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ROD & LUCINDA HEIKELL

Griechische
Küsten

Häfen und
Ankerplätze

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Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben und Daten wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen sowie vom Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl können wir keinerlei Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernehmen. Die hier zur Verfügung gestellten Pläne dienen lediglich zur Orientierung und nicht zur Navigation; sie ersetzen also keine See- bzw. Sportbootkarten oder andere offizielle nautische Unterlagen, deren Mitführung in aktueller Fassung wir dringend empfehlen.

Wir hoffen, dass Ihnen dieses Buch viel Freude bereitet. Falls Sie Anregungen haben sollten, was wir in Zukunft noch besser machen können, schreiben Sie uns bitte an reiselektorat@delius-klasing.de. Korrekturen veröffentlichen wir im Interesse aller Leser unter www.delius-klasing.de auf der jeweiligen Produktseite.

© Rod and Lucinda Heikell 2018

Die englische Originalausgabe mit dem Titel »Greek Waters Pilot« erschien 2018 bei Imray, Laurie, Norie & Wilson Ltd.

6., aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage

Die Rechte für die deutsche Ausgabe liegen beim Verlag Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld; die Veröffentlichung erfolgt unter dem Verlagslabel Edition Maritim.

Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:

ISBN 978-3-667-11649-9(Print)

ISBN 978-3-667-11894-3 (Epub)

Übersetzung: Christine Berger, Melanie Kopp

Fotos: Rod und Lucinda Heikell außer Adam, Ben: 261; Agmar Marine: 16 u.; Airphoto: 83, 86, 91, 421, 428, 452, 453, 455, 458, 465, 476 o., 481, 484, 487, 528, 553; Athens Marina: 241 Bloemhof, Hinne: 326 u.; Bulpitt, Neville: 530 Dallos, Spiros: 106; Duniplace, Fergus: 579 Economou, Greg, Airphotos: 257, 280, 300, 304, 306, 413 o. r., 440 Fritsch, Andreas: Cover, 9; Font, Toni: 329, 532 u., 556 o., 570, 589 K&G Med Marinas: 76, 174; Kerleroux, Jacques: 477; Kleinoth, Peter/MareTeam: 183, 268, 272, 296, 317, 335, 372, 391, 434, 521, 557, 594, 596; Kos Marina: 574 Labaume, Marc: 131, 297, 337, 343, 350 o., 355 o., 357, 369, 426, 471, 497, 502, 552, 568 r., 583, 602 r., 603, 618, 625, 629, 630, 631 r., 631 l.; Lambourne, Kevan: 363 u., 432 Loukas, Nikolaos: 93, 95, 97, 125 r., 136, 188, 211 o., 215 o., 224, 226 l., 301, 384, 386, 398 Marina Platamon: 448; Neilson, Barry: 282, 283, 284, 285, 286; Oceanus Research Group: 33 Papadopoulos, Joseph: 208, 238, 242, 258, 605, 619; Patten, Nigel: 153, 163, 363 o., 367l, 438, 602 l. Poros Tourism: 133; Porto Carras: 460; Sani Resort: 456; Sotiropoulos, Sotiris: 187; Stanwix, Anton: 266; Vitsikanos, Miltiadis: 69, 73, 75, 80, 81, 85, 123, 129; Wallace, JH: 320, 349

Einbandgestaltung: Buchholz. Graphiker, Hamburg

Lithografie: scanlitho.teams, Bielefeld

Datenkonvertierung E-Book: Bookwire – Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH

Das Titelmotiv zeigt den Fährhafen Agia Marina auf der Insel Leros.

Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.

