Ein Buch schreiben

und Autor werden

 

(Der Einsteiger-Ratgeber)

 

 

 

 

Originalausgabe Dezember 2017
© FeuerWerke Verlag, Alle Rechte vorbehalten
Maracuja GmbH, Laerheider Weg 13, 47669 Wachtendonk
Cover: Grittany Design - www.grittany-design.de unter Verwendung von rondabroc.com – Adobe Stock
ISBN: 978-3-945362-34-1

Alle Texte und Bilder dieses Buches sind urheberrechtlich geschütztes Material und ohne explizite Erlaubnis des Urhebers, Rechteinhabers und Herausgebers für Dritte nicht nutzbar.


 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Ein Buch planen

2.1 Kreativitätstechniken

2.1.1 Ideen finden und konkretisieren

2.1.2 Eine Buchidee finden

2.2 Strukturierung und Zeitplanung

2.2.1 Eine Buchidee umsetzen

2.2.2 Recherche für Autoren

2.2.3 Zeit zum Schreiben finden

2.2.4 Zeitkiller eliminieren

3. Ein Buch schreiben

3.1 Regeln vs. Talent

3.1.1 Show, don´t tell

3.1.2 Kreatives Schreiben und Regeln

3.2 Der Schreibprozess

3.2.1 Typische Fehler beim Buch schreiben

3.2.2 Motivation zum Schreiben finden

3.2.3 Schreibblockaden überwinden

3.3 Klassische Erzählperspektiven

3.3.1 Ich-Erzähler als Erzählperspektive

3.3.2 Er-Erzähler als Erzählperspektive

3.4 Figurenentwicklung

3.4.1 Hauptcharaktere entwickeln

3.4.2 Nebenfiguren entwickeln

3.5 Schreibstil

3.5.1 Wie erreiche ich den Leser?

3.5.2 Den eigenen Schreibstil finden

4. Ein Buch veröffentlichen

4.1 Der Weg über den Verlag

4.1.1 Lektorat – Der letzte Schliff

4.1.2 Einen Verlag finden und anschreiben

4.1.3 Das Exposé schreiben

4.1.4 Der Literaturagent als Alternative

4.2 Self-Publishing

4.2.1 Self-Publishing als Alternative

4.2.2 Buchcover selbst erstellen

4.2.3 ISBN beantragen

4.3 Soziale Medien und der Umgang mit Kritik

4.3.1 Social Media für Autoren

4.3.2 Umgang mit negativen Rezensionen

5. Schlusswort – Königsweg zum perfekten Buch

6. Anhang und Rechtliches

 

1. Einleitung

Das eigene Buch in den Händen halten zu dürfen, ist für viele Menschen ein Lebenstraum. Es erfordert jedoch viel Ausdauer und Disziplin, einen Roman bis zum Ende zu schreiben. Gerade junge Autoren mit ihrem ersten Buch haben es nicht immer einfach. Vor und während des Schreibens sowie in der Phase der Veröffentlichung tauchen viele Fragen auf: Wie finde ich die passende Buchidee? Wie plane ich die Arbeit an meinem Buch? Wie überwinde ich Schreibblockaden und Motivationsprobleme? Was muss ich alles an einen Verlag schicken? Welche Möglichkeiten bietet Self-Publishing? Diese und noch weitere Fragen beantwortet dieser Autorenratgeber und unterstützt dich bei deinem Buchprojekt mit einer Vielzahl von wertvollen Tipps.

Der Ratgeber wendet sich vor allem an Erstautoren, aber auch an alle Schriftsteller, die Tipps und Ratschläge für ihr nächstes Buch suchen. Der Autorenratgeber beleuchtet die gesamte Arbeit an einem Roman von der ersten Ideenfindung bis zur Veröffentlichung. Darüber hinaus werden Aspekte wie der Social Media Auftritt von Autoren und der Umgang mit negativen Rezensionen thematisiert. Wichtigen Punkten wie dem Schreibprozess und der Publikation des Romans bei Buchverlagen wurde besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet. Auch dem immer wichtigeren Thema Self-Publishing und den Literaturagenturen als Alternative zur Verlagsbewerbung widmet sich dieser Ratgeber. Außerdem werden Erkenntnisse der klassischen Erzähltheorie sowie der antiken Rhetorik aufgegriffen.

