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L. Hawke

Tan Feuerspeer

eine homoerotische Kurzgeschichte


Wie jedes andere Werk, widme ich auch dieses meinem über alles geliebten Mann.


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Vorwort

Diese Geschichte enthält sexuelle Inhalte. Eventuell sehr detailiert beschrieben. Grundsätzlich sollte jedem klar sein, dass es sich bei dieser Geschichte nur um Fiktion handelt. Im realem Leben sollte jeder beim Sex an Verhütung, vor ungewollter Schwangerschaft und/oder sexuell übertragbaren Krankheiten, denken. Zudem sollte bedacht werden, dass manche der beschriebenen Sexualpraktiken Risiken bergen, die nicht unterschätzt werden sollten.

Tan Feuerspeer

Tan lebte auf der Straße. Mit seinen 19 Jahren hatte er schon viel durch machen müssen. Nur hier draußen, wo keiner etwas von ihm erwartet, fühlte er sich wohl. Das Amt konnte ihn mal! Niemand hatte ihm zu sagen, was er zu tun und zu lassen hat! Nicht seine Spießereltern und auch sonst keine Sau! Sein Leben, seine Regeln, seine Entscheidungen! Auch wenn es schwer war. Doch so schwer hatte er es sich nicht vorgestellt. Betteln bringt nun mal nicht viel ein und ein Dach über dem Kopf wäre schon schön. Die Obdachlosenunterkünfte waren immer voll und Freunde, bei denen er pennen könnte gab es schon lange nicht mehr. Den letzten Winter hatte er beinahe nicht überlebt. Aber am schlimmsten war wohl die Einsamkeit. Er hatte niemals gedacht, dass er sich einmal einsam fühlen würde, doch jetzt, wo er jeden Abend alleine auf einer Parkbank einschlief, ist er verdammt einsam. Aber zurück zu seinen Eltern oder sich dem Amt beugen? Auf keinen Fall! Da krepierte er doch lieber im nächsten Winter. Einsam und allein, nachts auf einer Bank im Park. Hungrig und traurig. Nein. Nein, er war nicht traurig! Sich einzugestehen, dass er einsam war, ist eine Sache. Aber zu zu geben, dass er traurig war, eine gänzlich andere. Müde und frierend wickelte er seine löchrige Decke fester um seinem dünnen, beinahe dürren Körper und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. Verdammter Frost. Langsam wurde es Winter. Der Boden war bereits zu kalt um darauf zu schlafen, doch das Ordnungsamt scheuchte ihn immer wieder von de Parkbänken. Heute Nacht hatte er keinen Schlafplatz mehr bei Bekannten gefunden. Ihm war nur der Eingangsbereich der nahegelegenen U-Bahnstation als Nachtlager geblieben. Zumindest trocken hatte er es da. Auf der schmalen Abdeckung irgendwelcher technischen Gerätschaften war es auch nicht ganz so kalt wie auf dem Boden. Ein Blick gen Himmel. Es dämmert bereits. Sein Becher blieb heute beinahe leer. Die Menschen werden immer geiziger. Nur ein paar Münzen hatten sie ihm heute überlassen. Wütend starrte er in den Pappbecher.