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Baedeker Wissen

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Baedeker-Sterneziele

Top-Sehenswürdigkeiten

      Herausragende Sehenswürdigkeiten

Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Top 20

Die Top-Sehenswürdigkeiten von Paris

Arc de Triomphe

Napoleons gewaltiger Triumphbogen bietet zum Einstieg einen fantastischen Blick auf Paris. Mehr >>>

Champs-Élysées

Gehört einfach dazu: ein Bummel über die »schönste Avenue der Welt« Mehr >>>

Île de la Cité

Notre-Dame, bunte Ausflugsboote und Pariser Prachtbauten – das Herz der Hauptstadt schlägt auf der kleinen Seineinsel. Mehr >>>

Louvre

Größtes Kunstmuseum der Welt mit Schätzen aller Kunstepochen und Kulturräume Mehr >>>

Marais

Alte Stadtpaläste und junge Boutiquen, koschere Küche, Gay-Kultur und eine sensationelle Picasso-Sammlung – erleben Sie eine ganze Weltreise in einem einzigen Quartier. Mehr >>>

Musée d’Orsay

Der Belle-Époque-Bahnhof ist eine Schatzkammer der Impressionisten. Mehr >>>

Musée du Quai Branly

Selbst Museumsmuffel begeistert der begrünte Glaspalast mit Großem und Schönem der Urkulturen unseres Planeten. Mehr >>>

Musée National Picasso Paris

Malergenie und Macho – wie sich Werk und Künstler im Laufe des Lebens veränderten, verrät die weltgrößte Picasso-Schau im eleganten Hôtel Salé. Mehr >>>

Musée Rodin

Rodin spielte mit allen Sparten, unterschiedlichsten Materialien und gewagten Verfremdungen: Der »Kuss«, »Das Höllentor«, »Der Denker« – allein der Park lohnt schon den Besuch. Mehr >>>

Notre-Dame

Seit mehr als 800 Jahren begleitet die Urmutter der Kathedralen Frankreichs die Geschicke der Hauptstadt. Die große alte Dame ist ein Meisterwerk der Gotik. Mehr >>>

Panthéon

Auch vier Frauen ruhen in der Ruhmeshalle der Nation, in der Foucault 1851 mit einem Pendelversuch bewies, dass die Erde sich dreht. Mehr >>>

Place Des Vosges

Die Arkaden am ältesten und für viele schönsten Platz von Paris nutzen kleine Antiquitätenläden, Galerien und Bistros. Mehr >>>

Place De La Concorde

Monumentale Prachtbauten mit Perspektive zieren den größten Platz der Hauptstadt. Mehr >>>

Place Vendôme

Teure Juweliere, französischer Chic und das legendäre Hotel Ritz – der königliche Platz steht wie kein anderer für Luxus und Noblesse. Mehr >>>

Sainte-chapelle

Blau, gold und rot leuchten mehr als 1000 biblische Szenen in der alten Palastkapelle auf der Seineinsel. Mehr >>>

Saint-Germain-des-prés

Jazzkneipen und junge Neobistros, Lifestyle und Literatencafés: Saint-Germain ist ein Kosmos mit vielen kleinen Welten. Mehr >>>

Seine

Wer die Hauptstadt auf der Seine durchquert, atmet Paris. Mehr >>>

Tour Eiffel

Eines der höchsten, bizarrsten und schönsten Bauwerke der Welt Mehr >>>

Versailles

Mit Prunk und Pracht feiert das Schloss des Sonnenkönigs den Absolutismus. Mehr >>>

La Villette

Tricks der Natur und XXL-Kino, freche Kunst, Chansons und eine Runde Boule Mehr >>>

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Entdecken Sie Paris abseits der Massen und schippern Sie entspannt durch den Canal Saint-Martin mit seinen betagten Doppelschleusen, Drehbrücken und verträumten Uferstraßen, wo sich Menschen aller Generationen auf kleinen Caféterrassen und in Cocktailbars treffen. Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Wunderschön in bunte Schachteln verpackte Macarons von Hermée, Delmontel oder Ladurée

2.

Den Wunsch wiederzukommen, um in einem der Pariser Straßencafés genussvoll Zeit zu verschwenden

3.

Trendige Designermode und Lifestyleprodukte von Colette, der Mutter aller Konzeptstores

4.

Ein Schmuckstück aus den Ateliers des Viaduc des Arts

5.

Thé Parisien von Mariage Frères. Schon der Look in Blau, Weiß, Rot zaubert Erinnerungen. Wie die Aromen beim Aufbrühen

6.

Schicke, superschöne, feminine Schuhe aus der Rue du Cherche-Midi

7.

Das «Paris«- Album von Zaz: 13 altbekannte Songs über die Sehnsuchtsstadt, aufregend neu interpretiert. Der Mix aus Soul, Blues und Chanson macht gnadenlos gute Laune

8.

Eine Postkarte mit Street Art von Miss Tic. Ihre Schablonengraffitis sind überall in Paris zu sehen. Provokant, poetisch — und immer mehrdeuti.

9.

Glückliche Momente einer Seinefahrt, die die Pariser Ikonen wie an einer Perlenkette aufreiht

10.

Der funkelnde Eiffelturm im Lichtermeer der Großstadt — ein wunderbares Bild zum sich Zurückträumen ...

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Typisch:

Dafür fährt man nach Paris > > >

6 x Gute Laune:

Das hebt die Stimmung > > >

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht dran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

© DuMont-Bildarchiv/F. Heuer

Kunstvolle Wasserspiele zu barocker Musik lassen im Sommer erahnen, wie der Sonnenkönig einst seine glanzvollen Gartenfeste im Schloss von Versailles feierte.

D

Das Ist…

Paris

Die großen Themen rund um die Metropole an der Seine. Lassen Sie sich inspirieren!

© Dr. Madeleine Reincke

Hier Ist Die Kunst Zu Hause

Ein Schiff mit zwölf Segeln, das die Wellen bricht. Als Kogge aus Glas, Holz und Stahl hat es Frank Gehry in das grüne Meer des Bois du Boulogne gesetzt. Seine Fracht: Jeff Koons, Andy Warhol, Daniel Buren und andere Gegenwartskünstler. Ihre Werke zeigt die Fondation Louis Vuitton auf elf Galerien, die immer neue Ausblicke auf das schönste Sujet der Künstler eröffnen: Paris.

