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Inhaltsverzeichnis

Über die Autoren
Vorwort
Einführung
Eine Vision des Medizinrades
»Wir fordern euch auf, eure Augen und Ohren, eure Gedanken und Herzen zu öffnen ...«
Die Monde und die Totems
Die Bedeutung von Mond und Totem
Mond der Erderneuerung (Schneegans)
Mond der Rast und Reinigung (Otter)
Mond der Großen Winde (Puma)
Mond der Knospenden Bäume (Roter Habicht)
Mond der Wiederkehrenden Frösche (Biber)
Mond der Maisaussaat (Hirsch)
Mond der Kraftvollen Sonne (Specht)
Mond der Reifenden Beeren (Stör)
Mond der Ernte (Braunbär)
Mond der Fliegenden Enten (Rabe)
Mond der Ersten Fröste (Schlange)
Mond des Langen Schnees (Wapiti)
Das Medizinrad
Die Kräfte der Himmelsrichtungen
Die Bedeutung der Himmelsrichtungen
Wie Büffel, Adler, Kojote und Bär begannen, den Hütern des Geistes zu helfen
Waboose, Hüterin des Geistes aus dem Norden
Wabun, Hüterin des Geistes aus dem Osten
Shawnodese, Hüter des Geistes aus dem Süden
Mudjekeewis, Hüter des Geistes aus dem Westen
Die Elementeklans
Die Bedeutung der Elementeklans
Wie die Schildkröte half, unser Land zu errichten
Schildkrötenklan (Erde)
Warum einige Frösche das Wasser verließen
Froschklan (Wasser)
Wie die Schmetterlinge das Fliegen lernten
Schmetterlingsklan (Luft)
Wie der Donnervogel entstand
Donnervogelklan (Feuer)
Frosch – Schildkröte (Wasser – Erde)
Donnervogel – Schmetterling (Feuer – Luft)
Schmetterling – Schildkröte (Luft – Erde)
Schmetterling – Frosch (Luft – Wasser)
Donnervogel – Frosch (Feuer – Wasser)
Donnervogel – Schildkröte (Feuer – Erde)
Kombinationen von Mitgliedern gleicher Klans
Das Medizinrad als Band zur Unendlichkeit
Auf der Reise um das Medizinrad
Wie man ein Medizinrad baut
Danksagungen
Copyright

Danksagungen

Wir möchten an dieser Stelle all jenen danken, die uns in den vergangenen Jahren auf unserem Pfad begleitet und ihre aufrichtigen Gedanken und Gefühle mit uns geteilt haben. Wir hatten auf diese Weise Gelegenheit, mit so vielen Menschen in Kontakt zu treten, daß wir in der Lage sind, über sie zu schreiben. Wir werden jährlich von mindestens 200 Menschen besucht, und es ist geradezu unmöglich, sie hier alle mit Namen zu erwähnen, aber sie selbst wissen am besten, daß unser Dank ihnen gilt. Manche von ihnen haben uns während der eigentlichen Niederschrift dieses Buches hilfreich zur Seite gestanden, und sie sind es, die unseren besonderen Dank für ihre Liebe, Geduld und Unterstützung verdienen. Es sind Nimimosha, Waboose, Yarroe, Sparrow Hawk, Thunderbird Woman, Gloria Acosta, Lynne van Mansen und Misha. Andere, die der Entstehung dieses Buches mit ihrer Liebe, Unterstützung und besonderen Hilfeleistungen gedient haben, sind Robin Klein, der das endgültige Manuskript korrigiert und getippt hat, Tom Huber, der mit Hilfe seines umfangreichen Wissens auf dem Gebiet der Metaphysik sowohl das Erstmanuskript wie auch die endgültige Buchvorlage korrigiert und kommentiert hat, und Romana Owen, die uns durch Lese- und Nachschlagearbeiten eine Menge Zeit und Mühe erspart hat. Unser Dank auch an Bernhard und Robert James.

Wir möchten auch an dieser Stelle unserer Verwandten in den Reichen der Mineralien, Pflanzen und Tiere gedenken, die dieses Land und ihre Kräfte mit uns teilen. In diesem Sinne gebührt unser besonderer Dank unseren Hunden Shasta und Tsacha, die uns stets Mut und Kraft zukommen ließen. Wir möchten unserem Redakteur und Freund Oscar Collier danken, der uns half, das zu erkennen, was dieses Buch für die Menschen, die es lesen, in sich bergen kann.

