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Inhaltsverzeichnis














































Dank

Der Autor möchte den folgenden Personen für ihre diversen Beiträge zu diesem Buch danken:

Janna Silverstein, Tom Dupree und Ricia Mainhardt haben mir diesen Schlamassel überhaupt erst aufgehalst;

Sue Rostoni und Lucy Autrey Wilson haben es mir erleichtert, in diesem Universum zu arbeiten;

Kevin J. Anderson, Timothy Zahn, Kathy Tyers, Bill Smith, Bill Slavicsek, Peter Schweighofer, Michael Kogge und Dave Wolverton haben mir mit ihrem Rat zur Seite gestanden;

Lawrence Holland und Edward Kilham haben die X-Flügler und TIE-Jäger Computerspiele entworfen; Chris Tylor hat mich darauf hingewiesen, welches Schiff Tycho in Star Wars VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter flog; meine Eltern, meine Schwester Kerin, mein Bruder Patrick und seine Frau Joy haben mich tatkräftig unterstützt (wie schon zuvor bei so vielen anderen Büchern);

Dennis L. McKieran, Jenifer Roberson und besonders Elizabeth T. Danforth haben sich Teile dieser Geschichte, während sie geschrieben wurde, geduldig angehört, und es mit ermutigendem Lächeln ertragen.

Epilog

Kirtan Loor fiel vor dem lebensgroßen Hologramm Ysanne Isards auf ein Knie. »Bitte verzeihen Sie mir, wenn ich Sie störe, Madam, aber Sie sagten, Sie wollten sofort über neue Entwicklungen informiert werden.«

Ungeduldig starrte sie ihn an. »Ich habe General Derricotes Anforderung nach mehr Gamorreanern zur Kenntnis genommen. Hat es einen Durchbruch gegeben?«

»Ich bin nicht sicher.«

»Aber Sie haben die Anforderung unterstützt?«

»Jawohl, Madam.« Obwohl sie ihr Bild von ihrem Büro im Turm in beinahe drei Kilometer Entfernung projizierte, schien ihn das nicht vor ihrem Zorn zu schützen. Irgendwie schafft sie es, das Gift in ihrem Blick auch durchs Holonetz zu schicken. »Sie werden mir verzeihen, Madam, aber General Derricote ist immer noch außer sich wegen des Verlustes seiner Fabrikanlage auf Borleias. Er sagt, Sie hätten ihm versprochen, er werde sie zurückerhalten, wenn er die Aufgabe, die Sie ihm gestellt haben, erledigt hat.«

»Das wird er auch. Daß sich Borleias im Augenblick im Besitz der Allianz befindet, spielt bei unserem großen Plan keine Rolle.« Isards Ebenbild starrte ihn an. »Also kein Durchbruch bei Derricote?«

»Nicht, daß ich wüßte, Madam.«

»Wieso haben Sie dann angerufen, Agent Loor?«

»Unser Agent in der Sonderstaffel hat uns ein paar nützliche Informationen geliefert. Die Sonderstaffel wird nach Borleias verlegt, und der Stützpunkt wird eine wichtige Ausgangsbasis für einen Angriff in Richtung Kern sein.«

Isard tippte sich mit dem Fingernagel an die Schneidezähne. »Das kommt nicht unerwartet.«

»Es wurde auch berichtet, daß der beste der neuen Piloten, Bror Jace, nach Thyferra zurückkehrt, um seine Familie zu besuchen.« Loor griff hinter sich und nahm einen Datenblock vom Schreibtisch. Er warf einen kurzen Blick darauf. »Bei dem instabilen Gleichgewicht zwischen Loyalisten und Sympathisanten der Rebellen auf Thyferra halte ich nicht für klug, daß ein Held der Rebellion dort auftaucht. Da uns sein Kurs bekannt ist, habe ich Befehle an den Abfangkreuzer Viper vorbereitet, Jace abzufangen und abzuschießen.«

»Sehr gut, Agent Loor.« Isard nickte und starrte nachdenklich ins Leere. »Aber ändern Sie die Befehle dahingehend, daß er, wenn möglich, lebend gefangengenommen werden soll. Ich verfüge hier über eine Einrichtung, die sich als sehr erfolgreich dabei erwiesen hat, Rebellen zu überzeugen, daß sie lieber auf unserer Seite stehen sollten. Ich habe in Lusankaya schon ein Zimmer für diesen Jace. Er wird uns in der Zukunft sehr nützlich sein.«