© Mauritius images/age fotostock/Philippe Michel

Pah, Paris. Im Mittelalter war die Kapitale bei Künstlern nicht angesagt. Italien lockte. Das änderte sich erst im Barock, als französische Könige gezielt begannen, heimische Künstler zu fördern. Doch erst im frühen 19. Jh. wurde die Hauptstadt Hochburg der Kunst. Impressionismus, Symbolismus, Fauvismus, Kubismus, Art déco und Abstrakt Art erlebten in Paris ihre Blüte – entdecken Sie die Meisterwerke im Louvre, im Musée d’Orsay, im Centre Pompidou oder in der Fondation Louis Vuitton. Tauchen Sie ein in die Welt der Künstler in Ateliers, die ihre Aura noch spüren lassen. Rodin und Camille Claudel im Hôtel de Biron, Dalí am Montmartre, die kleine Arbeitswohnung von Delacroix in St-Germain-des-Prés ... Zeitreisen, die berühren.

Glanz und Gloria

Ludwig XIV. inszenierte im prachtvollen Schloss Versailles mit Kunst und Kultur seine Macht. Napoleon wollte Paris zur schönsten Metropole der Welt machten, Baron Haussmann eiferte ihm nach mit Prachtboulevards und  … Auch heute holen die Herrscher im Elysee-Palast Stararchitekten und weltberühmte Künstler für Auftragsarbeiten an die Seine. Mit Bildern und Bauten wurde und wird die Macht des Zentralstaates dokumentiert.

© DuMont-Bildarchiv/F. Heuer

Oder dem Spiegelsaal im Schloss Versailles.

Staatlich gefördert

Bereits 1667 schuf der Sonnenkönig mit dem »Salon de Peinture, Gravure, Sculpture et Architecture des Artistes Vivants« ein zentrales Instrument der staatlichen Kunstförderung. Für zwei Jahrhunderte legte er den offiziellen Kunstgeschmack fest. Erst 1863 begann mit dem »Salon des Réfusés« als Gegenausstellung der Aufbruch in die Moderne: Die Kunst brach aus dem engen Korsett aus, wurde bunt, vielfältiger und experimentierfreudig. 1880 zog sich der Staat aus dem Salon zurück. Doch nicht aus der Kunst. In der Cité Internationale des Arts (C.I.A.) bietet er Künstlern aus aller Welt in 300 Studios die Möglichkeit, in Paris zu wohnen und künstlerisch zu arbeiten.

Bühne Für Kreative

Im 19. Arrondissement ist ein ehemaliges städtisches Bestattungsinstitut als Werkstatt und Schauplatz der Gegenwartskunst revitalisiert worden. Vielseitig, offen und wandlungsfähig lädt das Centquatre (104) ein als Ort des Dialogs, der eine monumentale Architektur mit hochmodernen Innenräumen vereint. Ein innovatives kulturelles Abenteuer, das Tuchfühlung mit rund 200 Künstlern erlaubt, die regelmäßig Treffen mit der Öffentlichkeit anbieten. Einen Samstag im Monat wird das Centquatre zum Tanzboden mit Java, Tango und Musette-Walzer, Lampen, Girlanden, ein paar Gläschen Wein und guter Stimmung – und Demokratie verpflichtet, also ist der Eintritt frei.

Von Liebe Und Leid

Die Bühne ist in lila Licht getaucht. Dann rennt sie auf die Bühne. Wie einst die Piaf ist sie dunkel gekleidet: Zaz. Sie lacht ins Publikum. Und singt. Rau, satt und tief. »La Vie en Rose«, auferstanden als swingender Pop-Chanson, gefeiert auf der Bühne der berühmtesten Music Hall der Stadt: L’Olympia.

© Picture Alliance/R. Weihrauch

Zaz ist Frankreichs Shootingstar des Nouvelle Chanson (Abb >>>). Einflüsse aus Electro, Jazz und Pop haben das Revival des Chanson eingeleitet. Paris singt seine Lebensfreude. In Bahnhöfen, auf Plätzen, in den Gassen von Montmartre, vor dem Centre Pompidou. »Chantez avec moi!« ruft Zaz ihren Zuhörern, zu. »Singt mit!« Und das ganze Olympia ist ihr Chor.

Szenenwechsel

Hinter der roten Fassade des »Limonaire« ist der kleine Gastraum bis auf den letzten Platz besetzt. Große Humpen Bier stehen auf den Tischen, Coq au Vin dampft auf den Tellern. Licht aus, Spot an: Askehoug! »Les Vagues font leur Boulots« (Die Wellen machen ihren Job) singt der französische Dandy mit Hang zur Selbstironie, keine drei Meter vom Publikum entfernt. Seit Jahren ist die Bar à Chansons das Sprungbrett für die Stars von morgen.

© Getty images

Präzise, federleicht, nuancenreich: Chansons von Eddy Mitchell und Melody Gardot halten ihre Balance und lassen die ganz großen Gefühle leuchten.

Lieder nach Herzenslust

Liebe, Weltschmerz, die Misslichkeiten des Alltags, des Alters und der Politik – das Chanson kennt viele Themen. Seine Wurzeln liegen in den Gesangsvereinen der Arbeiterbewegung, in denen mit Inbrunst die Lieder des Freigeistes Pierre-Jean de Béranger geschmettert wurden. Satirische Songs gegen den immer diktatorischer regierenden Napoleon, opportunistische Militärs und neureiche Bourgeoisie. Schluss damit! beschloss 1853 Louis Napoléon und ließ die verhassten Sociétés Chantantes schließen. Doch das Singen konnte er den Parisern nicht verbieten. Sie amüsierten sich fortan bei Café-Concerts. Politisch wurde das Chanson erst wieder mit Aristide Bruant, der am Montmartre im Cabaret »Le Chat Noir« von Gaunern und Huren, Alkohol und Elend sang – in schwarzem Mantel, schwarzem Hut, schwarzen Stiefeln und mit rotem Schal. So machte ihn Toulouse-Lautrec mit seinen Plakaten weltberühmt.

Der Spatz von Paris

Schwarz war auch die Farbe von Edith Piaf. Ihre ungebrochene Popularität beweist, dass es der kleinen Frau mit der großen Ausstrahlung gelang, sich in die Herzen der Menschen zu singen. Ihr trotziges »Je ne regrette rien« (Ich bereue nichts), eine Ode an den Über-lebenswillen und Quintensenz eines viel zu kurzen Lebens, wurde zum unsterblichen Hit und Inbegriff des französischen Chanson schlechthin.