Für Zuschriften und Gespräche über die Geschichte und den Gebrauch des Medizinrades bei den verschiedenen indianischen Stämmen danken wir Lee Piper, Richard Rainbow, Adolf Hungry Wolf, John White, Brad Steiger, Twylah Witsch, Ruth Hill, Medicine Story, Joan Halifax, Tom und Alice Kehoe, John Eddy, John Carlson, Nakwisi, Pierre, Dorothy Blorn und R. G. Forbis. Für Informationen über den indianischen Gebrauch der verschiedenen Heilpflanzen danken wir Norma Myers, Direktorin der Green Shores Herbal School in Britisch-Kolumbien.

Und wie immer geht auch unser Dank an den Großen Geist, der uns erlaubt, Werkzeuge seines Willens zu sein, sowie an Mutter Erde, die uns alle nährt.

Autoren

 

Sun Bear war Medizinmann der Chippewa und gründete den Bear Tribe, der Indianer und Nicht-Indianer willkommen heißt. Wabun Wind, enge Vertraute von Sun Bear, ist seit dessen Tod 1992 die Leiterin des Bear Tribe.

Die Bedeutung von Mond und Totem

Der Mond oder Monat deiner Geburt bestimmt deinen Ausgangspunkt auf dem Medizinrad und dein Anfangstotem in den mineralischen, pflanzlichen und tierischen Reichen. Der 1. Mond des Jahres, der Mond der Erderneuerung, kennzeichnet die Zeit, in der Vater Sonne von seiner Reise in den Süden zurückkehrt und beginnt, in Mutter Erde und ihren Kindern neues Wachstum anzufachen. Dieser Mond beginnt zur Zeit der Wintersonnwende, die gewöhnlich am 22. Dezember eintritt. Es ist dies der erste Mond von Waboose, der Hüterin des Geistes aus dem Norden. Ihm folgen der Mond der Rast und Reinigung und der Mond der Großen Winde. Die Monde von Waboose, jene der Erderneuerung und der Rast, leiten die Zeit ein, in der das Wachstum des vorangegangenen Jahres betrachtet werden sollte und man sich auf das Wachstum des zu erwartenden Jahres vorbereitet. Den Monden von Waboose folgen jene von Wabun, der Hüterin des Geistes aus dem Osten. Diese drei Monde sind jene des neu angefachten Wachstums, wenn Vater Sonne beginnt, alle Kinder der Erde zu erleuchten und sie darauf vorzubereiten, ihre Früchte hervorzubringen. Der erste Mond von Wabun ist der Mond der Knospenden Bäume, der zur Zeit des Frühlingsäquinoktiums1 beginnt, gewöhnlich am 21. März. Die anderen Monde von Wabun sind der Mond der Wiederkehrenden Frösche und der Mond der Maisaussaat. Die Monde von Wabun sind die der Erleuchtung und Weisheit, wenn sich die Kinder der Erde darauf vorbereiten, in der ihnen gemäßen Weise zu wachsen.

Als nächstes kommen die Monde von Shawnodese, der Hüterin des Geistes aus dem Süden. Es sind dies die Monde des raschen Wachstums, wenn die ganze Erde zum Erblühen kommt und die Früchte für das Jahr hervorbringt. Der Mond der kraftvollen Sonne ist der erste von Shawnodese. Er beginnt am 21. Juni, der Zeit der Sommersonnwende. Es folgen der Mond der Reifenden Beeren und der Mond der Ernte. Es ist dies die Jahreszeit des Wachstums und des Vertrauens. Vertrauen ist notwendig in dieser Jahreszeit, da das Wachstum so schnell vonstatten geht, daß keine Zeit bleibt, über Weiterentwicklung nachzudenken.

Der Herbst ist die Jahreszeit des Mudjekeewis, des Hüters des Geistes aus dem Westen. Der 1. Mond von Mudjekeewis ist der Mond der Fliegenden Enten, der am 23. September beginnt, dem Tag des Herbst-Äquinoktiums. Ihm folgen der Mond der Ersten Fröste und der Mond des Langen Schnees. Es sind dies die Monde, die uns die Zeit der Selbstprüfung bringen – Zeit, Kraft zu sammeln, nach innen zu blicken und Wachstum und Fortschritt der vorangegangenen Jahreszeiten zu betrachten. Dies ist die Zeit, sich auf die Jahreszeit der Ruhe und Erneuerung vorzubereiten, die dann folgt.

Jeder Mond hat ein spezielles Totem oder Zeichen in den mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Reichen, das die charakteristischen Merkmale mit jenen Menschen teilt, die zu dieser Zeit geboren wurden. Von deinem Ausgangstotem lernst du etwas über dich selbst, zugleich aber auch lernst du mehr über deine anderen Beziehungen auf der Erde. Die Menschen tragen in der Tat die Verantwortung, ihren Totems Ehrerbietung, Zuneigung und Dankbarkeit für die Lektionen und die Energien zu erweisen, die jene zur Fortdauer des Lebens auf unserer gemeinsamen Mutter Erde beitragen.

