.

Und das alles sollte ohne den Einsatz technischer Mittel geschehen. Eine der obersten Regeln besagte, dass Waffen und andere Geräte nichts nützen würden, da die Fremden den Tujokan technisch weit überlegen waren.

Przondzu begann im Halbschlaf zu murmeln: »Die erste Regel lautet: Warte, bis die Fremden den Schutz ihres Schiffes verlassen haben. Die zweite Regel lautet: Versuche, einen von ihnen außerhalb des Schiffes und ohne den Schutz seines Anzugs zu erwischen.«

Ein Schrei erfüllte übergangslos den Saal. Die Kämpfer fuhren aus ihren Feuchtlagern empor und starrten zum offenen Eingang. Im dunkelgelben Licht von Tup zeichnete sich die Gestalt in ihrem silbernen Harnisch ab.

»Hoch mit euch, ihr Schlafmützen!«, gellte Tfenlods Stimme durch den Raum. »Über das Spiegelsystem traf soeben ein Hilferuf aus Quottral ein. Die Techniker haben Alarm gegeben.«

Quottral – das war die wissenschaftliche Kavernensektion in der Nähe des Camps Trebzorr.

Przondzu sprang auf, rückte sein Lederwams zurecht und überzeugte sich vom ordnungsgemäßen Sitz der Würgriemen, die zur Ausrüstung jedes Kämpfers gehörten. Mit weiten Sätzen hechtete er über die Artgenossen hinweg und blieb in respektvollem Abstand vor seinem Ausbilder stehen.

»Die Fremden?«, keuchte er. »Ist es endlich soweit?« Er versuchte erst gar nicht, seine Aufregung zu verbergen.

»Keine Fremden«, knurrte Tfenlod. »Der Alarm gilt einem internen Zwischenfall.«

Die Todeskämpfer sammelten sich in Reih und Glied. Tfenlod schritt sie ab. Plötzlich packte er Quinquad und riss ihn zu Boden. Er schlang die Beine um seinen Oberkörper und packte mit den mächtigen Armen seinen Kopf. Quinquad keuchte vor Überraschung. Es krachte und prasselte, als der Ausbilder dem Kämpfer Hals und Hinterhauptbein brach.

»Er ist unfähig, für die gute Sache zu kämpfen.« Tfenlod erhob sich und würdigte den Toten keines Blickes. »Einer wie er würde sich sogar mit den Fremden verbünden, wenn er mir damit schaden könnte. Folgt mir zu den Vierach! Höchste Eile ist geboten.«

Schweigend rannten sie hinter ihm her. Przondzu fragte sich, woher er von den Absichten des Getöteten wusste. War er die ganze Nacht über in ihrer Nähe geblieben, ohne dass sie es bemerkt hatten? Oder hing sein Wissen mit neuen Erfindungen der Wissenschaftler und Techniker zusammen?

Der Kämpfer hoffte, bald eine Antwort auf seine Fragen zu erhalten.

 

*

 

Die Vierach fassten jeweils zehn Kämpfer. Sie besaßen Wannenform und leuchteten in mattem Blau. Die Kiste am Heck stellte das Antriebsaggregat dar. Ein leises Summen begleitete den ansonsten geräuschlosen Flug.

Dass in Quottral etwas von Bedeutung vorgefallen war, ließ sich daran ablesen, dass die Piloten alle Windabweiser hochklappten und mit unvorstellbarer Geschwindigkeit über Tujo entlangrasten. Ein paar Mal kamen sie gefährlich nahe an einem der Ankertaue vorbei, mit denen die Ballons am Boden befestigt waren. Die schwenkbaren Spiegelsysteme an ihrer oberen Rundung empfingen und sendeten noch immer das unregelmäßige Muster der Botschaft, die Quottral an die Städte und Camps weitergab.