»Ich habe vorgesehen, daß er in einem System abgefangen wird, in dem es genügend Schmuggelaktivitäten gibt, um unsere Anwesenheit glaubwürdig zu erklären. Das wird darüber hinwegtäuschen, daß wir im voraus von Jaces Plänen wußten.«

Die Regentin von Coruscant sah ihn fragend an. »Glauben Sie das wirklich?«

»Ich verstehe nicht, was Sie meinen.«

»Befürchten Sie nicht, daß Ihr Corran Horn mißtrauisch werden wird?«

Er überlegte einen Augenblick, dann senkte er den Kopf. »Kann sein, aber er ist nicht so unbeirrbar, daß er nicht abgelenkt werden könnte.«

»Das stimmt mit meiner Interpretation seiner Akten überein.« Sie lächelte. »Aber es würde Informationen von einiger Bedeutung erfordern, um ihn abzulenken, nicht wahr?«

»Jawohl, Madam.«

»Gut.« Sie verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Ich habe durchsickern lassen, daß Sie Gil Bastra ermordet haben.«

»Wie bitte?«

»Und darüber hinaus habe ich das Gerücht in Umlauf gesetzt, daß Sie sich hier in Imperial City befinden.«

Kirtan riß Mund und Augen auf. Er hatte Horn mehr als einmal wütend erlebt, und er wußte, dieser Mann würde ihn gnadenlos verfolgen. Horn hatte sogar einen Weg gefunden, den Mörder seines Vaters zu finden, den trandoshanischen Kopfjäger Bossk. Kirtan hatte Bossk mit größtem Vergnügen aus der Haft entlassen und sich auf die klassische manuelle Ungeschicklichkeit der Trandoshaner berufen, die dazu geführt hatte, daß Hal Horn von Blasterschüssen getötet worden war, die eigentlich einem Schmuggler gegolten hatten, mit dem er gerade sprach. Da Bossk im imperialen Auftrag arbeitete, war Hal Horns Tod einfach als unglücklicher Zwischenfall betrachtet worden.

»Madam, sagten Sie nicht, daß die Sonderstaffel früher oder später hierher, nach Imperial City, kommen würde?«

»Davon gehe ich aus.« Ihr Lächeln wurde breiter. »Und ich glaube, meine Vorhersage wird schon bald bewiesen werden.«

»Dann wird auch Horn herkommen.«

»Und er wird nach Ihnen suchen.« Isard leckte sich die Lippen. »Mehr Ablenkung für Lieutenant Horn, und eine noch größere Motivation für Sie, auf die Zerstörung der Sonderstaffel hinzuarbeiten.«

In diesem Fall bin ich nicht sicher, ob der Zweck die Mittel rechtfertigt. »Ich verstehe, Madam.«

»Davon bin ich überzeugt, Agent Loor. Ersparen Sie mir in Zukunft Berichte über General Derricotes Anfälle. Ich will Ergebnisse sehen.«

»Wie Sie wünschen, Madam«, antwortete er, aber er sprach ins Dunkel, denn sie hatte die Verbindung schon abgebrochen.

»Er ließ sich auf den Boden sinken. Eine halbe Sekunde lang sehnte er sich nach der Zeit zurück, als er und Corran Horn noch Feinde bei CorSec gewesen waren. Sie hatten einander gehaßt, vor allem nach dem Zwischenfall mit Bossk, aber die Spannung war nie dermaßen tödlich gewesen. Dann wurde ihm klar, daß er eigentlich keine Angst vor Corrans Rache hatte. Es würde nur bedeuten, daß ich aus ihren Krallen befreit wäre. Obwohl Horn mich selbstverständlich, wenn er das wüßte, klonen ließe, um das Vergnügen zu haben, mich töten und gleichzeitig sehen zu können, wie ich in alle Ewigkeit für Ysanne Isard weiterarbeiten muß!