Ganz in Schwarz traten die Sänger der Existenzialisten ihr Erbe an. Georges Brassens, Jacques Brel, Maxime Le Forestier und Renaud machten das Chanson zum Sprachrohr der 68er. Michel Sardou, Gilbert Bécaud, Yves Montand und Georges Moustaki bedienten mit ihren Melodien Momente der Sehnsucht. Mit Thomas Fersen und Dominique A. wurde La Nouvelle Chanson populär. Im 21. Jahrhundert bleibt dessen Musik politisch, sozial engagiert. Aber auch: frei, frech, ungebunden. Mal rau, mal ruhig, mal rockig. Ohne Rücksicht auf Traditionen paaren Benjamin Biolay, seine Schwester Coralie Clément, Cali, Emilie Simon und Sébastien Einflüsse aus Rock, Pop und Electro mit Musette und Akkordeon. Das gefiel Carla Bruni, Ehefrau des früheren französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy, so gut, dass sie ebenfalls wieder zu singen begann. Leise, mit leicht brüchiger und rauchiger Stimme: »Little French song will take you to Paris ...« Chansons kann man in Paris an vielen Orten erleben, in volkstümlichen Bistros und berühmten Bühnen wie dem Olympia. Und in der Hall de la Chanson von La Villette, die zur Zeitreise auf den Spuren des Chanson lädt.

»Vergesst Karaoke!«

... ruft Olivier Hussenet, »Hier wird richtig gesungen!« und gibt Didier Ithurssary ein Zeichen. Er legt die Hände auf die Tasten und beginnt zu spielen. Erst sanft, dann immer lauter, füllen die Klänge seines Akkordeons den Saal. Die beiden Männer kennen sie alle, weltberühmte Lieder, die die Pariser im Herzen tragen, Chansons voller Lebenslust. Mitreißende Melodien und Texte, die Emotionen wecken. »J’aime Paris au mois de mai ... « – haben Sie das Chanson von Charles Aznavour erkannt? Dann singen Sie mit beim Café Chantant in der Hall de la Chanson von La Villette (www.lehall.com/vivez-participez/spectacles-et-concerts,).

Kulinarische Wende

Sie heißen Comptoir du Relais, Kult oder Septime, haben hochpreisige Miniportionen und Superfood-Irrsinn aus der Küche verbannt und steifes Leinen gegen Gemütlichkeit mit hellem Holz, warmen Farben und jungem Design vertauscht: die Neobistros von Paris. Sie sind bezahlbar, innovativ und mixen französische Klassiker mit Aromen und Ideen aus aller Welt.

© Hotel Le Saint

Am Herd stehen junge Wilde. Sie pochieren Kabeljau in Kokosmilch, kombinieren zarte Entenbrust mit violetten Bio-Möhren, Topinambour und Yuzu-Soße, servieren Sterneküche zum Sparpreis. »Die Haute Cuisine muss demokratischer werden« meinte Yves Camdeborde und verband in seinem »Comptoir du Relais« die Bistrokultur und Feinschmeckerküche. Bistronomie nannte Gastrokritiker Sébastien Demorand 2004 den neuen Stil, der in Kürze die gesamte Stadt erobert hat. Was anfangs Antwort auf die Wirtschaftskrise war, ist heute hip. Und brachte auch die Wirtschaft wieder in Schwung. 2009 hatten nach Einführung des Rauchverbots gut 2000 Patrons ihre Lokale dichtgemacht. Inzwischen gibt es wieder mehr als 3500 Bistros in Paris. Hotels und Gaststätten zahlen zudem nur 5,5 % Mehrwertsteuer statt den vollen Satz von 19,6 %.

Comeback der Bistros

»Die neue Food-Szene ist Frankreichs stärkste kulturelle Bewegung«, meint Luc Dubanchet, Gründer des internationalen Festivals für junge Köche »Omnivore«. Einer der Ersten, der im einstigen Arbeiterviertel hinter der Bastille Kochkunst im coolen Industrie-Ambiente anbot, war Bertrand Grébaut im »Septime«. Seit 2014 schwebt über seinem Bistro ein Stern. Doch Grébaut bleibt sich treu: 65 Euro kosten abends drei kulinarische Träume. Oder man setzt sich in die angeschlossene Weinbar La Cave, wählt für fünf bis acht Euro einen erlesenen Tropfen und genießt ausgefallene Tapas wie gebratene Sardinen an Senfbutter.

Mit nur 22 Jahren übernahm Julien Lacaille 2016 das Neobistro »Kult« im Stil der 1930er-Jahre, das schon wenige Wochen nach Eröffnung seinen Namen mit Inhalt füllte. Dazu tragen nicht nur das bezaubernde Ambiente und die umfangreiche Auswahl an Cocktails bei, sondern auch die Karte, deren Menüs bei 29 Euro beginnen – wahlweise mit Kabeljau, Entenbrust oder Bavette vom Rind. Für Vegetarier komponiert Lacaille leckere marktfrische Gerichte.

Ebenfalls im 7. Arrondissement begeistert Julia Sedefdjian im Neobistro »Les Fables de la Fontaine« durch Meeresfrüchte mit Zitrusaromen, grünem Apfel und Curry. Mit gerade mal 21 Jahren bekam sie dafür 2015 den ersten Stern. So jung hatte es bislang noch kein Küchenchef in Frankreich geschafft –  unbedingt rechtzeitig reservieren!

© Le Kult

Oder lassen Sie sich im Neobistro Kult verwöhnen.

Kochkurse Beim Küchenchef

In Paris gibt es mehr Kochkurse als freie Taxis, doch im Atelier des Chefs lernen Sie das Besondere der Bistronomie kennen. In ein- bis zweistündigen Crashkursen können Sie köstliche Gerichte zubereiten, unwiderstehliche Macarons zaubern oder ein Menü, das eine Zutat in den Mittelpunkt stellt – mal Jakobsmuschel, mal Ente oder Rind. 2 Std. ab 76 Euro 16, Rue Guillaume Tell (17. Arr.) Tel. 01 53 30 29 22

www.atelierdeschefs.fr

Summer in the City

Im Sommer sind die Seineufer Flaniermeilen. Parks werden zu Picknickwiesen, die Flussufer zum Strandparadies. Und abends? Da wird auf den Caféterrassen die Nacht zum Tag gemacht, wird getanzt und geflirtet, gibt Paris sich ganz dem Zauber der langen, lauen Sommernächte hin.

