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WIDMUNG

Für meine nacktbadenden, Süßigkeiten verteilenden Reisegefährten, die gelangweilten Besserwisser und herumstromernden Zigeuner, die lachenden Faulpelze und eingeweihten Surfer, die händchenhaltenden Herumtreiber und geborenen Navigatoren. Für meine Freunde und meine Familie. Für alle, die dranbleiben, auch wenn es mal schwierig wird. Ein aufrichtiges Dankeschön dafür, dass ihr da seid.

Copyright © Martin Dorey, 2018

Die englische Originalausgabe mit dem Titel »Take the Slow Road – Scotland« erschien 2018 bei Bloomsbury Publishing Plc.

1. Auflage 2020

Die Rechte für die deutsche Ausgabe liegen beim Verlag Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld.

Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:

ISBN 978-3-667-11810-3 (Print)

ISBN 978-3-667-11943-8 (Epub)

Aus dem Englischen von Katja Ernst

Lektorat: Katja Ernst, Hanno Vienken

Text und Fotos: Martin Dorey

Illustrationen: David Broadbent

Gestaltung: Austin Taylor

Satz: Bernd Pettke · Digitale Dienste, Bielefeld

Datenkonvertierung E-Book: Bookwire – Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH

Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.

www.delius-klasing.de

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MARTIN DOREY

TAKE THE
SLOW ROAD

SCHOTTLAND

HIGHLANDS, LOWLANDS UND SCHOTTISCHE INSELN – INSPIRIERENDE TOUREN MIT WOHNMOBIL UND CAMPINGBUS

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INHALT

Über dieses Buch

Wie man dieses Buch benutzt

Schottland kennenlernen

Nach Schottland reisen

Landkarten und wie man sie liest

Wo und wie man in Schottland stehen kann

Was man dabeihaben sollte

Ein Wohnmobil oder einen Campingbus mieten

Dos and Don’ts

Der perfekte Reisegefährte

DIE WESTKÜSTE

01 VON LOCH FYNE NACH OBAN

02 RUND UM KINTYRE – VON CLAONAIG NACH TARBERT

03 EINE TOUR DURCH COWAL

04 DIE OASE IN APPLECROSS

DIE INSELN

05 EINMAL RUND UM BARRA

06 DIE INSELN UND CAUSEWAYS

07 SCHOTTLAND FÜR ANFÄNGER

08 DER NORDEN VON LEWIS

09 DER »HARRIS SNORKEL TRAIL«

10 VON TARBERT NACH TARBERT

11 RÜCKKEHR NACH SKYE

SÜD- UND ZENTRAL-SCHOTTLAND

12 DIE 7STANES-ACHT

13 DIE »BONNIE« BOTANY TOUR

14 VON STIRLING NACH PITLOCHRY ÜBER DIE TROSSACHS

15 VON SELKIRK NACH LANGHOLM

DIE OSTKÜSTE UND DIE CAIRNGORMS

16 VOM LINN OF DEE NACH MONTROSE

17 VON GRANTOWN-ON-SPEY NACH CRAIGELLACHIE

18 MORAY FIRTH

19 VON DUNDEE NACH EDINBURGH

20 GLENSHEE

21 VON ABERDEEN NACH INVERNESS

DIE HIGHLANDS UND DER NORDEN

22 VON DUNNET HEAD NACH DURNESS

23 VON DURNESS NACH TAIN

24 DER HARRY-POTTER-TRAIL

25 AUF DER A9 NACH JOHN O’GROATS

CAMPINGBUS- UND WOHNMOBIL-VERLEIH IN SCHOTTLAND

REGISTER

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ÜBER DIESES BUCH

Hallo.

Willkommen auf dem Slow Road.

Nur keine Eile. Es ist genug Zeit. Wir haben viele lange, helle Abende vor uns. Es gibt Sehenswertes zu sehen, Menschen kennenzulernen, und es gibt viele Gründe zu lächeln.

Wenn wir es richtigmachen, könnte »der langsame Weg« genau das sein, wonach Sie gesucht haben.

Der langsame Weg – das sind freie Natur, Nächte unter den Sternen, warme Abende, an denen man an weißen Sandstränden nackt badet, ein früher Morgen, an dem man aufwacht, während das Gras draußen vor dem Camper noch feucht ist, dunkle Nächte, an denen man den Himmel nach dem Polarlicht absucht, seine Hände am offenen Feuer wärmt, mit Freunden lacht, sich Zeit für die Kinder nimmt, Spaß hat.

Der langsame Weg – das bedeutet, von Punkt A nach B zu kommen, aber immer über Punkt X.

Es bedeutet, dass müßiges Mäandern der einzige Daseinszweck ist. Das hat nichts mit Faulheit zu tun, ganz und gar nicht, weil es einen Grund zum Trödeln gibt. Den langsamen Weg nehmen, das bedeutet, die bedächtige, abhandengekommene Kunst des Herumvagabundierens zu perfektionieren. Ob man es nun bummeln nennt, herumgondeln oder sich treiben lassen, am Ende ist es das gleiche:

Ein Leben weit weg vom Fernseher und vom Sofa.

Ein Leben mit einem Lächeln im Gesicht.

Ein Leben in Harmonie.

Ein Leben voller Liebe.

Und jetzt ab in den Camper!

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WIE MAN DIESES BUCH BENUTZT

Damit Sie nicht auf den Holzweg geraten, muss ich Ihnen erzählen, wie Sie das Beste aus diesem Buch machen. Es gibt zwei Wege, um es zu benutzen. Erstens soll es Sie vor Ihrem nächsten Abenteuer inspirieren, sodass Sie anschließend schnell Ihre Fährüberfahrten, Flüge und Ihr Wohnmobil buchen und sich auf den langsamen Weg machen. Zweitens möchte ich, dass Sie das Buch benutzen, während Sie sich auf dem langsamen Weg befinden. Es soll also genauso auf Ihrem Couchtisch zu Hause sein wie auf Ihrem Armaturenbrett.

