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STAR TREK™

RISE
OF THE
FEDERATION

Prinzipientreue

Christopher L. Bennett

Based on
Star Trek
created by Gene Roddenberry
and Star Trek: Enterprise
created by Rick Berman & Brannon Braga

Ins Deutsche übertragen von
Bernd Perplies

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Die deutsche Ausgabe von STAR TREK – RISE OF THE FEDERATION: PRINZIPIENTREUE wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.

Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Bernd Perplies; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Kerstin Feuersänger; Korrektorat: André Piotrowski; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik; Cover Artwork: Doug Drexler;

Print-Ausgabe gedruckt von CPI Moravia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice. Printed in the Czech Republic.

Titel der Originalausgabe: STAR TREK – ENTERPRISE: RISE OF THE FEDERATION: LIVE BY THE CODE

German translation copyright © 2019 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright © 2016 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

™ & © 2019 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.

This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

Print ISBN 978-3-95981-688-5 (Februar 2019) · E-Book ISBN 978-3-95981-689-2 (Februar 2019)

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Für Leonard Nimoy

Möge seinem Erbe ein langes Leben beschieden sein.

Wir alle versuchen nur, nach unseren Prinzipien zu leben, aber wir können nicht beeinflussen, ob wir als Helden oder Tyrannen in die Geschichte eingehen werden. Vor allem jene, die außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen, um unsere Wertvorstellungen zu bewahren, sind oft dazu bestimmt, als beides in Erinnerung zu bleiben.

– Samuel A. Kirk,
Die vergessene Enterprise (2190)

Inhalt

2165

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Epilog

Anhang

Danksagungen

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2165

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8. Juli 2165
U.S.S. Vol’Rala AGC-7-10

Logbuch des Captains, Drittmond 1:4, FLY 474, Captain Reshthenar sh’Prenni.

Unsere Mission, die verbliebenen Opfer der Ware-Technologie zu befreien, macht Fortschritte. Vor zwei Phasen berichtete Captain Reed von der Pioneer, dass das Fernerweckungsprotokoll von Wissenschaftsoffizier Banerji erfolgreich die Gefangenen eines Ware-Außenpostens wiederbelebt hat. Eine Enteroperation war nicht notwendig. Das untermauert den zuvor gemeldeten Erfolg von Captain th’Zaigrel von der Thelasa-vei gegen eine Drohnenflotte. Diese Nachrichten sind höchst erfreulich, denn die Vol’Rala hat eine Ware-Einrichtung von beträchtlicher Größe im Orbit eines nicht weit entfernten Planeten der Fesoan-Klasse ausgemacht. Ich hoffe, dass wir so viele Überlebende wie möglich befreien können und gleichzeitig in unseren Bestrebungen einen Schritt weiterkommen, der Bedrohung durch die Ware ein für alle Mal ein Ende zu setzen.

»Ja, klar, das glaube ich, wenn ich es sehe«, sagte Commander Giered Charas, nachdem sh’Prenni die Logbuchaufzeichnung beendet hatte. Der mürrische Thalassaner lehnte an der Taktikkonsole an Steuerbord, hatte die Arme vor der Brust verschränkt, und seine dicken, aus dem Hinterkopf wachsenden Antennen waren skeptisch gespreizt. »Der Tag, an dem ich Banerjis Wissenschaftstricks mehr vertraue als gutem alten Soldatentum, wird der Tag sein, an dem ich meine Kündigung einreiche. Ich sage, wir sollten uns an die Methoden halten, die sich als zuverlässig erwiesen haben. Wir entern die Station mit einem Kommandotrupp und befreien die Überlebenden. Das haben wir jetzt zweimal geschafft, ohne dass es Opfer gegeben hat. Mein Team hat den Dreh langsam wirklich raus.«

»Und jedes Mal gewinnt die Ware mehr Erkenntnisse über unsere Vorgehensweisen und entfesselt in dem Versuch, uns zu stoppen, irgendeinen neuen tödlichen Trick«, erwiderte Hari Banerji von der Wissenschaftsstation direkt hinter Charas’ Posten, wobei er seinen Stuhl drehte, um den Ersten Offizier anzusehen. Der Lieutenant Commander, ein Mensch mittleren Alters mit brauner Haut und einem Kranz schlohweißen Haars um den ansonsten kahlen Schädel, reagierte auf Charas’ Spott mit der für ihn üblichen onkelhaften Milde. »Wir hatten bislang Glück, dass es zu keinen Toten kam. Ich möchte kein Risiko eingehen.«

»Eure menschliche Vorstellung von Glück macht mich krank. Ein Sieg wird durch Planung und Selbstkontrolle errungen.«

»Und genau das ist der Zweck des Erweckungsprotokolls – wir erringen damit mehr Kontrolle über die Situation.« Banerji gluckste. »Wenn Sie Ihrer eigenen Argumentation folgen, können Sie also gar nichts dagegen haben.«

»Ach, Sie rotblütiger, flachköpfiger …«

»In Ordnung, das genügt, Sie beide«, ging sh’Prenni dazwischen. »Ist Ihnen bewusst, dass Sie ein schlechtes Vorbild abgeben?«

Charas straffte sich. »Natürlich, Captain. Ich bitte um Entschuldigung.«

Wie stets war Banerjis Antwort entspannter. »Es tut mir leid, Thenar. Sie wissen, dass ich kein Mann für Faustkämpfe bin, das heißt, ich muss irgendwie anders meine Sparringeinheiten absolvieren.« Charas hielt sich zurück, aber seine Antennen zeigten deutlich seinen Unmut. Dennoch war von den Ensigns Breg und zh’Vethris, die gemeinsam an der vorderen Konsole saßen, ein leises Lachen zu hören, und sh’Prenni musste sich zusammenreißen, um nicht darin einzustimmen. Commander ch’Gesrit, der links hinter ihr stand, hielt seinen Blick auf den Bildschirm über seiner Technikstation gerichtet, aber sie spürte die Belustigung in seinem bioelektrischen Feld. Die ganze Brückenbesatzung wusste, dass sich Banerji und Charas ungeachtet ihrer ständigen Zankereien ähnlicher waren, als sie es je zugeben würden. Der Wissenschaftsoffizier war der einzige Mensch in einer Besatzung aus Andorianern, und der Erste Offizier war einer der wenigen thalassanischen Andorianer in der überwiegend aus Talish bestehenden Mannschaft. Beide Männer genossen es, aus der Menge hervorzustechen. Die Lacher, die ihre Wortgefechte hervorriefen, ermunterten sie nur noch, diese Schaukämpfe fortzusetzen.

Nur Tavrithinn th’Cheen, der steif die taktische Konsole an Backbord bemannte, stand über der allgemeinen Erheiterung. »Bei allem Respekt für Mister Banerji«, sagte der Lieutenant in dem geschliffenen, leicht arrogant klingenden Akzent des Cheen-Clans, »bin ich nicht davon überzeugt, dass die Ware intelligent genug ist, um von unseren Taktiken zu lernen. Offen gestanden beginnt es mich zu langweilen, diese geistlosen Maschinen zu bekämpfen. Je schneller wir das hier zu Ende führen und uns einer wahren Herausforderung stellen können – etwa den Klingonen –, desto glücklicher werde ich sein.«

»Ich bin mir sicher, dass die Opfer der Ware Ihre Sorge für deren Notlage zu schätzen wissen, Vrith«, bemerkte Kitazoanra zh’Vethris mit dem für sie typischen stillen Sarkasmus.