© DuMont-Bildarchiv/F. Heuer

Sommer an der Seine: Eine leichte Brise mischt sich mit dem Klang eines Akkordeons, dem Lachen der Menschen, dem Eis im Cocktailshaker der mobilen Bar: Bienvenue bei Paris-Plages! Von Mitte Juli bis Anfang September wird die Schnellstraße zwischen Louvre und Pont de Sully zum drei Kilometer langen Stadtstrand mit Sonnenschirmen und Liegestühlen, Boule und Beachbars, Palmen und Programm. Seit Sommer 2017 zwar ohne Sandstrand, dafür nicht mehr nur am Rive Droite, sondern auch am linken Ufer der Seine. Vor dem HÔtel de Ville wird Volleyball gespielt. Auch beim Ableger im Pariser Norden geht es sportlich zu. Und das nicht nur am, sondern auch auf dem Wasser: Am Bassin de la Villette werden Kajak, Tret- und Segelboote vermietet, kann man direkt ins kühle Nass springen.

Stadtstrand

Anfang des Jahres 2002 setzte der damalige Bürgermeister Bertrand Delanoë das Strandparadies gegen den heftigen Widerstand der Autofahrer durch, die das rechte Ufer als schnelle Ost-West-Schneise durch die City nutzen. Heute begeistert der Strand jeden Sommer mehr als vier Millionen Besucher.

Am linken Flussufer wurde der Verkehr 2013 komplett von der Wasserkante verbannt. Die Berges de Seine zwischen Eiffelturm und Musée d’Orsay gehören heute Fußgängern, Skatern und Radfahrern. Spielplätze und Kletterwände, Beach Clubs, Ökocafés und fünf schwimmende Gärten machen Lust zum Bleiben. Ob Batobus oder ein Ausflugsboot, die Perspektiven auf Eiffelturm, Cité und Notre-Dame sind natürlich auch im Sommer vom Wasser am schönsten.

Paris bekämpft den Smog

Nachfolgerin Anne Hidalgo führt die Vision der autofreien Seine am rechten Ufer fort und setzte im Sommer 2016 die Schließung des zentralen Rive Droite für den Verkehr im störrischen Stadtrat durch. Für fast sechs Millionen Euro wird die über drei Kilometer lange Voie Georges Pompidou nun in eine attraktive Flaniermeile verwandelt. Paris gewinnt weiter an Lebensqualität. Und packt dabei auch ein Problem an: den Smog. Wie viele andere europäische Städte leidet die Seinemetropole unter der Luftverschmutzung. Vor allem Feinstaub ist das Problem. Bis zu 60 Prozent der Partikel stammen aus dem Straßenverkehr. Immer häufiger werden die Grenzwerte überschritten. Geschieht dies, sind im täglichen Wechsel nur Fahrzeuge mit geraden oder ungeraden Kennzeichen in der City zugelassen. Métro, Busse und Bahnen fahren dann kostenfrei.

Flanieren statt Fahren

Die Verkehrspolitik der engagierten Sozialdemokratin trägt Früchte. Bevölkerung und Besucher sind begeistert. Jeden ersten Sonntag im Monat flanieren sie über die komplett autofreie Prachtmeile der Champs-Élysées, alle Sonntage im Jahr sind die Ufer des Canal Saint-Martin Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Auch an der einst verkehrsumtosten Place de la République ist jetzt Rasten statt Rasen das Motto. Wo Napoleon Soldaten exerzieren ließ, lädt heute ein fußsohlenflaches Wasserbecken zum Abkühlen der Füße ein, wird rund um die Bronzestatue im Stadtgarten gechillt und geflirtet  – Paris atmet auf.

Im Wiegeschritt

Das Leben spüren, beim Takt der Musik den Alltag vergessen. Tango, Salsa oder Sardana tanzen Sie an der Seine! Von Ende Juni bis Mitte September verwandelt sich die Promenade Tino Rossi auf der Rückseite des Jardin des Plantes zum Ballsall unter freiem Himmel. Meist kommt die Musik aus Boxen, manchmal spielen aber auch Bands – jeden Abend von 20.30 Uhr bis Mitternacht. Und für zertanzte Schuhe gibt es in Paris mehr als genug Ersatz.

© DuMont-Bildarchiv/F. Heuer

Absolut Unwiderstehlich

»Mode ist nichts, was nur in Kleidung existiert. Mode hat etwas mit Ideen zu tun, mit der Art wie wir leben, mit dem was passiert«, meinte Coco Chanel. Ob Street Style, Prêt-à-porter oder Haute Couture: Mode liegt in Paris in der Luft und gehört dazu wie die Lust an der Inszenierung und das Sehen und Gesehen werden im Café.

© DuMont Bildarchiv

Stilvoll provokant

»Ich habe die Frauen aus dem Korsett befreit« sagte Coco Chanel gern von sich selbst. Yves Saint Laurent ging noch einen Schritt weiter. Er schenkte den Frauen den Hosenanzug, eröffnete als Erster einen Laden für Prêt-à-porter-Mode und machte französische Fashion erschwinglich. Der begnadete Designer, der sich im Adamskostüm auf einem Samtkissen für sein Parfüm fotografieren ließ, war dennoch überzeugt: »Das schönste Kleidungsstück, das eine Frau tragen kann, ist die Umarmung eines Mannes, der sie liebt.« Bummeln Sie durch das 2017 neu eröffnete Musée Yves Saint Laurent und entdecken Sie, wie der Modeschöpfer für Stars wie Catherine Deneuve und Laetitia Casta teure Traumroben entwarf.

© DuMont-Bildarchiv/F. Heuer

Klassiker oder der neueste Trend: Pariser Chic hat das gewisse Etwas.

Höchste Schneiderkunst

Yves Saint Laurent begann seine Karriere bei Dior, wo bis heute die schönsten Looks der Haute Couture von Hand genäht werden. Aufregende Schnitte, kunstvolle Faltenwürfe und aufwendig verzierte Glitzerkleider, exklusiv und unerschwinglich. Dior, Chanel und Gi-venchy – märchenhafte Kollektionen, die seit 150 Jahren bei Haute-Couture-Shows im Januar und Juli mit Prunk und Glamour in Szene gesetzt werden.

