cover
Siglinde Bickl

5 zehn Krimis

bitte mehr





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

5 zehn Krimis

Ein bisschen Gruseln vorm Einschlafen.

Wahrheit oder Lüge? Kleine und große Geschichten mit oft wahrem Hintergrund warten hier auf Sie. Finden Sie heraus welche der Wahrheit am nächsten ist. Viel Spaß beim Überlegen.

Ihre Siglinde Bickl

 

                                                                    

 

Mein Wormser Tantchen

 

Wer hätte das das gedacht, dass ich einmal in Untersuchungshaft sitzen würde? Noch nicht einmal geahnt habe ich so was. Kommen da zwei Rowdys einfach daher schlage an die Tür, dass das Geschirr im Schrank scheppert und als ich aufmachte warfen sie mir die Bude durcheinander. Nix blieb wo es war. Dürfen die denn das? Was wollen die nur von mir, ich habe doch garnix getan. Keiner gab mir auf meine Fragen Antwort Nur dass sie von der Polizei wären und eine Vermittlung machen müssten. Die haben mich vielleicht aufgeregt. Der mit dem Ziegenbart schrie ich soll mich setzen, aber warum denn, ich bin doch gar nicht müde. Ich stehe lieber.dann legte der Große los. Wo sie sei, wo ich sie versteckt hätte .Aber ich verteidigte mich und platzte mit den simplen Worten heraus: „Das Geld?, …nein ährlisch , das war alles in der Fundgrube, gelle. Das kann isch alles beweisen, da in dem ollen „Buffetes“, da war es drin, und da waren noch gaanz andere Sachen drin, jawoll. Von mir aus können sie alles haben. Und darum kann man mir doch keinen Vorwurf machen, oder?“Ganz am Schluss zeigten sie mir ein Geschriebenes, oder wie das heißt, also einen Zettel, verstanden habe ich nur, dass sie meine Tante gesucht haben. Ich glaube ich war ganz grün im Gesicht.' Die wollten garnix von dem Geld wissen, ich dumme Gans , aber sie hatten nicht nachgehakt. Schnell bückte ich mich, um ein paar Krümel vom Boden aufzuheben. ‚Ganz fixe Kerlchen’, dachte ich’, es war doch noch gar nicht lange her; wie sind die nur drauf gekommen?’ „Ich wäre die Erbin“, sagte der junge Pimpf der alles aufgeschrieben hatte. Jetzt bekam er einen Anschiss. Der andere Knaben, sicher der Chef, faltete ihn zusammen, dass er nicht mehr in einen Schuhkarton gepasst hätte.Ganz rot im Gesicht war der dann, sogar Tränen glitzerte in seinen Augen. Dem armen Kerl zu Liebe hätte ich ja beinahe alles zugegeben. (Als ob ich das nicht gewusst hätte, Erbin!, warum hätte ich mir sonst die Mühe gemacht) Es dauerte ein wenig bis ich mich wieder gefangen hatte, und die Antwort geben konnte, die ich mir dafür genau überlegt hatte. „Woher wissen sie das überhaupt“, hakte ich gleich ein. (Und hier hatte ich mich beinahe verplappert,und das ich Tantchen Geldbörse erleichtert hatte. oh Jesses) „!Also, die ,…die Tante meinte ich, so stotterte ich, .die Tante habe ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Ist, ist sie nicht zu hause, soll sie hier bei mir sein“, jetzt wurde ich so gar frech, „sitzt sie vielleicht in meinen Schränken, sie haben doch alles untersucht.“ ‚Nur nicht noch mal einen Fehler machen’ ‚dachte ich, „Warum wird sie denn gesucht, hat sie die Bank überfallen, oder einen Hund überfahren. Was haben sie vorhin gesagt, ich sei die Erbin, dass ich net lache, die hat ja garnix“, so pokerte ich. „Und wenn ich erben soll, mein Gott, da muss sie doch erst tot sein, das kommt mir jetzt erst. Die arme Frau“, jetzt weinte ich tatsächlich. (das kann ich auf Kommando wie die …wie hieß sie bloß im Film, Ruth Leuwerik oder so ähnlich.) „Was kann ihr nur zugestoßen sein“, wimmerte ich. Wie lange wird sie denn schon vermisst? Oh du liebes Tantchen, hätte ich dich doch öfter besucht“, so richtig schwer nahm ich das alles. Da mir das mit dem Beerben alles zu lange dauerte, musste ich ein bisschen nachhelfen. Aber das geht ja niemand etwas an, nicht wahr, und keiner kann mir was nachweisen. Ich war ja schließlich nicht dabei, als sie die Giftpille nahm. Dass ich sie zu ihren Herztabletten in das Röhrchen tat, weiß doch niemand. Im Vertrauen, dass ihr es nicht weiter erzählt, sage ich es euch. Also das war so, Tantchen wollte mal wieder nach Bremen zu ihrer anderen Nichte fahren. Ja, ja, sie war noch rüstig, sie konnte sich alles selber besorgen, die Fahrkarte, und die Zugverbindung, sogar das Taxi bestellte sie sich selber. Aber da meine Cousine ein ganz falsches Aas ist, hätte sie womöglich die Tante so bezirzt, dass sie vielleicht ihr Testament geändert hätte. Das musste ich verhindern. also, ich hatte einen Schlüssel zu ihrer Wohnung und so besuchte ich sie in der letzten Nacht klammheimlich und tauschte eine Pille aus. Wohlgemerkt, hatte sie die gleiche Größe und so fiel es nicht auf. Woher ich das Gift nahm? Seid doch nicht so neugierig, alles kann ich doch nicht verraten, wo käme ich dann hin. Womöglich brauche ich noch mal so ein wenig davon. Mein Lieferant, wartet schon auf seine Belohnung. Er glaubt sogar fest, dass ich meine Rechnung bei ihm begleiche, ha, das kann er haben. Nach seiner nächsten Lieferung. Und nun hat Tantchen in Worms das Zeitliche gesegnet.…

 

Der Spargel Mörder