»Natürlich meinte ich, nachdem wir sie befreit haben, Zoanra«, erklärte th’Cheen der jungen Navigatorin. »Sie sind sicher mit mir einer Meinung, dass wir möglichst wenig Zeit dabei verlieren sollten.«

Zh’Vethris schürzte die sinnlichen Lippen. Dagegen konnte sie nichts einwenden. Ungeachtet der Wortgeplänkel hatten sich der ganzen Brückenbesatzung das Leid und der Tod, die sie in den letzten Monaten hatten miterleben müssen, tief ins Bewusstsein eingebrannt. Und das alles nur, damit die geistlosen Bedürfnisse der Ware befriedigt wurden.

Das erste Mal war die Bedrohung vor vierzehn Lor’veln-Zyklen von Jonathan Archer, dem Kommandanten des Erdenschiffs Enterprise – dem Namenspatron der Vol’Rala in der Sprache der Vereinigten Erde – entdeckt worden. Nachdem sie bei einem Erstkontakt mit einem romulanischen Minenfeld schwere Schäden erlitten hatten, hatte Archer von einer benachbarten Reparaturstation erfahren, die komplett automatisiert und mit einer hochmodernen Materiereplikationstechnologie ausgestattet war. Binnen kürzester Zeit war sein Schiff dort instand gesetzt worden. Dann jedoch war es zu einem Unfall gekommen, bei dem der Pilot des Schiffs, Travis Mayweather, scheinbar getötet worden war. Der Doktor der Enterprise fand allerdings heraus, dass die Station ihn vielmehr entführt und seinen Tod mit einer replizierten Leiche vorgetäuscht hatte. Als sie Mayweather retteten, stellten Archer und sein Waffenoffizier, Malcolm Reed, fest, dass der Pilot nur einer von mehreren Gefangenen war, in deren Gehirn sich die Station eingeklinkt hatte, um die für ihre bemerkenswerten Fähigkeiten nötige Rechenleistung zu erhalten. Dabei nahm sie immer stärker werdende neuronale Schäden bei ihren Opfern und schließlich sogar deren Tod in Kauf. Archer hatte die Station zerstört, um anderen dieses Schicksal zu ersparen.

Seitdem hatte sich viel verändert. Die Erdsternenflotte und die Andorianische Garde gehörten nun beide zur Sternenflotte der Vereinigten Föderation der Planeten, und Reed und Mayweather waren nun Captain beziehungsweise Erster Offizier der U.S.S. Pioneer. Gegen Ende des letzten Zyklus war die Pioneer während der Erforschung einer unbekannten Raumregion einer weiteren solchen Station begegnet. Die in der Gegend beheimateten Völker nannten die Technologie die Ware, aber sie hatten keine Ahnung, woher sie stammte oder wie gefährlich sie wirklich war. Reed und Mayweather hatten ihnen geholfen, indem sie einige der Gefangenen der Station befreit hatten, aber kurz darauf war die Pioneer von Drohnenkriegsschiffen, die gesandt worden waren, das »gestohlene Eigentum« zurückzuholen, schwer beschädigt worden.

Daraufhin hatte Reed seinen ehemaligen Captain – jetzt Admiral Archer – überzeugt, eine Einsatzgruppe zusammenzustellen, um in den nicht kartografierten Sektor zurückzukehren und sich um die Ware zu kümmern, bevor diese zu einer Bedrohung für die Föderation werden konnte. Die Pioneer hatte die Führung übernommen und war dabei, gemäß ihrer Funktion als Mitglied des wissenschaftlichen Teils der Sternenflotte, vor allem für die Suche nach und den Erstkontakt mit lokalen Spezies verantwortlich gewesen. Sieben Schiffe des militärischen Teils, der Andorianischen Garde, hatten sich in der Zwischenzeit in Reserve gehalten, um in den Kampf einzugreifen, wann immer es nötig gewesen war.

Die Pioneer war auf mehrere Welten im Prä-Warp-Zeitalter gestoßen, die von der räuberischen Technologie versklavt oder verheert worden waren. Ein Volk namens Pebru hatte diese offensichtlich verbreitet. Schließlich hatten die Ingenieure der Pioneer ein Signal entwickelt, das die Gefangenen aufzuwecken vermochte. Sie hatten es ins gesamte Pebru-Territorium übertragen und damit ihre kompletten Ware-Einrichtungen mit einem Schlag abgeschaltet. Doch die Pebru waren nicht die Schöpfer der Ware – bloß weitere Opfer, denen es gelungen war, deren Hunger auf andere zu richten, um sich selbst davor zu bewahren. Die Einsatzgruppe hatte der Ausbreitung der Ware einen merklichen Dämpfer verpasst, aber die Hauptbedrohung existierte weiter, und so wurde auch die Mission fortgesetzt.

Das Scherzen der Besatzung verstummte, als die Ware-Station auf dem großen, halbkreisförmigen Bildschirm im vorderen Bereich der Brücke deutlicher in Sicht kam. Die grauweiße Station hing im Orbit eines von Ringen umgebenen Gasplaneten und wurde von dessen grellweißem Hauptstern erhellt. Passend zu ihrer Farbe hatte sie eine skelettartige Struktur: Die drei kugelförmigen Datenkerne wie auch die rechteckigen Plattformen, die sie umgaben, waren durch schmale Streben miteinander verbunden, und das galt auch für die drei Paare zylindrischer Dockgitter, die sich ausdehnen konnten, um Schiffe der unterschiedlichsten Formen und Größen aufzunehmen. Die enorme Anpassungsfähigkeit der Ware-Einrichtungen – sie war natürlich auch imstande, ihre Innenräume an jede nur vorstellbare Physiologie anzupassen – war ihre Hauptverlockung und diente ganz offensichtlich dazu, die Anzahl an lebenden Gehirnen, die sich erbeuten ließen, zu maximieren.

»Zielkoordinaten in acht«, meldete Ensign Breg mit starkem alrondianischen Akzent. Ramnaf Breg war eine Arkenitin. Sie hatte orangefarbene Haut, leuchtend grüne Augen, einen knollenförmigen, nach hinten gezogenen Schädel und Ohren, die so spitz waren, dass ein Vulkanier Neid empfunden hätte. Dennoch war sie andorianische Bürgerin, genau genommen gehörte sie zu der Arkenitengemeinschaft auf der Alrond-Kolonie. Auf diese Herkunft war sie durchaus stolz – ungeachtet der Unruhen, die Alrond in den letzten Jahren erlebt hatte –, und das hörte man entsprechend ihrer Sprache an, als sie die Zeiteinheiten bis zur Ankunft herunterzählte.