Dieses Buch ist in geografische Gebiete unterteilt, die jeweils mehrere Routen enthalten. Jede Route enthält wiederum ein wenig von den Erfahrungen, die ich gemacht habe, während ich die Route recherchierte. Dabei geht es um Dinge, die auf dem Weg passiert sind, Dinge, die Sie nicht verpassen sollten, oder Dinge, die ich an dieser Route bemerkenswert fand. Dann kommt »DAS FAHREN«, wo es darum geht, wie die Route funktioniert. Als Nächstes gibt es eine Auflistung von Stellplätzen, an denen man auf der Route stehen kann, inklusive Informationen über »offizielle« Wildcamping-Spots, Toiletten und Entleerstationen sowie schöne Campingplätze. Danach folgen Tipps, was es in den einzelnen Gebieten zu sehen gibt. Das können Schlösser, Burgen, historische Orte, schöne Strände oder irgendetwas anderes sein, das mir in dem Gebiet aufgefallen ist. Schließlich verfügt jede Route über eine schnell erfassbare Informationsbox, die Ihnen etwas über die praktischen Dinge erzählt, die Sie brauchen werden, etwa welche OS-Landkarten Sie kaufen sollten, wie lang die Route ist, wo Sie in der Nähe ein Wohnmobil leihen können oder wie viel Zeit Sie für die Route einplanen müssen.

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Alles in allem wurde Take the Slow Road als die Art von Buch konzipiert, das Ihnen einen kleinen Tritt geben soll, immer wenn Sie darin blättern. Es soll in sanft-hartnäckigem Ton zu Ihnen sagen: »Hol den Terminplan raus. Buche jetzt sofort!«

Dieses Buch wurde außerdem konzipiert, um Ihnen jede Menge praktische Tipps für unterwegs zu geben, detaillierte Wegbeschreibungen und sehenswerte Orte auf Ihrer Tour. Dieser Teil soll Ihnen Ideen und Orientierung geben, wenn Sie sich auf dem langsamen Weg befinden. Die Karten sollen Ihnen dabei helfen, Routen zu planen, miteinander zu verbinden und sie zu fahren. Und die Bilder werden Sie, so hoffe ich, dazu animieren, nach Ihrem Schlüsselbund zu greifen, Ihre Sachen zu packen und zur Tür hinauszustürzen.

Schottland ist ein beeindruckendes Land. Und das meine ich wortwörtlich.

Viel Spaß!

SCHOTTLAND KENNENLERNEN

Wenn es einen perfekten Ort für einen Roadtrip gibt, dann ist es Schottland. Es verfügt über großartige Entfernungen, großartige Ausblicke, großartige Menschen und einige der großartigsten Landschaften im Vereinigten Königreich. Schottland hat außerdem den tiefsten See Großbritanniens, den höchsten Berg und das älteste Gebäude. Es gibt dort Adler, rote Eichhörnchen, Wildkatzen, Baummarder und Auerhähne. Wale, Delfine, Otter und Seehunde schwimmen in seinen Meeren. Riesige, wunderschöne Waldkiefern wachsen entlang seiner Wege und an seinen Berghängen, während seltene Machair-Wiesen an seiner wunderschönen Westküste und an seinen Inselstränden gedeihen.

Schottland verfügt auch über Straßen. Tausende von Kilometern lang. Viele von ihnen sind in extremem Maße spektakulär. Mit Ausnahme einiger Hauptstrecken hat jede Straße, die ich im Zusammenhang mit der Entstehung dieses Buches gefahren bin (und das waren wirklich viele Straßen), etwas Besonderes an sich. Sogar die M74 führt durch einige interessante Landschaften.

Schottland verfügt über Großbritanniens höchstgelegene Hauptstraße, über die am höchsten klassifizierte Straße und über die weltweit längste Schrägseilbrücke mit drei Pylonen, die Queensferry Crossing. Es ist ein Land der Superlative mit dem nordwestlichsten Punkt Europas oder Großbritanniens abgelegenstem Pub.

Für Wohnmobilisten und Campingbus-Liebhaber ist Schottland ein toller Ort zum Reisen. Generell ist man positiv und tolerant gegenüber dem »Wildcampen« und dem Parken am Strand oder auf dem Land eingestellt, obwohl weder der »Land Reform (Scotland) Act 2003« (der Wildcamping in Schottland erlaubt) noch der »Scottish Outdoor Access Code« direkt auf das Schlafen in Fahrzeugen Bezug nehmen. Somit besteht die Toleranz in der stillen Übereinkunft, dass Wohnmobile und Campingbusse »gut fürs Geschäft« sind. Es liegt in unserer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass dies auch so bleibt. Mehr dazu finden Sie auf Seite 18.

Die Campingszene gedeiht in Schottland ebenfalls gut. Obwohl das Land nicht gerade von Campingplätzen überquillt, gibt es mehr als genug davon, auf denen man duschen, die Tanks auffüllen und den Stecker einstöpseln kann, wenn es sein muss. Der britische Caravan and Motorhome Club verfügt über etwa 30 clubeigene Anlagen, wobei es viele weitere zertifizierte Plätze gibt.

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Auch auf den Äußeren Hebriden werden Wohnmobilisten gut versorgt, mit Duschen und Entsorgungsmöglichkeiten für chemische Toiletten, die man in Freizeiteinrichtungen, öffentlichen Toiletten und öffentlichen Gebäuden findet. Ich habe mich bemüht, so viele wie möglich in den entsprechenden Abschnitten aufzulisten.

Für Selbstversorger gibt es kein Limit in Bezug darauf, wie »wild« es in Schottland werden kann. Die Bevölkerung konzentriert sich auf den »Central Belt«, den zentralen Gürtel in den Lowlands, und die Ostküste um Inverness, Perth und Aberdeen herum. Das bedeutet, dass in großen Teilen des Landes weniger als ein Einwohner auf 10 Hektar kommt (Volkszählung 2011). Wenn Sie Zeit haben und Ihnen langsame, kurvenreiche, manchmal schwierige Straßen nichts ausmachen, werden Sie es lieben.

Aber natürlich, darum geht es ja in diesem Buch. Es geht darum, langsam zu fahren und sich Zeit zu nehmen, die kleinen Straßen zu genießen, die Ausblicke, die hohen Pässe und Schottlands unglaubliches Straßennetz.