Wenn du an der einen oder anderen Stelle tiefer in eine Thematik einsteigen willst, empfehlen wir dir nach weiterführender Literatur zum Thema Ausschau zu halten. Denn unser Ziel war und ist es, kein hochwissenschaftliches und hochkompliziertes Sachbuch zu veröffentlichen, sondern einen praxisnahen, gut verständlichen, kompakten und einführenden Ratgeber zu einem wundervollem Thema – der Schriftstellerei…

Wir sind uns sicher: Wenn du den Autorenratgeber gelesen hast, kannst du dein Buchprojekt besser planen und sparst wertvolle Zeit beim Schreiben. Mit dem Ratgeber vermeidest du häufige Fehler und Stolpersteine auf dem Weg bis zur Buchveröffentlichung. Am Ende sollst du dir deinen Traum erfüllen und dein eigenes Buch in den Händen halten können.

 

Viel Spaß dabei wünschen Dir,

Tim Rohrer & Marius Pieruschka


2. Ein Buch planen

Der erste Teil des Autorenratgebers beschäftigt sich ausführlich mit Fragen der Ideenfindung, Recherche und Zeitplanung. Dabei geht es nicht ausschließlich darum, wie du eine Idee für dein Buch findest, sondern um allgemeine Kreativitätstechniken. Wie findet man Namen für Charaktere und Orte? Wie kannst du deine erste Buchidee konkretisieren und auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüfen? Ein weiteres Kapitel widmen wir dem Thema Recherche. Recherche gehört zur Arbeit eines jeden Schriftstellers dazu, je nach Genre fällt hier der Aufwand unterschiedlich aus. Das richtige Zeitmanagement ist ein weiterer wichtiger Aspekt für Autoren, der in vielen Ratgebern vernachlässigt wird. Fast alle Erstautoren arbeiten neben ihrer Ausbildung, dem Studium oder Beruf an ihrem Roman. Hier gilt es, die wenige vorhandene Zeit richtig zu nutzen. Noch viel effektiver als ein gutes Zeitmanagement, ist es, seine Zeitkiller einfach zu beseitigen. Wir erläutern, wie du gängige Zeitkiller findest und diese konsequent eliminierst.

2.1 Kreativitätstechniken

Am Anfang eines jeden Romans steht die Idee. Man kann grundsätzlich zwischen zwei Arten von Autoren unterscheiden. Manche Schriftsteller sprudeln geradezu über vor Ideen, haben jedoch Probleme bei der Konkretisierung einer Idee oder es stockt bei der Findung von Charakternamen oder Ortsbezeichnungen. Daneben gibt es wiederum andere Autoren, die aktiv nach einer wirklich guten und überzeugenden Idee für einen Roman suchen. Zu welcher Gruppe du auch gehörst, es gibt Methoden um dem Geistesblitz auf die Sprünge zu helfen. Klassische Kreativitätstechniken wie Mindmapping oder die Lexikontechnik dienen nicht nur dazu, Buchideen zu liefern. Mit diesen Techniken kannst du auch eine Idee konkretisieren, ein Konzept für deinen Roman erstellen oder Namen für deine Charaktere finden. Weiterhin stellen wir dir weitere Inspirationsquellen vor, die vor allem dazu dienen sollen, auf eine gute Idee für einen Roman zu kommen.