Wenig später setzte die Verzögerung ein. Przondzus Magen drückte von innen gegen das Brustbein, als wolle er dort einen Ausgang schaffen und fliehen. Der Vorgang nahm keine eineinhalb Bajs in Anspruch, dann hatten die Wannen ihre Geschwindigkeit genügend herabgesetzt, dass sie auf einen tieferen Level gehen konnten. Sie verschwanden zwischen den Dächern des Dschungels und sanken in das Unterholz.

Mauern tauchten im Blickfeld auf. Quottral zeigte sich als ein Komplex aus hallenähnlichen Gebäuden, die sich an den Boden duckten. Die Tujokan bauten nicht in die Höhe, sie liebten die Unauffälligkeit.

»Herhören!«, erklang Tfenlods Stimme. »Man hat uns einen Schacht geöffnet. Wir benutzen ihn, um so schnell wie möglich in die Tiefe zu gelangen.«

Die Öffnung leuchtete ihnen als winziger, dunkler Fleck entgegen. Dicht davor landeten die Vierach, und die Kämpfer sprangen über die Wandung zu Boden. Geduckt rannten sie hinter Przondzu auf die Öffnung zu. Nacheinander und in schneller Abfolge stiegen sie in den Schacht und ließen sich nach unten rutschen.

Die Röhre endete auf der Galerie über einer Halle. Przondzu stöhnte auf. So groß hatte er sich die Kaverne nicht vorgestellt. Die Ausdehnung des Hohlraums und das riesige Ding an den Stahltrossen stachelten seine Sinne zu höchster Wachsamkeit an. Der Gonsel fühlte sich in eine andere Welt versetzt.

Er gab den Nachfolgenden einen Wink. Sie verteilten sich gleichmäßig in beide Richtungen an der Galerie entlang, die findige Arbeiter in die Wandung der Kaverne gefräst hatten. Eine dünne Schicht gelben Spritzgummis versuchte, dem Ganzen einen Anschein von Wohnlichkeit zu verleihen. Angesichts des riesigen und fremdartigen Segments mitten in der Kaverne war das aussichtslos.

Es gab kein Fahrzeug auf Tujo, von dem das Fragment stammen konnte. Folglich ... Przondzu wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu denken.

Er hielt nach den Technikern und Wissenschaftlern Ausschau. Sie drängten sich auf der gegenüberliegenden Seite der Galerie zusammen, dort, wo die Ausgänge lagen. Der Kämpfer aus Tfenlods Einheit beschleunigte und rannte den Kameraden voraus.

»Wo?«, schrie er den Männern und Frauen entgegen und zog gleichzeitig die Schleuder aus dem Gürtel.

Stumm deuteten sie auf das wuchtige Segment, das an ein Bruchstück einer riesigen Kugel erinnerte.

»Dort drinnen ist es«, lautete die Antwort.

»Es?«

»Wir haben keine Ahnung, was es ist.«

Sie sahen nicht gerade aus wie Feiglinge, die vor einem winzigen Höhlenwurm flüchteten. Wenn sie sich dennoch zurückzogen, befolgten sie eine Anweisung der Dirigenten, die besagte, dass Wissenschaftler und Techniker ihre Kenntnisse und damit ihre Person schützen mussten.

Sie wissen nichts darüber! Przondzu richtete seine Aufmerksamkeit auf das metallene Ding und entschloss sich, es zunächst bei einer Warnung zu belassen. Mit spitzen Krallen zog er einen scharfkantigen Stein aus der Tasche, legte ihn in die Schleuder, zielte und schoss. Es klirrte, als der Stein irgendwo im Schatten auf metallenen Widerstand prallte.

Die Antwort bestand in einem leisen Summen, ähnlich wie er es von den Vierach her kannte.

»Vorsicht!«, verstand er Tfenlod. Der Ausbilder stand auf der anderen Seite der Galerie. »Ich sehe etwas. Es bewegt sich.«

Tfenlod gab den Wissenschaftlern und Technikern Anweisung, sich aus der Kaverne zurückzuziehen. Nichts taten sie lieber als das.