www.delius-klasing.de

Inhalt

Vorwort

Einführung

Was Sie erwartet

Yachtcharter in Griechenland

Festmachen im Mittelmeer

Reisen nach und in Griechenland

Versorgung

Formalitäten

Allgemeine Informationen

Telekommunikation

Lebensmittel

Speisen und Getränke

Meerestiere

Umweltverschmutzung

Geschichte

Technische Informationen

Klima und Wetter

Wettervorhersage

Küstenradiostationen

Seenotrettungsdienste

Hinweise zu Hafenplänen und andere Angaben

Die Nord-Ionischen Inseln

Von Korfu bis Zakynthos

Das Wetter im Nord-Ionischen Meer

Routenvorschläge

Wichtige Angaben

Kurzübersicht

Die Inseln Othonoi und Errikousa

Die Insel Korfu

Die Inseln Paxoi und Antipaxoi

Die Festlandküste zwischen Korfu und Preveza

Der Ambrakische Golf

Die Insel Levkada und umliegende Inseln

Die Insel Meganision

Die Insel Ithaka

Die Insel Kefalonia

Die Ostküste zwischen Fiskardo und A. Evphimia

Die Festlandküste mit den vorgelagerten Inseln bis zur Insel Oxeia

Die Insel Kalamos

Die Insel Kastos

Die Insel Atokos

Die Festlandküste

Die Insel Petalas

Die Insel Oxeia

Die Insel Zakynthos

Der Golf von Lagana

Die Westküste des Peloponnes

Von Kyllini bis Kythira

Das Wetter im Süden des Ionischen Meeres

Routenvorschläge

Wichtige Angaben

Kurzübersicht

Von Kyllini bis zur Bucht von Navarino

Die Strophaden

Die Reede von Methoni und der Messenische Golf

Der Lakonische Golf

Die Insel Elaphonisos

Die Inseln Kythira und Antikythira

Der Golf von Patras und der Golf von Korinth

Das Wetter im Golf von Patras und im Golf von Korinth

Wichtige Angaben

Kurzübersicht

Routenvorschläge

Der Golf von Patras

Der Golf von Korinth

Die Nordseite des Golfs von Korinth von Navpaktos bis Korinth

Die Südseite des Golfs von Korinth von Ak Drepanou bis Korinth

Der Kanal von Korinth

Der Saronische Golf und die Ostküste des Peloponnes

Das Wetter im Saronischen Golf und an der Ostküste des Peloponnes

Routenvorschläge

Wichtige Angaben

Kurzübersicht

Athen und die Küste des attischen Festlands

Die Insel Salamis

Die Saronischen Inseln und die angrenzende Küste des Peloponnes

Die Halbinsel Methana

Die Insel Aigina

Die Insel Angistri

Die Insel Poros

Der Golf von Hydra

Die Insel Hydra

Der Argolische Golf

Die Insel Spetses

Inseln vor der Küste des Peloponnes

Die Kykladen

Das Wetter in den Kykladen

Routenvorschläge

Wichtige Angaben

Kurzübersicht

Die nördlichen Kykladen

Die Insel Kea

Die Insel Kythnos

Die Insel Syros

Die Insel Gyaros

Die Insel Andros

Die Insel Tinos

Die Insel Mykonos

Die Insel Delos

Die Insel Rineia

Die mittleren Kykladen

Die Insel Seriphos

Die Insel Siphnos

Die Insel Antiparos

Die Insel Paros

Die Insel Naxos

Die Insel Donousa

Die Insel Irakleia

Die Insel Schoinousa

Die Inseln Kouphonisia

Die Inseln Keros und Antikaros

Die Insel Amorgos

Die Inseln Kynaros und Levitha

Die südlichen Kykladen

Die Insel Milos

Die Insel Kimolos

Die Insel Pholegandros

Die Insel Sikinos

Die Insel Ios

Die Insel Thira

Die Insel Anaphi

Euböa und die Nördlichen Sporaden

Das Wetter auf Euböa und den Nördlichen Sporaden

Routenvorschläge

Wichtige Angaben

Kurzübersicht

Die Westküste von Euböa und die gegenüberliegende Festlandküste

Die Küsten nördlich von Chalkis

Vom Malischen Golf bis zum Golf von Volos

Die Nördlichen Sporaden

Die Insel Skiathos

Die Insel Skopelos

Die Insel Alonnisos

Die Insel Peristera

Die Insel Kyra Panagia

Die Insel Skyros

Die Ostküste von Euböa

Die Küsten Nordgriechenlands

Das Wetter in Nordgriechenland

Routenvorschläge

Wichtige Angaben

Kurzübersicht

Der Thermäische Golf und Thessaloniki

Die Halbinsel Chalkidiki

Der Toronische Golf

Der Singitische Golf

Die Festlandküste

Die Insel Thasos

Die Festlandküste

Die Insel Samothraki

Die Östlichen Sporaden

Das Wetter in den Östlichen Sporaden

Routenvorschläge

Wichtige Angaben

Kurzübersicht

Die Insel Limnos

Die Insel A. Evstratios

Die Insel Lesbos

Die Insel Chios und umliegende Inseln

Die Insel Ikaria

Die Inselgruppe Phournoi

Die Insel Samos

Der Dodekanes

Das Wetter im Dodekanes

Routenvorschläge

Wichtige Angaben

Kurzübersicht

Die Insel Patmos

Die Insel Arki

Die Insel Lipso

Die Insel Agathonisi

Die Insel Pharmakonisi

Die Insel Leros

Die Insel Kalymnos

Die Insel Pserimos

Die Insel Kos

Die Insel Nisyros

Die Insel Astypalaia

Die Insel Tilos

Die Insel Symi

Die Insel Rhodos

Die Inseln Chalki und Alimia

Die Inseln Karpathos und Kasos

Die Insel Kastellorizon

Die Insel Kreta

Das Wetter auf Kreta

Routenvorschläge

Wichtige Angaben

Kurzübersicht

Die Nordküste von Kreta

Die West-, Süd- und Ostküste von Kreta

Register

Vorwort

Die Welt und ihre Bewohner entwickeln sich ständig weiter, und in dieser globalisierten Welt scheinen Veränderungen in einem immer schnelleren Tempo zu erfolgen. Es ist schwierig, eine Momentaufnahme eines Landes einfangen zu wollen, zumal dieses Buch nur einen begrenzten Rahmen bietet. In einer Zeit, in der sich das Wetter auf der ganzen Welt merkwürdig verhält, in der es diesen Sommer in der Arktis zeitweise wärmer gewesen ist als in Griechenland, sind extreme Vorkommnisse normal geworden. Wir denken an die Opfer der damit verbundenen Katastrophen, wie die des schrecklichen Feuers in Mati an der Küste von Attika, das aufgrund seiner Geschwindigkeit und Grausamkeit viele Todesopfer forderte. Für einige bestand die einzige Fluchtmöglichkeit darin, hinaus ins Meer zu waten und auf Rettung zu warten.

Ferner sind die Auswirkungen der massenhaften Migration schwerlich zu ignorieren, wenn man die Inseln im Osten Griechenlands besucht. Berge von Rettungswesten und kleine gestrandete Boote am Ufer sind nur ein flüchtiger Hinweis auf die Verzweiflung und Tragödien, die sich hinter den Schlagzeilen der Nachrichten verbergen. In den letzten vier Jahren sind viele Menschen auf der Flucht vor dem Krieg und der Armut in Griechenland gelandet. Sie sind auf der Suche nach Dingen, die wir in Europa als selbstverständlich ansehen. Es steht mir nicht zu, das Warum und Weshalb zu diskutieren, aber es steht außer Frage, dass diese Menschenströme seismische Auswirkungen auf sozialer, politischer, lokaler und globaler Ebene hatten.

Hinzu kommt die extreme Sparpolitik, die viele Griechen als Folge der ab 2007 herrschenden globalen Finanzkrise erlebt haben und die das Leben der einfachen Bürger immer noch dramatisch erschwert. Neuste Meldungen aus der Wirtschaft sind ermutigend, aber auch hier bedeuten Schlagzeilen wenig für diejenigen, die alles verloren haben. Bei dem eher profanen Thema der Infrastruktur der Schifffahrt hat es Veränderungen gegeben. Errikousa hat einen schönen neuen Wellenbrecher und ein neues Hafenbecken bekommen, in dem Yachten liegen können. Das gilt auch für den alten Hafen der Stadt Korfu. In Porto Heli im Argolischen Golf gibt es nun eine neue Marina, dem eine weitere im nahe gelegenen Ermioni folgen wird. Ikaria, diese dem Wind trotzende Insel im Zentrum der Ägäis, hat einen neuen Hafen. Sogar der Hafen der kleinen Felseninsel A. Evstratios wurde renoviert. Bei einigen Häfen auf Chios, Samos, in Chalkidiki, auf dem Peloponnes, auf Euböa und Kreta wurden Maßnahmen ergriffen, die Einrichtungen für Yachten zu verbessern. Dusch- und Waschcontainer schießen aus dem Boden, und höfliche junge Leute (mir erscheinen sie zumindest jung) patrouillieren gewissenhaft über die Hafenmauern und kassieren moderate Hafengebühren von den Besuchern, die diesen ungewöhnlichen Luxus genießen.