2.1.1 Ideen finden und konkretisieren

Kreativität und Inspiration sind die Grundlage für jeden Autor. Doch Ideen für neue Geschichten und Romane lassen sich nicht einfach auf Knopfdruck abrufen. Aber was kann ein Autor machen, wenn der erhoffte Geistesblitz ausbleibt? Hier können die angesprochenen Kreativitätstechniken weiterhelfen. In der Vergangenheit wurde eine Vielzahl an Techniken entwickelt, die für neue Ideen sorgen sollen. Nicht alle Methoden sind für Einzelpersonen oder Autoren geeignet. Einige dieser Verfahren funktionieren nur in der Gruppe oder sollen dazu dienen, neue Produktnamen zu finden. Möchte man ein Buch schreiben, helfen diese Methoden nicht weiter. Doch es gibt einige Techniken, die für Schriftsteller interessant sein könnten. Dies reicht von bekannten Verfahren wie dem Brainstorming, über die Lexikontechnik, dem Verfahren der Semantischen Intuition, bis zur Walt-Disney-Methode mit einem dreifachen Perspektivwechsel. Die vorgestellten Kreativitätstechniken dienen dabei durchaus verschiedenen Zwecken. Einige Methoden sind nur hilfreich, wenn man bereits eine erste Idee hat und diese konkretisieren möchte. Manche Techniken regen hingegen zu völlig neuen Ideen an. Mit der Walt-Disney-Methode kann man sogar ein Buchprojekt planen. Folgende vier Techniken können dir bei der Ideenfindung behilflich sein. Grob erklärt sieht das wie folgt aus:

 

a) Brainstorming und Mindmapping

Brainstorming ist ein Begriff, den die meisten Menschen aus dem Schulunterricht als kreative Methode kennen. Man lässt seinen Gedanken freien Lauf und notiert alle Ideen, die man zu einem Thema hat. Diese Kreativitätstechnik ist hilfreich, wenn du zum Beispiel bereits eine erste Idee für einen Roman hast. Um möglichst viele Inspirationen für dein Buch zu finden, verbindest du am besten die Brainstorming-Methode und das Mindmapping. Denn dank des Mindmappings fließen deine Ideen nicht nur ungefiltert, sondern bekommen gleichzeitig eine Struktur. Beide Verfahren sind einfach und dabei trotzdem äußerst effektiv. Man nimmt ein Blatt Papier im Querformat, wenn du besonders ambitioniert bist, kannst du auch ein größeres Blatt im DIN A3-Format wählen. In die Mitte schreibst du das zentrale Thema. Notiere dir um das Thema herum verschiedene Unterpunkte. Dies sind die weiteren Ideen, die dir zu deinem Roman oder deiner Kurzgeschichte einfallen. Dann folgen weitere Punkte zu den Unterpunkten. Wenn man die Kreativitätstechniken Brainstorming und Mindmapping richtig miteinander verbindet, entstehen ganze Ideenbäume. Dabei zeigen sich sehr schnell die Lücken des Konzepts: Wo die Äste (einzelne Kapitel) recht dünn sind, fehlt es noch an Ideen.

 

b) Zufallstechniken

Unter dem Begriff Zufallstechniken kann man verschiedene Kreativitätstechniken für Autoren zusammenfassen, bei denen unsere Inspiration der Laune des Glücks zu verdanken ist. Besonders effektiv ist hier die Lexikontechnik. Man nimmt ein Lexikon oder Wörterbuch und schlägt es an einer beliebigen Stelle auf. Du kannst zum Beispiel mit vier Begriffen beginnen. Aber keine Angst, du musst jetzt keinen Text mit den Begriffen Nekromant, Gregor VII, Känguru und Waldsterben schreiben, wobei diese Begriffe sicherlich eine Herausforderung wären. In kreativen Schreibgruppen macht man dies durchaus, aber dir geht es ja um Ideenfindung und Inspiration. Die Wörter sollen dir vor allem einen kreativen Anstoß geben. Brachten die Zufallswörter noch nicht die gewünschte Inspiration, wiederhole das Verfahren einfach. Es kann helfen, einzelne Wortgruppen wie Verben oder Namen von historischen Personen auszuschließen. Zu den Kreativitätstechniken, die auf dem Zufall basieren, gehört auch die Katalogmethode. Hier soll man einen Warenhauskatalog aufschlagen und sich durch die Bilder inspirieren lassen. Doch diese Methode zur Inspiration dürfte heute veraltet sein, denn wer hat noch die dicken Warenhauskataloge daheim, mit denen man jemanden erschlagen könnte. Erwecken eher Bilder deine Kreativität? Dann gib die gefundenen Begriffe aus der Lexikontechnik einfach in Google-Bilder-Suche ein.