Also vergessen Sie Ihren Terminkalender. Lassen Sie die Gedanken an Hypotheken und unbezahlte Rechnungen hinter sich. Erlauben Sie der Straße, Sie an Orte zu führen, an denen Sie noch nie zuvor waren.

Werfen Sie die alte Mühle an, und begeben Sie sich auf den langsamen Weg.

Es gibt keine bessere Art, um Schottland kennenzulernen.

NACH SCHOTTLAND REISEN

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Schottland ist relativ einfach zu erreichen. Alles was Sie tun müssen, ist Gas zu geben und loszufahren – falls Sie einen Campingbus oder ein Wohnmobil besitzen. Falls nicht, wird es komplizierter, weil Sie den Transit vom Flughafen oder Bahnhof zum Verleiher vor Ort organisieren müssen.

Ein Wohnmobil mieten

Ich habe lokale Verleihfirmen für Wohnmobile nach Routen aufgelistet und dann noch einmal alle im Abschnitt »CAMPINGBUS-UND WOHNMOBIL-VERLEIH IN SCHOTTLAND« (siehe Seite 346) zusammengefasst. Ob Sie also an Ihr Ziel fliegen und vor Ort mieten oder aber in einer der großen Städte, das liegt bei Ihnen.

Wenn Sie zum Beispiel die Inseln Harris and Lewis besuchen möchten, wäre es möglich, nach Stornoway zu fliegen und dann eine Mitfahrgelegenheit oder ein Taxi zu Harris Classic Campers in Seilebost zu nehmen.

Wahlweise könnten Sie von zu Hause aus losfahren oder von Ihrem bevorzugten Verleih-Spezialisten und dann die Fähre nehmen. Ganz wie Sie wollen. Das macht die Attraktivität des langsamen Weges aus.

Von einem anderen Ort im Vereinigten Königreich nach Schottland reisen

Mit dem Auto Von England aus gibt es zwei Hauptrouten – und ein paar malerische Alternativen.

Die M74 trifft auf die M6 und bringt Sie geradewegs nach Glasgow und Edinburgh.

Die A1 verläuft über die Ostküstenroute über Berwick.

Die A68 beginnt in Hexham/Newcastle und nimmt eine malerische Route über Jedburgh.

Von Carlisle aus können Sie die wunderschöne A7 nach Galashiels nehmen.

Es gibt eine verwunschene Route, auf der man die Grenze zwischen Kielder und Saughtree überquert. Dies würde allerdings auf eigene Gefahr geschehen, denn ich habe sie noch nicht ausprobiert. Aber ich vermute, das könnte Spaß machen … Mit dem Zug Glasgow und Edinburgh sind über die Hauptstrecken sehr gut an London und andere Städte im Vereinigten Königreich angebunden.

Der Caledonian Sleeper verbindet Inverness, Aberdeen, Glasgow, Perth und Edinburgh mit London und braucht ungefähr zwölf Stunden ab Inverness. Mit der Autofähre ab Irland Fähren verkehren von Belfast und Larne nach Cairnryan in Dumfries and Galloway, etwa 130 Kilometer (80 Meilen) südwestlich von Glasgow.

Vom europäischen Festland nach Schottland reisen

Es besteht die Möglichkeit, Schottlands Hauptflughäfen anzufliegen: Glasgow, Edinburgh, Aberdeen, Prestwick und Inverness.

Von anderswo in der Welt nach Schottland reisen

Schottlands Hauptflughäfen sind alle per Direktflug an die USA, den Nahen Osten und das europäische Festland angebunden. Von anderen Orten aus gelangt man über europäische Drehkreuze per Direktflug nach Schottland.

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LANDKARTEN UND WIE MAN SIE LIEST

Landkarten haben eine wichtige Rolle bei der Ausarbeitung dieses Buches gespielt. Und eine genauso wichtige beim Schreiben. Ohne sie wäre ich ziellos umhergeirrt und hätte ziellos vor mich hingeschrieben – unfähig, Entscheidungen zu treffen, und unfähig, das Wesen des Landes zu verstehen.

Kurz, ohne Karte wäre ich verloren.

Warum ich Landkarten liebe

Landkarten liefern unglaubliche Details über das Land, in dem man sich befindet, und je größer der Maßstab, desto besser: Karten mit großem Maßstab verraten Ihnen, ob eine Straße einspurig mit Haltebuchten ist, ob sie eingezäunt ist, ob sie breiter oder schmaler als vier Meter ist und sogar, in welche Richtung das Wasser in einer Wasserleitung fließen könnte. Alle Anhaltspunkte sind vorhanden, wenn man weiß, wonach man suchen muss. Gute Karten sind der Schlüssel zu fast allem, dank Ihnen finden wir den richtigen Weg und sind bestens informiert. Landkarten animieren mich dazu loszufahren.

Leider ist das Kartenlesen eine Fähigkeit, die wir mehr und mehr verlernen. Wenn wir es nicht wollen, müssen wir auf unseren Reisen überhaupt nicht mehr denken und stattdessen einfach nur ein paar Knöpfe drücken und dann blind den Anweisungen folgen. Das ist wunderbar, wenn Sie versuchen eine Adresse zu finden oder durch eine unbekannte Stadt navigieren. Aber wenn es darum geht, einer Route zu folgen, einen Platz zu finden, wo man die Nacht verbringen kann, einen geheimen Strand ausfindig zu machen, die Besonderheiten der Landschaft zu verstehen oder in letzter Minute eine Kursänderung zu einem nicht eingeplanten Ort vorzunehmen, dann geht das nur mit einer guten Karte.

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Wenn Sie sich also dazu entschließen, irgendeine der Routen zu fahren, die ich in diesem Buch beschreibe, dann flehe ich Sie an, ebenfalls eine Landkarte mitzunehmen. Verlassen Sie sich nicht auf mich oder ein Navigationssystem oder Ihr Smartphone, ohne die Unterstützung einer Karte mit einem vernünftigen Maßstab, die Sie auf dem richtigen Weg hält. Die orange OS-Karte »Explorer« liefert eine Detailgenauigkeit von 1:25.000 und die pinke OS-Karte »Landranger« mit 1:50.000 den halben Maßstab.