Schaufensterbummel

Doch auch ohne exklusive Eintrittskarte lässt sich die Faszination der Pariser Fashion hautnah erleben. Beim Bummel auf der Avenue de Montaigne, über die Champs-Élysées und in der Rue Sainte-Honoré – 365 Tage im Jahr sind sie der Catwalk für Lanvin, Hermès, Givenchy, Louis Vuitton und Chanel, das 2017 an die Ecke zur Rue Cambon zurückgekehrt ist, zurück zur Wiege der Weltmarke. Vom Laufsteg in den Laden wandern die Kollektionen, die Paris bei der Fashion Week im März und September zeigt. Dort präsentieren Karl Lagerfeld & Co. neueste Prêt-à-porter und Street-Style-Looks: tragbare Mode, die von den Stardesignern längst auch für H & M oder Otto entworfen wird.

Laufsteg Für Trends ...

ist auch ein Kaufhaus. Popstars, Politiker, selbst gekrönte Häupter pilgern zu den Galeries Lafayette am Boulevard Haussmann. Immer freitags, immer Punkt 15 Uhr. Dann zeigt der legendäre Konsumtempel im siebten Stock in seinem Salon Opéra die allerneuesten Must Haves von Luxus- und In-Labels aus aller Welt: Armani, Hermès, Louis Vuitton, Givenchy, Chanel und Calvin Klein ... Schnell online auf http://haussmann.galerieslafayette.com/en/fashionshow anmelden, dann sind auch Sie dabei – ganz und gar kostenlos! Tolle Schnäppchen bieten die Soldes: Beim Schlussverkauf im Januar und Juli gibt es Preisnachlässe von 50 Prozent und mehr (Abb >>>).

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie die besten Seiten von Paris kennen.

© Huber/Giovanni/Simeone

Unterwegs in Paris

Schnell, schön und bequem

Im Zeitalter von TGV und Billigflügen ist natürlich auch ein Tagestrip nach Paris denkbar. Aber drei Tage sollten es schon mindestens für die Seinemetropole sein, will man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen, ausgiebig shoppen und ein wenig das Pariser Savoir vivre genießen. Das geht am besten zu Fuß. Paris ist eine Stadt, die zum Flanieren einlädt und allerorten Plätze zum Ausruhen und Schauen bietet: unzählige Straßencafés, die Quais der Seine, romantische Ecken und verschwiegene Gärten. Zumal im Zentrum alles viel näher beisammenliegt, als man zunächst denkt. Fast alle Sehenswürdigkeiten lassen sich auch schnell und bequem mit der Métro erreichen. Nur spätnachts sollten Sie nicht allein im Tunnellabyrinth der Métro unterwegs sein, sondern auf das oberirdische Busnetz oder ein Taxi ausweichen. Ein Auto ist in Paris überflüssig. Der Verkehr stockt überall, Parkplätze sind absolute Mangelware, und bei unerlaubtem Parken wird kräftig kassiert. Nehmen Sie stattdessen doch ein Vélib, ein öffentliches Leihfahrrad, das an über 1300 Stationen in der Stadt per Kreditkarte kinderleicht entliehen werden kann. Eine der schönsten Arten Paris zu entdecken, ist und bleibt natürlich eine Schifffahrt auf der Seine.

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© AWL Images/Shaun Egan

Richtig romantisch wird eine Seinefahrt zum Eiffelturm zur blauen Stunde.

Königliches Paris

Start und Ziel: von der Île de la Cité bis zum Place Vendôme Dauer: ein Tag

Tour 1

Dieser Spaziergang folgt den Spuren der Stadtgeschichte und berührt dabei viele Highlights der Seinemetropole. Für den ersten Eindruck sorgt der Blick vom Turm der ehrwürdigen Kathedrale Notre-Dame.

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Göttliche Gotik, das Vor-zimmer zur Guillotine und eine Lovestory

Es geht los an der Métro-Station Cité auf der Île de la Cité, dem geografischen wie historischen Zentrum von Paris. Hier lagen das Herz des antiken Lutetia und die Geburtsstätte der französischen Königsmacht. Weltberühmter Publikumsmagnet der Seineinsel ist die gotische  Kathedrale Notre-Dame – um nicht stundenlang in der Schlange zu warten, sollten Sie früh starten und vor 9 Uhr an der Kirche sein. Vergessen Sie nicht, den Turm zu besteigen, durch den wunderschönen Garten der Kirche zu bummeln und auch die Krypta von Notre-Dame zu besichtigen. Nördlich der Kathedrale erinnert in der Rue Chanoinesse Nr. 10 eine Plakette an ein berühmtes Liebespaar: Abélard und Héloise. Zweiter Höhepunkt der kleinen Flussinsel im Herzen der Hauptstadt ist die zweigeschossige Sainte-Chapelle mit leuchtenden  mittelalterlichen Glasmalereien. In den Verliesen der Conciergerie warteten während der Französischen Revolution Marie-Antoinette, Danton und Robespierre auf die Guillotine. Eine Pariser Perle ist der kleine Blumenmarkt der Île de la Cité, der sich sonntags zum Vogelmarkt wandelt. Jetzt haben Sie sich eine kleine Pause verdient: Das nostalgische Bistrot Les Voyelles an der Westspitze der Insel verwöhnt mit modernen Interpretationen beliebter Traditionsgerichte wie Pot au Feu oder Côte de Bœuf (74, Quai des Orfèvres, Tel. 01 46 33 69 75, www.les-voyelles.com; €/€€).

Entlang der Seine zum größten Kunst-museum der Welt

෌ber die älteste und wohl schönste Seinebrücke mit dem irreführenden Namen Pont Neuf geht es hinüber zum Rive Droite und vorbei an den Bouquinisten des Quai du Louvre, die alte Schmöker, Kunststiche und Postkarten verkaufen. Der Louvre gehört zum Pflichtprogramm. Die einstige Königsresidenz ist seit 1793 Schatzkammer für Kunst aller Epochen und Kulturen. Die ausgiebige Besichtigung des größten Kunstmuseums der Welt hebt man sich besser für einen anderen Tag auf. Genießen Sie heute die architektonischen Highlights wie die Lescotfassade, die Kolonnade von Perrault und Peis gewaltige Glaspyramide, in der neben dem Infozentrum des Louvre auch ein Apple-Store, Starbucks sowie eine Filiale des Traditionskaufhauses Printemps zu finden sind.