Während du das Rad umwanderst, solltest du bestrebt sein, so viel wie möglich über die Totems jener Positionen zu lernen, an denen du gerade stehst, so daß du beständig deine Kenntnisse über jene erweiterst, die die Erde mit dir teilen. Wenn du am Ort eines anderen Mondes stehst, hast du die Fähigkeit, die charakteristischen Merkmale des zugehörigen Totems anzunehmen und von ihnen zu lernen – ebenso, wie du von deinen zweibeinigen Gefährten lernen kannst. Je mehr du bestrebt bist zu lernen, desto größer ist dein Fortkommen auf deiner Reise um das Medizinrad.

Denke stets daran, daß nicht alle Menschen dieselben charakteristischen Merkmale teilen werden, auch wenn sie denselben Mond und dasselbe Totem haben. Alle bereisen das Rad in ihrer eigenen Geschwindigkeit. Und es ist möglich, daß man in einer Zeit, in der man sich in einer bestimmten Position befindet, manchmal Stimmungen und Phasen ausgesetzt ist, die scheinbar besser in die eines anderen Mondes passen. Sie können dich an Positionen erinnern, durch die du schon hindurchgegangen bist, oder Hinweise geben auf die Plätze, zu denen du als nächstes reisen wirst. Die wichtige Botschaft des Medizinrades ist: Gestatte dir selbst, weiterzureisen und nicht in einer Position zu verharren, was deine Energien davon abhalten würde, sich zu verändern und zu wachsen.

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Mond der Ernte

23. August – 22. September

 

Dritter Mond von Shawnodese,
Hüter des Geistes aus dem Süden

Tier: Braunbär · Pflanze: Veilchen
Mineral: Amethyst · Farbe: Purpur
Element: Erde (Schildkrötenklan)
Eigenschaften: selbstsicher, fair, praktisch,
perfektionistisch, wählerisch

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Mond der Ernte

(Braunbär) 23. August – 22. September

 

 

Menschen, die unter dem Mond der Ernte, zwischen dem 23. August und dem 22. September, geboren sind, haben den Amethyst als Totem im Reich der Mineralien, das Veilchen als Totem im Reich der Pflanzen und den Braunbär als Totem im Tierreich. Ihre Farbe ist purpur, und sie gehören dem Elementeklan der Schildkröten an.

Der Amethyst ist eine kristalline Form von Quarz, der lila, purpur oder violett gefärbt sein kann und durchscheinend ist. Er kann in allen Teilen der USA sowie in vielen anderen Ländern der Welt gefunden werden. Die königlichen, purpurfarbenen Amethyste sind allerdings sehr selten und daher überaus wertvoll. Der Amethyst ist seit alters her in allen Teilen der Welt bekannt. So hat man häufig in den Gräbern ägyptischer Pharaonen sowie der Herrscher der alten Maya- und Azteken-Reiche Amethyst-Ringe gefunden. Kleopatra trug einen Siegelring aus Amethyst, in den das Ebenbild Mithras, einer alten persischen Gottheit, eingraviert wurde. Eduard, der Bekenner, ließ einen Amethyst in die Krone Englands einarbeiten.

Der Amethyst wird als Symbol des gesunden Menschenverstandes, der Gerechtigkeit und des Mutes betrachtet. Man ordnet ihm die Kraft zu, seinen Träger sowohl vor Schwarzer Magie wie auch vor Blitzschlag und Hagel zu schützen. Ebenso glaubt man, daß der Amethyst die Kraft besäße, seinen Träger vor Vergiftungsgefahren zu schützen. In manchen Ländern der Erde stellte man aus Amethyst-Kristallen Weinbecher her, in dem Glauben, daß sie vor Trunkenheit schützten.

Andere Völker benutzten den Amethyst, um einen spirituellen Einklang zwischen den Kräften der physischen und geistigen Ebene herzustellen.

Wie passend ist doch dieser Edelstein gerade für Menschen des Braunbärklans, die gewöhnlich über einen gesunden Menschenverstand, einen Sinn für Gerechtigkeit und großen Mut in der Auseinandersetzung mit der Welt verfügen! Diese Menschen weisen einen noch höheren Grad an Scharfsinn auf als Menschen, die im Zeichen anderer Monde geboren sind. Sie benutzen ihn, um die täglichen Entscheidungen, die sie treffen, zu durchdenken – und diese Entscheidungen sind in der Regel gerecht und für andere einsichtig.