Es kümmert sie nicht, wenn Griechenland zu einem einzigen großen Hafen wird. Wer lieber zu Orten segelt, die Homer auch heute noch erkennen würde und wo der Beton noch nicht angekommen ist, kann immer noch entlegene Buchten und sichere Ankerplätze finden. Tatsache ist aber auch, dass die Zahl der Boote in Teilen Griechenlands enorm zugenommen hat – besonders im Ionischen Meer. Es gibt Orte, wo die Ankerplätze wie Marinas aussehen und Häfen wie schwimmende Städte. Aber es gibt in diesem Seglerparadies auch Orte, die von den meisten übersehen werden. Dort ist man immer noch die einzige Yacht und die Einheimischen wollen neugierig wissen, woher man kommt, warum man gerade dorthin gekommen ist, und häufig fragen sie auch, ob man Hilfe benötigt.

Während wir dies schreiben, steht Großbritannien kurz vor dem Brexit und beide Verhandlungspartner hoffen immer noch auf ein Ergebnis, mit dem die andere Seite unzufrieden sein wird. Die Umrisse der künftigen EU und Großbritanniens sind ungewiss, und das hat Auswirkungen, die nach einiger Zeit auch für Segler offensichtlich werden. Die Palette der Veränderungen wird von Passkontrollen bis zu Telefongebühren reichen.

Die in den Plänen in diesem Buch eingezeichneten »Bauarbeiten« weisen auf aktuelle Bauprojekte hin und darauf, dass die Situation nach deren Beendigung ganz anders aussehen kann. Dies ist möglicherweise ein Satz, der auch auf dem Cover abgedruckt sein sollte. Es wird immer Informationen geben, die eigentlich noch aufgenommen werden müssten, während bereits die letzten Produktionsschritte ablaufen und das Buch auf dem Weg zum Drucker ist. Es ist also niemals wirklich fertig. Es wird immer Ergänzungen geben, die auf der Imray-Webseite hochgeladen werden, um so aktuell wie möglich zu sein.

Aber in diesen Zeiten der Veränderung gibt es auch einige Konstanten. Griechenland ist immer noch ein attraktives Reiseziel und es ist ein Privileg, in den dortigen Gewässern segeln zu dürfen. Regierungen und Politiker mögen kommen und gehen, aber für uns sind die ewigen Werte der Freundschaft, Gastfreundschaft und der Geist der Großzügigkeit trotz der harten Zeiten, durch die dieses Land geht, spürbar.

Als wir von einem Törn durch das westliche Mittelmeer nach Griechenland zurückgekehrt sind, um unsere Erkundungen für diese neue Ausgabe fortzusetzen, hießen uns die unverwechselbaren Klippen von Kap Doukato nach unserer letzten Überquerung des Ionischen Meers wieder in Griechenland willkommen. Es ist schön, heimzukehren.

Danksagung

Wir sind glücklich darüber, dass wir so viele Freunde und langjährige Kontakte mit Korrespondenten haben, die uns schriftlich oder auf unseren Reisen Informationen geben und uns auf dem Laufenden halten darüber, wie sich neue Gesetze und Regularien durchgesetzt haben. Unser Dank gilt Richard und Andreas von Griechenland Segeln, Anton Stanwix von der S.Y. ANATINA und dem Team von Contract Yacht Services. Ebenfalls danken wir Vangelis und Adonis von Vikos Marine und dem Team der Odysseas Marina für ihre Gastfreundschaft. Für Informationen über Marinaentwicklungen geht unser Dank an Monika Paraskevaides von der Sani Marina und Dimitris Savvidis aus Platamon.

Dass wir ihre wunderbaren Aufnahmen benutzen dürfen, danken wir Marc Labaume, Barry Neilson, Jacques Kerleroux, Nikolaos Loukas, Miltiadis Vitsikanos, Airphotos, Joseph Papadopoulos, Sotiros Sotiropoulos, Greg Economou, Kevan Lambourne, Anton Stanwix, Toni Font und J.H. Wallace, außerdem K&G Med Marinas, Agmar Marine, Carras Marina und Athen Marina. Andreas Fritsch hat uns sehr vorteilhaft für das Autorenfoto abgelichtet.

Für nützliche Updates und Hinweise danken wir Mike und Lynda Gregory von der S.Y. HALCYON, Ian Trail, Chris und Shan Blunt, Bill und Tracey Jones, Mike und Monica Stewart von der S.Y. STRAVAIGIN, Fosco Renzo, Paul Savage, Gail Monk, Wilfred Spillemaekers, Kevin und Sandy Chilvers, Clara Spoorenberg, Klaus Feldman, Andy Michael, Costa Pilavachi, Claus Bettag von der S.Y. LADYSOUL, Peter Fox, Richard Tapsfield, Hinne und Christin Bloemhoff, Ken Wright, Stephen Pollock und Clare Harrison. Spezieller Dank gilt Christine Berger von Pionier Berlin, der Cruising Association und den Mitgliedern des Königlichen Cruising Clubs.

Für die Unterstützung, die SKYLAX allzeit fahrbereit zu halten, danken wir den Teams von Contract Yacht Services, der Cleopatra Marina und Yachtworks.

Willie Wilson, Elinor Cole, Jane Russell, Debbie Wilson und Sarah Douglas fügten all diese verschiedenen Informationen zu dem Buch zusammen, das Sie jetzt vor sich haben.

Wir hoffen, dass es nicht allzu viele Fehler enthält, freuen uns aber immer über Korrekturen und Updates, die Sie uns über den Verlag zukommen lassen können.

Rod & Lu Heikell
Cowes, Oktober 2018

Über den Autor

Rod Heikell wurde in Neuseeland geboren und segelte peu á peu an der Küste entlang in verschiedenen Yachten. Er versuchte sich beim Hauraki-Golf-Race, aber nicht gerade mit viel Erfolg. In England verließ er die Uni, und nur aus Neugier kaufte er ROULETTE, ein 1950er-Sperrholzboot, rund 7 m lang. Damit segelte er zum Mittelmeer. Er arbeitete bei einem Yachtcharterunternehmen und überführte Boote, bis er, in Unkenntnis der Dimension dieser Aufgabe, begann, einen Yachtführer über Griechenland zu schreiben. Diesem folgten Bücher über weitere Länder am Mittelmeer. Er segelte zwischen England und dem Mittelmeer hin und her, inklusive einem Törn die Donau hinunter bis zur Türkei mit ROSINANTE, einer 6 m langen Mirror Offshore. 1996 segelte er mit seiner vierten Yacht TETRA nach SE-Asien, um dort für ein Handbuch über den indischen Ozean zu recherchieren. Abgesehen davon, dass er hin den »falschen« und zurück den »richtigen« Weg über den Indischen Ozean nahm, hat Heikell vier Transatlantiküberquerungen auf seinen eigenen Yachten hinter sich gebracht. Außerdem ist er mit anderen Yachten in weiteren Teilen der Welt herumgereist. Mittlerweile ist SKYLAX wieder zurück im Mittelmeer, wo sie für neue Abenteuer vorbereitet wird. Heikell kehrt immer wieder ins Mittelmeer, seinem liebsten Segelrevier, zurück, wo er zusammen mit seiner Frau Lu seine Bücher über das Gebiet überarbeitet und aktualisiert.