 

c) Semantische Intuition

Bei den Kreativitätstechniken ist das Verfahren der Semantischen Intuition in zweifacher Form interessant. Einmal dient die Methode der Ideenfindung, außerdem kann man hiermit neue Namen kreieren. Dies dürfte vor allem für Fantasy-Autoren von Interesse sein. Suchst du nach neuen Ideen, gehst du wie folgt vor: Notiere dir eine Anzahl von Begriffen, die mit deinem Roman in direkten Zusammenhang stehen. Nehmen wir Begriffe aus dem Umfeld eines klassischen Krimis: Bank, Geld, Flucht, Tat, Auto, Raub. Durch die Zusammensetzung der Wörter erhältst du Ideen für die Handlung. Es könnte ein Bank-Raub werden oder warum überfällt man nicht gleich das Geld-Auto. Zusätzlich entstehen auf diese Art ungewohnte Wortkombinationen, die zu weiteren Ideen führen können. Was macht man mit einem Begriff wie Geldflucht. Wohin schaffen wir das Geld vom Bankraub? Vielleicht am besten in ein tropisches Paradies. Die Semantische Intuition gehört zu den vielseitigen Kreativitätstechniken. Über dieses Verfahren gewinnt man auch Ideen für Namen für Personen und Orte. Gerade Fantasy-Autoren müssen immer wieder Orte kreativ benennen. Schlag einmal den Atlas auf. Hier kommen nach dem Zufallsprinzip mehrere Städte und Städtchen auf eine Liste. Man macht keine Unterschiede zwischen großen und kleinen Orten. Das kleine österreichische Alpbachtal kommt ebenso auf die Liste wie Großstädte wie Mannheim oder Nürnberg. Mit etwas Kombinatorik bekommen wir Ortsnamen wie Alpheim oder Alpburg. Wäre dies nicht ein toller Wohnort für unsere Nekromanten, die wir über die Zufallstechnik gefunden haben? Je mehr Städte auf deiner Liste stehen, desto mehr Ortsnamen kannst du kreieren. Mit Personennamen funktioniert diese kreative Methode genauso.

 

d) Walt-Disney-Methode

Vielleicht hast du schon einmal von der Walt-Disney-Methode gehört. Dieses Verfahren des dreifachen Perspektivwechsels gehört zu den bekanntesten Kreativitätstechniken. Während du die Methode anwendest, nimmst du nacheinander die Rolle des Träumers, Realisten und Kritikers ein. Die Benennung der Methode geht übrigens auf Robert B. Dilts zurück, der über den Filmproduzten sagte: „…tatsächlich gab es drei Walts: den Träumer, den Realisten und den Kritiker.“ Der Träumer ist ein Visionär und liefert Ideen, ohne sich übermäßig um die Umsetzung zu kümmern. Er ist enthusiastisch und denkt in großen Dimensionen. Der Realist ist ein Macher und Pragmatiker. Er interessiert sich nur für die Umsetzung der Ideen und konzentriert sich auf die einzelnen Arbeitsschritte. Der Kritiker prüft die Vorgaben seiner Vorgänger. Hier erfolgt die Qualitätskontrolle der Ideen und der Planung.

 

Der Träumer: Visionär und Ideenlieferant

Der Realist: Pragmatiker und Macher

Der Kritiker: Qualitätsmanager und Fragensteller

 

Nehmen wir an, du planst ein Buchprojekt. Als erstes nimmst du die Rolle des Träumers ein. Dieser denkt weitreichend und ist ein echter Optimist. Wäre es nicht besser, aus deiner Romanidee gleich eine Trilogie zu machen? Die Idee lässt es zu. Nun schlüpfst du in die Rolle des Machers. In dieser Rolle sagst du: „Also gut, eine Trilogie. Bevor ich überhaupt mit dem Schreiben anfangen kann, muss ich den Stoff auf drei Bücher aufteilen. Dazu muss ich jeden Tag schreiben, damit ich den Dreiteiler in einer vernünftigen Zeit beende.“ Nun kommt der Kritiker zu Wort und unterzieht alles einer Prüfung. Dieser könnte vielleicht einwenden, dass es bei dir mit dem regelmäßigen Schreiben zeitlich nicht klappen wird. Am Ende könnte ein Kompromiss stehen. Der Roman wird ein umfangreiches Einzelwerk, das sich in drei Teile gliedert.