»Ja, er könnte so grausam sein, aber er würde sich zurückhalten. Und darin besteht seine Schwäche.« Kirtan packte die Schreibtischkante und zog sich wieder hoch. »Hier in Imperial City, auf dem Terrain von Ysanne Isard, habe ich weder das Bedürfnis, noch besteht eine Notwendigkeit zur Zurückhaltung. Komm nach Coruscant, Corran. Bring deine Freunde und deinen geheimen Feind mit. Imperial City ist bestimmt der letzte Ort, den du je aufsuchen wolltest, und ich werde alles tun, was in meiner Macht liegt, daß es auch der letzte bleibt.«

1

Sie sind gut, Corran, aber kein Luke Skywalker. Corran Horns Wangen brannten immer noch, als er sich an Commander Antilles’ Kommentar zu seinen letzten Übungen im Simulator erinnerte. Es war nur eine Feststellung gewesen, überhaupt nicht sarkastisch gemeint, aber Corran konnte es nicht vergessen. Ich habe auch nie behauptet, ich sei ein so guter Pilot.

Er schüttelte den Kopf. Nein, du wolltest nur, daß alle es von selbst merken. Er steckte die Hand aus und startete die Triebwerke des X-Flügler-Simulators. »Grün Eins bereit.« Um ihn herum erwachten die diversen Schalter, Knöpfe und Monitore zum Leben. »Primäre und sekundäre Energie auf Hochtouren.«

Ooryl Qrigg, sein gandischer Flügelmann, gab mit hoher Stimme bekannt, daß auch bei ihm alles nach Plan lief. »Grün Zwei einsatzbereit.«

Grün Drei und Vier meldeten sich, dann flackerten die externen Bildschirme auf und projizierten ein leeres Sternenfeld. »Pfeifer, bist du mit den Navigationsberechnungen fertig?«

Die grünweiße R2 – Einheit hinter Corran schickte die Koordinaten per Knopfdruck zu den anderen Piloten der Formation Grün. »Geht auf Lichtgeschwindigkeit; wir treffen uns an der Erlösung.«

Als Corran den Hyperantrieb des X-Flüglers aktivierte, verlängerten sich die Lichtpunkte der Sterne zu weißen Strichen, wurden wieder zu Punkten und begannen langsam, sich zu drehen und einen Tunnel aus weißem Licht zu bilden. Corran mußte sich zurückhalten, die Drehbewegung nicht mit der Lenkung auszugleichen. Im Raum, vor allem im Hyperraum, waren Oben und Unten relativ. Ob sich sein Schiff aufrecht durch den Hyperraum bewegte, war gleich – solange es auf dem Kurs blieb, den Pfeifer berechnet hatte und der Übergang in den Hyperraum mit der angemessenen Geschwindigkeit erfolgte, würde nichts passieren.

Es wäre vermutlich einfacher, gleich in ein schwarzes Loch zu fliegen. Alle Piloten fürchteten dieses Übungsszenario, das den Angriff des ersten imperialen Todessterns auf Evakuierungsschiffe simulierte. Während die Erlösung wartete, daß drei Medevac-Shuttles und die Korvette Korolev andockten, um Verwundete aufzunehmen, setzte die imperiale Fregatte Kriegslist überall im System TIE-Jäger und Bomber ab.

Besonders die raketenstrotzenden Bomber konnten eine Menge Schaden anrichten. Bei den Piloten war die Erlösungs-Übung auch unter dem Namen Requiem-Szenario bekannt. Die Kriegslist würde nur vier Sternjäger und ein halbes Dutzend Bomber einsetzen – von den Piloten »Taranteln« und »Hummeln« genannt – aber in einem Muster, das es praktisch unmöglich machte, die Korolev zu retten. Die Korvette war eine einzige gewaltige Angriffsfläche, und die TIE-Bomber hatten keine Schwierigkeiten, ihre tödliche Fracht darauf abzuschießen.

Wieder verlängerten sich die Lichtpunkte der Sterne zu Streifen, und die Jäger verließen den Hyperraum. Backbord konnte Corran die Erlösung sehen. Einen Augenblick später berichtete Pfeifer, daß die anderen X-Flügler und alle drei Medevac-Shuttles eingetroffen waren. Die X-Flügler meldeten sich, und das erste Shuttle begann, an die Erlösung anzudocken.