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Obwohl Navigationssysteme etwas Ausgezeichnetes sind und helfen können, die eigene Position genau zu bestimmen, fehlen ihnen oft die Details, die man benötigt, um nachzuvollziehen, wo genau man sich gerade befindet oder wohin man fährt.

Wir im Vereinigten Königreich haben das große Glück, dass unser Land eines der am besten kartografierten der Welt ist. Auf unseren OS-Landkarten kann man so viele Details finden wie nirgendwo sonst auf der Welt, wodurch ein 2-D-Bild der Landschaften entsteht, das seinesgleichen sucht. Jeden Tag nimmt der »Ordnance Survey«, das Landvermessungsamt, 10.000 Änderungen in seiner Datenbank vor, die mehr als 500 Millionen geografische Charakteristika enthält.

Das Problem mit dem Navigationssystem Etwas, das ich an Navis nicht mag, ist die Tatsache, dass sie uns Entscheidungen abnehmen. Sie führen uns an einen Ort, ohne uns etwas über diesen zu erzählen. Es fehlt der größere Kontext. Und das bedeutet, dass man keine Kontrolle mehr hat. Die Reise liegt vielmehr in den Händen desjenigen, der den Algorithmus für die Software geschrieben hat.

Navis stützen sich auch auf Elektrizität und Batterieleistung sowie Infrastruktur, um zu funktionieren. Aber was ist, wenn die Batterie oder der Satellit den Geist aufgibt oder der Wagen liegenbleibt? Ohne eine Landkarte auf Papier, die einen da herausholt, ist man verloren. Vielleicht in mehrfacher Hinsicht.

Wie man eine OS-Landkarte faltet Ehrlich gesagt, es gibt da einen Kniff – aber wirklich, den müssen Sie schon selbst herausfinden!

WO UND WIE MAN IN SCHOTTLAND STEHEN KANN

In Schottland herumzufahren, ist gut und schön, aber irgendwann kommt man an den Punkt, wo man anhalten und ein Nickerchen machen muss. In einem Campingbus oder Wohnmobil ist das ziemlich einfach. Man räumt ein paar Kissen zur Seite, drückt vielleicht einen Hebel, breitet Kissen und Decke aus und, Simsalabim, fertig ist das Bett! Alles, was Sie brauchen, ist vorhanden, und Sie haben es schön gemütlich.

Es ist also alles behaglich. Aber es bleibt die Frage, wo man parken soll, bevor man schließlich in tiefen Schlaf versinkt.

Hinterlassen Sie den Platz sauberer, als Sie ihn vorgefunden haben

Den Platz sauberer zu hinterlassen, als Sie ihn vorgefunden haben, liegt in Ihrer Verantwortung als Campingbus- oder Wohnmobilbesitzer. Wo auch immer Sie sich niederlassen – ob an einem abgelegenen Strand, in einem Touring Park oder auf dem Parkplatz eines Hafen-Pubs –, Sie tragen Verantwortung gegenüber den anderen Wohnmobilbesitzern und gegenüber Ihrer Umwelt. Und die besteht darin, alles ordentlich zu hinterlassen, kein Chaos anzurichten und sich respektvoll zu verhalten.

image Räumen Sie Ihren Stellplatz auf, wenn Sie ankommen und bevor Sie wieder wegfahren.

image Lassen Sie nirgendwo Grauwasser ab, außer an den dafür vorgesehenen Orten.

image Benutzen Sie umweltfreundliche Seife, Reinigungsmittel und Flüssigkeiten.

image Entleeren Sie Ihre chemische Toilette nur an den dafür vorgesehenen Stellen.

image Nehmen Sie Ihren Müll mit.

image Recyceln Sie, soweit es möglich ist.

image Kaufen und essen Sie regional, um die einheimische Wirtschaft zu unterstützen.

image Lächeln Sie und seien Sie nett.

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Touring Parks und Campingplätze

Schottland besitzt viele Campingplätze. Von engen Touring Parks bis hin zu den großen, sehr gut organisierten Anlagen von Caravan and Motorhome Club oder Camping and Caravan Club werden sie allen Bedürfnissen gerecht. Man kann entweder einem Klub beitreten, um verbilligte Tarife zu erhalten, oder einfach hinfahren und, wenn nötig, vor Ort beitreten. Alternativ können Sie Camping-Websites verwenden, wie Cool Camping für Plätze mit dem gewissen Etwas oder Pitch Up für Onlinebuchungen von unterwegs.

www.caravanclub.co.uk

www.campingandcaravanningclub.co.uk

www.pitchup.com

www.coolcamping.com

www.campsited.com

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Certificated Locations (CL) Als ich auf der Route 13 unterwegs war, entdeckte ich einen der vom Caravan and Motorhome Club zertifizierten Plätze. Eine kleine Anlage mit einer begrenzten Anzahl an Stellplätzen. Man kann diese CLs mit dem Handbuch finden, das vom Caravan and Motorhome Club oder vom Camping and Caravan Club zur Verfügung gestellt wird. Oder man findet sie einfach zufällig, wenn man unterwegs ist. Wie auch immer, die Anlagen bieten die Chance, auf wenig bekannten Plätzen zu campen, oft an interessanten Orten.

www.caravanclub.co.uk

www.campingandcaravanningclub.co.uk

Britstops Basierend auf dem France-Passion-System, haben die Britstops hart daran gearbeitet, örtliche Erzeuger, Pub- und Restaurant-Betreiber, Freizeitzentren und Bauern an besonders schönen Orten mit Wohnmobilisten in Kontakt zu bringen, indem sie Gratis-Übernachtungsplätze anbieten, für nichts weiter als ein Lächeln und einen warmen Händedruck und, im besten Fall, einen kleinen Handel. Es gibt ungefähr 50 Britstops in Schottland. Ich bin auf einem in der Nähe von Montrose gewesen, der sich neben einem tollen Pub am Hafenkai befand. Alles, was wir tun mussten, um bleiben zu dürfen, war, ein oder zwei Biere zu bestellen. Kein schlechter Deal. Das Handbuch kostet derzeit 28 Pfund, und danach ist das Campen gratis. Nur sollten Sie sich an die Regeln halten.

