Hamburg DE_F0620 24. September 2019, 11:08

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IMPRESSUM: Nelles Pocket: Hamburg

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ISBN 978-3-86574-576-7

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IMPRESSUM / KARTENLEGENDE

Foto: Paul Spierenburg

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HAMBURG

Hafengelände an der Norderelbe.

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Höhepunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Einstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Geschichte im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

FEATURES

Shopping. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Hamburg am Abend. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

INFO: Am Abend. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Hamburger Spezialitäten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

INFO: Spezialitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

HAMBURGS ZENTRUM

Wallring. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Hauptbahnhof und Schauspielhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Kunstmeile. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Hafenspaziergang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Altstadt und Hauptkirchen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Neustadt, Binnen- und Außenalster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Außerhalb des Wallrings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

St. Pauli und die Reeperbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . 74-75

RUND UM ALSTER UND ELBE

Alsterlauf und Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

Oberelbe und Hafen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Links und rechts der Unterelbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

Tagestouren ab Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

REISE-INFORMATIONEN

Reisevorbereitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Hamburg im Überblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Informationen im Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Anreise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Reisezeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Kleidung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Praktische Tipps. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Banken, Geldwechsel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Feiertage und Feste. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Information. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Notfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Öffentliche Verkehrsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Parken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

Radfahren, Segway . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

Schiffstouren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

Stadtrundfahrten und -rundgänge. . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

Taxi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

Zoll, Mehrwertsteuererstattung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

Autorin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

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INHALTSVERZEICHNIS

Foto: Paul Spierenburg

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HAMBURG

Speicherstadt: UNESCO-Welterbe.

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S. Kuelcue (Shutterstock.com)

S. Kuelcue (Shutterstock.com)

Stadtpanorama mit Michel und

St. Pauli-Landungsbrücken (rechts).

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Höhepunkte

HAMBURGS HÖHEPUNKTE

xxHamburger Kunsthalle (S. 24): Die Gemälde- und Skulpturen-sammlung präsentiert Meisterwerke vom Mittelalter bis heute.

xxSpeicherstadt (S. 28): Der ma-lerische Backstein-Lagerhauskomplex zwischen Kopfsteinpflasterstraßen und stillen Fleeten zählt zum UNESCO-Welterbe. Heute warten hier spannen-de, originelle und informative Museen auf Besucher, darunter der xDialog im Dunkeln, der ein Eintauchen in die Welt Blinder ermöglicht, das xSpei-cherstadt-Museum oder das xxMi-niatur Wunderland mit der größten Modelleisenbahn der Welt.

xxElbphilharmonie und xHafen-City (S. 34): Der atemberaubende Vielzweckbau am Elbstrom zog im Er-öffnungsjahr 2017 gleich 4 Mio. Gäste in den Bann. Die HafenCity wächst rasch und punktet mit Glanzlichtern wie dem Internationalen Maritimen Museum oder dem Drei-Sterne-Res-taurant The Table.

xxHafenrundfahrt (S. 39): Keine Hamburgreise ist komplett ohne eine der hochinteressanten Rundfahrten durch den berühmten Hafen der Han-sestadt.

xxArp-Schnitger-Orgel in der xHauptkirche St. Jacobi (S. 42): Die Barockorgel (1689-1693) gehört zu den schönsten und wertvollsten ihrer Art in Europa.

xxHauptkirche St. Michaelis (S. 49): Der „Michel“ ist eins der Wahr-zeichen der Hansestadt. Von seinem 132 Meter hohen Turm genießt man einen herrlichen Ausblick.

xxAußenalster (S. 56): Der See im Nordosten des Stadtzentrums ist ein Eldorado für Spaziergänger, Jogger und Freizeitkapitäne. Eine xxBootsfahrt über Binnen- und Au-ßenalster mit einem Alsterschiff sollte man sich nicht entgehen lassen.

xxFischmarkt (S. 72): Frühauf-steher und Nachtschwärmer, Haus-frauen, Partygänger und Touristen: Sie alle treffen sich auf dem berühmten Fischmarkt in St. Pauli, amüsieren sich über die Marktschreier und bestaunen das vielfältige Angebot.

xPlanten un Blomen (S. 59): Das grüne Herz der Innenstadt mit Wasser-lichtorgel, Musikpavillon und Altem Botanischen Garten.

xSt. Pauli (S. 66): Ein abendlicher Bummel durch das Vergnügungsvier-tel rund um die legendäre xReeper-bahn offenbart Erotisches, Kulturelles und Vergnügliches.

xAuswandererwelt BallinStadt (S. 80): Etwa 5 Mio. Auswanderer aus ganz Europa brachen vom Hambur-ger Hafen in die Neue Welt auf ihre Beweggründe und Lebensumstände werden in einer multimedialen Aus-stellung präsentiert.