Monets Seerosen und ein Glas Champagner

Hinter dem Triumphbogen Carrousel du Louvre erstreckt sich der Jardin des Tuileries. Männer treffen sich hier zum Boule, Kinder hüpfen auf Trampolins, ein nostalgisches Karussell dreht seine Runden. Wer auftanken möchte, schnappt sich einen der Liegestühle, die rund um das Bassin aufgestellt sind. Oder stärken Sie sich im Schatten alter Kastanienbäume auf der Terrasse des Café Renard mit einem P’tit Noir und Pain Choc für den Besuch der Orangerie. Ihre Seerosenbilder, die Claude Monet gemalt hat, dürfen Sie keinesfalls verpassen. Wenige Schritte weiter braust der Verkehr um den weiten Place de la Concorde. Neben seinen Souvenirständen warten Pferdedroschken. Steigen Sie ein und lassen Sie sich ganz gemütlich die viel besungene Champs-Élysées entlangkutschieren, Flaniermeile und Schaufenster der Grande Nation. Bei Nummer 99 steigen Sie aus: Ein Glas Champagner auf der Terrasse von Fouquet’s gehört zum Pariser Savoir Vivre! Zum Schluss geht’s die 284 Stufen der steilen Wendeltreppe hinauf zur Aussichtsplattform des Arc de Triomphe, den Napoleon zum Ruhm seiner Armeen errichten ließ. Weit schweift der Blick über die 12 Avenuen um den Platz und das historische Paris im Osten bis zum hypermodernen Hochhausviertel La Défense im Westen.

Rive Gauche: Künstler und Gelehrte

Start und Ziel: Métro-Station Saint-Michel | Dauer: mind. 5 Std.

Tour 2

Das linke Seineufer ist seit Jahrhunderten das Zentrum der Intellektuellen. Hier lag die Keimzelle der Pariser Uni, malten Symbolisten und Dadaisten, diskutierten Sartre und Beauvoir mit Gleichgesinnten in den Literatencafés von Saint-Germaindes-Prés. Heute logieren Topmanager, Spitzenpolitiker und Filmstars im Viertel, werden hier alljährlich vielversprechende junge Autoren ausgezeichnet.

Lehrende, Lernende und das Lipp

Die Tour beginnt an der Métro-Station Saint-Michel, wo man außerhalb der Sommermonate mitten in den studentischen Trubel des Quartier Latin gerät. Im Palais der Bischöfe von Cluny beeindrucken die mystischen mittelalterlichen Einhorn-Gobelins, zeugen die Ruinen römischer Thermen von den antiken Ursprüngen der Seinemetropole. Bereits Mitte des 13. Jh.s wurde die südlich liegende Sorbonne gegründet. Falls es schon Mittagszeit ist: Machen Sie es wie die Studenten und Professoren und stillen Sie Ihren Hunger im 1845 eröffneten Lokal »Polidor« in der Rue Monsieur-le-Prince 46  – ganz typisch französisch mit Confit de Canard, Weinbergschnecken oder Steak Tartare. Durch die Rue Cujas erreicht man das Panthéon, die letzte Ruhestätte berühmter Franzosen wie Voltaire, Victor Hugo und Marie Curie. Gönnen Sie sich danach eine Auszeit im schönsten Pariser Park, dem Jardin de Luxembourg mit verträumten Winkeln, der versteckten Fontaine de Medici und Schachspiel unter freiem Himmel. So erholt, sind Sie fit fürs Power-Shopping: Im ältesten Pariser Kaufhaus Bon Marché bringt der hauseigene Fahrservice Ihre Einkäufe ins Hotel, während Sie in der luxuriösen Feinkostabteilung »Grande Épicerie de Paris« noch typische Leckereien für ein Picknick im Skulpturengarten des Musée Rodin erstehen. Entspannen Sie neben Rodins Meisterwerk »Der Denker«, der sich in Bronze glänzend vor dem blauen Himmel abhebt. Dahinter zeigt sich majestätisch der Invalidendom. Unter seiner goldenen Kuppel ruht Napoleon im monumentalen Porphyrsarg. Schlendern Sie durch die Parkanlage bis zur prachtvollen Pont Alexandre III und dann am Seineufer entlang bis zum Musée d’Orsay. Seine Impressionistensammlung ist ein Muss für jeden Kunstfreund. Um langes Anstehen zu vermeiden, sollten Sie die Karten unbedingt vorab kaufen. Die Tour durch das kunstsinnige Rive Gauche endet an der Lebensader des Viertels: dem Boulevard Saint-Germain mit legendären Literatencafés und der »Brasserie Lipp«, in der Ernest Hemingway zwei Dinge liebte: das Bier und den Kartoffelsalat. Machen Sie es wie er und stärken Sie sich bei einem deftigen Mahl. Bon appétit!

6X Typisch

Dafür fährt man nach Paris

1. Pariser Chic >>>

Im März und Okt. präsentieren die Topdesigner der Hauptstadt ihre Kollektionen für die kommende Saison auf der Paris Fashion Week, das ganze Jahr ist die Rue du Faubourg Saint-Honoré Flaniermeile der Fashion-Fans.

2. Romantik >>>

Mit ihren kleinen Geschäften, gemütlichen Cafés und schmalen Gassen, verträumten Ufern und dem besten Eis der Hauptstadt ist die Île Saint-Louis eine der charmantesten Adressen von Paris.

3. Zum Reinbeißen >>>

Sich in ein Pariser Straßencafé zu setzen und die vorbeigehenden Leute zu beobachten, ist ebenso ein absolutes Muss wie der Kauf eines Éclair, Millefeuilles  oder Macaron, die zart auf der Zunge zergehen.

4. Gezielter Regelbruch >>>

Etablierte Salonmaler und Visionäre einer neuen Zeit – Paris steht Schlange für die Themenausstellungen im Musée d’Orsay, einer Schatzkammer der Impressionisten.

5. Prêt-à-Porter und Designerboutiquen >>>

Karl Lagerfeld, Caroll und die schönsten Schuhgeschäfte – bei einem Shoppingausflug im Herzen von Paris kommt man an Saint-Germain-des-Prés nicht vorbei.

6. Sopi >>>

Medienmacher, Musiker, tolle neue Hotels, trendige Bars und Neobistros – das junge Paris hat sein Hauptquartier südlich vom Place Pigalle.

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Szenetreffs & Shopping-Glamour

Start und Ziel: Place de la Bastille bis Métro-Station Bourse Dauer: mind. 5 Std.

Tour 3

Für einen wunderschönen Nachmittag mit Schlendern, Schauen und Shoppen empfiehlt sich der Spaziergang vom Maraisviertel, vorbei an Trendläden und Nobelboutiquen bis zu den prunkvollen Kaufhäusern und Einkaufspassagen am Boulevard Haussmann.