www.britstops.com

Wildcamping-Spots Viele Leute besuchen Schottland, um von ihrem Recht auf »wildes Campen« in einem Campingbus oder Wohnmobil Gebrauch zu machen. Dennoch, so sehr ich auch danach gesucht habe, der »Land Reform (Scotland) Act 2003«, der Wildcamping erlaubt und als »in leichtem Maße, in geringer Anzahl durchgeführt … weit abseits der Straßen« definiert, bezieht sich nicht auf motorisierte Fahrzeuge. Der »Scottish Outdoor Access Code« bezieht sich ebenfalls nicht auf Campingbusse oder Wohnmobile. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die Form von »wildem Campen«, die erlaubt ist, sich auf das Campen in Zelten bezieht, nicht in Wagen: Man hat in Schottland kein Recht auf das Wildcampen in Campingbussen oder Wohnmobilen. Darüber hinaus ist im »Road Traffic Act 1988« festgelegt:

»Sie dürfen sich in einem Fahrzeug bis zu 15 Yards [14 Meter] zum Zwecke des Parkens von der Straße entfernen, aber dies gewährt nicht das Recht, das Fahrzeug zu parken. Die meisten unbefestigten Straßen, nicht eingezäuntes Land und Strände sind Privateigentum, und Sie haben nicht das Recht zu parken, wenn dies nicht vom Grundeigentümer durch mündliche Absprache oder Beschilderung autorisiert worden ist.«

Tut mir leid – ein Mythos weniger.

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Der Wildcamping-Kodex

Gemäß dem Scottish National Heritage (www.snh.scot):

image Vermeiden Sie Überfüllung, indem Sie an einen anderen Ort gehen.

image Verwenden Sie eine Schaufel, um Ihre Exkremente zu vergraben, und urinieren Sie in größerem Abstand von offenem Wasser, Flüssen und Brandflächen.

image Benutzen Sie einen Gaskocher bzw. hinterlassen Sie keine Rückstände eines Lagerfeuers.

image Beschneiden Sie niemals Bäume bzw. beschädigen diese.

image Nehmen Sie Ihren Müll mit und am besten auch den von anderen.

image Im Zweifel den/die Grundeigentümer/in fragen, um einen besseren Platz zum Campen zu finden.

image Zugangsrechte rechtfertigen kein unsoziales oder illegales Verhalten.

Trotzdem findet »informal camping«, das heißt Wildcamping beziehungsweise das Campen abseits von Campingplätzen, in Schottland vielerorts statt, »ohne übermäßige Besorgnis zu erregen«, wie die Orientierungshilfe zum »Freedom Camping« von CAMPA (The Campervan and Motorhome Professional Association) anmerkt. Das ist eine gute Nachricht. Aber es ist nicht mit irgendwelchen Rechten verbunden.

Sie werden feststellen, dass auf ehemals beliebten Plätzen oder auf Plätzen, wo es Probleme gab, Aushänge aufgetaucht sind, um nächtlichem Parken beziehungsweise Camping entgegenzutreten. Missachten Sie diese nicht. Sie existieren, zumindest in den meisten Fällen, aufgrund von anhaltenden Problemen, Unordnung, unsozialem Verhalten und Umweltverschmutzung.

Wenn Sie in Ihrem Campingbus oder Wohnmobil außerhalb eines Campingplatzes campen, dann halten Sie sich bitte an die einfachen Regeln des »Wildcamping-Kodex« (siehe linke Seite). Wenn nicht, dann befolgen Sie zumindest diesen Rat: Hinterlassen Sie den Platz sauberer, als Sie ihn vorgefunden haben.

Loch Lomond und die »Camping Management Zones« Im Loch Lomond & The Trossachs National Park waren die Probleme so anhaltend, dass die Parkaufsicht sich veranlasst sah, das Recht außer Kraft zu setzen und die örtliche Gemeindeverordnung dahingehend zu ändern, dass zu bestimmten Zeiten des Jahres eine Erlaubnis (Permit) zum Wildcampen erforderlich ist. Dies betrifft Campingbusse und Wohnmobile genauso wie das Zelten. Zurzeit beträgt die Gebühr 3 Pfund pro Nacht. Es sind weitere solcher Maßnahmen zu erwarten.

www.lochlomond-trossachs.org

Camping auf Inseln Wenn die Anzahl von Wohnmobilen ihren Sättigungsgrad erreicht, besonders auf kleinen und schönen Inseln, kann es zu Problemen kommen. Das ist nicht Ihre Schuld, weil Sie dorthin gefahren sind, und nicht die Schuld der Inselbewohner, weil sie an einem schönen Ort leben. Aber manchmal, wenn zu viele Menschen versuchen, das gleiche zu tun, kann es schwierig werden. Offenbar übernehmen dann Trusts die Führung, indem sie ihre eigenen Vorstellungen umsetzen. Sie bemühen sich, Besucher anzulocken und dabei die Auswirkungen zu reduzieren, indem Camping auf ein Machair-Areal beschränkt wird und es eine »Kasse des Vertrauens« (Honesty Box) zum Bezahlen gibt. Ich bin ganz dafür und würde gern für eine Toilette, vernünftiges Parken und einen Wasserhahn bezahlen, so wie es an einigen Spots auf der Insel Lewis der Fall ist.

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Wenn Probleme entstehen, weil Leute keinen Respekt zeigen, macht mich das wütend.

Die Inseln gehen unterschiedlich damit um:

Auf einigen Inseln, wie Colonsay, wird, wie ich gehört habe, das Wildcampen in Campingbussen und Wohnmobilen nicht gefördert, und man muss nachweisen, dass man über eine Buchung beziehungsweise einen Stellplatz verfügt, wenn man ankommt.

Auf Arran – als ich fragte, ob ich gegen Bezahlung die Tanks leeren und frisches Wasser auffüllen könne –, sagte mir der Campingplatzbesitzer, dass die Bewohner Wildcamper »verabscheuen« würden. Ob das stimmt, ist fraglich, aber es zeigt, dass es Streitpunkte gibt (oder der Campingplatzbesitzer verärgert ist, weil er meint, dass man ihm das Geschäft verdirbt).