TAGESTOUREN AB HAMBURG

xxHelgoland (S. 88): Allein schon die Fahrt mit dem Katamaran zur Felsen-insel Helgoland ist ein Erlebnis.

xxLübeck (S. 89): Die historische Altstadt der „Königin der Hanse“ zählt zum Welterbe der UNESCO.

xTravemünde (S. 89): Der Ost-seestrand ist die sommerliche Bade-wanne der Hamburger.

xLüneburg (S. 90): Die alte Salz-stadt beeindruckt mit gut erhaltenen Bauten aus Gotik und Barock.

Rechts: Das Museumsschiff Cap San Diego liegt an der Überseebrücke, östlich der St. Pauli-Landungs-brücken.

Foto: Paul Spierenburg

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Einstimmung

EINSTIMMUNG

Alster und Elbe geben dem Herzen Hamburgs ein lässiges Flair: Weiße Segel gleiten im Sommer über den blauen See der Außenalster, Zugvö-gel rasten hier im Winter. Jogger und Spaziergänger bevölkern die üppigen Parkanlagen ringsum, Schauspieler wandeln, Texte lernend, auf den We-gen, Kurierfahrer verschnaufen kurz im Anblick der hansestädtischen Sky-line mit ihren Kirchtürmen, dem Rat-haus und der Elbphilharmonie.

Am Elbstrom spielt sich zur war-men Jahreszeit echtes Strandleben ab, und Winterspaziergänger am Elbufer schwärmen vom herausfordernden Ge-genwind oder den Skulpturen aus Eis-schollen am Strand, die Ebbe und Flut aufstapeln. Besucht wieder einmal ein besonders riesiges Schiff den Hafen, dann bringt das Hunderttausende auf die Beine, ganz gleich, zu welcher Jah-reszeit: „Schiffe kucken“ ist ein ebenso schlichtes wie großartiges Vergnügen.

Als ob die Hamburger nur Freizeit hätten! Die Hansestadt (1,8 Mio. Einw.) ist auch hektischer Arbeitsplatz, allein schon durch den rund um die Uhr be-triebsamen Welthafen, der hunderte Banken, Versicherungen, Handelsbü-ros wie auch rund 100 Konsulate in die Stadt gezogen hat.

Die ganze Welt ist hier zu Hause: türkische Reiseveranstalter, afghani-sche Teppichhändler, russische Banker, ebenso der amerikanische Generalmu-sikdirektor. Beim Shopping in der fast immer gedrängt vollen City spürt man das legere, weltoffene Miteinander, beim Reeperbahnbummel die hier all-gegenwärtige Lockerheit und Toleranz.

Hamburg ist die Stadt der Verla-ge, der Mode und des Designs sowie Deutschlands Metropole der Medi-enwirtschaft, auch Architekten von Weltruf haben hier ihre Büros die Verbundenheit mit der weiten Welt in-spiriert, und zudem wirken wohl auch Hamburgs bildschöne Flüsse Alster und Elbe besonders anregend.

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Foto: Paul Spierenburg

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Um 14 000 v. Chr. Mit dem Rückgang der Gletscher der letzten Eiszeit ziehen steinzeitliche Rentierjäger in den Hamburger Raum.

Ca. 4000 v. Chr. Jungsteinzeitliche Menschen wer-den hier sesshaft.

5.-6. Jh. n. Chr. Sachsen siedeln nördlich der Elbe; im skandinavischen Raum leben Wikinger; während der Völkerwanderung kommen Slawen von Süden in den Ostseeraum und breiten sich westwärts aus.

Um 810 Im Zuge der Nordexpansion des Franken-kaisers Karl der Große, die mit christlicher Missio-nierung einhergeht (seit 797 besteht bereits das Bistum Bremen), errichtet er auch Stützpunkte nördlich der Elbe.

831-834 Ludwig der Fromme, Karls Sohn, ernennt den Benediktiner Ansgar zum Bischof in Hamburg, später wird Hamburg Erzbistum.

845-847 Wikinger segeln die Elbe herauf und zer-stören den Sitz des Erzbischofs, die Hammaburg. Bremen wird Sitz des Erzbistums.