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Rod und Lucinda Heikell

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Das Buch ist so konzipiert, dass die Regionen von W nach E (mit ein paar Ausnahmen) vorgestellt werden. Beginnend mit dem N- und S-Ionischen Meer, geht es mit den nächsten Kapiteln E-wärts durch den Golf von Patras und den Kanal von Korinth zur Attischen Küste, danach kommt Athen und schließlich der E-Teil des Peloponnes.

Als Nächstes werden die Kykladen in der Mitte der Ägäis vorgestellt und anschließend im Uhrzeigersinn die Regionen rundherum, Euböa und die Nördlichen Sporaden, N-Griechenland, die Östlichen Sporaden und der Dodekanes an der türkischen Küste. Kreta steht für sich allein wie ein Inselwellenbrecher am unteren Ende der Ägäis.

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Die SKYLAX, eine 14 m lange Warwick Cardinal

Einführung

Was Sie erwartet

Griechenland hat eine längere Küstenlinie als alle anderen Anrainerstaaten am Mittelmeer. Es sind 13 676 km, wenn man die Küsten aller Inseln und die des Festlandes zusammenzählt. Entlang der Küsten gibt es auf den Inseln und am Festland eine Unmenge von Buchten und Golfe mit einer Fülle natürlicher Häfen und Ankerplätze. Noch gibt es relativ wenige Marinas. Es sind zwar einige gebaut worden, aber viele von ihnen arbeiten noch nicht befriedigend. Die Häfen sind recht unterschiedlich: Von großen Handelshäfen bis zu kleinen Fischerhäfen, in denen sich eine Yacht zwischen die einheimischen Caïquen quetschen muss, ist alles vertreten. In Griechenland liegen alle Ankerplätze höchstens einen Tagestörn weit auseinander (meistens weniger). Somit ist man bei der Wahl des Anker- oder Liegeplatzes relativ frei.

Neue Häfen

In ganz Griechenland wurden mithilfe von EU-Geldern eine Reihe neuer Häfen gebaut, um den Tourismus anzukurbeln. Bestehende Häfen wurden zudem erweitert und auf einen modernen Stand gebracht. Leider sind viele dieser neuen Liegeplätze besetzt von kleinen Booten, die vor allem Athenern und anderen Großstadtbewohnern gehören. Ärgerlich daran ist vor allem, dass diese häufig mit kleinen (dingigroßen) Motorbooten Tiefwasserliegeplätze belegen. Andere wiederum sind besetzt von Auslandsyachten, die verlassen sind und für die keine Hafengebühren gezahlt werden. Das heißt, dass in diesen neuen Häfen generell nur wenig oder gar keine Liegeplätze für Gäste zur Verfügung stehen und man sich woanders einen Platz suchen muss.

Die Dinge dürften sich jedoch ändern, da die Sparmaßnahmen zu wichtigen Entwicklungen geführt haben. Zunächst wurde eine neue Steuer für Yachten eingeführt (siehe Formalitäten). Der nächste Schritt, den die Regierung unternahm, um an neue Einnahmen zu kommen, war die Privatisierung vieler dieser Häfen. Es werden Pachtverträge an die Betreiber vergeben, die dann wahrscheinlich höhere Gebühren verlangen, als es derzeit der Fall ist. Außerdem haben die örtlichen Behörden jetzt mehr Entscheidungsgewalt darüber, was in ihren Häfen vor Ort passiert. Mancherorts wurden als Folge davon Wasser- und Stromanschlüsse verlegt, in einigen wenigen Häfen wurden neue Murings ausgebracht und es wurden Hafenmeister ernannt, die Gäste zu ihren Liegeplätzen geleiten und Gebühren einnehmen. Von diesen Verbesserungen profitieren Einheimische und Besucher gleichermaßen.

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Viele neue Häfen sind mit kleinen Booten gefüllt und haben wenig Platz für Gäste.

Im Allgemeinen liegen die Hafengebühren aber weiterhin unter denen der meisten Nachbarländer. Einige der kleineren Häfen sind ausdrücklich Fischerhäfen und stehen als solche durchfahrenden Yachten nicht zur Verfügung. Es kann sein, dass die Hafenpolizei Sie bittet, weiterzufahren.

Yachtcharter in Griechenland

In Griechenland gibt es drei Arten von Yachtcharter:

Flottillensegeln

Damit ist gemeint, dass etwa zehn Yachten eine Segelgemeinschaft bilden und zusammen eine mehr oder weniger geplante Route segeln. Ein Führungsboot mit einem Skipper, einer Betreuerin und einem Ingenieur an Bord begleitet die Flottille. Sie beraten und helfen den einzelnen Crews. Auf diese Weise lernen Leute mit geringer Erfahrung, ein Boot selbst zu skippern. Sie gewinnen so schnell Zutrauen zu den eigenen Fähigkeiten, da immer jemand helfen kann, wenn etwas schiefgeht.

Bareboat-Charter

Bareboat-Charter hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Auf dieser Geschäftsbasis werden heute die meisten Boote in Griechenland verchartert. Der Kunde chartert selbst eine Yacht und segelt eigenständig in einem bestimmten Revier. Typisch ist, dass die Yacht zum Ausgangspunkt zurückkommt. Einige Vercharterer bieten aber auch One-Way-Charter an, bei der die Yacht von einer Basis zu einer anderen gesegelt wird. Ein Bareboat (übertragen: Boot ohne Crew) ist keineswegs nackt und kahl. Es sollte alles Nötige an Bord sein, außer Verpflegung. Tatsache ist aber, dass die meisten Vercharterungsgesellschaften bei Bedarf auch dafür sorgen, dass zur Abreise Proviant an Bord geliefert wird.

Bei Übernahme der Yacht ist es wichtig, die Inventarliste durchzugehen und zu überprüfen, ob beispielsweise ein Anker, die Navigationsmittel, Seekarten usw. an Bord sind. Wichtig ist ebenso, dass ein Reparaturteam zur Verfügung steht, wenn unterwegs Reparaturen notwendig werden.

Charter mit Skipper

Leute mit geringer Erfahrung chartern gern eine Yacht mit Skipper. Das bietet die Freiheiten eines eigenen Bootes, ohne dafür verantwortlich sein zu müssen. Der Erfahrungshorizont der Skipper ist sehr unterschiedlich. Es lohnt sich, sich vor Törnbeginn danach zu erkundigen.