»Warp beenden«, befahl sh’Prenni am Ende des Countdowns. »Kampfalarm auslösen!« Die zwei Status-Sendeschüsseln, die ihren Kommandosessel flankierten, veränderten ihre EM-Felder zu einer Frequenz, die bei der andorianischen Besatzung Alarmbereitschaft hervorrief. Auch Breg konnte dank ihrer speziellen Sinne die Veränderung wahrnehmen. Einzig Banerji war diesem Sinneseindruck gegenüber blind. Doch die Lichtstäbe innerhalb der Schüsseln wechselten von Orange zu Blutblau und dienten ihm so als visueller Hinweis, den er verstand. Nicht, dass er ihn gebraucht hätte. Ungeachtet seiner entspannten und heiteren Art besaß Hari einen extrem konzentrierten Geist, wie sh’Prenni wusste.

Die Besatzung bediente sich der Früchte dieses Geistes, als die Vol’Rala in den Normalraum barst und sich auf die Ware-Station stürzte. Zu dem Zeitpunkt, als die starken Sensorstrahlen der Station die Schilde des Schiffs durchbrachen und die Luft im Inneren zu einem hellen Gleißen anregten, hatte th’Cheen bereits zwei modifizierte Sonden auf sie abgeschossen. Die Sonden – robuste andorianische Modelle, die entwickelt worden waren, um Informationen in Kampfsituationen zu sammeln – jagten auf die Kugeln in der Stationsmitte zu und trafen deren Hülle mit genug Wucht, um so tief einzudringen, dass sie sich mit im Inneren verlaufenden Leitungen verbinden konnten, die sich quer durch die automatisierte Einrichtung zogen. Als sie den Kontakt hergestellt hatten, setzten sie all ihre Energie ein, um ein starkes Signal zu erzeugen. Dabei bedienten sie sich der peripheren Energieleitungen der Station selbst, um den Impuls noch zu verstärken.

Der erste Teil des Impulses war ein Erkennungscode, den die Ware einsetzte, um Software-Patches und Upgrades zu übermitteln. Nachdem der Datenkern mit den entsprechenden Verbindungsprotokollen geantwortet hatte, übertrugen die Sonden den Erweckungsbefehl, den Philip Collier entwickelt hatte, ein ziviler Berater, der übergangsweise als Chefingenieur der Pioneer diente. Collier hatte festgestellt, dass Leute, die von der Ware gefangen gehalten wurden, die Technologie von innen heraus abschalten konnten, wenn man sie wieder zu Bewusstsein brachte, solange sie noch in das System eingeklinkt waren. Tatsächlich waren die ersten, auf diese Weise aufgeweckten Gefangenen noch weiter gegangen, als Collier es erwartet hatte, denn sie hatten mit anderen Ware-Einrichtungen der Pebru kommuniziert und das Erweckungsprotokoll weitergereicht, bis alle Gefangenen dieses Ware-Netzwerks wiederbelebt worden waren und das Netzwerk deaktiviert hatten. Einige Ware-Stationen gehörten nur zu einem kleinen Verbund, aber gerade das Netzwerk der Pebru war vollständig verbunden, wodurch es den Schläfern möglich gewesen war, die Ware überall im Pebru-Raum abzuschalten.

Sh’Prenni fand es wunderbar, dass es ihren Sternenflottenkollegen gelungen war, eine Waffe zu entwickeln, die den Opfern der Ware die Möglichkeit in die Hand gab, ihre Unterdrücker selbst zu bezwingen. Das verkörperte den Geist der Gerechtigkeit und Selbstermächtigung, der die Vereinigte Föderation der Planeten ausmachte, und es machte sie stolz auf Andor, das ein Gründungsmitglied dieser Föderation war. Sie war zur Imperialen Garde gegangen (wie sie damals geheißen hatte), um ihrem Volk zu dienen, doch zu dieser Zeit hatte sie für ihre Zukunft kaum mehr als Konflikte vorausgesehen – mit den Vulkaniern, Coridaniten, arkenitischen Separatisten, nausicaanischen und klingonischen Piraten und anderen. Doch im Laufe von sh’Prennis Karriere hatten sich die meisten dieser Konflikte in Wohlgefallen aufgelöst, und dies vor allem dank der diplomatischen Bemühungen von Jonathan Archer. Und obwohl die Romulaner zwischenzeitlich eine große Bedrohung dargestellt hatten, war es den Menschen gelungen, sie zurück in ihren Teil des Weltraums zu treiben. Die andorianische Flotte hatte sie dabei in der entscheidenden Schlacht von Cheron tatkräftig unterstützt. Sh’Prenni war als Erster Offizier an Bord der I.G.S. Thalisar beteiligt gewesen.

Die nachfolgende Gründung der Föderation hatte eine neue Ära des Friedens und der Zusammenarbeit eingeläutet, und sh’Prenni war stolz darauf gewesen, sich als Captain der Sternenflotte konstruktiven Zwecken und dem Schutz von Unschuldigen verschreiben zu können. Die Ware-Mission hatte ihr bereits den größten Triumph überhaupt beschert. Der Sieg über die Pebru hatte Milliarden von Lebewesen mit einem schnellen Schlag befreit. Aber sh’Prenni würde nicht ruhen, bis nicht auch das letzte Opfer der Ware befreit – oder wenigstens von seinem Leiden erlöst – war.

Doch obwohl th’Cheen einen tadellosen Start und Einschlag der Sonden vermeldete, schien diesmal etwas nicht zu stimmen, denn sie hatten nicht den erwarteten Effekt. Die Station blieb betriebstüchtig und setzte Roboterarme ein, um die Sonden aus ihren Einschlagkratern zu entfernen. Banerji, der sich um die Kommunikation kümmerte, meldete ein von der Station eintreffendes Signal.

»Bitte halten Sie sich an die korrekten Andockprozeduren«, forderte die kühle, angenehm feminine Stimme des Ware-Computers sie auf. »Jedwede Beschädigung dieser Einrichtung wird Ihrem Schiff in Rechnung gestellt werden.«

Charas schüttelte den Kopf. »Ich wusste es. Banerjis Drohnen sind ein Reinfall.«

»Langsam, langsam, wir wollen keine voreiligen Schlüsse ziehen«, sagte der faltige Mensch und studierte seine Anzeigen. »Hm. Na so was. Das ist außerordentlich interessant.«

»Wären Sie so freundlich, Ihre Erkenntnisse mit dem Rest von uns zu teilen?«, fragte sh’Prenni.