»Grün Eins, hier Grün Vier.«

»Sprechen Sie, Vier.«

»Machen wir’s dem Drehbuch entsprechend, oder hecken wir was Neues aus?«

Corran zögerte. Mit dem Drehbuch meinte Navarra Ven das, was allgemein über diese Übung bekannt war. Die Regel war, daß ein Pilot den Lockvogel spielte und vorstieß, um die ersten TIE-Jäger in einen Kampf zu verstricken, während die anderen drei sich als Rückendeckung im Hintergrund hielten. Solange drei Jäger zurückblieben, setzte die Kriegslist ihre Bomber offenbar nur in beträchtlicher Entfernung von der Korolev ab. War dies nicht der Fall, wurde die Übung zum Gemetzel.

Das Problem am Drehbuch war, daß es im Grunde auf keiner sonderlich guten Strategie beruhte. Es bedeutete, daß ein einzelner Pilot es mit fünf TIEs aufnehmen mußte – zwei Taranteln und drei Hummeln –, um dann zu wenden und sich fünf weiteren zu stellen. Selbst wenn die Gegner in regelmäßigen Abständen angriffen, waren die Erfolgschancen für den X-Flügler minimal.

Aber jeder andere Versuch hatte bisher in einer Katastrophe geendet. Außerdem gehört es sich für einen loyalen Sohn Carellias nicht, ein Risiko einzugehen.

»Nach Drehbuch. Haltet euch im Hintergrund und kümmert euch um die, die mir entwischen.«

»Alles klar. Viel Glück.«

»Danke.« Corran griff mit der rechten Hand nach dem Glücksbringer, den er an einer Kette um den Hals trug. Obwohl er die Münze durch die Handschuhe und das dicke Material seines Fliegeroveralls kaum spüren konnte, entlockte ihm das vertraute Gefühl von Metall an seinem Brustbein ein Lächeln. Es hat dir oft geholfen, Dad; hoffen wir, daß noch ein bißchen Glück für mich übrig ist.

Er hatte einiges Glück gebraucht, um bei den Streitkräften der Allianz zurechtzukommen, das mußte er zugeben. Allein schon der ungewohnte Slang – die TIE-Sternjäger »Taranteln« und die Abfangjäger »Libellen« zu nennen, machte noch irgendwie Sinn, aber viele andere Begriffe entstammten einer Logik, die Corran nicht nachvollziehen konnte. Im Vergleich mit seinem vorherigen Leben kam ihm alles an der Rebellion seltsam vor, und es war nicht leicht gewesen, sich anzupassen.

Und jetzt werde ich diesen Übungskampf gewinnen.

Die Korolev tauchte auf und bewegte sich auf die Erlösung zu, was Corran veranlaßte, ein letztes Mal die Instrumente zu überprüfen. Er hatte immer wieder über diese Übung nachgedacht. Bei früheren Durchgängen, wenn er als Rückendeckung für andere fungiert hatte, hatte er Pfeifer auf die Zeitmuster der TIE-Jäger angesetzt, auf ihren Flugstil und die Angriffsvektoren. Die TIE-Simulationen wurden zwar auch von Kadetten geflogen, aber ihre ersten Angriffe waren vorprogrammiert.

Ein schrilles Pfeifen machte Corran darauf aufmerksam, daß die Kriegslist aufgetaucht war. »Elf Klicks achtern; ist ja großartig! Grün Eins greift an.«

Rhysatis Stimme klang kühl und ruhig. »Stürz dich auf sie wie ein Hutt auf seine Beute.«

»Ich tue, was ich kann, Grün Drei. »Corran lächelte und ließ den X-Flügler einmal wippen, als er an seinen drei Kameraden vorbei auf die Kriegslist zuhielt. Pfeifer tat mit einem tiefen Ton die Präsenz von drei TIE-Bombern kund, dann wurde das Geräusch schriller, als er zwei TIE-Jäger entdeckte.

»Pfeifer, markiere die Bomber als Ziele eins, zwei und drei. Während die R2-Einheit dem Befehl nachkam, aktivierte Corran den vorderen Schild zu voller Leistung und brachte das Laserzielprogramm auf den Hauptschirm. Mit der linken Hand peilte er den Entfernungsscanner auf die beiden Jäger ein. Gut, drei Klicks zwischen den Taranteln und den Bombern.