Diese Menschen sind aufgrund ihrer Fähigkeit, gerecht und analytisch zu denken und zu handeln, wertvolle Freunde und Mitarbeiter, die sich in der Regel einer allgemeinen Beliebtheit erfreuen. Sie haben wie der Amethyst die Kraft, sich selbst und ihre Freunde vor Extremen wie Alkoholismus oder Negativismus zu schützen. Ihr Schutz ist größtenteils ein Ergebnis ihres gesunden Menschenverstandes und der Einsicht, daß Negativismus eine selbstverschuldete Sache ist und aus diesem Grund unter Kontrolle gehalten werden kann, wenn man dazu gewillt ist. Braunbär-Menschen können wie der Amethyst sich selbst und andere vor Blitz- und Hagelschlag bewahren – dies aus dem einfachen Grund, weil sie Kenntnisse besitzen, um sich aus dem Regen herauszumanövrieren.

Wenn sie im Einklang mit sich selbst sind, haben Braunbär-Menschen wie ihr Stein die Begabung, anderen bei der Erlangung ihres spirituellen Gleichgewichts beizustehen, in dessen Rahmen die inneren und äußeren Kräfte in Einklang gebracht werden. Braunbär-Menschen sind in der Regel geschickte Redner, die vielen Menschen zu einer Einsicht über die Notwendigkeit nach Harmonie im persönlichen Leben verhelfen können. Ebenso gut bekleiden sie die Rolle einer Leitperson oder eines Lehrers, da sie gewöhnlich kühle Rationalisten sind, die ihre Gedanken und Aussagen präzise darstellen und ausführen können. Wenn ein Braunbär-Mensch etwas von sich gibt, kann man sicher sein, daß er auch weiß, wovon er redet.

Die Farbe der Menschen dieses Totems ist Purpur, die Farbe der Inspiration, der spirituellen Einsicht und des Leidens, was zu einer ganzheitlichen Erkenntnis um die lebenswichtigen, schöpferischen Kräfte des Universums führen kann. Es ist sowohl die Farbe eines praxisbezogenen Idealismus wie auch der Spiritualität. In ihren reineren Schattierungen kann sie aber auch die Liebe zur Menschheit und einer Erkenntnis über die Notwendigkeit von Ritualen, um die Menschen zur spirituellen Einsicht aller Dinge heranzuführen, anzeigen. Purpur kann jedoch auch eine trügerische Farbe sein, denn ihre negativen Nuancen kennzeichnen jemanden, der spirituelle Kraft zum persönlichen Gewinn mißbraucht.

Braunbär-Menschen können von ihrer Farbe die höchsten Gipfel der Erleuchtung, die sie erlangen können, sowie die Abgründe, die sich auf dem Weg dorthin vor ihnen auftun, ablesen. Während Braunbär-Menschen sehr praktisch veranlagt und realitätsbezogen sind – eine Eigenschaft, die durch ihre Zugehörigkeit zum Schildkrötenklan noch verstärkt wird, haben sie ebenso die Fähigkeit, nach den spirituellen Dingen im Leben zu greifen, wenn sie sich diese Möglichkeit nicht selbst verbauen. Manchmal setzen sich diese Menschen im Bereich dieser Fähigkeiten selbst Grenzen, da ihr Realitätssinn ihnen einen Zug von Zynismus hinsichtlich allem, was man mit den bloßen Augen nicht wahrnehmen kann, mitgegeben hat. Ihr Realitätssinn ist es auch, der sie nach praktischen Möglichkeiten suchen läßt, ihre mystischen Fähigkeiten nutzbringend umzusetzen. Oftmals bedeutet dies jedoch, daß es ihnen zu persönlichem Gewinn verhilft, und sie laufen dabei Gefahr, die Kräfte, die ihnen verliehen worden sind, zu mißbrauchen, was ihnen und anderen Menschen häufig nur Schaden bringt.

Braunbär-Menschen sind unter dem letzten Mond von Shawnodese, dem Hüter des Geistes aus dem Süden, geboren, der die Eigenschaften von Wachstum und Vertrauen repräsentiert. Dies ist eine Position, die sich für Menschen dieses Totems äußerst günstig auswirkt, da Shawnodeses Geschenk des Wachstums sie davon abhält, sich allzusehr auf ihre praktischen Anlagen zu versteifen, während seine Gabe des Vertrauens sie daran hindert, ihrer Umwelt gegenüber eine allzu zynische Haltung einzunehmen. Braunbär-Menschen müssen sich vor einem zu stark ausgeprägten Zynismus hüten, da dieser sie dazu verleiten kann, allen Dingen und Menschen gegenüber eine übertrieben kritische Haltung einzunehmen. Wenn sie sich in einer solchen Phase befinden, ist es überaus schwierig, mit ihnen zu Rande zu kommen, da ihnen förmlich nichts recht gemacht werden kann. In solchen Zeiten legen sie einen merklichen Zug der Verbitterung an den Tag, der in keinem Verhältnis steht zum tatsächlichen Anlaß, oder graben in ihrer Vergangenheit nach unglücklichen Ereignissen, um ihren Negativismus zu rechtfertigen.