»Nun, ich möchte mich ja nicht selbst loben, mein lieber Captain, aber bevor diese ungehobelten Roboterarme meine Sonden erledigt haben, war auf meinen Anzeigen, die ich von deren Sensoren erhalten habe, ganz deutlich zu erkennen, dass wir die Entführten erfolgreich geweckt haben.« Offenkundig überrascht, lehnte er sich auf seinem Platz zurück. »Genau genommen sind diese Lebenszeichen höchst ungewöhnlich. Es gibt nicht nur zwei bis vier lebende Schläfer pro Datenkern, sondern, wenn man den enzephalografischen Werten trauen darf, vielmehr jeweils mehrere Dutzend. Bemerkenswert! Die meisten von ihnen sollten allerdings einen zu großen neurologischen Schaden erlitten haben, als dass man sie wiederbeleben könnte … Einfach erstaunlich!«

»Wenn sie alle wach sind«, warf Charas ein, »warum stöpseln sie sich dann nicht aus und fahren die Station herunter? Zumindest die, die geistig dazu in der Lage sind?«

»Er hat recht«, sagte ch’Gesrit. »Da stimmt irgendetwas nicht. Sind Sie sicher, dass es sich bei Ihren Werten nicht bloß um ein Sensorartefakt handelt?«

»Ich orte eine Art … Fluktuation in den Aktivitäten der Station«, erwiderte der Mensch. »Kein Anzeichen eines anstehenden Herunterfahrens, eher eine Art … Zögern, gefolgt von einem etwas unregelmäßigeren Energiefluss. Beinahe so, als seien die Kontrollen von automatisch auf manuell umgestellt worden.«

»Was wollen Sie damit sagen?«, fragte der Captain. »Dass die Schläfer innerhalb der Ware Bewusstsein erlangt haben, aber aus irgendeinem Grund nicht imstande sind, den nächsten Schritt zu tun und sich wiederzubeleben?«

»Vielleicht wollen sie nicht«, bemerkte zh’Vethris.

Der Gedanke der Navigatorin veranlasste Breg, die Stirn zu runzeln. »Wenn Sie in einem dieser Dinger erwacht wären, eine Gefangene in Ihrem eigenen Körper, wären Sie damit zufrieden, es dabei zu belassen?«

»Nein«, erwiderte Zoanra mit einem verdrossenen Neigen ihrer Antennen. »Aber die sind nicht ich. Wir wissen nicht einmal, welcher Spezies sie angehören.«

»Dann lassen Sie es uns herausfinden«, empfahl Charas. »Warum auch immer, sie kommen nicht aus eigener Kraft frei. Und das bedeutet, wir machen es auf meine Weise. Schicken einen Trupp rein, holen sie raus.«

»Dutzende von ihnen?«, entgegnete Banerji. »Das sind beinahe so viele Schläfer, wie wir Besatzungsmitglieder an Bord haben. Wir haben nicht genug Raumfähren, und Sie wissen, dass die Transporter nicht die Wände des Kerns durchdringen können.«

»Wir können wenigstens einen Vorstoß zu Aufklärungszwecken durchführen«, schlug th’Cheen vor. »Wir nehmen einen der Kerne, befreien so viele, wie wir können, und bringen sie dann zur Befragung her.«

»Ja, ja, exzellente Idee«, lobte ihn Banerji. »Sobald wir ein paar echte Antworten haben, können wir entscheiden, wie wir weiter vorgehen.«

Sh’Prenni verlor keine Zeit. Sie nickte Charas zu. »Versammeln Sie Ihr Angriffsteam. Gehen Sie wie besprochen vor.«

»Ja, Captain!«

»Und Giered – seien Sie vorsichtig.«

»Wie immer, Ma’am.«

Als der Taktikoffizier zur Tür an Backbord hinaus verschwand, wechselte der Captain einen wissenden Blick mit Banerji. »Und genau das bereitet mir Sorge.«

»Oh, er wird uns noch alle überleben«, versicherte ihr Hari. »Er würde niemals zulassen, dass ich das letzte Wort habe.«

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Klingonischer Freibeuter SuD Qav

Captain Lokog war nicht bewusst gewesen, wie sehr er dem alltäglichen Trott verfallen war – bis ihn seine Geliebte zu ermorden versuchte.

Vhelis hatte sich zu diesem Zeitpunkt bei ihm im Bett befunden, und er war sich ziemlich sicher gewesen, dass es keinen Teil ihres Körpers gab, an dem sie eine Waffe hätte verstecken können. Doch das, so wurde ihm rückblickend klar, war nur ein Symptom seiner Selbstgefälligkeit gewesen. Er hatte einfach nicht damit gerechnet, dass sie eine Garotte in einen ihrer Haarzöpfe eingeflochten haben könnte, bis er deren Biss im Fleisch seines Halses verspürte.

Das zweite Zeichen seiner Schwäche war, dass er dem Tod nur durch pures Glück entrinnen konnte. Für ihre Größe war Vhelis eine durchaus begabte Kämpferin, doch im Vergleich zu ihm war sie nur schmächtig, und weil sie als Sensoroffizier arbeitete, gehörte sie auch eher selten einem Überfallkommando an. Eigentlich hätte sie, auch mit dem Überraschungsmoment auf ihrer Seite, leicht zu überwältigen sein müssen. Doch Lokog hatte es einfach nicht geschafft, ihr den entscheidenden Schlag zu verpassen, als er im Raum umhertaumelte, während sie die Beine um seine Hüfte geschlungen hatte und der Draht sich immer tiefer in seine Kehle grub. Es war reiner Zufall gewesen, dass er, kaum noch bei Bewusstsein, mit einem seiner letzten verzweifelten Schläge seinen wertvollen HomneH von der Wand gewischt hatte, woraufhin die Keule auf Vhelis’ Kopf gefallen war.

Das Schicksal hatte es so gewollt, dass Lokog sich einen Moment schneller erholte als sie. Sein HomneH war eine billige Kopie, die aus einem falschen klongat-Knochen angefertigt war. Er war nicht so massiv wie ein echter und bloß zu Dekorationszwecken geeignet. Doch Vhelis, die wie er und seine ganze Besatzung zu den QuchHa’ zählte, besaß nicht die schützenden Schädelwülste eines gesunden Klingonen, was sie verwundbarer gegenüber Kopftreffern machte. Trotzdem war sie noch wach genug gewesen, um zu spüren, wie er die Garotte im Gegenzug um ihre Kehle schlang. »Warum?«, hatte er wissen wollen, wobei er ihr gerade genug Atem ließ, um eine Antwort zu krächzen.

Ihr Zorn traf ihn dennoch mit unverminderter Heftigkeit. »Weil du ein Feigling bist! Zuerst … fliehst du vor dem Kampf um unser Volk im Reich, dann fliehst du vor der sich ausbreitenden Föderation. Jetzt fliegen wir … immer tiefer in den wilden Raum, auf der Suche nach Schwächlingen, die wir überfallen können … Vor echten Kämpfen hast du Angst!«

Lokog schnaubte und zog die Garotte fester. »Unser Volk? Wir sind Aussätzige, Vhelis! Opfer einer Seuche, die uns das genommen hat, was uns zu Klingonen macht. Wir haben keinen Platz im Reich.«

»Wir sind noch immer Klingonen! Viele von uns … kämpfen zu Hause um ihre Position, so wie es eines Klingonen würdig ist. Jetzt, da Kanzler M’Rek auf dem Totenbett liegt … haben wir unsere Gelegenheit! Der Rat ist in Aufruhr – wenn sich die QuchHa’ jetzt vereinen und zuschlagen, könnten wir uns einen Platz erobern, eine Daseinsberechtigung … vielleicht sogar die Kanzlerschaft! Aber du hältst uns aus Angst von diesem gerechten Kampf fern!«