937 Erzbischof Adaldag veranlasst den Wieder-aufbau der Hammaburg und gewährt Hamburg Marktrechte.

10.-11. Jh. Das Geschlecht der Billunger, 959 vom Deutschen Kaiser mit der Herzogswürde ausgestat-tet, verteidigt Hamburg und den norddeutschen Raum gegen Dänen und vor allem Slawen, die bis 1072 immer wieder in die Stadt einfallen. Nachdem die äußeren Feinde besiegt sind, streiten sich Her-zöge und Erzbischöfe, die ein Domkapitel gegrün-det und einen steinernen Dom gebaut haben, in Hamburg um die Vormacht.

1106/1111 Die Billunger sterben aus; die Grafen von Schauenburg erhalten Stormarn und Holstein als Lehen, Hamburg gehört dazu.

1188 Nachdem unter Graf Adolf II. von Schauen-burg die Kolonisation des nördlichen und östlichen Deutschland eingesetzt hatte, gründet sein Sohn Adolf III. in Hamburg die gräfliche Neustadt mit einer Kaufmannssiedlung am rechten Alsterufer gegenüber der erzbischöflichen Altstadt.

7. Mai 1189 Kaiser Friedrich Barbarossa gibt Adolf III. für Hamburg die mündliche Zusage wichtiger Rechte, wie Gerichtsbarkeit, Zollfreiheit und Fisch-fangrechte auf der Unterelbe bis zur Mündung in die Nordsee. Diese Privilegien und der Zustrom von Kaufleuten aus dem im selben Jahr zerstörten Bardowick verhelfen der jungen Handelsstadt zu ei-nem günstigen Start. Der sog. Barbarossa-Freibrief,

eine Urkunde mit Kaisersiegel, stellt sich allerdings später als Fälschung heraus was die Hamburger nicht davon abhält, alljährlich am 7. Mai ihren Ha-fengeburtstag zu feiern.

1201-1225 Die Dänen herrschen in Hamburg. 1223 geht das Erzbistum an Bremen, das Domka-pitel bleibt in Hamburg.

Mitte 13. Jh. Die Schauenburger erhalten die erz-bischöflichen Hoheitsrechte in Hamburg, profitieren vom Fleiß der Kaufleute und gewähren Steuer- und Selbstverwaltungsrechte.

1241 Hamburg und Lübeck vereinbaren ein gegen-seitiges Schutzbündnis.

1276 Zur Sicherung der Elbmündung erwirbt Ham-burg u. a. die Insel Neuwerk und baut darauf 1301-1310 einen Wehr- und Wachturm.

1321 Hamburg tritt der Hanse bei.

1400 Hamburg bringt mit eigener Flotte die „Vita-lienbrüder“ vor Helgoland auf. Die Seeräuber unter ihrem Anführer Klaus Störtebeker werden auf dem Hamburger Grasbrook geköpft.

15. Jh. Die Bürger streiten für mehr Mitsprache-

Geschichte im überblick

Diese Häuser in der Deichstraße haben den „Großen Brand“ von 1842 überlebt.

Foto: Paul Spierenburg

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rechte. Rat und Bürgerschaft handeln sogenannte Rezesse aus, die für die Bürger jedoch eher nach-teilig sind.

1459 Dänemark tritt die Rechtsnachfolge der Schauenburger an und erwartet vergeblich Ham-burgs Gefolgschaft.

1510 Die Erhebung Hamburgs zur deutschen Reichsstadt erkennt Dänemark nicht an.

1529 Hamburg bekennt sich zur Reformation.

1588 Erste deutsche Börse öffnet in Hamburg.

16.-17. Jh. Der zunächst kleine Nachbarort Altona nimmt u. a. Glaubensflüchtlinge aus Hamburg auf und wird unter dänischer Herrschaft (ab 1640) zur zweitgrößten Stadt Dänemarks.

1618 Das Reichskammergericht bestätigt Ham-burgs Stellung als Freie Reichsstadt. Dänemark akzeptiert dies weiterhin nicht.

1616-1625 Bau der mächtigen Stadtmauer. Sie verschont die Hamburger im Dreißigjährigen Krieg vor Belagerung und Zerstörung.

18. Jh. Der Handel mit Europa und Amerika macht Hamburg zur Welthafenstadt.

1768 Im „Gottorper Vergleich“ akzeptiert Däne-mark nach jahrhundertelangem Streit Hamburgs Unabhängigkeit als Freie Reichsstadt.