Wieder berührte er die Münze unter dem Stoff. Er holte tief Luft, stieß sie langsam wieder aus, legte dann die Hand auf den Steuerknüppel und ließ den Daumen über dem Abschußknopf schweben. Bei zwei Klicks erschien auf dem oberen Display ein gelber Rahmen um den vorderen TIE-Jäger. Der Rahmen wurde grün, als das Bild des Jägers vom Fadenkreuz erfaßt wurde, und Pfeifers schrille Laute drangen durchs Cockpit. Corran drückte den Knopf und schickte dem vorderen Jäger drei Lasersalven entgegen.

Der erste Schuß ging daneben, aber der zweite und dritte durchschlugen das runde Cockpit. Die sechseckigen Solarflügel brachen ab und wirbelten davon, während der Ionenantrieb zu einem Ball weißglühender Gase explodierte.

Jäh riß Corran den X-Flügler um neunzig Grad herum und durchschnitt das Zentrum der Explosion. Laserfeuer des zweiten Jägers traf seine vorderen Schilde und machte es ihm unmöglich, Sichtkontakt zum Gegner herzustellen. Pfeifer jaulte und beschwerte sich über den Beschuß. Corran setzte schnell weitere Lasersalven ab; er wußte, daß er getroffen hatte, aber der TIE raste vorbei und flog weiter auf die Korolev zu.

Zeit, dem Drehbuch ein neues Kapitel hinzuzufügen. Corran drosselte die Geschwindigkeit, bis der X-Flügler sich fast nicht mehr bewegte. »Pfeifer, zeig mir Ziel eins.«

Das Bild des ersten TIE-Bombers füllte den Monitor. Corran wechselte zur Zielvorrichtung für Protonentorpedos. Auf dem Display wurde ein größeres Rechteck sichtbar, und Pfeifer tschilpte, während er dem Zielcomputer die Peilung für einen Raketentreffer lieferte.

»Grün Eins, Ihr Antrieb liegt nur noch bei einem Prozent. Brauchen Sie Hilfe?«

»Negativ, Grün Zwei.«

»Corran, was machst du denn da?«

»Ich schreibe das Drehbuch zur Kurzgeschichte um.« Das hoffe ich jedenfalls.

»Die Zielanzeige wechselte zu rot, und Pfeifers Ton wurde gleichmäßig. Corran schoß die erste Rakete ab. »Zeig mir Ziel zwei.« Die Zielanzeige leuchtete.

»Ziffern rollten rückwärts bis auf Null, als die Raketen auf ihre Ziele zuschossen. Zwei Kilometer entfernt traf das erste Geschoß und zerriß den ersten TIE-Bomber. Sekunden später schlug auch die zweite Rakete ein. Eine novagleiche Explosion tauchte das Simulator-Cockpit in blendendes Licht und erstarb dann wieder in der Schwärze des Raums.

»Ziel drei.«

Aber schon während er diesen Befehl gab, wußte er, daß der Bomber inzwischen zu nahe für einen Raketenabschuß war. »Vergiß die Drei.« Corran beschleunigte.

Der Pilot der Hummel versuchte auszuweichen. Er riß den Bomber nach links und versuchte dann, in einer langgezogenen Kurve nach rechts zu ziehen, aber Corran hatte nicht vor, sich diesen Gegner entgehen zu lassen. Er drosselte die Geschwindigkeit, wodurch der Bomber vor ihm blieb, und folgte dann der Wendung. Als er wieder auf gleicher Höhe mit dem TIE-Heck war, schoß er zwei Lasersalven ab, und der Computer meldete Schäden am Doppelrumpf des Gegners.

Der rechte Flügel des TIE kam nach oben, und Corran folgte der Bewegung. Wäre er weiter auf gleicher Höhe geflogen, wären die Laser zu beiden Seiten des Rumpfs vorbeigegangen und hätten dem Gegner ein paar Sekunden mehr Zeit gelassen. Dank Corrans Manöver blieb er mitten im Fadenkreuz und bekam zwei weitere Treffer ab, woraufhin das massige Schiff explodierte.

Jetzt setzte Corran wieder den vollen Antrieb ein und suchte das Zielgebiet nach dem Jäger ab, den er verfehlt hatte. Er fand ihn in zwei Klicks Entfernung, im Anflug auf die Korolev. Außerdem zeigte das Display fünf weitere TIEs, die sich der Korvette von der anderen Seite her näherten, achtzehn Kilometer entfernt. Verdammt, das mit dem Bomber hat mehr Zeit gebraucht, als ich hatte.