Festmachen im Mittelmeer

In den meisten Häfen und Marinas im Mittelmeer wird »römisch-katholisch« festgemacht, d. h. mit Bug oder Heck zum Kai. Das hat folgende Vorteile:

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Es erfordert etwas Übung, mit dem Heck anzulegen. Dann kann eine gute Passarelle hilfreich sein, um an Land zu kommen.

1. Eine Yacht kann relativ leicht vom Liegeplatz verholt werden, während bei längsseits festgemachten Booten oft zwei oder drei außen liegende Yachten das Ablegemanöver erschweren.

2. Privatsphäre: Hat man längsseits im Päckchen ganz innen festgemacht, gibt es ständig Leute, die über das Deck laufen. Hat man dagegen mit dem Bug zum Kai festgemacht, haben selbst »Seeleute« am Hafen nur begrenzten Einblick ins Cockpit oder gar unter Deck.

3. Sicherheit: Steht Schwell in den Hafen, kann die Yacht nicht an den Kai gedrückt und beschädigt werden. Insbesondere innen liegende Yachten eines längsseits festgemachten Päckchens haben mit dem Gewicht der außen liegenden Boote zu kämpfen. Bei »römisch-katholisch« festgemachten Yachten kann man bei Schwell den Vorleinen an Land etwas Lose geben und bekommt so mehr Abstand zum Kai.

4. Ungeziefer: Macht man mit Bug oder Heck zum Kai fest, ist die Gefahr, dass Kakerlaken, Ratten oder andere Tiere ungebeten an Bord kommen, sehr viel geringer.

Um mit Bug oder Heck zum Kai festmachen zu können, erfordert es allerdings einiger Übung. Insbesondere bei starkem Querwind und wenig Platz zwischen den bereits festgemachten Yachten kann das Anlegen heikel werden. Prinzipiell sollte man eine ausreichende Menge an Fendern ausgebracht haben und den Liegeplatz direkt voraus und nicht im Winkel ansteuern. Für Yachten von 10–13 m Länge ist es einfacher, mit dem Bug zum Kai festzumachen, weil die Yacht vorwärts leichter an den Liegeplatz manövriert werden kann. Ist der Grund vor dem Kai durch Geröll unrein (was leider oft vorkommt), kann man so auch Beschädigungen an der Ruderanlage vermeiden. Der Vorteil einer größeren Privatsphäre wurde bereits erwähnt.

Die Anzahl von Muringleinen nimmt in griechischen Häfen immer mehr zu. Diese sind meist mit einer Leine zum Kai oder einer kleinen Tonne verbunden. Fischer benutzen oft ausgelegte Murings, die eigentlich immer mit einer Leine am Kai befestigt sind. Meist handelt es sich um Schwimmleinen, die sich leicht im Ruder oder im Propeller verfangen können, wenn man in der Nähe dieser Fischerboote festmacht.

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Für kleinere Yachten kann es einfacher sein, mit dem Bug anzulegen, und es ist sicherer, wenn der Grund durch Geröll unrein ist.

Weitere Informationen siehe The Adlard Coles Book of Mediterranean Cruising oder Mediterrean Cruising Handbook.

Festmacherleinen

Es ist sinnvoll, zwei starke Leinen als Achterleinen bzw. Vorleinen vorzubereiten, wenn man mit dem Heck oder dem Bug zur Pier festmacht. An dem Ende der Leine, das über einen Poller gelegt wird, kann man ein Auge aus einem Stück Kette anstecken (wenn man an einer Muring festmacht, kann man zusätzlich einen soliden Karabinerhaken oder Schäkel anschlagen) und verringert so das Schamfilen der Leinen. Vorsicht ist geboten, damit man Umstehenden oder Leuten, die einem beim Festmachen helfen, nicht aus Versehen den Schädel einschlägt. Die Leinen sollten recht kräftig sein, da der Schwell, der sich in einigen Häfen bei Starkwinden entwickelt, sehr viel stärker sein kann, als man es von anderen Segelrevieren kennt.

Längsseits festmachen

In einigen griechischen Häfen ist aufgrund von Platzmangel oder anderen Gründen das Festmachen längs des Kais die Regel. Zumeist sind dies Handels- oder Fischerhäfen, die wenig von Yachten frequentiert werden und wo eine Ankerleine den Schiffsverkehr behindern würde oder wo starker Wind oder Strömung das Festmachen mit Bug oder Heck schwierig gestalten. Wie in nordeuropäischen Häfen ist es üblich, Päckchen mit mehren Yachten zu bilden, wenn man längsseits festmacht.

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Reisen in und nach Griechenland

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Tragflächenboote sind ein guter und schneller Weg, um von Athen zu den Saronischen Inseln zu gelangen.

Reisen nach und in Griechenland

Mit dem Flugzeug

Athens »Eleftherios Venizolos« International Airport (AIA) bietet Flüge zu Ländern innerhalb Europas und dem Rest der Welt. Es gibt noch 15 weitere internationale Flughäfen in Griechenland mit Linien- und Charterflügen, allerdings sind manche nur während der Hauptsaison geöffnet, andere bieten in der Nebensaison nur begrenzt Flugverbindungen an. Regionale Flughäfen sind auf vielen Inseln mit dem Airport in Athen und den anderen internationalen Flughäfen verbunden. Diese Flugverbindungen sind sehr gefragt und müssen frühzeitig gebucht werden. Die Anbindung des AIA mit Bus, U-Bahn oder Zug zu Athens City oder zu den Fährhäfen hat sich sehr verbessert. Die Internetseite des AIA bietet Informationen zu den Fahrplänen und Tarifen.

www.aia.gr, www.olympicairlines.com

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Fähren sind das Hauptverkehrsmittel zwischen den verschiedenen Inseln.