Wenn Braunbär-Menschen es zulassen, daß sie völlig aus ihrem Gleichgewicht geraten, werden sie anfällig für Krankheiten, die Magen, Darm und Herz in Mitleidenschaft ziehen und deren Ursache oftmals in der Blockierung des Energieflusses zu suchen ist, die der unausgeglichene Braunbär-Mensch in sich auslöst. Findet ein Braunbär-Mensch jedoch einen Weg, diesen Energieblock wieder aufzubrechen, so wird es relativ leicht für ihn sein, seine körperliche Gesundheit wiederherzustellen.

Die Tatsache, daß Braunbär-Menschen unter dem Mond der Ernte, dem Mond der herbstlichen Tagundnachtgleiche, geboren sind, kommt den Braunbär-Menschen insofern zugute, als daß es jener Mond ist, in dessen Zeichen alle Kinder der Erde das ernten können, was sie gesät haben. Das Wissen um eine bestimmte Affinität, all das zurückzubekommen, was sie investiert haben, schützt Braunbär-Menschen davor, allzu häufig ihr inneres Gleichgewicht zu verlieren.

Ihre Zugehörigkeit zum Schildkrötenklan erhöht die Fähigkeit der Braunbär-Menschen, mit der Erde verwurzelt zu bleiben, während sie die Vielzahl von Projekten, in die sie gewöhnlich verwickelt sind, erfolgreich zu Ende führen. Da sie es vorziehen, sich gleichzeitig mit einer Vielfalt von verschiedenen Gedankengängen auseinanderzusetzen, entgehen sie der Versuchung, sich auf eine Sache so zu versteifen, daß ihre Lebenskraft zum Stillstand gebracht wird – eine Neigung, die stärker bei den beiden anderen Angehörigen dieses Elementeklans in Erscheinung tritt. Ihre Zugehörigkeit zum Klan der Schildkröten erhöht diese Kräfte und Talente der Braunbär-Menschen.

Das Pflanzen-Totem derer, die im Zeichen des Mondes der Ernte geboren sind, ist das Veilchen, jene kühle Waldblume, die so häufig mit den zärtlichen Regungen des menschlichen Herzens in Verbindung gebracht wird. Es gibt 400 Veilchenarten auf der Welt, von denen die meisten mehrjährig blühen, einige jedoch auch einjährig sind. Man findet sie in der Regel in feuchten Wäldern und an anderen schattenreichen Plätzen. Die meisten Veilchen wachsen nahe am Boden und haben abgerundete, dunkelgrüne Blätter. Die allerorts beliebten Blüten setzen sich aus mehreren zarten Blütenblättern zusammen, die in einer hübsch anzusehenden Anordnung von der mittleren Scheidewand ausstrahlen. Sowohl Blätter wie Blüten des Veilchens wurden medizinisch als Antiseptikum und schleimlösendes Mittel benutzt. Sie wurden aufgrund ihrer schleimlösenden Eigenschaft oftmals dazu genommen, um Suppen und Eintöpfe einzudicken. Dies trifft insbesondere auf die Veilchenart zu, die als wilde Okra bekannt ist und die man als Würzmittel für oben erwähnte Speisen sowie für Salate und zur Herstellung von Marmeladen und Suppen verwendet hat.

Medizinisch gesehen scheint das Veilchen eine Eigenschaft zu besitzen, die es ihm ermöglicht, in Bereiche des Körpers vorzudringen, die in der Regel nur von Blut oder Lymphflüssigkeit erreicht werden können, und hier angelangt, Giftstoffe, die sich angesammelt haben, aufzulösen. Das Veilchen ist eines der wichtigsten Kräuter, die von den indianischen Heilkundigen im Kampf gegen Krebserkrankungen eingesetzt werden. Der Tee wird gegen Atembeschwerden als Folge von Magen- oder Darmvergiftungen benutzt sowie zur Behandlung von Halsschmerzen und Halstumoren. Innerlich wie äußerlich angewandt, hilft er, jeglichen krankhaften Temperaturanstieg im menschlichen Körper zu senken. Ebenso nützlich ist er für Kopfschmerzen und Erkrankungen der Ohren und hat, ähnlich der Schafgarbe, eine allgemein anregende Wirkung auf die Schleimhäute. Als Kompresse bewirkt er wahre Wunder bei der Beseitigung von Kopf- und Halsschmerzen sowie Hautproblemen und Zahnschmerzen. In manchen Ländern werden die Blüten unter einem Abszeß verbrannt, in dem Glauben, daß der aufsteigende Rauch solcherlei Hauterkrankungen heilen könne.

