cover
Nils Horn

Gott Grundwissen


(Bildquelle Wikimedia Commons)


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Inhalt

Vorwort

Was ist Gott

Wege zu Gott

Das Leid

Was ist Erleuchtung

Gottesbeweis

Gibt es ein Leben nach dem Tod

Die Hölle

Der Teufel

Die Sünde

Jesus Christus

Wer ist ein Christ?

Alleinvertretungsanspruch?

Das Gebet

Das Vaterunser

Die Bergpredigt

Thomas Evangelium

Das Evangelium nach Philippus

Die Wüstenväter

Debatte in Mykath.de

Diskussion bei Jesus.de

Diskussion in Facebook über Jesus

Gottesmeditation

Wikipedia Gott

Gott im Christentum

Gott im Judentum

Gott im Islam

Mystik

 

Vorwort

 

 

Nach meinem Studium wurde ich Rechtsanwalt. Im Alter von 30 Jahren fand ich zum spirituellen Weg. Neben meiner beruflichen Tätigkeit machte ich jeden Tag etwa drei Stunden spirituelle Übungen.

Im November 1986 hatte ich mein erstes großes Erleuchtungserlebnis. Bei einer Meditation im Liegen stieg eine warme Energiesäule aus dem Unterbauch in der Mitte meines Körpers langsam aufwärts. Als die Energie meinen Kopf erreicht hatte, löste sich mein Ich-Bewusstsein auf. Ich wurde eins mit der umfassenden Liebe Gottes. Ich empfand höchste Glückseligkeit. Ich war plötzlich in der Lage, die Heiligen Schriften der Menschheit auf einer tiefen Ebene zu verstehen.

Den Höhepunkt meiner spirituellen Erfahrungen bildete das, was ich als den Eintritt des Heiligen Geistes empfand. Ein dicker Energiestrahl floss vom Himmel herab und in mein Scheitelchakra hinein. Die Energie durchflutete meinen ganzen Körper und füllte ihn ganz aus. Auf meinem Kopf bildete sich eine kleine Energieflamme. Vergleichbar ist diese Erfahrung mit dem Pfingstereignis, bei dem auf den Köpfen der ersten Christen kleine Energiezungen erschienen. In mir entstand spontan der Gedanke, dass ich jetzt vom Heiligen Geist gesegnet worden bin. Ich empfand den Energiestrahl als ein Herabkommen des Heiligen Geistes.

Und kurze Zeit später hatte ich noch eine weitere erstaunliche Erfahrung. Als ich eines Abends meinen täglichen Spaziergang machte, hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ich vom Himmel her gesehen wurde. Es war, als ob sich am Himmel ein großes Auge befand, das mich sah. Die Botschaft dieses Auges war: "Du kannst vertrauensvoll deinen Weg gehen. Du wirst gesehen."

Eines Tages lag ich auf meinem Bett und meditierte. Meine Gedanken kamen immer mehr zur Ruhe. Plötzlich stand Jesus Christus als große Lichtgestalt mitten in meinem Zimmer. Ich wusste sofort, dass diese Lichtgestalt Jesus Christus war. Jesus kam auf mich zu und floß in mich hinein. Ich war erfüllt mit Glückseligkeit. Ich ruhte in einer unvorstellbar großen Energie aus Liebe, Frieden und Licht.

1991 visualisierte ich bei einem Spaziergang den ganzen Kosmos voller glücklicher Wesen. Ich wünschte, dass alle Wesen auf der ganzen Welt glücklich sind. Ich identifizierte mich mit allen Wesen und ihrem Wunsch nach Glück. Ich dachte das Mantra: "Mögen alle Wesen auf der Welt glücklich sein." Ich öffnete mein Herz für alle Wesen. Plötzlich gelangte ich in eine Dimension der umfassenden Liebe. Die ganze Landschaft um mich herum veränderte sich vollständig. Sie war in ein helles Licht getaucht. In mir entstand der Gedanke: "Ich bin Liebe." Der ganze Kosmos bestand nur noch aus Glück und Liebe.

Was ist Gott

 

 

 

Wikpedia: Ein Gott (eine Göttin, eine Gottheit) ist innerhalb verschiedener Mythologien, Religionen und Glaubensüberzeugungen sowie in der Mystik ein übernatürliches Wesen oder eine höhere Macht. In der Lehrmeinung und Praxis vieler Religionen werden einem Gott oder mehreren Göttern besondere Verehrung zuteil und besondere Eigenschaften zugeschrieben; unter anderem erster Ursprung bzw. Schöpfer oder Gestalter aller Wirklichkeit zu sein.