Mit der Fähre

Griechische Fähren waren lange Zeit das Hauptverkehrsmittel zwischen den griechischen Inseln und dem Festland. Es gibt eine große Anzahl verschiedener Reedereien, die regionale und internationale Fährverbindungen anbieten. Letztere gibt es etwa von Italien zu den Ionischen Inseln und Patras und zwischen der Türkei und den Östlichen Sporaden sowie dem Dodekanes. Inländische Verbindungen sind auf Athen konzentriert mit den zwei Haupthäfen Piräus und Rafina, die die gesamte Ägäis abdecken. Auch zwischen den Inseln im Ionischen Meer und der Ägäis gibt es Fähren. Die Palette reicht von großen Autofähren über Landungsboote und kleine Passagierfähren bis hin zu Katamaran-Schnellfähren und einer etwas in die Jahre gekommenen Flotte an Tragflächenbooten. Tickets können online gebucht werden oder am Tag der Reise bei einer Vielzahl an Agenturen.

www.greekferries.gr

Mit dem Bus

Seit dem Ende des Balkankrieges haben sich wieder etliche Busverbindungen nach Nordeuropa etabliert. Allerdings kommen diese angesichts der Reisedauer von mehreren Tagen für die meisten Menschen nicht infrage. Der inländische Busverkehr hat einen guten Ruf und ist sehr gut ausgebaut mit Stadt-zu-Stadt-Routen überall im Land und das regelmäßig und günstig. Auch hier ist Athen der zentrale Anlaufpunkt mit regelmäßigen Verbindungen zur Ionischen Küste, dem Peloponnes, Attika und Saloniki. Das Unternehmen KTEL fährt auf allen inländischen Routen.

www.ktel.org

Mit dem Zug

Außerhalb Athens mit seinem stark verbesserten Nahverkehr aus S-Bahnen, Trams und U-Bahnen ist das Bahnnetz sehr begrenzt. Eine Hauptstrecke verläuft von Athen zum Peloponnes über Patras, Kiparissia, Kalamata und zurück über Navplion und Korinth. Die andere Strecke verläuft nördlich Richtung Volos, Thessaloniki und Alexandroupolis.

www.alleuroperail.com

Mit dem Auto

Neuwertige Mietautos werden in den meisten Städten überall im Land angeboten, die Preise sind vergleichbar mit denen in anderen europäischen Ländern. Der Zustand der Hauptstraßen hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, Landstraßen können allerdings sehr einfach sein. Griechenland führt Europa bezüglich der Unfallzahlen an, daher sollte man immer vorsichtig fahren, besonders nachts.

Weiteres

www.greeka.com ist eine empfehlenswerte Internetseite für generelle Reiseinformationen zu Griechenland (Automiete, Fährtickets etc.).

Versorgung

Wasser

Was den Deutschen und Engländern die Diskussion um die wesentlichen Unterschiede ihrer verschiedenen Biere und den Franzosen ihrer Weine ist, ist den Griechen das Wasser. Den Griechen geht die Bedeutung des Wassers über alles, es zu vergeuden wird als Beleidigung empfunden. Auf vielen Inseln und in manchen Regionen des Festlandes ist Wasser nur in begrenzten Mengen erhältlich. Die bedenklichste Zeit ist gegen Ende des Sommers, wenn auch in Gebieten, in denen Wasser normalerweise verfügbar ist, die Reservoire leer sind und die Kommunen ihre öffentlichen Zapfstellen abdrehen.

In manchen Häfen gibt es einen Einheimischen, der zum »Wassermann« berufen wurde und dafür zuständig ist, die Wasserversorgung zu kontrollieren und die Gebühren dafür einzunehmen. Die Höhe der Gebühren wird meist von der örtlichen Ratsversammlung festgelegt, kann tatsächlich aber davon abweichen. Man sollte sich daher vorab nach dem Preis erkundigen. In manchen Häfen bringt auch ein örtlicher Unternehmer das Wasser per Tankwagen: In diesem Fall ist der Preis natürlich nicht festgelegt, und die Kosten sind automatisch höher, da der Lieferservice eingerechnet wird. Sinnvoll für das Auffüllen der Wassertanks ist die Anschaffung einer Schlauchleitung (etwa 25 m) mit verschiedenen Anschlussmöglichkeiten. In manchen Häfen und Marinas gibt es auch Wasser aus der Zapfsäule, das mit Münzgeld oder Karte bezahlt wird.

Das Wasser kann meistens bedenkenlos getrunken werden, es sei denn, ein Schild besagt das Gegenteil. Bei einigen Orten weise ich im Buch darauf hin, dass es sich hier nicht um Trinkwasser handelt. Sollte die Wasserqualität zweifelhaft sein, sollte man entweder die erforderliche Menge von Wasserreinigungstabletten hinzufügen oder etwas Haushaltschlorbleiche (ca. 3 %) oder Kaliumpermanganat benutzen.

Es ist in Griechenland überall möglich, Wasser in Flaschen zu kaufen, obwohl ich das nicht empfehlen möchte. Dass das Wasser in Flaschen besser ist, ist eher die Meinung der Abfüller, als dass es etwas über die Wasserqualität aussagt, die man aus den meisten Zapfstellen bekommt. Darüber hinaus sei an dieser Stelle einmal angemerkt, dass bereits genug Plastikflaschen, in denen Mineralwasser abgefüllt war, die Strände Griechenlands und seine Meere verschmutzen.

In den letzten Jahren haben die milden trockenen Winter in Europa dafür gesorgt, dass im Mittelmeerraum der verfügbare Wasservorrat im Sommer immer knapper geworden ist. So gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Wochen, in denen das Wasser stark rationiert werden musste. Auch wenn viele Optimisten immer noch glauben, es handle sich hierbei nur um kurzfristige klimatische Störungen, die sich alsbald von selbst wieder reguliert haben werden, mehren sich die Beweise dafür, dass der eigentliche Verursacher, der Klimawandel, weiter fortschreiten wird. Das bedeutet, dass es immer wieder zu Perioden mit extremer Trockenheit kommen wird, gefolgt von oft für die Jahreszeit unüblichen sintflutartigen Niederschlägen und Überschwemmungen. Ich sehe es daher schon kommen, dass Wasseraufbereiter eines Tages zum gewöhnlichen Equipment einer jeden Yacht gehören.

Treibstoff

Wenn in den Hafenbeschreibungen »Treibstoff am Kai« oder »in der Nähe« angegeben ist, bezieht sich das in der Regel auf Dieselkraftstoff. Manchmal ist aber auch Benzin erhältlich, obwohl man meistens zur nächsten Tankstelle in den Ort gehen muss. In Griechenland gibt es einige wenige Bunkerkais für Yachten, meist wird der Treibstoff aber von kleinen Tankwagen geliefert. In den meisten Häfen findet man die Telefonnummern dieser Tankwagen am Aushang am Yachtkai. Falls sie dort nicht ist, erkundigt man sich bei Einheimischen, die einem entweder die Telefonnummer geben oder den Lieferanten selbst kurz anrufen.