Wieder schaltete er auf das Torpedozielprogramm um und richtete es auf den übriggebliebenen Jäger. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis der Computer das Ziel im Visier hatte. Corran feuerte eine Rakete ab und sah, wie sie den Jäger in zwei Teile riß; dann wandte er seine Aufmerksamkeit den neuen TIEs zu.

»Grün Eins, sollen wir angreifen?«

Corran schüttelte den Kopf. »Negativ, Zwei. Die Kriegslist ist immer noch da und könnte weitere Jäger absetzen.« Er seufzte. »Macht euch bereit, die TIEs abzufangen, aber bleibt in einem Klick Umkreis der Korolev.«

»Verstanden.«

Gut, dann können sie die Jäger in Trab halten, während ich diese Hummeln erledige. Corran studierte die Navigationsdaten, die Pfeifer ihm übermittelte. Die Korolev, die Bomber und sein X-Flügler bildeten ein kleiner werdendes Dreieck. Wenn er direkt auf die Bomber zuflog, würde er das in einem Bogen tun müssen, was mehr Zeit in Anspruch nahm, als er hatte, und inzwischen wären sie der Korvette nahe genug gekommen, um ihre Raketen abschießen zu können.

»Pfeifer, weis mir einen Abfangpunkt null Komma sechs Klicks vor der Korolev an.«

Der R2 zwitscherte vergnügt, als wäre diese Berechnung so simpel, daß Corran sie eigentlich hätte im Kopf durchführen können. Beim Anflug auf den errechneten Punkt bemerkte Corran, daß er nur noch eine knappe Minute Zeit hatte, die Bomber zu eliminieren, bevor sie auf Schußweite an die Korolev herankamen. Zu wenig Zeit.

Mit zwei raschen Bewegungen leitete er Energie von den Schilden und Lasern auf den Antrieb um. Der Beschleunigungskompensator brauchte eine Sekunde, um die Veränderung auszugleichen, und Corran wurde gegen die gepolsterte Lehne des Pilotensitzes gepreßt. Ich hoffe nur, das funktioniert.

»Grün Eins, die Kriegslist hat sich in den Hyperraum abgesetzt. Haben wir jetzt die Erlaubnis zum Angriff?«

»Positiv, Drei. Holt sie euch.« Corran verzog verärgert das Gesicht: Er wußte, daß die Piloten mit den TIEs kurzen Prozeß machen würden, aber das würde ihn den Ruhm kosten, allein aufgeräumt zu haben. Er war allerdings gern bereit, ihn für die Korvette zu opfern. Es mag ja sein, daß Commander Antilles sie alle im Alleingang erwischt hat, aber er hat auch zwei Todessterne auf der Seite seines X-Flüglers.

»Pfeifer, markiere die Bomber als Ziel vier, fünf und sechs.« Es waren noch drei Klicks bis zum Abfangpunkt, und er hatte seiner Kampfzeit dreißig Sekunden hinzugefügt. »Vier auf den Schirm.«

Der Zielcomputer zeigte ihm einen Anflug im Winkel von fünfundvierzig Grad zur Flugbahn seines Ziels, was bedeutete, daß er noch außer Reichweite war. Schnell lenkte er die Energie wieder auf die Laser und die Schilde um, dann zapfte er noch mehr aus dem Quartett von Incom 4L4 – Triebwerken ab und benutzte sie, um seine Waffen und Schutzschilde zu verstärken.

Diese Änderung verlangsamte den X-Flügler beträchtlich. Corran zog den Steuerknüppel zurück und lenkte seinen Jäger in eine Kurve, die ihn direkt auf die Bomber zuführte. Mit einer Bewegung nach links brachte er die vierte Hummel ins Fadenkreuz.

Die Farbe des Rechtecks im Display wechselte schnell von gelb zu rot. Corran feuerte eine Rakete ab. »Ziel fünf.« Diesmal war das Ziel sofort im Visier. Corran schoß eine zweite Rakete ab. »Jetzt Nummer sechs.«

Pfeifer kreischte erschrocken.