Braunbär-Menschen haben wie das Veilchen eine kühle Ausstrahlung, die oft nur die Tiefen ihrer Gefühlswelt verdeckt, welche soviel Zärtlichkeit in sich bergen kann wie jene, die man mit Hilfe von Veilchen zum Ausdruck bringt. Menschen dieses Totems können intensiv empfinden, ziehen es jedoch in der Regel vor, ihre Empfindsamkeit dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß sie sich bemühen, das Leben derer, die sie lieben, positiver zu gestalten, anstatt über das, was sie bewegt, nur zu reden.

Braunbär-Menschen haben wie ihre Pflanze antiseptische und lösende Eigenschaften, die sie auch in die Praxis umsetzen können. Sie sind Anhänger einer festen Arbeitsmoral und der strengen Pflichterfüllung und scheuen sich nicht davor, die jeweilige Organisation, in der sie engagiert sind, von jenen zu befreien, die nicht in der Lage sind, diesem Konzept wenigstens theoretisch zu dienen. Wenn sie jedoch zu der Erkenntnis gelangt sind, daß es sich ausschließlich auf Lippenbekenntnisse beschränkt, werden sie ebenso schnell dazu bereit sein, auch jene auszuschließen, die in ihren Augen das Wachsen des Projektes verhindern. Braunbär-Menschen verlangen, daß sich Konzepte und Ideen stark und beständig vorwärts entwickeln, und sie werden niemanden dulden, der diesen Fortschritt behindert oder gar untergräbt. Sie erwarten, daß eine Sache sauber und straff durchgezogen wird und daß sich alle daran Beteiligten ehrlich und aufrichtig verhalten.

Wie ihre Pflanze haben auch sie die Fähigkeit, in die geheimen Bereiche der Gedanken und Körper ihrer Mitmenschen einzutauchen. Es gibt nichts, was man einem befreundeten Braunbär-Menschen verheimlichen könnte. Sie durchschauen alle Lügen und werden dir niemals ihren Respekt entgegenbringen können, wenn sie das Gefühl haben, allzuoft belogen worden zu sein. In einem solchen Fall läuft man sogar Gefahr, die volle Wucht ihres Zorns zu spüren zu bekommen, der zwar äußerst heftig sein kann, sich jedoch gewöhnlich auf einer Ebene abspielt, die sehr kühl, ja sogar berechnend wirken mag.

Veilchentee kann auf Braunbär-Menschen eine äußerst heilsame Wirkung haben, wenn sie an Erkrankungen des Magens oder des Darms leiden. Ebenso wirksam ist eine Kompresse aus der Abkochung für Hauterkrankungen, die manchmal als Folge eines nervösen Magens oder Darms auftreten. Braunbär-Menschen könnten den Tee gut gebrauchen, um ihren überbeanspruchten Hals zu lindern, wenn sie wieder einmal gut, aber zuviel geredet haben.

Das Tier-Totem derer, die im Zeichen des Mondes der Ernte geboren sind, ist der Braunbär, der identisch ist mit dem Schwarzbär. Manche Weibchen gebären sogar in ein und demselben Wurf ein schwarzes und ein braunes Junges. Den Schwarzbär trifft man häufiger im Osten an, während der Braunbär in der Regel im Westen der USA vorkommt. Der Braunbär, oft auch »Zimtbär« genannt, wird gewöhnlich 1,20 bis 1,50 Meter groß, erreicht eine Schulterbreite von 60 bis 90 Zentimeter und wiegt 400 Pfund. Sie variieren farblich von Blond bis hin zu allen Schattierungen von Braun und Schwarz, wobei die schwarzen Bären häufig eine weiße oder hellbraune Schnauze haben. Sie kommen am häufigsten im Westen des Kontinents sowie in Alaska und Kanada vor.

Gewöhnlich richten sich Braunbären in Löchern, Höhlen, unter umgestürzten Bäumen, in verlassenen Gebäuden oder hinter Wasserfällen ein. Die Weibchen polstern ihren Bau häufig mit Blättern oder Gras aus, während die Männchen dies in der Regel nicht tun. Braunbären sind in der Regel vorsichtige und zurückhaltende Geschöpfe. Wenn sie jedoch erregt werden, schnappen sie kurz nach Luft, bellen, knurren und winseln. Braunbären sind Allesfresser, die sich über alles hermachen, was ihnen zwischen die Pfoten kommt: Gras, Samen, Pflanzen, Gemüse, Nüsse, Fisch, Erdhörnchen und Abfall. Ihre Lieblingsspeisen sind Honig und Beeren. Ihre einzigen Feinde sind der Mensch und die Waldbrände.