»Ein Kampf, den wir nicht gewinnen können! Die HemQuch mögen zerstritten sein, aber gegen uns werden sie sich bestimmt vereinen, und sie haben den unüberwindbaren Vorteil, viel mehr als wir zu sein!«

»Ein entschlossener Mann kann in einer Nacht viertausend Kehlen durchschneiden!«

Sie war entweder sehr mutig oder sehr dumm, genau dieses Sprichwort in ihrer gegenwärtigen Lage zu verwenden. »Du hast schon bei der ersten Kehle versagt, petaQ

In ihren Augen brannte die Herausforderung. »Nur wenn du es nicht wagst, mich zu töten.«

In diesem Moment begriff er, dass sie ihm einen Gefallen tat. Einst hatte er Ambitionen gehabt, vor der Qu’Vat-Seuche, die ihm seine Knochenkämme und seinen Status genommen hatte und ihn so zwang, mit nichts von vorne anzufangen, ein Ausgestoßener, der am Rand der klingonischen Gesellschaft lebte. Doch mittlerweile brachte er nun schon seit elf Jahren seine durch das Virus ausgelöste Verwandlung als Entschuldigung vor, um dort zu verweilen. Er hatte sich damit angefreundet, eine jämmerliche Existenz als Pirat und Söldner zu führen und sich immer weiter von den Einflussgebieten des Reiches und der Föderation zu entfernen. Es genügte ihm, leichte Beute zu jagen und sich an ihrer Hilflosigkeit zu ergötzen, statt das Gefühl echten Triumphs nach dem Sieg über eine wahre Herausforderung zu suchen.

»Du hast recht. Ich bin ein Feigling.« Er warf die Garotte fort und blickte ihr in die von Abscheu erfüllten Augen. »Aber ich kann mich ändern«, fuhr er fort, bevor er sie mit bloßen Händen erwürgte. Er dankte ihr, als sie starb, dann legte er seine Rüstung an, erfüllt von einer neuen Zielstrebigkeit.

»Findet mir eine Schlacht!«, brüllte er, als er auf die Brücke stürmte und Vhelis’ nackte Leiche am Haar hinter sich herschleifte. Vielleicht verdiente sie für das Geschenk, das sie ihm gemacht hatte, etwas Besseres, aber er musste gegenüber der Besatzung ein Exempel statuieren. Wenn er faul und nachlässig geworden war und nur seine eigene Bettgefährtin den Mut hatte, ihn dafür umzubringen, dann musste der Rest der Piraten sich in noch schlimmerem Zustand befinden, und sie brauchten ein abruptes Erwachen. Lokog war es leid, zaghaft zu handeln.

Die Botschaft kam bei seiner Mannschaft an, und alle sprangen zu ihren Stationen. Der stellvertretende Sensoroffizier Ghopmoq erkannte, dass er soeben auf Vhelis’ ehemaligen Posten befördert worden war und dass er Gefahr lief, ihr Schicksal zu teilen, wenn er dieser Verantwortung nicht gerecht wurde. Mit entsprechendem Eifer stürzte er sich auf seine Aufgabe. Als Lokog schließlich die Lust verlor, Vhelis’ Leiche zu präsentieren, und er dem jeghpu’wI’-Diener des Schiffs gestattete, sie in die Aufbereitungsanlage zu werfen, war es Ghopmoq gelungen, eine Reihe Energieemissionen, die charakteristisch für Waffenfeuer und überlastete Triebwerke waren, innerhalb der Reichweite der SuD Qav auszumachen. Besser noch: Eine der Antriebssignaturen legte nahe, dass es sich um ein andorianisches Schiff handelte.

Dieser glückliche Zufall versetzte Lokog in freudige Erregung. Nachdem er jahrelang vor der Sternenflotte der Föderation zurückgewichen war, hatte er jetzt die Gelegenheit, in genau dem Moment, da er den Kampf suchte, gegen sie in die Offensive zu gehen. Das musste ein Zeichen sein, dass das Schicksal auf seiner Seite stand.

U.S.S. Vol’Rala

Obwohl eine so gefährliche Operation wie der Angriff auf eine Ware-Einrichtung, um deren »primäre Datenkernkomponenten« zu befreien, nie Routine sein würde, hatte Giered Charas nicht gelogen, als er gesagt hatte, dass sein Team diesen Job mittlerweile in Perfektion beherrschte. Mehrfach versuchten die Stationssysteme, das Enterkommando loszuwerden oder zu töten, doch jeder Versuch wurde durch erfolgreich erprobte Abwehrmaßnahmen zunichtegemacht. Transporterstrahlen wurden durch ein Interferenzfeld gestört, extreme Veränderungen der Atmosphäre und Temperatur scheiterten an den Schutzanzügen, und das Replizieren von Waffenstellungen wurde von vornherein unterbunden, indem das Team alle Materiereplikationseinheiten zerstörte, die ihnen begegneten. Der Computer dieser Station ging sogar so weit, die künstliche Gravitation abzuschalten und die Luftschleusen zu öffnen, um die Eindringlinge hinauszublasen. Aber die Mitglieder des Enterkommandos aktivierten lediglich ihre Magnetstiefel, als die Schwerkraft nachließ, und nachdem der Luftstrom geendet hatte, bedienten sie sich ihres Null-g-Trainings, um sich geschickt durch die Korridore zu bewegen.

In der Zwischenzeit sorgte th’Cheen an Bord der Vol’Rala dafür, dass die andockenden Raumfähren geschützt waren, indem er alle Roboterarme in Reichweite zerstörte und durch Punktbeschuss alle benachbarten Plasmaleitungen durchtrennte, in denen sich eine Überladung aufstauen konnte.

Binnen zwei Zentiphasen waren die Fähren mit dem gesamten Personal und vier befreiten Prozessoren, die zwei unterschiedlichen Spezies angehörten, zurückgekehrt. Alle vier mussten im Quarantänebereich des Fährenhangars verbleiben, da keine der beiden Spezies in den Temperaturen und der Atmosphäre, die für Andorianer nötig waren, überleben konnte. Alle hatten im Datenkern in speziellen Lebenserhaltungseinheiten gesteckt, was ihren Transport zum Schiff erleichtert hatte. Wie es aussah, waren sie durch die Schläuche in ihrem Körper erneut sediert worden, oder aber sie waren nach der langen Inaktivität schlicht zu schwach gewesen, um vollständig zu erwachen. So oder so verhinderte es, dass die Befreiten in Panik ausbrachen, während sie zur Vol’Rala gebracht wurden, und sie blieben auch ruhig, als Banerji und Mediker th’Lesinas anschließend zwei der Quarantänebereiche modifizierten, um sie an die Lebensbedingungen der Fremden anzupassen.

Die eine Spezies war anscheinend in einer eisigen Flüssigmethanumgebung beheimatet, die eine Atmosphäre aus Wasserstoff-Stickstoff aufwies. Vielleicht lebte sie auf dem massereichsten Mond eines nahen Gasriesen, der Banerji an eine größere Version des Titan in seinem Heimatsystem erinnerte. Die andere war eine aquatische Spezies, die aus einer Flüssigwasserumgebung stammte. Höchstwahrscheinlich war es dort dunkel, denn die Fremden besaßen Infrarotmulden und Biosonarknoten anstelle von Augen.