Zollfreier Treibstoff ist für Yachten aus EU-Ländern nicht mehr erhältlich. Theoretisch können nur noch Yachten aus Nicht-EU-Ländern zollfreien Treibstoff bunkern – allerdings ist es schwer, einen Treibstofflieferanten zu finden, der sich darauf einlässt. Das komplizierte Prozedere, zollfreien Treibstoff zu kaufen, lohnt sich nur bei größeren Mengen. Dies funktioniert folgendermaßen:

1. Besorgen Sie einen Bankbeleg, der nachweist, dass Sie Devisen in Euro umgetauscht haben.

2. Gehen Sie damit zum Zoll und erhalten einen »rosa Beleg«.

3. Kontaktieren Sie einen Tankwart, der Zoll genehmigt den Kauf und versieht den »rosa Beleg« mit dem Preis für den zollfreien Treibstoff.

Strom

In allen Marinas und in ein paar anderen Häfen sind Stromanschlüsse an den Stegen oder am Kai vorhanden. Die Kosten für den Strom sind in den Liegegebühren der meisten Marinas bereits enthalten, sodass es sinnvoll ist, entsprechende Anschlussmöglichkeiten an Bord zu haben. Man sollte eine Vielzahl von Steckern dabeihaben, um die unterschiedlichsten Steckdosen nutzen zu können. Die meisten Anschlüsse bieten eine Spannung von 220 V/50 Hz, allerdings gibt es in einigen Marinas auch nur 380 V. In manchen kommunalen Häfen wurden Wasser- und Stromanschlüsse installiert. Wenn Sie nicht über einen Verpolungsschutzanzeiger verfügen, investieren Sie etwas Geld in einen Plug-in-Polungsprüfer. Dieser zeigt an, ob der Strom in der Leitung okay ist, bevor Sie sie nutzen. Wenn man sich fernab von Marinas oder Häfen befindet, muss man sich auf die eigene Bordausrüstung verlassen können. In den Golfen, an allen Ankerplätzen sowie manchen Häfen ist man auf Selbstversorgung angewiesen, was bedeutet, dass vorab erst einmal der Stromverbrauch an Bord genau festgestellt und die Yacht dann mit den entsprechend leistungsstarken Batterien ausgerüstet werden muss. Selbstverständlich ist auch zu überlegen, wie die Batterien aufgeladen werden können. Die meisten Yachten setzen dabei auf Solarzellen oder Windgeneratoren, um die Ladekapazität des Generators zu unterstützen. Außerdem ist es sinnvoll, den vom Hersteller eingebauten Spannungsregler am Generator durch einen »mitdenkenden« Regler zu ersetzen. Eventuell kann man auch zwei Stromgeneratoren an die Maschine anschließen; das hängt allerdings von der Größe der Bootsmaschine ab.

Slippen und Bootswerften

In der folgenden Liste sind die Orte und Werften in Griechenland aufgeführt, wo man derzeit seine Yacht mittels Travellift slippen kann. Außerdem gibt es eine ganze Reihe von Werften, die über einen Hydrauliklift verfügen oder Slipanlagen, oft aber auch noch altmodische Bootsschleppen mit hölzernen Läufern benutzen. An vielen Orten gibt es auch einen Kran, mit dessen Hilfe Yachten an Land gestellt werden können. In der Liste sind nur jene Werften aufgeführt, die auch über eine entsprechende gute Organisation verfügen. Ob Travellift, Slipbahn oder Kran, man sollte stets daran denken, dass auch die Breite, der Tiefgang oder die Länge der Yacht die Möglichkeiten des Slippens begrenzen können, auch wenn das Gewichtslimit nicht überschritten wird.

Gouvia 65-t-Travellift.

Preveza Drei Werften. 300/50-t-Travellift, 50-t-Hydrauliklift. In der N-Bucht Bootsschleppe mit Holzläufern.

Levkada Bootsschleppe mit Läufern.

Levkada Marina 150/70-t-Travellift.

Nidri/Vlychon Bootsschleppe mit Läufern.

Katakolon Kran und Hydrauliklift.

Kalamata 60-t-Travellift. 30-t-Kran.

Patras Yachten werden an Land gekrant.

Isthmia Yachten werden an Land gekrant.

Salamis Bootsschleppe mit Läufern.

Ambelakia 100-t-Travellift.

Perama Slipbahn bis 1000 t. 250-t-Travellift.

Kalamaki Marina Yachten werden an Land gekrant.

Aigina Drei Werften. 50/65-t-Travellift und 60/260-t-Hydrauliklift.

Poros 20-t-Kran.

Porto Cheli 40-t-Kran.

Koiladia Zwei Werften. 100/260-t-Travellift.

Syros 65-t-Hydrauliklift. Bootsschleppe mit Läufern.

Olympic Boatyard 50/200-t-Travellift.

Angistri (Saronischer Golf) Yachten bis zu 15 m per Hydrauliklift.

Oreoi Yachten bis 25 t und 15 m per Hydrauliklift.

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Agmar-Marine-Bootswerft in Partheni

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Volos Yachten werden an Land gekrant.

Pafkaki (Volos) Hydrauliktrailer.

Vatoudi Bootsschleppe mit Läufern.

Aretsou (Thessaloniki) Yachten werden an Land gekrant.

Porto Carras 25-t-Kran.

Elevtheron (Kavala) 50-t-Travellift.

Samos Marina 80-t-Travellift.

Lakki (Leros) 50-t-Travellift.

Partheni (Leros) 70-t-Travellift.

Kos Marina 100-t-Travellift.

Rhodos 60-t-Travellift. 200-t-Travellift geplant.

Irakleion Yachten werden an Land gekrant.

Außerdem Bootsschleppe mit Läufern.

A. Nikolaos (Kreta) 40-t-Kran. 65-t-Travellift.

Es gibt darüber hinaus noch eine ganze Reihe kleiner Werften, die ein paar Yachten aufslippen können, zumeist mit Bootsschleppe und Läufern, Kran und Gurten oder per Hydrauliklift.

Winterstellplatz

Griechenland hat ein gutes Klima, um Yachten im Winter an Land zu stellen, obgleich es kälter werden kann, als man meint. Manchmal schneit es in Athen. So wie es bestimmte Werften gibt, die dafür bekannt sind, Fahrtenyachten aus dem Wasser zu holen, so gibt es bestimmte Häfen und Marinas, die bekannt für ihr Winterlager sind. Folgende Plätze sind bewährt:

Gouvia (Korfu)

Porto Cheli

Kalamata Marina

Zea Marina

Aigina

Poros

Levkada

Nidri

Kos

Agios Nikolaos (Kreta)

Preveza Lakki (Leros)

Rhodos

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Viele der Inseln sind mit unserem Müll überfordert, weshalb man ihn in die nächste Stadt bringen sollte, um ihn dort ordnungsgemäß zu entsorgen.