1806 Nach dem Erlöschen des Deutschen Reichs wird Hamburg souveräner Stadtstaat.

1806-1814 Die napoleonische Besatzungszeit schädigt Hamburgs Wirtschaft schwer.

1815 Hamburg tritt dem Deutschen Bund bei und nennt sich ab 1819 „Freie und Hansestadt Ham-burg“.

1842 Der katastrophale „Große Brand“ vernichtet ein Drittel der Hamburger Altstadt.

1860 Hamburgs neue Verfassung privilegiert wei-terhin nur die begüterten Stände.

Ab 1881 Der Anschluss an den Deutschen Zollver-ein beschert Hamburg einen Freihafen.

1892 Eine Choleraepidemie mit über 8000 Opfern führt zu infrastrukturellen Erneuerungen.

1921 Hamburg gibt sich eine demokratische Ver-fassung.

1933 Die Bürgerschaft wird aufgelöst. Ein national-sozialistischer Reichsstatthalter steht an der Spitze der Stadt.

1937 Das „Groß-Hamburg-Gesetz“ erweitert Hamburg u. a. um die preußischen Städte Altona, Wandsbek und Harburg.

1939-1945 Bombenangriffen der Alliierten fallen besonders City, Hafen und dicht besiedelte Wohn-gebiete zum Opfer, die Stadt beklagt 55 000 Tote und fast 1 Mio. Flüchtlinge.

Nach 1945 Demontage von Industrie- und Hafen-anlagen. Der Wiederaufbau bewirkt eine erhebliche Modernisierung Hamburgs.

1949 Die „Freie und Hansestadt Hamburg“ wird Bundesland.

1962 Eine verheerende Sturmflut fordert 315 Men-schenleben. Neues Flutschutzkonzept.

ab 1989 Die Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ er-weitert Hamburgs Handelsraum ostwärts.

1997 Der Senat beschließt Bau der HafenCity.

2011 Die SPD regiert mit absoluter Mehrheit.

2013 Aufhebung des Freihafens. Internationale Bauausstellung und Internationale Gartenschau auf der Elbinsel Wilhelmsburg.

2015 Hamburgs Speicherstadt und das Kontor-hausviertel wird UNESCO-Weltkulturerbe.

2018 Ein Jahr nach Eröffnung zählt die Elbphilhar-monie bereits 4 Mio. Gäste.

2019 Am 1.1. hat Hamburg 1 841 179 Einwohner.

Geschichte im überblick

Die „Rickmer Rickmers“ (1896), Symbol für den Auf-stieg des Hamburger Hafens.

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Foto: Paul Spierenburg

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Shopping

SHOPPING

Das Ladenschlussgesetz für sonn-tags war im dänischen Altona bereits vor über 300 Jahren liberal. Bis zum Gottesdienst um 9.30 Uhr durften die Fischer ihre leicht verderbliche Ware verkaufen. So ist es bis heute geblie-ben: Zwischen 6 und 10 Uhr kann man auf dem sonntäglichen Fischmarkt einkaufen. Oft strömen dann vor der geschäftigen Hafenkulisse weit über 100 000 Menschen über den Wo-chenmarkt im Freien. Außer Fisch und Fleisch ersteht man Kleidung, Obst, Gemüse, Souvenirs, Haustiere, Blumen oder Gartenpflanzen. Um einige hol-ländische Blumenhändler oder „Aale-Dieter“ bilden sich Menschentrauben, alles lacht über die flotten Sprüche der Markt-Originale und viele Käufer las-

sen sich zu preiswerten Großeinkäu-fen überreden.

Welch ein himmelweiter Unter-schied zum edel gepflasterten Neuen Wall! Die teuerste Shoppingstraße der Hamburger Innenstadt verführt auf andere Weise. Die Firmennamen hier sind wie ein Who’s who für weltweit begehrte Modemarken. Internatio-nale Flagshipstores und hanseatisch feine Hamburger Häuser für Mode und Haushalt reihen sich hier anein-ander. Viele Geschäfte kann man von zwei Seiten betreten, von der Straße her und vom aussichtsreichen, über-dachten Säulengang am Fleet: Der großzügige Durchblick hat Klasse. Bilderbuchhaft schön liegen auf der Rückseite des Neuen Walls die Läden der Alsterarkaden.