»Ich habe keine Ahnung, wie auch nur eine der beiden Spezies den Weg ins All gefunden hat«, beendete der Wissenschaftsoffizier seinen Bericht an sh’Prenni, während er darauf wartete, dass sie wieder zu Bewusstsein kamen. »Diese fischigen Brüder besitzen keine Form von manipulativen Fähigkeiten, und die anderen stammen aus einer anaeroben Umgebung, in der Feuer niemals möglich wäre – was jedem Versuch, Technologien zu entwickeln, einen ziemlichen Dämpfer versetzen dürfte, es sei denn, die Kerle sind deutlich cleverer als ich.«

»Wenn sie von dem nahen Mond stammen«, warf Zharian th’Lesinas ein, »könnte die Ware sie von dort entführt haben, wie sie es auch mit anderen Rassen getan hat, denen wir begegnet sind.«

»Die Zweibeiner vielleicht. Aber der einzige Ort auf diesem Mond, an dem die Wasserlebewesen existieren könnten, wäre ein subglazialer Ozean, der komplett unter der Eiskruste liegen müsste. Das würde ihre Anpassungen zur Dunkelsicht erklären, schätze ich, aber es wäre verdammt schwierig, sie von dort zu entführen!« Er lachte leise, als er über das Problem nachdachte.

»Ganz zu schweigen von der vollkommen unterschiedlichen Biochemie«, bemerkte th’Lesinas. »Schauen Sie sich diese Werte an. Die Wasserstoffatmer besitzen nicht einmal eine DNA. Sie basieren auf irgendeiner Art komplexer Lipide innerhalb azotosomischer Zellmembranen. Diese zwei Spezies können nicht einmal den gleichen evolutionären Ursprung haben.«

Banerji fiel eine Anzeige auf. »Nun, vielleicht können sie es uns jetzt selbst sagen. Sie sind wach!«

Mit typisch menschlichem Optimismus überging er die anfänglichen Schwierigkeiten, eine Übersetzungsmatrix herzustellen. Und ein paar Zentiphasen später hatten seine Linguistikspezialisten die Einstellungen der Ausrüstung so verfeinert, dass eine Kommunikation möglich war.

Die methanbasierten Organismen nannten sich selbst Nierl. Es handelte sich um schlanke, mit einem Schwanz versehene Zweibeiner, deren nach vorn geneigter Körper in blütenartigen Köpfen endete – wenn Kopf der richtige Ausdruck war. Jeder dieser Köpfe besaß vier Sinnesranken, die offensichtlich Greiffähigkeiten besaßen und gleichmäßig um eine in der Mitte liegende Traube aus optischen Organen und einen vierblättrigen Mund angeordnet waren. Der kräftigere und selbstbewusster auftretende Fremde stellte sich als Vuulg vor, sein dünnerer Begleiter hieß Rulii. Sie identifizierten die Wasserlebewesen als Sris’si und bestätigten, dass beide Spezies auf dem nahen Mond beheimatet waren. Die Nierl lebten auf der vereisten Oberfläche und die Sris’si in den wärmeren Tiefen darunter – einer Umgebung, die in den Köpfen der Nierl geschmolzener Fels war, denn in ihrer natürlichen Umgebung war Wasser mineralisch. »Die Welt ist die Heimat der Sris’si«, erklärte Vuulg.

»Und die Nierl stammen nicht von dort?«, fragte Captain sh’Prenni.

»Wir gehören zur Partnerschaft der Zivilisationen. Die müssen Sie doch kennen. Sie haben uns an Bord einer Station der Partnerschaft gefunden.«

Sh’Prenni wechselte einen Blick mit Banerji und th’Lesinas. »Wir haben Gefangene von einer ganzen Reihe dieser Stationen befreit«, sagte sie. »Niemand hat eine Partnerschaft der Zivilisationen erwähnt.«

Vuulg und Rulii wedelten in offensichtlicher Bestürzung mit ihren Ranken. »Wir sind keine Gefangenen!«, rief Vuulg. »Die Partnerschaft setzt die Ware nicht auf diese Weise ein. Wir sind alle Freiwillige!«

»Ja, das sind wir!«, bekräftigte Rulii. »Und wir bestehen darauf, dass Sie uns zurückkehren lassen, damit wir den Rest unserer Dienstzeit beenden können!«

Sh’Prenni musterte die armen Geschöpfe voller Mitleid. Sie bemühte sich, geduldig zu klingen. »Ich weiß, das ist schwierig für Sie. Aber wir haben schon zuvor mit der Ware zu tun gehabt. Ihre Versprechen sind tückisch. Sie ist sehr viel gefährlicher, als es den Anschein hat.«

»Nur, wenn man sie falsch einsetzt«, entgegnete Vuulg. »Die Partnerschaft ist weise genug, dies nicht zu tun. Damit unser Volk, unsere Familien in Wohlstand leben können, haben wir uns entschieden, uns den Bedürfnissen der Ware für jeweils eine begrenzte Dienstzeit zu unterwerfen. So bezahlen wir die Partnerschaft für die Geschenke, die sie uns macht.«

»Eine Bezahlung, die Sie zum Krüppel macht? Die Ihre Gehirne schädigt und Ihre Körper verfallen lässt?«

»Unsere Dienstzeiten sind kurz genug, um keine ernsthaften Schäden anzurichten. Das System funktioniert bereits seit mehreren Generationen! Es gestattete den Partnern, sich auf eine Weise fortzuentwickeln, die sonst unmöglich gewesen wäre!«

»Entschuldigen Sie«, mischte sich Banerji ein, »aber haben Sie jemals einen der ›Freiwilligen‹ nach seiner Dienstzeit getroffen?«

Die Geschöpfe wechselten einen Blick. Ihr Ranken wedelten durch die Luft. Kommunizierten sie auf diese Weise, oder handelte es sich lediglich um einen Gefühlsausdruck? »Nicht, dass wir wüssten«, gab Vuulg zu. »Aber unser Volk ist groß, und die Ware verlangt immer nur ein paar von uns.«

»Wir haben gehört, dass ehemalige Freiwillige nicht gern über ihre Zeit sprechen«, fügte Rulii hinzu. »Ich muss zugeben, dass es sich nicht um die angenehmste Erfahrung handelt. Und man verpasst so viel, während man fort ist.«

»Es ist ein notwendiger Dienst«, protestierte Vuulg.

»Ja, natürlich. Ansonsten hätte ich mich nicht freiwillig dafür gemeldet. Aber ich werde ihm nicht nachtrauern, wenn meine Zeit vorbei ist.«

Es wurde schon bald klar, dass sich die Nierl nicht von ihren Überzeugungen abbringen ließen. Auch die anschließende Unterhaltung mit den Sris’si (die sich als recht schwierig erwies, da ihre Sinnesorgane und Gedankenkonzepte so fremd waren, dass es kaum eine gemeinsame Basis für den Austausch gab) erbrachte, dass sie das gleiche Pflichtempfinden hatten, sich für die Partnerschaft zu opfern.