Um Batterien zu laden und die Geräte an Bord zu betreiben, sollte man möglichst nicht den Generator benutzen. Nichts ist störender, als auf einem wunderschönen, stillen Ankerplatz neben einer Yacht zu liegen, deren Generator läuft. Wenigstens benutzen Sie den Generator nur außerhalb der Mittagszeit, dem Abendessen und allen anderen Zeiten, in denen Mitmenschen sich erholen. Am Vormittag oder gegen 16.00 Uhr ist eine gute Zeit dafür.

Gas

In den vergangenen Jahren sind die alten Campingaz-Flaschen abgeschafft und durch grellgrüne griechische Gasflaschen ersetzt worden. Die Anschlüsse sind identisch, jedoch kann man die griechischen Flaschen außerhalb von Griechenland nicht gegen Campingaz-Flaschen tauschen.

In den meisten größeren Städten ist Gas erhältlich, auf den Inseln kann es jedoch schwierig werden, weil man hier oft wochenlang keine Gelegenheit zum Auffüllen findet und die Vorräte langsam, aber sicher zur Neige gehen.

Für Yachten, die mit Propangasanlagen ausgestattet sind, können in Griechenland Adapter gekauft werden, damit griechische Gasflaschen verwendet werden können. Wie anderswo auch, ist die gängige Praxis die, dass man die leere Gasflasche gegen eine volle austauscht.

Schmutzwassertanks

Eine Änderung der EU-Richtlinie für Sportboote, die im Januar 2014 in Kraft getreten ist, enthält neue Vorschriften für neue Yachten:

In einem Sportboot muss jede Toilette ausschließlich mit einem Schmutzwassertank oder einem Wasseraufbereitungssystem verbunden sein. Sportboote, die mit einem Schmutzwassertank ausgestattet sind, müssen mit einem standardmäßigen Abflussanschluss nachgerüstet werden, sodass eine Verbindung mit den Entleerungsstationen und deren Absaugrohren möglich ist. Zusätzlich müssen alle Rumpfdurchlässe, über die menschliche Ausscheidungen entsorgt werden, mit einem Ventil ausgestattet werden, das komplett geschlossen werden kann.

Der Tank muss 10 l pro Person fassen können (Richtlinie ist die maximale Anzahl an Personen auf einer Yacht). So muss also eine Yacht für bis zu sechs Personen einen 60-l-Tank aufweisen.

Es gibt noch kein spezielles Gesetz für Schmutzwassertanks auf älteren Privatyachten, obwohl in der Praxis gerade diejenigen, die keine Tanks haben, nicht in der Lage sind, die Umweltgesetze einzuhalten.

Umweltschutzauflagen

Umweltschutzgesetze beziehen sich nicht nur auf Fäkalientanks, sie knüpfen an EU-Direktiven zur Qualität von Küstengewässern und schützen Quellen an Land. Grundsätzlich ist das Einleiten von Abwässern in küstennahen und Binnengewässern verboten, und Zuwiderhandlungen werden geahndet. Allerdings gibt es bei Yachten einen Haken. Es existiert eine Lücke bezüglich EU-Umwelt- und nationalen Auflagen für kleine Boote. Letztere fallen aus der MARPOL-Anlage IV Schiffsabwasser heraus, weil sie nur für Schiffe über 400 BRT oder für solche mit mehr als 15 Personen an Bord gilt.

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Achten Sie auf Schnellfähren, wenn Sie in einen Hafen einfahren.

Kontrolle

In Griechenland bestraft die Küstenwache oder Hafenpolizei jeden, der die Umwelt verschmutzt. Ob mit Treibstoff, Bilgen- oder sonstigem Schmutzwasser – alles was entdeckt wird, wird in jedem Fall geahndet.

Man muss mit empfindlichen Geldbußen rechnen, wenn man seine Fäkalien- oder Abwassertanks in Häfen oder geschützten Buchten, wo Leute schwimmen, entleert. Die Behörden sind angehalten, jedem Vorfall nachzugehen, aber die Art der Reaktion kann regional ziemlich unterschiedlich ausfallen. Strafen richten sich nach der Art der Umweltverschmutzung, ob dies vorsätzlich oder aus Versehen geschehen ist und nach dem Ort. Der Umweltsünder haftet unbegrenzt und kann unter Umständen vor Gericht gestellt und zu weiteren Kosten, etwa für die Beseitigung der Verschmutzung, verdonnert werden.

Richtlinien

Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, wie unsozial es ist, seine Fäkalien in Buchten und Häfen abzulassen. Ich finde es erstaunlich, dass es immer noch Skipper gibt, die es toll finden, ihre Fäkalien in eine unberührte Bucht zu pumpen, wo Leute schwimmen. Wir alle sind dafür verantwortlich, die maritime Umwelt zu schützen, auch wenn das bedeutet, statt einen Törn zu machen, eine Fäkalienabpumpstation anzusteuern – dann ist das eben so. Darüber zu diskutieren, ob Abwässer eine gefährliche Verschmutzung darstellen oder nicht, ist irrelevant, finde ich. Es ist einfach nicht schön! In den geschlossenen und hoch frequentierten Gewässern des Mittelmeeres sollte der Besitz eines Abwassertanks, der auch benutzt wird, Pflicht sein, egal was die regionalen Regeln vorschreiben. Es gibt keinen Zweifel, dass die EU- und UN-Regularien bezüglich der Wasserverschmutzung die Qualität der Gewässer im ganzen Mittelmeer verbessern helfen, und obwohl ich glaube, dass es noch ein langer Weg ist, sollten diese Anstrengungen von Seglern gänzlich unterstützt werden.

Schwarzwasser

Der beste Ort, um Fäkalien zu entsorgen, ist eine Pumpstation. Sollte das nicht möglich sein, ist das Leeren des Tanks (am besten mit einer Zerhackerpumpe) mindestens 6 sm von der Küste entfernt möglich bei mindestens 4 kn Fahrt. In 2 oder 3 sm draußen ist das Abpumpen allerdings immer noch besser als in geschlossenen Gewässern.

Grauwasser

Wasser vom Duschen und Waschen ist eine andere Sache. Das Grauwasser ist gefährlicher für die Umwelt, aber weit schwieriger an Bord zu sammeln – eine heikle Angelegenheit. Mein Lösung ist, biologisch abbaubare Waschmittel zu benutzen, um die Verschmutzung mit Phosphaten und anderen Chemikalien zu minimieren. Wie auf einer kleinen bis mittelgroßen Yacht ein System für das Sammeln und Entsorgen von Grauwasser installiert werden könnte, weiß auch ich nicht. Weitere Informationen bezüglich Umweltschutzauflagen siehe Seite 37.

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