Auf jeden Fall ist Arran ein spezieller Ort mit wenigen Wildcamping-Spots, die vor den wachsamen Augen der Bewohner sicher sind. Alle öffentlichen Toiletten wurden geschlossen oder haben eingeschränkte Öffnungszeiten wegen Sparmaßnahmen.

Barra und die Uists haben ihre eigenen Vorschriften zum Thema Wildcamping, die in einem Merkblatt beschrieben werden, das man beim Tourist Information Centre bekommt. Dieses Merkblatt weist auf Orte hin, wo man seine Tanks entleeren und auffüllen sowie duschen kann. Das ist großartig und zeigt, dass es Verständnis gibt und wir willkommen sind, aber alles muss organisiert und mit Respekt behandelt werden.

Der West Harris Trust hat eine Reihe von Zonen festgelegt, in denen das Übernachtparken/-campen erlaubt ist, um die Anzahl der Leute zu überwachen, die beliebig auf einem kleinen Abschnitt campieren.

Das funktioniert gut, obwohl es noch immer möglich ist, abseits dieser Zonen zu campen. Es gibt auch designierte Gemeinschaftsbereiche und Duschen in Talla na Mara, ein Restaurant und ein Kulturzentrum. In Hushinish entstehen neue designierte Spots, die helfen sollen, die Probleme rund um Wildcamping und Überbelegung aufzufangen.

www.westharristrust.org

Lewis verfügt ebenfalls über eine Anzahl von Spots, wo man Abwassertanks entleeren kann. Informationen darüber gibt es beim Tourist Information Office in Stornoway oder Tarbert. Man erhält dort auch Listen von Parkplätzen mit Toiletten, die zum Wildcampen benutzt werden dürfen.

WAS MAN DABEIHABEN SOLLTE

Mit einem Wohnmobil oder einem Campingbus durch Schottland zu reisen, kann ein wunderbares Erlebnis sein, aber zeitweise auch eine Herausforderung. Wilde Spots – und sogar Stellplätze – sind selten eben, Wasserhähne befinden sich selten nahe genug an der Straße, und Campingläden tauchen selten plötzlich dann auf, wenn man sie braucht.

Das bedeutet, man benötigt einiges an Ausrüstung. Die folgende Zubehörliste wird Ihnen helfen, wenn Sie in Not geraten, und für ein optimales Campingbus-Erlebnis sorgen.

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Ausrüstung

Schläuche und Universaladapter

Wasser ist unverzichtbar, aber es ist nicht immer einfach, es vom Wasserhahn zum Camper zu befördern. Kanister zu transportieren ist einfach, aber dennoch kann einem ein kurzer Schlauch jede Menge Ärger ersparen. Wenn man eine tragbare Toilette oder eine Bordtoilette hat, genügt ein kurzer Schlauch, um sie zu reinigen. Bewahren Sie ihn getrennt vom Frischwasserschlauch auf. Ein Satz Wasserhahn-Adapter von Hozelock und ein Universaladapter bedeuten, dass Sie jederzeit auffüllen können.

ZUBEHÖRLISTE

image 10 m langer, flexibler Schlauch zum Frischwasserauffüllen

image ein Satz Wasserhahn-Schlauch-Universaladapter

image 1 m langer Schlauch zum Toilettenleeren

Auffahrkeile und Wasserwaage Manche Leute können in Hanglage schlafen, aber ich kann es nicht, weshalb ich immer meine Auffahrkeile dabeihabe. Vor Kurzem habe ich eine Mini-Zweiachsen-Wasserwaage erworben, die sich jetzt auf dem Armaturenbrett befindet und mir mitteilt, ob ich einer geraden Position stehe, aber eigentlich tut es auch ein Glas Wasser auf einer flachen Unterlage.

ZUBEHÖRLISTE

image 1 Satz Auffahrkeile

image Wasserwaage

Stromkabel Wenn Sie über Stromanschluss verfügen, dann benötigen Sie dafür ein Kabel mit blauem, dreipoligem CEE-Stecker/CEE-Kupplung. Ein Kabel von circa 25 Metern Länge reicht meist aus, um jeden Stellplatz zu erreichen.

ZUBEHÖRLISTE

image 25 m langes Kabel mit dreipoligem CEE-Stecker/CEE-Kupplung

Dynamotaschenlampe und Akkulampe Dynamo-Taschenlampen zum Aufziehen sind unglaublich praktisch, da sie wartungsfrei sind und keinen Müll verursachen. Einige Laternen lassen sich über die 12-V-Steckdose im Camper aufladen, können also immer vollgeladen bereitgehalten werden, und das kostenlos. Beide sind bei einem mitternächtlichen Toilettengang nützlich.

Reserve-Gaskartuschen Campingausrüster sind in einigen Teilen Schottlands äußerst dünn gesät, deshalb sollten Sie ein bis zwei Reserve-Kartuschen mitnehmen. Wenn Sie LPG/Autogas verwenden, dann füllen Sie es besser auf, bevor Sie sich in die Wildnis begeben. Einige Tankstellen führen es nicht oder haben vielleicht nicht den richtigen Anschluss.

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Solarpanel Wenn Sie netzunabhängig unterwegs sind, kann ein Solarpanel Ihre Versorgerbatterie mit einer Erhaltungsladung aufladen, damit sie sich nicht entlädt, insbesondere, wenn viele Verbraucher dranhängen. Wenn Sie sich nicht die Mühe machen wollen, ein größeres Panel zu installieren, dann können Sie Handys, Lampen und sonstige Geräte auch mit einem tragbaren Solarpanel betreiben.

Mückenspray An einem bestimmten Punkt Ihrer Reise werden Sie mit Mücken in Kontakt kommen. Glücklicherweise bedeutet die Tatsache, dass Sie sich in einem Campingbus oder Wohnmobil befinden, dass Sie dem Schlimmsten aus dem Weg gehen können, aber wenn Sie rausgehen müssen, sollten Sie grundsätzlich Spray mitnehmen. »Skin So Soft« von Avon soll das Beste sein.