Bären sind neugierige Tiere – neugieriger vielleicht als alle anderen Tierarten, mit Ausnahme des Waschbären. Sie führen ein gemächliches, bedächtiges und genußreiches Leben, innerhalb dessen sie sich die Zeit nehmen, ihre Umwelt genauestens zu betrachten und von dieser zu lernen. Allein im Herbst erfaßt sie eine Geschäftigkeit, deren Sinn und Zweck es ist, soviel Nahrung wie möglich für ihren bevorstehenden Winterschlaf herbeizuschaffen. Der Winterschlaf des Bären ist keineswegs durchgängig, und manchmal unterbricht er sogar ihn, um an einem warmen Wintertag aufzustehen und sich ins Freie zu begeben, häufig sogar noch im Halbschlaf. Während der letzten Tage ihres Winterschlafes, der von November bis März andauert, gebären die Weibchen ihre Jungen. Dies bedeutet, daß sie während der letzten Phase ihres Schlafes so wach sein müssen, daß sie ihren Nachwuchs säugen können. Bären haben in der Regel zwei Junge, die etwa acht Unzen wiegen – nackt und so hilflos wie junge Mäuse. Ein Bär erreicht erst mit sieben Jahren die Geschlechtsreife. Die Mütter gehen äußerst liebevoll mit ihrem Nachwuchs um, scheuen sich jedoch nicht davor, sie im wahrsten Sinne des Wortes zu verprügeln, wenn sie unfolgsam sind. Die Männchen nehmen an der Aufzucht der Jungen keinerlei Anteil.

Bären haben eine fröhliche und gutmütige Natur und belästigen nur selten Menschen. Wenn sie diesen begegnen, ist es die Regel, daß sie auf der Stelle die Flucht ergreifen, außer wenn es sich um ein Weibchen mit seinem Nachwuchs handelt. Und selbst dann wird sie erst ihre Jungen zur Flucht zwingen und anschließend selbst losstürmen. Problematisch und gefährlich wird es allein, wenn sich Bären in die Enge getrieben fühlen oder in Gebieten leben, in denen die Menschen sie füttern und zu Haustieren umzufunktionieren suchen. In einem solchen Fall werden sie zur regelrechten Plage. Bären sind Liebhaber der menschlichen Küche, da sie sich leichter daraus bedienen können als aus der freien Wildbahn. Wenn sie sich diese Unsitte jedoch einmal angewöhnt haben, dürfte es nur allzu schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, sie wieder davon abzubringen.

Bären sind in vielen Dingen ebenso geschickt wie Menschen. Sie können auf den Hinterbeinen aufrecht stehen und kurze Strecken hinter sich bringen – und sie sind in der Regel bessere Kletterer als die Menschen. Mit unglaublicher Geschicklichkeit holen sie sich Honig aus einem Bienenstock und fangen Fische, indem sie ihre Krallen als Speere benutzen. Der Bär war für die Indianer Amerikas ein ganz besonderes Geschöpf. In den meisten Legenden aus der Tierwelt wird dem Bären aufgrund seiner Fairneß, Strenge und seines Mutes die Rolle des Vorsitzenden der Tierversammlungen zugeschrieben. In den meisten Stämmen ist der Bärenklan Medizin-, Führungs- und Verteidigungsklan.

Die Menschen dieses Totems sind wie der Bär nicht sonderlich auf ein festes Zuhause fixiert. Sie sind fähig, sich in jedem Bau, den sie ausfindig machen können, äußerst wohl zu fühlen. Sie verlangen jedoch – egal, was ihnen als Unterkunft zur Verfügung steht, daß dieses einigermaßen ordentlich und gut durchorganisiert ist.

Braunbär-Menschen können über einen längeren Zeitraum hin schweigen, ohne auch nur im geringsten darunter zu leiden. Wenn sich jedoch etwas auftut, was ihnen wichtig oder aufregend erscheint, werden sie erstaunlich beredsam darüber berichten. Braunbär-Menschen sind gewöhnlich wie ihr Tier-Totem begeisterte Esser und fähig, eine Vielfalt von Speisen zu genießen, wenn sie sich nicht gerade einer besonderen Diät verschrieben haben. Ist dies jedoch der Fall, werden sie diese eifrig befolgen, da Ausdauer eine der weiteren Qualitäten ist, die sie auszeichnen.