2.1.2 Eine Buchidee finden

Sollten dir die genannten Kreativitätstechniken nicht weiterhelfen, gibt es eine ganze Reihe von Inspirationsquellen, um eine passende Idee für deinen Roman zu finden. Anders als die vier oben genannten Techniken haben die aufgeführten Inspirationsquellen nur eine Aufgabe: Eine Buchidee zu liefern. Das erste Werk vieler Autoren hat häufig einen autobiographischen Hintergrund. Dies ist sicherlich ein Weg, eine passende Romanidee zu finden, jedoch nicht die einzige Möglichkeit. Potentielle Inspirationsquellen für eine Buchidee sind:

 

a) Familiengeschichten und autobiographische Erlebnisse

Gerade im ersten Roman verarbeiten viele Schriftsteller autobiographische Stoffe. Manche Autoren nutzen auch Familiengeschichten für ihre Buchidee. Mit einem solchen Thema sollte man genügend Material für ein ganzes Buch haben. Bei autobiographischen Inhalten als Romanstoff besteht jedoch immer die Gefahr, dass du dich rechtlich angreifbar machst. Darfst du zum Beispiel deine gescheiterte Beziehung ausführlich in einem Roman verarbeiten, ohne dass dabei Persönlichkeitsrechte verletzt werden? Oder wie verhält es sich, wenn du über dein näheres Familienumfeld berichtest? Dies sind zwei von vielen Fragen, die im Einzelfall nur ein Anwalt für Medien- und Urheberrecht beantworten kann.

 

b) Bücher, Filme und Fernsehserien

Eine große und gute Inspirationsquelle für eine Buchidee bilden andere Romane. Du kannst dich von der Handlung eines Buches inspirieren lassen. Vielleicht hast du vor kurzem ein Buch gelesen, dem du von Anfang an eine völlig andere Handlung gegeben hättest. Oder eine Nebenhandlung inspiriert dich und du könntest darüber ein ganzes Buch schreiben. Es kann auch Sinn machen, einen ganzen Roman in eine andere Zeit zu versetzen. Wie würde das Drama „Romeo und Julia“ als Science-Fiction funktionieren, wenn beide Liebenden zu zwei verfeindeten Rassen gehören. Oder wir verfrachten eine Figur wie Harry Potter mitten ins tiefe Mittelalter an eine strenge Klosterschule. Wie würde sein Umfeld wohl auf seine Zauberkräfte reagieren und welche Probleme müsste er als Zauberer überwinden? Neben Büchern können Filme und Fernsehserien ebenso eine Buchidee liefern. Achte in dem Fall darauf, keine Urheberrechte zu verletzten.

 

c) Historische Ereignisse, Quellen und Berichte

Interessierst du dich für historische Stoffe und Motive? Dann kommt jetzt deine Inspirationsquelle. Zahlreiche Buchideen basieren auf historischen Ereignissen. Vielleicht interessierst du dich besonders für eine spezielle Epoche oder eine historische Person. Dies könnte ein Ausgangspunkt für eine Romanidee sein. Auch historische Quellen und Berichte bieten eine ausgezeichnete Grundlage für ein Buch. In faktisch jeder Unibibliothek der Geschichtswissenschaften findest du einen Quellenlesesaal. Dort gibt es zum Beispiel Reiseberichte oder andere Zeitquellen. Ein solcher Lesesaal kann sich als wahre Fundgrube für Ideen für dein Buch entpuppen. Gerade wer einen historischen Roman schreiben möchte, findet hier geeignete Motive für ein Buch. Solltest du dich für einen historischen Stoff als Buchidee entscheiden, dürftest du für die Recherche deines Romans einige Stunden in der Bibliothek verbringen.