Am Südende des Neuen Walls sind die Stadthöfe ein erholsames En-semble mit Hotel, Restaurants, Büros, Wohnungen, schicken Boutiquen und vier hübschen Innenhöfen. Es ist um das Bleichenfleet angeordnet, umfasst historische Bauwerke seit dem 18. Jh. und stellt die Verbindung zur elegan-ten Shoppingmeile Große Bleichen her. Hier beherrschen hinter z. T. über 100-jährigen Bürohausfassaden edle Ladenpassagen das Bild: am Fleet entlang der Bleichenhof, das Kauf-mannshaus mit seinem schönen Lichthof, die Jugendstil-Kaisergalerie mit bedeutenden internationalen Mo-dehäusern, darunter das des in Ham-burg geborenen Karl Lagerfeld, die minimalistische Galleria und der his-torische Backsteinbau der Alten Post von 1847. Die Westseite der Großen Bleichen trumpft mit den umfangrei-cheren Passagen auf: dem Hansevier-tel mit 65 Geschäften entlang glas-überkuppelter Gänge ein beliebter Treff: der legendäre Hummerstand sowie der Hamburger Hof mit sei-ner auffälligen roten Sandsteinfassa-de, die bis zum Jungfernsteig reicht,

Oben: Die Europa Passage, größtes Shoppingcenter der City. Rechts: Mode für Hundeliebhaberinnen für Mode-Sonderwünsche ist die Marktstraße im Karolinenviertel die richtige Adresse.

Foto: Paul Spierenburg

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wo alteingesessene Modegeschäfte, Juweliere und das über 100-jährige Kaufhaus Alsterhaus heute ganz mit der Zeit gehen.

Am nahen Ballindamm zieht die Europa Passage mit 120 Läden auf fünf Etagen größter Shoppingtem-pel der City Käuferscharen an und entlässt sie am andern Ende in die Mönckebergstraße. Sie ist mit der Fußgängerzone in der Spitalerstra-ße die Shoppingmeile für jedermann. Die großen Kaufhäuser polieren nach und nach ihr Image auf. Vorreiter mit neuem Schick ist die Shoppingpassa-ge Levantehaus in einem Jugendstil-Kontorhaus von 1912. Hierher kommt man auch wegen der vielen Cafés und Bistros, die sich im Sommer bis auf den breiten Fußweg der verkehrsberuhig-ten Mönckebergstraße ausdehnen.

Gern gehen die Hamburger zum Einkaufsbummel „in die Stadt“, d. h. in die City. Vielen ist es dort aber zu hek-tisch; will man den Massen entfliehen oder sucht man etwas Besonderes, gibt es spezielle Ziele. Für moderne Möbel und aktuelles Design ist seit 1996 das Stilwerk die erste Adresse. Nachdem sich im luxuriös sanierten Gebäude einer einstigen Mälzerei an der Großen Elbstraße führende De-signfirmen niedergelassen hatten, ge-sellten sich in der Umgebung weitere hochwertige Möbelgeschäfte dazu.

Freunde individueller Mode greifen nicht zu weltbekannten Labels. Statt-dessen grasen sie die Gegend um die Marktstraße im Karolinenviertel ab: Hier gibt es inspirierte Sachen von veganen Schuhen bis zum Alltagsde-sign und witzigen Klamotten. Auch im Schanzenviertel um Schanzenstraße und Schulterblatt wird man fündig. Die Adresse für angesagte Mode aus zweiter Hand ist Secondella in den Hohen Bleichen in der City.

In St. Pauli, im Fanshop auf dem Heiligengeistfeld, gibt es originelle FC-

St.-Pauli-Fanartikel. Auf der Reeper-bahn sind viele Läden bis spät nachts geöffnet: Erotisches und Schrilles für drunter und drüber ist genauso an der Tagesordnung wie Jeans oder Finken-werder Fischerhemden.

Seemännisches jeglicher Art, Zu-behör fürs Segelboot oder nautische Souvenirs, von der Kapitänsmütze bis zum Wimpel bekommt man in der „Ausrüstermeile“ entlang der Hoch-bahntrasse zwischen Rödingsmarkt und Landungsbrücken nahe dem City-Sportboothafen.

Kein Geld mehr im Portemonnaie? Auch dann kann man in Hamburg zu noch brauchbaren Dingen (außer Klei-dung) kommen: bei der Studentenini-tiative Kostnix in Billstedt (Billstedter Hauptstr. 90) und beim Umsonst-Kiosk im Gängeviertel in der City (Valen-tinskamp 38a).

Shopping

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