Trendläden, koschere Küche und die beiden schönsten Pariser Plätze

Die Einkaufstour beginnt bei der Opéra Bastille, die als kühn gestyltes Wahrzeichen den Aufschwung im Pariser Osten einleitete. Westlich des Place de la Bastille erstreckt sich das Marais, erst Wohnort der Aristokraten, dann Pletzl der Juden und heute quirliges Shopping und Gay Village. Viele der vornehmen Adelspaläste wurden vorbildlich restauriert, einige als Museen – absolutes Highlight ist das Musée National Picasso Paris, für das man sich gesondert Zeit nehmen sollte. Ältester der fünf königlichen Plätze der Hauptstadt und für viele der schönste ist der Place des Vosges mit Galerien und Cafés in den Arkaden. In Nr. 15 residiert Dammann Frères, einer der besten Teehändler der Stadt. Nebenan im »Ma Bourgogne« (Nr. 19) pflegte Kommissar Maigret gern zu speisen. Klein, aber fein ist das Bistro La Place Royale (Nr. 2 Bis, Tel. 01 42 78 58 16). Um die Ecke liegt die Rue des Rosiers, das Herz des jüdischen Viertels mit kleinen Synagogen, koscheren Restaurants und hebräischen Buchhandlungen. Am Sabbat (Samstag) ist es ruhig, am Sonntag wird bis nachts gefeiert. Mittlerweile haben auch teure Boutiquen, Kunstgalerien und Geschäfte für Gays das ehemalige Ghetto entdeckt. Die Rue Rambuteau führt genau zur futuristischen Kulturfabrik des Centre Pompidou, dessen Vorplatz Bühne für Straßenkünstler ist. Durch das Hallenviertel, wo einst die Pariser Markthallen standen und jetzt das grüngold schimmernde Glasdach des Canopée-Shoppingcenter das revitalisierte Forum des Halles überspannt, ist schnell die Rue du Faubourg Saint-Honoré erreicht. Superteure Juweliere, Kunstgalerien und berühmte Modedesigner säumen die Luxusmeile wie Lanvin, YSL, Hermès, Chanel und Christian Lacroix. Ist das Portemonnaie noch gut gefüllt? Dann biegen Sie an der Rue  de Castiglione zum Place Vendôme ab mit namhaften Schmuckherstellern und dem legendären Grandhotel Ritz. Die von Nobelboutiquen gesäumte Rue de la Paix führt direkt zur Opéra Garnier. Bewundern Sie die prachtvolle Spielstätte von der Terrasse des Café de la Paix, wo Designertörtchen und »Plats Féminins« die nötige Energie für die letzte Etappe des Shopping-Marathons geben: den Streifzug durch Kaufhäuser und Passagen der Belle Époque am Boulevard Haussmann: Auf der Einkaufsliste stehen Printemps, Les Galeries Lafayette und die Galerie Vivienne nahe der Métro-Station Bourse.

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Vor Weihnachten wetteifern die Kaufhäuser am Boulevard Haussmann um die  schönsten Schaufenster – Printemps verführt das ganze Jahr zum Geldausgeben.

© Dr. Madeleine Reincke

Mit nur einer Stimme Mehrheit (361 zu 360) wurde Ludwig XVI. zum Tode verurteilt und im Januar 1793 auf dem Place de la Concorde hingerichtet (Musée Carnavalet).

Auf Den Spuren Der Französischen Revolution

Start: Palais Royal | Ziel: Place de la Concorde Dauer: mind. 5 Std. | Baedeker Wissen >>>

Tour 4

Kein Volksaufstand hat die Welt so verändert wie die Französische Revolution, und keine Stadt hat nach einem Aufstand der Bürger ihr Gesicht so verändert wie Paris. Für die Zeitreise durch das Paris von 1789 bis 1794 mieten Sie am besten ein Vélib-Fahrrad. Sämtliche Destinationen sind aber auch per Métro zu erreichen.

Ein Volksaufstand verändert die Welt

Die Geburtsstunde der Revolution schlug im Palais Royal (Métro: Louvre), in dessen Ehrenhof Daniel Buren vor dreißig Jahren seine gestreiften »Colonnes« aufstellte. Louis Philippe d’Orléans öffnete die einstige Residenz des Sonnenkönigs 1784 für Händler und Wirte. Binnen kürzester Zeit wandelte sich der Stadtpalast zur populären Vergnügungsstätte – vermutlich auch, weil die Polizei dort keinen Zutritt hatte. In dem in den Galerien untergebrachten Café Foy trafen sich regelmäßig die Jakobiner. Hier sprang auch am 13. Juli 1789 der junge Journalist Camille Desmoulins auf den Tisch und rief die Gäste zum Widerstand und Sturm auf die Bastille auf. Kurz darauf rückte die Nationalgarde an und stürmte das Kaffeehaus, das später als »Chez Bignon« Literatentreff wurde, heute jedoch nicht mehr existiert. Die Aufständischen waren indes längst in Richtung Bastille unterwegs, um am 14. Juli 1789 erfolgreich das Staatsgefängnis zu stürmen  – seinen einstigen Standort markiert heute die Colonne de Juillet. Bummeln Sie gemütlich durch die Gassen östlich des Place de la Bastille und entdecken Sie den Charme des Bastilleviertels mit traditionellen Handwerkern, Hipstern und versteckten Hinterhöfen. Gemälde, Modelle und Zeitdokumente zum Sturm auf die Bastille, Büsten und Porträts von Ludwig XVI., Marie-Antoinette und Robespierre, dem führenden Mitglied der radikalen Jakobiner, zeigt das Musée Carnavalet nordöstlich vom Place des Vosges im Marais-Viertel. Geben sie anschließend Ihr Vélib neben der Métro-Station Chemin-Vert zurück und fahren Sie mit der Métro bis zur Station École Militaire beim Champs de Mars. Den stürmischen Umbrüchen von 1789 folgte die gemäßigte Phase der Revolution. Gute Ernten, ein neues Wahlrecht und die Erklärung der Menschenrechte beruhigten das Volk, das 1790 den Jahrestag der Erstürmung mit einem Förderationsfest auf dem Champs de Mars gemeinsam mit 60 000 Nationalgardisten feierte.