 

d) Zeitungsmeldungen und Zeitschriften

Auch in Zeitungen und Zeitschriften kann man eine passende Buchidee finden. Hier kann es sinnvoll sein, Zeitschriftenarchive einer Bibliothek auf der Suche nach Inspiration durchzuschauen. Es gibt noch immer Bibliotheken, die ganze Jahrgänge gebundener Tageszeitungen in den Regalen stehen haben. Das Schleppen solcher Bände zum Lesetisch ist nicht nur ein ausgezeichnetes Fitnesstraining, besonders Krimiautoren könnten hier fündig werden und die perfekte Romanidee entdecken. Vielleicht stößt du ja auf einen zehn Jahre alten Artikel über einen Mordfall, der dich inspiriert. Bist du kein Krimiautor, findest du vielleicht eine andere spannende Geschichte aus dem wirklichen Leben in einer alten Zeitung oder Zeitschrift. Wenn du noch tiefer in die Materie eintauchen willst, begib dich an den Ort der Handlung. Das kann z.B. eine Stadt sein, die du mit einem historischen Stadtplan durchläufst. Auch beim Thema Zeitungen solltest du darauf achten, genau wie bei einem autobiographischen Roman, keine Persönlichkeitsrechte oder Urheberrechte zu verletzen.

 

e) Klassische Motive und Themen neu verarbeitet

Es kann sehr reizvoll sein, ein klassisches Thema der Literatur völlig neu zu bearbeiten. Die Neuinterpretation von Romeo und Julia war nur ein Beispiel. In der Literatur tauchen immer die gleichen Motive auf und werden immer wieder neu gestaltet. Wie oft wurde schon über unerfüllte Liebe, einen Bruderstreit, zwei vertauschte Kinder oder Dreiecksbeziehungen geschrieben? Doch in den meisten Fällen haben die Autoren diesen Motiven ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Willst du über nach der Geburt vertauschte Kinder schreiben, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, diese Buchidee umzusetzen. Dein Roman kann eine Tragödie oder Komödie werden, je nachdem wie du den Stoff interpretierst.

 

Der Abschnitt über die Motive deutete es bereits an: Es gibt nur selten völlig neue Romanideen. Es gibt vielmehr eine größere Anzahl von literarischen Themen, die in verschiedenen Variationen immer wieder neu bearbeitet werden. Denke nur an „Ein ganzes halbes Jahr“ von Joyo Moyes. Immer wieder konnte man lesen, dass der Roman letztendlich nur eine Kopie des Filmes „Ziemlich beste Freunde“ wäre und Moyes hier einfach eine Liebesgeschichte daraus gemacht hat. Auch wenn Ähnlichkeiten vorhanden sind, greift diese Kritik letztendlich ins Leere. Joyo Moyes hat der Geschichte von Lou und Will eben ihre ganz individuelle Note gegeben. Wäre der Roman einfach eine freche Kopie, wäre das Buch sicherlich nicht so erfolgreich geworden. Jeder Autor muss seiner Buchidee seinen ganz individuellen Stempel aufdrücken. Ein gutes Buch lebt von der Umsetzung der Geschichte, dem Schreibstil des Autors und den Figuren. Denn mit einer tollen Buchidee alleine kann man noch keinen Verlagslektor überzeugen.

Den meisten Autoren mangelt es nicht an Ideen, dir geht es sicherlich genauso. Häufig kommt die Romanidee ganz von alleine und ist für viele Menschen erst der Anlass, mit dem Schreiben zu beginnen. Hast du deine Buchidee gefunden, ist es wichtig, dass sie dir gefällt und du mit voller Überzeugung hinter deiner Idee stehst. Schreibe auf jeden Fall über ein Thema, das dir liegt. Beim Schreiben eines Romans ist es nie wirklich sinnvoll, aktuellen Trends hinterherzulaufen. Trends können nämlich sehr schnell wieder vergehen. Es ist zum Beispiel nicht ratsam einen Erotikroman zu schreiben, wenn einem das Thema nicht liegt und man nur auf ein erfolgreiches Buch spekuliert.