Landkarten, Landkarten, Landkarten Ich habe immer eine Landkarte von ganz Schottland zum Planen von Routen dabei sowie Karten mit großem Maßstab von den jeweiligen Gebieten, die ich besuche, sodass ich ins Detail gehen kann.

OS-»Explorer«-Landkarten haben einen Maßstab von 1:25.000 und OS-»Landranger«-Karten 1:50.000.

Schlechtwetterkleidung In Schottland weiß man nie, wie das Wetter sich entwickelt. In einem Augenblick ist es trocken, im nächsten kann es nasser werden, als man es sich vorstellen kann. Seien Sie auf jedes Wetter gefasst.

Axt und Ausrüstung zum Feuermachen Sie werden nicht immer die Möglichkeit haben, ein Feuer zu machen, aber es lohnt sich, alles Nötige dabeizuhaben. Denken Sie nur daran, in brandgefährdeten Gebieten oder auf Gras oder dort, wo die Gefahr besteht, dass es sich ausbreitet, kein Feuer zu machen. Wenn möglich, nehmen Sie auch eine Feuerschale mit, dann beschädigen nicht den Boden.

ZUBEHÖRLISTE

image Axt

image Feueranzünder, Feuerschale, Holz/Kienspan

Toilettenzubehör Wenn Sie keine tragbare Toilette dabeihaben, müssen Sie sich früher oder später in der freien Natur erleichtern. Der »Scottish Outdoor Access Code« enthält spezielle Informationen dazu: Urinieren Sie nicht innerhalb von 30 Metern irgendeines offenen Gewässers, Flusses oder Baches. Wenn Sie doch ein »großes Geschäft« erledigen müssen, dann tun Sie es so weit wie möglich von Flüssen, Bächen, Gebäuden und Tieren entfernt. Graben Sie ein Loch, und schütten Sie es zu (mit Schaufel oder Faltspaten).

ZUBEHÖRLISTE

image Schaufel

image Billiges Toiletten papier (löst sich leichter auf)

Ausrüstung für Wohnmobil oder Campingbus Wenn Sie ein Wohnmobil oder einen Campingbus mieten, sollte darin alles enthalten sein, was man für eine Reise braucht, aber es lohnt sich immer, dies mit dem Vermieter zu klären, bevor man dorthin fährt. Vielleicht ist es nicht möglich, größere Gegenstände wie Auffahrkeile mitzubringen, wenn Sie mieten, deshalb ist es immer empfehlenswert, sich zu erkundigen und um wichtiges Zubehör zu bitten.

EIN WOHNMOBIL ODER EINEN CAMPINGBUS MIETEN

Sind Sie bereit? Wenn Sie ein Wohnmobil oder einen Campingbus mieten, könnte das dazu führen, dass Sie den schönsten Urlaub Ihres Lebens verbringen! Wir haben auf Seite 346 eine Liste mit schottischen Verleihfirmen erstellt, aber vorher sind hier einige Ratschläge und Überlegungen dazu, welche Art von Campingbussen und Wohnmobilen Sie leihen können. Was ist für Sie das Richtige?

Man kann Wohnmobile und Campingbusse überall in Schottland mieten, was bedeutet, dass Sie die Abholstation und die Art, wie Sie reisen wollen, wählen können.

Klassische Campingbusse

Klassisch ist cool! Daran besteht kein Zweifel. Einen solchen Bus zu mieten und damit in Schottland unterwegs zu sein – davon träumen viele Menschen. Alle, die Ihnen begegnen, werden Ihnen zuwinken, Sie können komfortabel campen und haben den ganzen Tag ein breites Grinsen im Gesicht.

Pro Klassische VW-Bullis sind fantastisch, um sich darin aufzuhalten. Sie sehen sehr cool aus und werden überall, wo Sie hinfahren, die Leute zum Lächeln bringen. In vielerlei Hinsicht sind sie der Camping-Herrlichkeit letzter Schluss – mit ihrem guten Aussehen, ihrer freundlichen Ausstrahlung und ihrer eigenwilligen Machart. Sie sind außerdem klein genug, um überall hinfahren zu können

Kontra Sie sind ein wenig langsam. Sie können schwer zu fahren sein. Sie sind nicht ideal, um mehr als vier Personen zum Schlafen unterzubringen oder wenn man gern viel Platz hat. Aber sie sind cool.

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Moderne Campingbusse

Wenn Sie die Größe eines klassischen Bullis mögen, aber in Bezug auf Platz/Komfort nicht eingeschränkt sein möchten, nehmen Sie einen VW T5 oder T6. Die verfügen meist über vier Schlafplätze (mit Aufstelldach) und sind schnell. Komfortcamping im perfekt dimensionierten Gewand.

Pro Schnell und zuverlässig. Komfortabel. Alles Notwendige ist mit dabei. Absolut sicher für eine vier- oder fünfköpfige Familie.

Kontra Oft ohne Toilette oder Dusche. Mangelnder Platz kann ein Thema für größere Familien sein oder wenn die Mücken zuschlagen oder das Wetter schlecht ist und man drinnen bleiben muss.

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Wohnmobile

In vielerlei Hinsicht ist ein Wohnmobil das perfekte Gefährt, um Schottland zu erkunden, weil es autark ist. Das heißt, dass man tagelang netzunabhängig unterwegs sein kann und dabei über alles verfügt, was man braucht: Heizung, Licht, Toilette, Dusche, Küche, Betten und Stauraum. Wenn Sie ein Wohnmobil mieten, achten Sie darauf, die benötigte Anzahl an Schlafkojen und Sitzplätzen anzugeben.

Pro Wohnmobile sind großartig, um netzunabhängig unterwegs zu sein. Da alles an Bord ist, verfügen Sie über alles, was Sie brauchen. Gut geeignet für große Familien, falls genügend Sicherheitsgurte mit an Bord sind.

Kontra Groß und sperrig. Können langsam sein. Schwer zu fahren auf einigen kleineren Straßen in Schottland. Manchmal schwer zu verstecken beim »Stealthcampen«!