»Es entspricht genau dem Muster, das wir auf einem halben Dutzend Welten gesehen haben«, sagte sh’Prenni zu ihren Wissenschaftlern und medizinischen Offizieren. »Ihre Gesellschaften haben sich vom Luxusangebot der Ware so sehr verführen lassen, dass sie die Misshandlung ihrer eigenen Leute zu rationalisieren versuchen. Selbst die Opfer werden getäuscht, sodass sie mitspielen.« Sie bemerkte, dass sich th’Lesinas’ Antennen skeptisch neigten. »Möchten Sie uns etwas sagen, Zhar?«

»Nun, es ist eigenartig«, erwiderte der kräftige Mediker. »Alle vier Geretteten weisen nur äußerst geringfügige Hirnschäden auf, so als seien sie erst zwei oder drei Monate vor Ort gewesen. Das würde zu ihrer Geschichte passen, dass sie nur eine festgelegte Zeit als Freiwillige dort verbringen.«

»Das Enterkommando hat ja auch berichtet, dass alle Prozessoren vergleichbar gesund aussahen«, fügte Banerji hinzu. »Wir haben uns darüber gewundert, erinnern Sie sich? Keiner von ihnen wies die fortgeschrittenen Hirnschäden jahrelangen Einsatzes auf, die wir beim Großteil der Gefangenen in den anderen Ware-Stationen vorgefunden haben.«

»Aber wie kann das sein?«, fragte sh’Prenni. »Wir haben mehrfach erlebt, wie schwierig und gefährlich es ist, die Ware zu überzeugen, uns ihre Gefangenen zu überlassen. Ich kann nicht glauben, dass diese Ware hier so anders ist, dass sie diese Leute einfach … freiwillig gehen lässt, bevor sie zu Schaden kommen. Oder dass diese Geschöpfe es geschafft haben könnten, sie derart umzuprogrammieren. Schauen Sie sie doch an! Sie sagten es selbst, Hari, dass die nicht einmal imstande sind, ein Feuer anzuzünden!«

Banerji wurde nachdenklich. »Dann stellen Sie sich einmal vor, wie viel die technologischen Geschenke der Ware denen bedeuten.«

»Genau. Sie sind sogar noch abhängiger als die meisten – was sie zugleich am verwundbarsten macht. Selbst wenn die Ware aus irgendeinem Grund zulässt, dass sie sich abwechseln, und dadurch ihr Leben verschont, ist es immer noch Sklaverei. Das Standardvorgehen der Ware besteht darin, sich so verführerisch zu präsentieren, dass man die Falle gar nicht bemerkt. Sie schadet diesen Geschöpfen, ob sie es nun wissen oder nicht. Sie verbirgt es in diesem Fall nur heimtückischer.«

»Aber wenn diese Spezies so bedürftig sind, warum sollte sich die Ware dann die Mühe machen, heimtückisch zu sein?«, murmelte der ergraute Mensch halb zu sich selbst.

Bevor sh’Prenni darauf antworten konnte, meldete sich das Interkom. »Brücke an den Captain«, erklang Charas’ Stimme.

Sie begab sich zur Wandkonsole und öffnete den Gegenkanal. »Sh’Prenni. Bericht.«

»Wir empfangen ein Notsignal von der Flabbjellah, Captain. Die Botschaft ist undeutlich, aber sie scheinen sich im Kampf mit einem Ware-Schiff zu befinden und brauchen Hilfe.«

»Setzen Sie einen Abfangkurs. Maximale Warpgeschwindigkeit.«

»Captain«, sagte th’Lesinas, »wir können die Geretteten nicht einfach in einen Kampf mitnehmen.«

»Aber wir können sie auch nicht am Sris’si-Mond absetzen«, erwiderte Banerji. »Nicht bei ihren speziellen Bedürfnissen in Sachen Lebenserhaltung. Es würde Stunden dauern, eine Möglichkeit zu finden, sie zu transportieren.«

Sh’Prenni ließ sich die Sache durch den Kopf gehen. »Brücke. Die Tashmaji wartet bereits auf unseren Befehl, korrekt?«

»Ja, Captain«, bestätigte Charas. Das Schiff war eins von zwei Hochgeschwindigkeitskurieren, die zur Einsatzgruppe gehörten. Da die Ware jedem Raumschiff, das ihre »Besitztümer« raubte, Drohnenkampfschiffe hinterherschickte, war es mittlerweile Standardprozedur geworden, die Geretteten auf einen der Kuriere wechseln zu lassen, der sie dann derart schnell zur ihren Heimatwelten zurückbrachte, dass die Drohnen sie nicht verfolgen konnten.

»Kontaktieren Sie Commander sh’Regda. Sie soll uns auf dem Weg zur Flabbjellah treffen. Th’Lesinas wird Ihnen die Daten zur Weiterleitung an die Tashmaji übermitteln, die diese brauchen wird, um die richtigen Umweltbedingungen für unsere Gäste herzustellen.« Sie nickte dem Mediker zu, der sich an seine Konsole begab, um den Befehl auszuführen. »Dadurch haben wir genug Zeit, um die Übergabe vorzubereiten, und können die Geretteten in Sicherheit bringen, bevor wir auf Abfangkurs gehen.«

»Verstanden, Captain.«

Banerji lachte leise. »Also bringen wir sie im Eiltempo von ihrem Heimatplaneten fort, nur damit ein anderes Schiff sie an praktisch den gleichen Ort zurückbringen kann, den sie verlassen haben. Eine ganz schöne Pendelei.«

»Wenigstens werden sie am Ende sicher zu Hause ankommen«, sagte sh’Prenni zu ihm. »Und jetzt lassen Sie uns dafür sorgen, dass auch Captain zh’Ethar und ihre Besatzung wieder sicher heimkehren.«

SuD Qav

Kurz nachdem Lokog sein Schiff auf Kurs in Richtung des Kampfes gebracht hatte, musste er feststellen, dass seine Begeisterung verfrüht gewesen war. Die Schlacht war selbst bei Höchstgeschwindigkeit vierzig tup entfernt, und wenige Kämpfe dauerten länger als ein paar tup. Er befürchtete, dass die SuD Qav bei ihrem Eintreffen nur noch Wrackteile vorfinden würde. Aber es bestand immerhin die Chance, dass sie dem Sieger begegneten, der zu dem Zeitpunkt hoffentlich noch stark genug war, um einen zufriedenstellenden Kampf zu liefern, aber dennoch ausreichend beschädigt, damit ein Sieg außer Frage stand. Das hätte zum Namen seines Schiffs gepasst: Letzte Chance.

Zu Lokogs Erstaunen und Freude lief die Schlacht noch, als sie eintrafen. Genau genommen war es eher eine Verfolgungsjagd, wobei das Sternenflottenschiff – ein Leichter Kreuzer andorianischer Bauart, dessen Erkennungssignal ihn als U.S.S. Flabbjellah auswies – einem unbekannten Schiff auf den Fersen war. Es handelte sich um ein graues Gefährt mit zwei kastenförmigen, nach innen geneigten Warpgondeln, die links und rechts an einem kugelförmigen Rumpf angebracht waren, der an seinem Äquator von einer siebenseitigen Scheibe geteilt wurde. Der Einschätzung von Kalun, dem Bordschützen der SuD Qav, zufolge, versuchte das andorianische Schiff den Gegner kampfunfähig zu schießen, während das unbekannte Schiff Defensivfeuer abgab und mehr daran interessiert zu sein schien, seinem Feind zu entkommen, als ihn zu zerstören. Doch das allein erklärte nicht die ungewöhnliche Dauer des Kampfes.