Corran entdeckte zwischen Berichten über die Treffer auf Ziel vier und fünf auf dem Bildschirm eine Meldung über Grün Zwei. »Grün Zwei, melden Sie sich.«

»Er ist futsch, Eins.«

»Hat ihn ein Jäger erwischt?«

»Keine Zeit zum Reden ...« Die Meldung des Twi’lek in Grün Vier schloß mit statischem Zischen.

»Rhysati?«

»Ich hab einen erwischt, Corran, aber der letzte ist gut.«

»Bleib dran.«

»Ich tue, was ich kann.«

»Pfeifer, zeig mir Ziel sechs.«

Die R2 — Einheit zischte. Der letzte Bomber war bereits am Abfangpunkt vorbeigerast und bedrohlich dicht an die Korolev herangekommen. Corran schaltete wieder auf Laser um und trieb seinen X-Flügler vorwärts. Obwohl er noch zwei Klicks vom Ziel entfernt war, schoß er die Laser ab. Er wußte, daß er auf diese Entfernung kaum Trefferchancen hatte, aber das Licht der Laser würde dem TIE-Piloten zu denken geben. Und ich möchte, daß er über mich nachdenkt und nicht über die Korvette.

Corran lenkte sämtliche Energie wieder in die Triebwerke und raste nach vorn. Zwei weitere Laserschüsse ließen den TIE-Bomber ein wenig ins Wanken geraten, aber er war der Korolev jetzt nahe genug gekommen, um zielen zu können. Die Abweichbewegungen der Hummel wurden langsamer, als der Pilot sich auf sein Ziel konzentrierte, aber als Corran seine Laser wieder ausrichtete, brach der Bomber nach Steuerbord aus.

Corran kniff die Augen zusammen. Ich wette, in dem Ding da sitzt Bror Jace. Er glaubt, jetzt kann er es mir heimzahlen. Der andere Pilot, ein Thyferraner, war – jedenfalls nach Corrans Meinung – der zweitbeste Pilot der Übungsstaffel. Er wird die Korolev abschießen, und das wird mir dann in alle Ewigkeit nachhängen. Es sei denn ...

Corran zog alle Schildenergie nach vorn und ließ sein Heck so nackt wie den schildlosen TIE-Bomber. Er folgte Jace in einen Looping, immer auf Höchstgeschwindigkeit. Als sie wieder geradeaus flogen, setzte Corran erneut eine Lasersalve ab. Er streifte den Bomber am Flügel, aber Jace duckte sich unter der Feuerlinie des X-Flüglers weg. Los geht’s!

Corran schob den Steuerknüppel vor, um dem Sturzflug des Bombers zu folgen, aber da er um gut zwanzig Prozent schneller war als Jace, endete das in einem weiteren, langgezogenen Looping. Corran hatte die Bewegung noch nicht vollendet, als sich Jaces Bomber schon von hinten dem schutzlosen Heck des X-Flüglers näherte.

Bevor der TIE seine Raketen gegen ihn abschicken konnte, riß Corran den Jäger scharf nach Steuerbord und schnitt durch die Feuerlinie des Bombers. Eine wenig originelle Reaktion auf ein wenig originelles Manöver. Ohne auch nur einen Blick auf die Instrumente zu werfen, ohne Pfeifers warnendes Kreischen zu beachten, dirigierte er die Antriebsenergie wieder auf die Schilde um. Nur noch eine Sekunde.

Jaces Antwort auf Corrans Manöver hatte darin bestanden, ruckartig die Geschwindigkeit zu drosseln. Indem er die Nase des Bombers steil hochzog und dann in Richtung der Wendung austrudelte, gelang es Jace, innerhalb des Bogens des X-Flüglers zu bleiben. Als er schließlich seinen TIE wieder ausrichtete, schloß er dicht an den X-Flügler an — zu schnell für eine Raketenpeilung, aber nicht für einen Laserschuß.

Der Bomber raste auf den X-Flügler zu. Die Kollisionswarnung schrillte. Corran konnte förmlich Jaces Erregung spüren, als der Abstand sich immer weiter verringerte. Er wußte, daß der andere Pilot einen raschen Schuß absetzen und dann wieder beidrehen würde, wütend darüber, daß er an dem Jäger vorbeigerast war, aber erfreut, Corran noch vor der Korolev erledigen zu können.