Das Ende der Monarchie

Das Marsfeld ist heute ein beliebter Platz für große und kleine Events. Die Franzosen lieben es, hier mit Blick auf den Eiffelturm zu picknicken. Tun Sie es ihnen gleich! Nur wenige Schritte nördlich vom Wahrzeichen der Seinemetropole entleihen Sie dann am Quai Branly wieder ein Vélib und radeln entlang der Seine ins Jahr 1791, in dem Frankreich seine neue Verfassung erhielt: eine konstitutionelle Mo-narchie mit einer vom Volk gewählten Nationalverfassung. Der König war entsetzt und ersann für sich und seine Familie Fluchtpläne aus jenem Schloss, in dem sie seit dem vom Volk erzwungenen Umzug von Versailles nach Paris residierten: im Tuilerienschloss. Am Standort des königlichen Stadtschlosses, das 1871 beim Aufstand der Pariser Kommune in Flammen aufging, erstreckt sich heute der schöne Park Jardin des Tuiléries. Die Flucht der königlichen Familie endete am 21. Juli 1791 nahe der belgischen Grenze in Varennes. Ihre Rückführung ins Tuilerienschloss war in Paris ein Megaevent, für das Neugierige sogar auf die Dächer kletterten, um das Spektakel zu sehen. Doch der erneute Hausarrest für die Herrscherfamilie genügte dem Volk diesmal nicht mehr. Am 10. August 1792 stürmten Aufständische das Schloss. Ludwig XVI., Marie Antoinette und ihre Kinder kamen ins Gefängnis an der Rue du Temple im Marais. Am 21. September 1792 wurde der König offiziell entthront und die Republik ausgerufen. Neun Wochen später begann sein Prozess.

Die Revolution frisst ihre Kinder

Am Morgen des 21. Januar 1793 wurde der französische Herrscher, der anfangs den Zielen der Revolution recht offen gegenübergestanden hatte, unter dem bürgerlichen Namen Louis Capet vom Henker Charles Henri Sanson auf dem Revolutionsplatz enthauptet. Am 16.  Oktober des gleichen Jahres wurde auch seine Frau Marie Antoinette auf dem heutigen Place de la Concorde guillotiniert. Geköpft wurden allerdings nicht nur verhasste Aristokraten, sondern später auch Danton, Robespierre und der Arzt Joseph Guillotin, der die Todesmaschine erfunden hatte. 1795 endeten – sehr zum Bedauern der Bevölkerung – die Enthauptungen, und der größte Pariser Platz erhielt seinen jetzigen Namen: Platz der Einheit.

Ausflüge

Eine knappe halbe Stunde braucht die RER C von Paris nach Versailles >>>, zur glanzvollen Residenz Ludwigs XIV. Sie ist ebenso UNESCO-Weltkulturerbe wie die Basilika von Saint-Denis >>>, 10 km nördlich von Paris. Magische Märchenwelten verspricht ein Besuch in Disneyland Paris in Marne-La-Vallée >>>. Und es warten noch weitere schöne Ausflugsziele.

Meudon

Künstler, Politiker und Musiker hatten 9 km südwestlich von Paris in Meudon ihr Domizil. Hier lebten die Dichter Ronsard, Balzac und Céline, komponierte Wagner 1841 seinen »Fliegenden Holländer«. Hans Arp und Sophie Taeuber wohnten 1929 – 1941 im selbst entworfenen Atelier, heute Fondation Arp Museum. Auguste Rodin verbrachte die letzten 20 Jahre seines Lebens in der Villa des Brillants, wo er im Park mit seiner Lebensgefährtin Rose Beuret begraben liegt. Im Museum sind Entwürfe zum »Höllentor« zu bewundern.

www.ville-meudon.fr

Fondation Arp: 21, Rue des Châtaigners, Clamart, Fr. – So. 14 –18 Uhr | Erw. 8 € | www.fondationarp.org Villa des Brillants: 19, Ave Auguste Rodin | Mai – Sept. Fr. – So. 13 – 18 Uhr | Erw. 5 € | www.musee-rodin.fr

Sèvres  – Cité de la céramique

Im Nachbarort zeigt das Museum der berühmten Porzellanmanufaktur, 1738 in Vincennes gegründet und 1756 nach Sèvres verlegt, feinste Service, orientalische Keramik und Fayencen.

2, Place de la Manufacture | tgl. außer Di. 10 – 17 Uhr | Erw. 6 €, plus Sonderschau 8 € | Führungen 13.30, 14 und 15 Uhr | 3-std. Führung durch die Werkstätten 18 € | auch Porzellankurse ab 280 €/6 Std. www.sevresciteceramique.fr

Château de Malmaison

Das Schlösschen, in dem Napoleon und seine erste Frau, Joséphine de Beauharnais, ihre glücklichste Zeit verbrachten, liegt knapp 16 km westlich von Paris und ist seit 1906 Nationalmuseum. Erbaut wurde Malmaison 1620 im frühen Barockstil, 1799 erwarb Joséphine das Anwesen. Nach ihrer Scheidung lebte die Kaiserin hier zurückgezogen bis zu ihrem Tod 1814. An ihrem Todestag, dem 29. Mai, wird alljährlich mit einem Konzert der Kaiserin gedacht. Napoleon III. kaufte das Schloss seiner Großmutter und ließ es im Stil des Empire restaurieren. Im Erdgeschoss befinden sich der Goldene Salon, der Musiksalon von 1812, das Arbeitszimmer und die Bibliothek, im ersten Stock die Gemächer des Kaisers und seiner Gemahlin.

Avenue du Château de Malmaison | Mo., Mi.–Fr. 10 – 12.30, 13.30 bis 17.15, Sa., So. bis  17.45 Uhr, April – Sept. 30 Min. länger

Erw. 6,50 €, Park 1,50 € | http://musees-nationaux-malmaison.fr

Château de Champs- sur-Marne

Das von Madame de Pompadour, Favoritin Ludwigs XV., ausgestattete Rokokoschloss in Champs-sur-Marne, 18 km östlich von Paris, präsentiert mit seiner Einrichtung großartig den »Louis-Quinze-Stil«: Hier wurde der Kultfilm »Gefährliche Liebschaften« gedreht mit John Malkovich und Glenn Close in den Hauptrollen.

Schloss: Juni – Sept. Mo., Mi. – Fr. 10 – 12.15, 13.30 – 18, Sa. /So. 10 – 18, Okt. – Mai bis 17 Uhr, Jan. nur Sa./So. | Erw. 7,50 € Park: tgl. 9.30 – 17.30 bzw. 18.30 Uhr | Erw. 7,50 €, unter 18 Jahren frei | http://champs-sur-marne.monuments-nationaux.fr

S

Sehenswertes

Magisch, aufregend, einfach schön

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