»Ich glaube«, sagte Ghopmoq, nachdem er die Sensoranzeigen eine Weile studiert hatte, »dass das graue Schiff sich mit unglaublicher Geschwindigkeit selbst repariert!«

»Unmöglich!«, spie Lokog. »Du hast gesagt, dass nur vier Lebenszeichen an Bord sind. Wie könnten die jemals so schnell arbeiten?«

»Es ist, wie ich es gesagt habe, Captain: Das Schiff repariert sich selbst

Als Lokog begriff, lief ihm ein Schauer der Erregung den Rücken hinunter. Was für eine Beute diese Technologie für einen Raumpiraten wäre! Und welchen Vorteil sie einem Krieger bieten würde, wenn er sich von Schaden so schnell erholen konnte, wie dieser ihm zugefügt wurde! (Bei dem Gedanken fuhr er sich über den schmerzenden Striemen an seiner Kehle.) So oder so musste er unbedingt verhindern, dass dieses Schiff in die Hände der Sternenflotte fiel. »Kampfstationen! Darauf vorbereiten, das ’anDorngan-Schiff anzugreifen!«

Die Mannschaft zögerte. Obwohl die Flabbjellah nur ein Schiff mittlerer Größe war, übertraf sie die SuD Qav in Geschwindigkeit und Feuerkraft, und Lokogs Piraten waren nicht daran gewöhnt, sich einem Feind zu stellen, der ihnen im Kampf gegenüber im Vorteil war. Die einzige Person an Bord, die bewiesen hatte, dass sie das nötige Feuer dazu gehabt hätte, war Vhelis, und die war nicht länger verfügbar. (Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, so dachte Lokog, sich der Befriedigung hinzugeben, die eigene Mannschaft zu töten, ohne danach in der unangenehmen Lage zu sein, ohne sie dazustehen.) Doch die anderen hatten gesehen, welche Folgen Ungehorsam hatte, daher schoben sie ihre Zweifel beiseite und widmeten sich ihren Aufgaben.

Natürlich war Lokog kein Narr. Trotz aller Entschlossenheit, der Sternenflotte einen Schlag zu versetzen, suchte er sich seine Kämpfe nach wie vor gründlich aus. Ein voll funktionsfähiger andorianischer Leichter Kreuzer wäre seinem heruntergekommenen Kaperschiff überlegen gewesen. Aber die Flabbjellah wies Schäden auf und war von dem sich hinziehenden Schusswechsel bei Höchstgeschwindigkeit überlastet. Darüber hinaus hatte Lokog einen mächtigen Verbündeten im Kampf gegen sie.

Diese Umstände ersparten Lokog die Unannehmlichkeit, sich eine clevere Strategie ausdenken zu müssen. Der Pilot, Krugt, ging mit der SuD Qav auf einen simplen Abfangkurs, während Kalun mit allen Waffen auf die beschädigten Schilde der Flabbjellah einhämmerte. Ein paar Partikelkanonenschüsse zuckten in Richtung der SuD Qav, aber das Verteidigungsfeuer gegenüber dem Kaperschiff war halbherzig und rein defensiv, denn die Sternenflottenbesatzung konzentrierte sich weiterhin auf ihre mysteriöse Beute. Schon bald würde sie feststellen, dass sich Lokog so leicht nicht abwimmeln ließ – zumindest nicht, wenn er im Vorteil war. Ohne Zweifel würde das graue Schiff gleich wenden und sich seinem Angriff anschließen. Dessen überlegene Waffen, kombiniert mit denen der SuD Qav, würden das Sternenflottenschiff in eine radioaktive Trümmerwolke verwandeln.

Doch nachdem Kaluns Beschuss den Leichten Kreuzer endlich stark genug beschädigt hatte, um seinen Antrieb lahmzulegen, musste Lokog verspätet erkennen, dass das verfolgte Schiff keineswegs die Gelegenheit nutzte, um in die Offensive zu gehen. Stattdessen flog es einfach und nun unbehelligt weiter. »Was?«, entfuhr es Lokog, als Ghopmoq ihm bestätigte, was er bereits gesehen hatte. »Ruf diese undankbaren Feiglinge!«

Das Gesicht, das Augenblicke später auf dem Schirm erschien, war so dunkelhäutig und glatt an der Stirn wie Lokogs eigenes. Allerdings zierten eine Reihe heller Flecken den Schädel, der komplett haarlos war. Die Augen waren von gelblicher Farbe, und kleine Finnen ragten hinter den Ohren hervor. »Mein Name ist Daskel Vabion, Leiter von Worldwide Automatics auf dem Planeten Vanot. Ich weiß zu schätzen, dass Sie für mich in den Kampf eingegriffen haben, aber ich hatte die Lage unter Kontrolle.«

»Ich bin Lokog, Kommandant des klingonischen Schiffs SuD Qav – und Sie hätten Ihre Feinde niemals ohne meine Hilfe bezwungen. Also, bevor die sich wieder sammeln, sollten Sie umkehren und sich uns anschließen, damit wir diesen Sternenflottenabschaum in seine Atome zerblasen können.«

Der Mann, der sich Vabion nannte, wirkte wenig beeindruckt. »Ich bin an ihrer Zerstörung nicht interessiert. Nun, da sie nicht länger eine Behinderung für mich darstellen, interessieren sie mich nicht mehr.«

»Wir sind gekommen, um Ihnen zu helfen! Sie schulden uns ein wenig Dankbarkeit!«

Die hellen Augen seines Gegenübers musterten ihn aufmerksam. »Ich nehme an, Sie erwarten irgendeine Form der Belohnung.«

»Nun … ich meinte eigentlich, dass Sie sich uns als Geste des Danks anschließen sollten, um einen glorreichen Sieg über den Feind zu feiern. Aber … wenn Sie danach über eine Belohnung sprechen wollen …«

»Ich töte nur, wenn es mir zum Vorteil gereicht, Captain Lokog. Und ich biete nur jenen eine Belohnung an, die sie sich verdient haben.« Er hielt inne und dachte nach. »Aber vielleicht könnten Sie mir in Zukunft von Nutzen sein. Das Schiff, das ich kontrolliere, verwendet eine spezielle Technologie von Worldwide Automatics, genannt die Ware. Die Organisation, die sich Sternenflotte nennt – und die Sie, wie ich merke, offenbar kennen –, hat kürzlich eine Reihe Angriffe gegen diese Technologie durchgeführt, sie auf Welten überall im Sektor zerstört und dadurch den Handel und die Industrie auf schwerste Weise geschädigt.«

»Warum sollten die Weltverbesserer von der Sternenflotte Ihre Technologie zerstören wollen?«