 

Gott ist ein Mysterium, das man in der Erleuchtung erfährt. Von Gott kann man nur sagen, dass es gut ist, in Gott zu leben. Es ist besser, erleuchtet zu sein, als nicht erleuchtet zu sein. Erleuchtung (Heiligkeit, innere Heilung) ist der tiefere Sinn des Lebens. Durch die Erleuchtung treten wir in das Reich Gottes ein. Erleuchtung bedeutet innerer Frieden, inneres Glück und umfassende Liebe zu allen Wesen. Ein Erleuchteter lebt in Gott. Er sieht Gott als eine Art Licht in der Welt. Er fühlt Gott als Energie um sich herum und in sich. Er spürt Gott als inneres Glück, inneren Frieden und innere Kraft. Er ist sich bewusst, dass er sich in einer höheren Wahrheit befindet, die man auch als universelle Liebe beschreiben kann. 

In allen grossen Religionen gibt es verschiedene Definitionen von Gott. Es gibt in den Religionen den persönlichen und den abstrakten Gottesbegriff. Manche Erleuchtete (Mystiker) empfinden Gott eher als Person und manche als höhere Dimension im Kosmos. Im Buddhismus und im Hinduismus dominiert die abstrakte Gottesvorstellung. Im Buddhismus wird das oberste Prinzip Nirwana und im Hinduismus Brahman genannt.

Jesus spricht von Gott als Vater. Bei Moses dominiert der abstrakte Gottesbegriff. In seiner zentralen Definition beschreibt Moses Gott mit den Worten: "Ich bin." Diese Worte verweisen auf Gott als glücklichen Seinszustand, den man in der Erleuchtung erfährt. In den Worten "Ich bin" ist der Hauptweg zur Erleuchtung enthalten. Der Mensch muss ein kosmisches Bewusstsein (Einheitsbewusstsein) entwickeln. Dabei verliert er sein Ich-Bewusstsein (sein Ego). Er erfährt sich als reines Bewusstsein, als eins mit allem und kann von sich nur sagen: "Ich bin." Er kann nicht sagen : "Ich bin der... (Name)." Er identifiziert sich mit allem, empfindet sich persönlich als Nichts (Egolos) und seinen Bewusstseinszustand als Sein.

 Gott als handelndes Wesen hilft uns auf dem spirituellen Weg. Alle Erleuchteten sind Verkörperungen Gottes. Wenn man sich jeden Tag mit Gott oder einem erleuchteten Meister verbindet, wird man ins Licht geführt. Und das merkt man dann auch irgendwann.

Wege zu Gott

 

Wikipedia: Die „Königsherrschaft Gottes“ war nach den synoptischen Evangelien der zentrale Inhalt der Botschaft Jesu (Mk 1,14 f.). Jesus von Nazaret hat dieses Reich Gottes nach dem Neuen Testament als „nahe herbeigekommen“ (Mk 1,15 EU) verkündet und vielfältig veranschaulicht: etwa durch Heilungswunder, erzählerische Gleichnisse und Lehrreden wie die Bergpredigt.

Nach Lk 17,20f EU ist das Reich Gottes „mitten unter uns“, könne aber nicht "hier" oder "dort" oder an "äußeren Zeichen" erkannt werden. Im apokryphen Thomasevangelium heißt es in Logion 113: „Sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht.“ Joh 3,1-8 EU nennt als Bedingung für das Sehen des Reiches Gottes, man müsse zuvor „aus dem Geist […] von neuem geboren werden“.Lk 17,20-21 EU "Denn seht, das Reich Gottes ist inwendig in euch“.

Der Brief des Jakobus (auch: Jakobusbrief) ist ein Brief des Neuen Testaments der Bibel. Der Schreiber betont die Bedeutung einer einwandfreien Lebensführung. Er verurteilt eine formelle Frömmigkeit, die sich im Befolgen von Zeremonien erschöpft, und setzt dieser eine innere Reinheit entgegen (Jak 1,27 EU). Weiter spricht er sich gegen Falschheit (3,2–12 EU), Eigenlob (4,16 EU) sowie Habgier und Unterdrückung der Armen aus.

Eine der wichtigen Lehren ist Geduld in der Versuchung (1,2 EU) und in guten Taten (1,22-25 EU): "Denkt daran, meine geliebten Brüder: Jeder Mensch soll schnell bereit sein zu hören, aber zurückhaltend im Reden und nicht schnell zum Zorn bereit; denn im Zorn tut der Mensch nicht das, was vor Gott recht ist. Darum legt alles Schmutzige und Böse ab, seid sanftmütig und nehmt euch das Wort zu Herzen, das in euch eingepflanzt worden ist und das die Macht hat, euch zu retten.

Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach; sonst betrügt ihr euch selbst. Wer das Wort nur hört, aber nicht danach handelt, ist wie ein Mensch, der sein eigenes Gesicht im Spiegel betrachtet: Er betrachtet sich, geht weg und schon hat er vergessen, wie er aussah. Wer sich aber in das vollkommene Gesetz der Freiheit vertieft und an ihm festhält, wer es nicht nur hört, um es wieder zu vergessen, sondern danach handelt, der wird durch sein Tun selig sein."

 

Es gibt verschiedene Wege zu Gott. Wenn wir die Bibel betrachten, finden wir im Zentrum Moses und Jesus. Moses ging der Weg der Ruhe. Er lebte vierzig Jahre abgeschieden in der Wüste und machte seine spirituellen Übungen. Bei seiner Erleuchtung sah er das Licht in der Welt (Gott im brennenden Dornbusch) und erkannte das Ich Bin (das anhaftungslose Sein) als Ziel und Weg zu Gott.

Moses warf er seinen Stab zu Boden, der sich in eine Schlange verwandelte. Das ist ein Symbol für Übungen zur Erweckung der Kundalini Energie (die typischerweise als Schlange dargestellt wird). Der Stab ist die Wirbelsäule des Menschen, durch die die aktivierte Kundalini Energie bis zum Kopf aufsteigt. Dann entsteht inneres Glück und Erleuchtung. Der Mensch erwirbt besondere spirituelle Kräfte (Heilung, Energieübertragung, die Früchte des Heiligen Geistes).

Moses war ein ägyptischer Eingeweihter (Prinz). Er erhielt das Wissen vom Weg zur Erleuchtung vermutlich während seiner Ausbildung von den ägyptischen Priestern. Etwas vereinfacht kann man den Weg von Moses beschreiben als Kontemplation (Ruhe, Meditation) und Gebet (Visualisierung von Gott oder dem Paradies verbunden mit einem Mantra oder einer Lesung).

Demgegenüber war der Weg von Jesus ein ganz anderer. Jesus bekam die Erleuchtungsenergie (den Heiligen Geist) von Johannes dem Täufer übertragen. Wenn jemand lange Jahre als Yogi praktiziert, dann erwirbt er besondere spirituelle Energie und kann diese auf dafür bereite Menschen übertragen. Johannes der Täufer aktivierte durch die Taufe die Kundalini Energie in Jesus, der danach vierzig Tage und Nächte in der Wüste meditierte. Daraufhin gelangte Jesus zur Erleuchtung. Der Teufel (das Ego) verschwand und die Engel (die Energie) diente ihm. Er konnte aus der eigenen Wahrheit heraus lehren und andere Menschen mit seiner Energie helfen.

Wir können uns also in der Abgeschiedenheit (Ruhe, Kontemplation) spirituell entwickeln, wie es viele Mönche und Nonnen tun. Oder wir können Energie von einem spirituell weit entwickelten Menschen übertragen bekommen. Das ist christlich gesehen der Weg der Priesters. Christlich ausgedrückt kommt dann die Energie direkt von Gott. Ein Erleuchteter (Heiliger) schöpft letztlich nicht aus sich selbst, sondern aus Gott. Er lebt in Gott und gibt die Energie Gottes (den Heiligen Geist) weiter. Das wird zum Beispiel bei den Gottesdiensten verwirklichter Heiliger (Pater Pio, Frere Roger) deutlich.

Welchen spirituellen Weg empfiehlt uns Jesus? In der Bibel steht, dass ein reicher Jüngling zu ihm kam und ihn nach dem Weg zur Vollkommenheit fragte. Jesus sagte, dass für normale Menschen das tägliche Gebet und die Einhaltung der sittlichen Gebote ausreicht um ins Paradies zu kommen. Der Weg der Vollkommenheit ist der Weg der Heiligkeit und der Erleuchtung. Auf dem Weg zur Vollkommenheit muss man alles Äußere loslassen und Jesus nachfolgen.

Wie diese Nachfolge zu geschehen hat, hat Jesus in der Bergpredigt beschrieben und mit seiner Person vorgelebt. Jesus hat sein Leben hergegeben, um seine Mitmenschen spirituell zu retten. Das ist der Weg der umfassenden Liebe. Man nimmt seine Mitmenschen wichtiger als sich selbst. So gelangt man zur Egoopferung (Ego-Kreuzigung) und zur Erleuchtung (ins Licht, in ein Leben im Reich Gottes).