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DOS AND DON’TS

Jeder hat eine Vorstellung davon, was man tun darf und was nicht, wenn man auf Reisen ist. Aber manchmal glaubt man, dass etwas okay ist, während andere Leute das anders sehen. Hier sind ein paar Tipps dazu, was Sie bedenken sollten, wenn Sie in Schottland unterwegs sind und campen.

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Mücken

Ja, es stimmt: Möglicherweise gibt es in den Sommermonaten (Mai bis September) ein Mückenproblem in Schottland. Trotzdem ist es nicht so schlimm, wie es scheint, und ich würde mir deswegen nicht die Reise verderben lassen. Sogar wenn Sie sich in ein Gebiet begeben, wo es jede Menge Mücken gibt, können Sie entkommen, indem Sie sich in Ihren Campingbus oder in Ihr Wohnmobil zurückziehen. Und darin besteht auch der Reiz dieser Art zu reisen: Es gibt immer einen Ausweg.

Mückenstiche sind unangenehm und jucken und können ein paar Tage andauern. Trotzdem kann man sie verhindern, wenn man ein wenig über Mücken weiß:

image Mücken kommen etwa ab Mai heraus; die weiblichen, stechenden Tiere sind ab Juni besonders vorherrschend.

image Mücken mögen kein direktes Sonnenlicht. Setzen Sie sich also in die Sonne, wenn sie herauskommt.

image Mücken mögen kein windiges Wetter und können bei einer Windgeschwindigkeit von mehr als 7 km/h nicht fliegen.

image Mücken lieben feuchtes Wetter und stillstehende Luft, deshalb sind Plätze an Lochs an windstillen Tagen besonders riskant.

image Mücken lieben besonders die Morgen- und Abenddämmerung und Zeiten, in denen der Himmel bedeckt ist.

Wenn man geht, können Mücken oft nicht mithalten, bewegt man sich also, ärgern sie einen nicht mehr ganz so. Wenn man längere Zeit stillsteht, kann man ihre Attacken mithilfe von Kopfnetzen abwehren.

Es gibt verschiedene Arten von Insektenschutzmitteln, die Mücken nicht lieben. Aber das seit jeher beliebteste Anti-Mücken-Mittel ist »Skin So Soft Dry Oil Spray« von Avon, das insektenabwehrende Inhaltsstoffe enthält. Wenn Sie allerdings ein wirklich naturbelassenes und einheimisches Produkt bevorzugen, dann sollten Sie sich vielleicht einmal »Bog Myrtle Oil« anschauen. Es ist online erhältlich.

Der beste Schutz gegen Mücken besteht darin, sich in seinen Camper zurückzuziehen, wenn es in der Dämmerung windstill und bedeckt ist.

Wildcamping-Etikette

Ich schreibe viel zu diesem Thema, aber das hat auch seinen Grund, denn es ist wichtig. Campingbusse und Wohnmobile sind in Schottland seit Langem willkommen. Aber es gibt sehr viele von ihnen. Damit es nett bleibt und das Willkommen in den Glens weiterhin herzlich ausfällt, möchte ich jeden bitten, sich respektvoll zu verhalten, Müll aufzusammeln, wenn er ankommt und bevor er abfährt, den »Scottish Outdoor Access Code« zu befolgen, beim Parken niemandem im Weg zu stehen und höflich und nett zu sein, wenn er aufgefordert wird weiterzufahren.

Außerdem kann es weitreichende Auswirkungen haben, wenn man darum bittet, irgendwo übernachten zu dürfen, wenn man Geld in den örtlichen Geschäften ausgibt, auswärts essen geht und ganz allgemein die lokale Wirtschaft fördert. Seien Sie großzügig mit Honesty Boxes und lächeln Sie, wo immer Sie auch sind. Danke.

Fahren

Dieses Buch heißt Take the Slow Road, weil es darin darum geht, das Leben leicht zu nehmen, einen Gang herunterzuschalten und sich Zeit zu nehmen, um die guten Seiten des Reisens zu genießen. Aber das bedeutet nicht, dass es okay ist, einen Rückstau zu verursachen und anderen Fahrern auf die Nerven zu gehen. Wenn Sie zu langsam fahren, können Sie sich des rücksichtslosen Fahrens (»inconsiderate driving«) schuldig machen. Dies kann genauso gefährlich sein wie das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit, weil es riskante Überholmanöver nach sich ziehen kann. Das heißt, auch wenn es auf den meisten Straßen Großbritanniens keine Mindestgeschwindigkeit gibt, bedenken Sie, wie sich Ihre Fahrweise auf andere Fahrer auswirkt.

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Wieder mal ganz vorn in der Schlange? Wenn sich hinter Ihnen Autos stauen (denken Sie daran, in den Rückspiegel zu schauen), dann gehört es zum guten Ton, am Straßenrand zu halten und sie vorbeizulassen. Signalisieren Sie, wenn Sie eine Haltemöglichkeit sehen, um sicher zum Stehen zu kommen.

Einspurige Straßen Auf einspurigen Straßen gibt es Ausweichstellen (»passing places«), die oft mit einer Stange oder einem diamantförmigen Schild gekennzeichnet sind. Dies hat zwei Gründe: erstens, damit man an entgegenkommenden Fahrzeugen vorbeifahren kann, und zweitens, damit man am Straßenrand halten kann, um anderen Autos hinter einem das Überholen zu ermöglichen.

Rückwärtsfahren Wenn Sie nicht gut im Zurücksetzen sind oder keine Rückfahrkamera besitzen und nicht durchs Rückfenster ihres Fahrzeugs schauen können, dann ist es an Ihnen, auf einspurigen Straßen frühzeitig anzuhalten, damit andere Ihr Fahrzeug passieren können, anstatt weiterzufahren, sogar wenn Ihnen Autos entgegenkommen. Es ist nicht akzeptabel, darauf zu bestehen, dass andere Fahrer zurücksetzen, nur weil Sie es nicht können. Wenn Sie das einzige Fahrzeug sind und sich zwei oder mehr Fahrzeugen gegenübersehen, die aus der entgegengesetzten Richtung kommen, dann müssen Sie in der Lage sein zurückzusetzen, anstatt eine Pattsituation oder eine Blockade entstehen zu lassen.

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