Przondzu schoss einen zweiten Stein hinüber, dann einen dritten. Das Summen klang näher und eindringlicher, aber dennoch ließ sich nicht erkennen, worum es sich handelte.

»Wir brauchen starke Scheinwerfer«, sagte er laut und suchte gleichzeitig nach Öffnungen in der Decke der Kaverne, durch die sie mit Spiegeln Sonnenlicht hereinlenken konnten. Es gab sie nicht. Quottral war alles andere als eine Station der Sternenzähler.

»Gebt mir Deckung!«, zischte Przondzu und warf einen fragenden Blick zu Tfenlod hinüber.

Der Ausbilder erkannte seine Absicht und senkte die Handflächen zum Zeichen seiner Zustimmung.

Der Tujokan klemmte sich die Schleuder zwischen die Zähne und stieg auf die Brüstung. Seine Augen glühten hellrot, als er sie auf die Trossen richtete und die Entfernung maß. Przondzu duckte sich kurz und sprang aus dem Stand hinaus in die Luft.

Ein Irrtum kostete ihn nicht nur seine Ehre, sondern auch das Leben, und er wusste das. Dennoch wagte er alles.

Der Sprung trug ihn an der ersten Trosse vorbei und auf schräger Bahn in die Tiefe. Er hatte schlecht gezielt; beinahe wäre er an der zweiten Trosse vorbeigestürzt. Die entsetzten Rufe der Kämpfer nahm er nicht einmal wahr.

Instinktiv warf er den Körper zur Seite, streckte sofort die Arme aus. Die linke Hand bekam den Stahl zu fassen, klammerte sich daran fest.

Przondzus Schwung riss ihm fast den Arm aus der Schulter. Er krümmte den Körper zusammen und fasste mit der zweiten Hand nach. Wie Klammern hielten sie an dem stählernen Tau fest. Sein Körper schwang hin und her; unter und über ihm sausten kleine Steine vorbei und prasselten auf das Segment hinab. Aus dem Summen unterhalb entstand ein lautes Dröhnen.

Przondzu bekam den gemarterten Körper wieder unter Kontrolle und hangelte sich an der Trosse abwärts. Dabei ließ er das Segment nicht aus den Augen. Seine Blicke versuchten, die Schattenbereiche auf der Oberfläche zu durchdringen.

Und dann entdeckte er das Wesen.

»Ergib dich!«, rief er laut. »Oder wir töten dich.«

Das Summen veränderte sich nicht. Der Kämpfer wiederholte die Aufforderung mehrmals. Das unheimliche Ding oder Lebewesen unterhalb reagierte nicht.

Entschlossen ließ er sich weiter abwärts rutschen. Aber die Distanz war noch immer zu groß für eine Identifizierung.

»Gebt Dauerfeuer!«, sagte er halblaut. »Ich betrete das Segment.«

Um ihn herum begann es zu prasseln. Przondzu hoffte, dass seine Kameraden gut zielten und nicht aus Versehen ihn trafen. Ein spitzer Stein an die richtige Stelle des Kopfes konnte einen Tujokan auf diese geringe Entfernung durchaus töten.

Auf der Galerie wurde es totenstill. Nur die Steinschleudern verrichteten unablässig ihre Arbeit und gaben ihm Feuerschutz.

Przondzus Fußspitzen berührten das kalte, feuchte Metall. Er hielt den Atem an, doch diesmal war es keine Ausdauerübung. Alle Muskelfasern in seinem Körper bebten. Instinktiv duckte er sich. Die Augen richtete er auf die Stelle, von der das Geräusch kam.

Es musste etwas Unfassbares, Fremdartiges sein, was ihn erwartete. Kein Tujokan hatte es jemals erlebt.

»Bewahrt mir ein ehrenvolles Andenken!«, murmelte er fast unhörbar. »Kämpft gegen alles, was von außen kommt! Tötet die Fremden, damit sie nicht euch tö...«