Die vollständige Egoopferung kann nicht geschehen, wenn man seine Mitmenschen nur genauso wichtig nimmt wie sich selbst. In der Bibel steht: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Die Bibel geht davon aus, dass jeder Mensch grundsätzlich sich selbst liebt. Es geht als nicht darum erstmal sich selbst zu lieben und dann seine Mitmenschen. Das mag für viele heutige Menschen ein wichtiger Schritt sein, weil viele Menschen seelisch so kaputt sind, dass sie sich nicht einmal selbst lieben können. Die Idee ist auch nicht grundsätzlich falsch. Ich erzeuge meistens erstmal in mir selbst Glück und Frieden, bevor ich Glück und Frieden in die Welt bringe. Sonst kann das Helfen leicht neurotisch und zwanghaft werden. Aber eine Egoopferung geschieht dadurch nicht. Das Geben und die umfassende Liebe ist dann eher ein natürlicher Ausdruck des eigenen inneren Glücks.

Ich spüre in mir sehr genau, wie ich durch den Weg der umfassenden Liebe ins Licht komme. Ich sende allen Wesen Licht, wünsche eine glückliche Welt und treten in die Dimension der Einheit ein. Ich vergesse dabei mich und meine persönlichen Probleme. Ich nehme mich nicht mehr wichtig. Ich konzentriere mich auf meine Mitmenschen und meine Aufgabe in der Welt. Ich sehe das Leid auf der Welt, identifizere mich mit meinen leidenden Mitwesen und helfe im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich sende nicht nur Licht, sondern tue auch äußerlich jeden Tag mindestens eine gute Tat. Ich lebe im Schwerpunkt für das Glück meiner Mitmenschen. Und zwar aller Menschen. Sonst gelangt man nicht in ein Einheitsbewusstsein.

Wichtig ist es aber auch, dass ich ausreichend für mich sorge. Ich muss darauf achten, dass ich mich nicht stresse und meine Energie verbrauche. Ich lebe in der Ruhe und handel aus der Ruhe heraus. Insofern könnte man auch sagen, dass ich mich selbst liebe. Ich sorge gut für mich, mein äußeres Wohlergehen und mein inneres Glück. 

Bei den christlichen Wüstenvätern gab es eine interessante Diskussion über das Verhältnis von Gebet und guten Taten.  Wer ist heiliger, der Helfende oder der Mensch, der sich auf das Gebet zu Gott konzentriert? Grundsätzlich sei beides wichtig. Helfen sei aber heiliger als beten. Wer als Helfender lebe, gelange über die Liebe zu seinen Mitmenschen in die umfassende Liebe Gottes. Er könne sich aber beim Helfen verbrauchen und seine innere Ruhe verlieren. Deshalb bräuchte auch ein helfender Mensch die Ruhe und das Gebet, wenn er zu Gott finden will.

 

Heiligkeit

 

Nils: Im Christentum herrscht viel Unklarheit über den Weg der Erleuchtung. Ein wichtiger Vorwurf besteht darin, dass die Esoteriker sich selbst erlösen wollen und die Christen durch die Gnade Gottes erlöst werden. Auch zwischen Katholiken und Lutheranern ist es umstritten, in wieweit ein Christ spirituell üben sollte oder ob alles alleine durch die Gnade geschieht.

Pfarrer: Formen und Wege spirituellen Erlebens gab und gibt es unendlich viele. Wo sich die Kirche allzu sehr in äußerliche Dinge und weltliche Machenschaften verstrickte, suchten Mystiker in der Hinwendung nach innen das Einswerden mit Gott in Kontemplation und Meditation. Wo sich in der evangelischen Kirche die Glaubensverkündigung allzu einseitig auf das gesprochene Wort konzentrierte, entwickelte sich in ihr der ungemein reiche Schatz der Kirchenmusik, die unmittelbar das menschliche Herz anspricht. Heute ist es oft die Gospelmusik, die mit ihrer faszinierenden Lebendigkeit für viele zum emotionalen und religiösen Erlebnis wird.

Bei allem gilt jedoch: wenn Gott das Subjekt aller Erleuchtung und Gotteserfahrung ist, dann ist diese vom Menschen nicht planbar und „machbar.“ Menschen und auch Kirchen und religiöse Gemeinschaften können dazu nichts anderes tun als Vorbereitungen treffen, Erlebnisräume schaffen und für das, was in ihnen geschieht, bereit und offen sein. Aber sie tun es unter der Verheißung Gottes, daß er sich zu erkennen geben will und wird.

Nils: Ich sehe, dass wir uns in wesentlichen Punkten einig sind. Erleuchtung ist nicht machbar. Sie kommt aus Gnade. Aber ein Mensch kann viel dafür tun, dass Gott als Gnade zu ihm kommen kann. Er kann beten, meditieren, in den heiligen Schriften lesen, als Eremit oder als Pfarrer leben. Er kann sich von weltlichen Dingen leer machen, so dass der Heilige Geist in ihm Platz finden kann.