Braunbär-Menschen stehen der Welt mit Neugierde gegenüber. Es ist ihnen ein großes Bedürfnis zu erfahren, wie sich die Dinge sowohl im menschlichen wie auch in außermenschlichen Bereichen verhalten, um mit Hilfe dieses Wissens das wieder ins Lot zu bringen, was einmal in Unordnung geraten ist. Sie bemühen sich, die Fehler, die sie erkennen, wiedergutzumachen und alles in ein besseres Gleichgewicht zu bringen. Diese Menschen sind langsam und bedächtig und brauchen lange, bis sie sich auf etwas Neues einlassen können. Sie bemühen sich, das Leben zu genießen und es gemütlich einzurichten. Diese Haltung geben sie auch an jene weiter, die ihnen nahestehen.

Braunbär-Menschen legen sich im Winter ebenso wie ihr Totem einen langsameren Rhythmus zu. Sie bemühen sich, diese Jahreszeit so bedächtig wie möglich zu gestalten, damit sie über das vergangene und das kommende Jahr nachsinnen können. Das ganze Jahr hindurch sind diese Menschen in der Regel gutmütige, frohe und zuversichtliche Wesen – solange sie sich in einem Zustand der inneren Ausgewogenheit befinden. Wenn sie sich jedoch durch die Lebensumstände, andere Menschen oder eine Idee in die Enge getrieben fühlen, verwandeln sie sich unerwartet in furchterregende Widersacher. In einem solchen Fall werden sie bedenkenlos auf jemanden losgehen und mit ihren scharfen Krallen jeden schwachen Punkt, den sie nur ausmachen können, durchwühlen. Da Braunbär-Menschen ein so starker Bestandteil der physischen Realität zu sein scheinen, vergessen andere bisweilen, daß sie sich ebenso vertraut in den geistigen Bereichen bewegen können und ihr Wissen sowohl von dieser wie von der irdischen Welt beziehen. Dieses Wissen erlaubt ihnen zu erkennen, wo sich die Stärken und Schwächen anderer Menschen befinden.

Diese Menschen sind wie der Bär intelligent und können alles, was sie sich in den Kopf gesetzt haben, erreichen – ob es sich nun um etwas handelt, was einem Menschen grundsätzlich leicht gelingt oder nicht. Braunbär-Menschen nehmen aufgrund von Fairneß, Kraft, Mut und Beharrlichkeit oft die Führungsposition der Bereiche ein, in denen sie sich bewegen. Sie setzen sich so lange mit einer Sache auseinander, bis sich die Dinge so entwickeln, wie sie es sich vorstellen. Sie werden auch wie der Bär jene, für die sie sich verantwortlich fühlen, erbittert verteidigen, wenn sie nicht davon überzeugt sind, daß es für jene lehrreicher wäre, sich diesem Angriff auszusetzen.

Als Mütter sind Braunbär-Frauen liebevoll, jedoch streng. Sie setzen ihrem Nachwuchs genaue Grenzen und erwarten, daß diese auch eingehalten werden. Wie der Bär lassen sie ihre Kinder, sobald es Zeit für sie wird, ihre eigenen Wege gehen. Braunbär-Männer haben wie ihr Totem große Schwierigkeiten, sich auf die Rolle eines Vaters einzustellen, sind jedoch sehr liebevoll, wenn sie sich einmal an den Gedanken gewöhnt haben. Sie schwanken zwischen Strenge und übertriebener Nachsicht. Beide Elternteile verlangen von ihren Kindern Sauberkeit, Ordnung und Genauigkeit, da sie damit verhindern wollen, daß die strenge Ordnung, die sie so sehr lieben, allzusehr gestört wird.

Braunbär-Kinder sind gewöhnlich umgänglich und neugierig, steigern sich jedoch in ihre Wut förmlich hinein, wenn sie das Gefühl haben, hintergangen worden zu sein. Sie sind intelligente Kinder, die häufig dazu neigen, sich von ihrer Umwelt zurückzuziehen, da sie sich leicht und gerne allein beschäftigen und zudem etwas überaus Scheues in ihrem Wesen haben. Es tut ihnen gut, so früh wie möglich zu lernen, für andere Menschen Sympathie und Mitgefühl aufzubringen und auch zum Ausdruck zu bringen.

Wenn Menschen, die das Rad durchwandern, sich in dieser Position einfinden, werden sie von ihrer eigenen Einsicht, ihrem Scharfsinn sowie analytischen und vernunftbegabten Fähigkeiten erfahren. Sie werden lernen, ihre eigenen physischen und geistigen Energien in Einklang zu halten, während sie sich gleichzeitig darum bemühen, in der Erde verwurzelt zu bleiben.

Braunbär-Menschen verstehen sich mit Schneegans- und Biber-Menschen, die ebenso wie sie zum Klan der Schildkröten gehören, sowie mit den Vertretern des Froschklans, den Specht-, Schlange- und Puma-Menschen. Sie ergänzen sich mit Puma-Menschen.