Er lenkte alle Schildenergie aufs Heck.

Der Deflektorschild erschien in Form einer Halbkugel zwanzig Meter hinter dem Flügler. Geeignet, sowohl Energie- als auch kinetische Waffen abzulenken, hielt er dem Laserangriff mühelos stand. Selbst Raketen hätte er auffangen können, allerdings wäre er dabei selbst zerstört worden.

Der Bomber, der erheblich massiver war als die Raketen, hätte den Schild durchstoßen und dabei vielleicht sogar den Jäger zerstören können, aber er traf den Schild in einem ungünstigen Winkel und prallte ab. Der Zusammenstoß kostete Corran die halbe Energie des Heckschilds und stieß den X-Flügler zur Seite, richtete aber sonst keinen Schaden an.

So billig kam der Bomber nicht davon. Der Aufprall auf den Schild war etwa dem eines Fahrzeugs auf eine Stahlbetonwand vergleichbar, mit sechzig Stundenkilometern. Das mochte einem Landfahrzeug keinen allzu großen Schaden zufügen, aber Landfahrzeuge waren auch erheblich weniger zerbrechlich als Kampfflieger. Der Steuerbordflügel des Bombers kräuselte sich nach innen, wickelte sich um das Cockpit. Der Doppelrumpf des TIE wurde so verbogen, daß die Triebwerke ihn unkontrolliert durch den Datenraum des Simulators trudeln ließen.

»Grün Drei, hast du das mitgekriegt?«

Corran erhielt keine Antwort. »Pfeifer, was ist mit Drei?«

Die R2 — Einheit stieß ein trauriges Heulen aus.

Scheiße. Corran glich die Schildenergie an Bug und Heck wieder aus. »Wo ist er?«

Das Bild eines einzelnen TIE-Jägers, der auf die Korolev zuschoß, erschien auf Corrans Monitor. Der kleine Flieger glitt an der Oberfläche der Korvette entlang und wich mühelos dem schwachen Abwehrfeuer aus. Das ist ungewöhnlich mutig für einen TIE-Jäger. Corran lächelte. Oder unverschämt, und für diese Unverschämtheit wird er zahlen.

Er schaltete das Protonentorpedo-Zielprogramm ein und nahm den TIE ins Visier. Der Jäger versuchte auszubrechen, aber das Turbolaserfeuer der Korolev trieb ihn zurück. Corrans Zielanzeige wurde rot, und er schoß den Torpedo ab. »Weg mit der Tarantel.«

Die Rakete schoß direkt auf den Jäger zu, aber der Pilot brach nach Backbord aus und entging so einem Treffer. Gute Reaktion! Corran zog mit dem X-Flügler nach und begann, den TIE zu verfolgen, aber dann verschwand der Jäger vom vorderen Bildschirm und tauchte am Heck wieder auf. Mit einem entschlossenen Ruck des Steuerknüppels nach rechts hinten kippte Corran den X-Flügler auf die Steuerbord-Stabilisatorfläche, drehte sich dann und ließ sich nach links rollen.

Ein Laserschuß brachte den Simulator zum Zittern. Was für ein Glück, daß ich die Heckschilde hochgezogen hatte! Corran verstärkte sie noch weiter mit der Energie der Laser, dann glich er den Schutz an Heck und Bug aus. Indem er den Jäger abwechselnd nach links und rechts riß, konnte er dem Laserfeuer ausweichen, aber es kam ihm viel näher, als ihm lieb war.

Er wußte, daß Jace in einem Bomber gesessen hatte, und Jace war der einzige Pilot in der Einheit, der sich mit ihm messen konnte. Abgesehen von unserem Kommandanten. Corran grinste breit. Wollen Sie wissen, wie gut ich wirklich bin, Commander Antilles? Ich werde es Ihnen vorführen. »Sieh zu, daß du den Halt nicht verlierst, Pfeifer, es wird jetzt ein bißchen turbulent.«

Corran ließ sich von dem Aufjaulen des Astromech nicht beeindrucken. Ein ruckartiges Manöver brachte den X-Flügler auf die Backbord-S-Fläche. Ein Zug am Steuerknüppel riß die Nase des Jägers aus der ursprünglichen Fluglinie. Der TIE blieb bei ihm, kam dann noch näher. Corran veränderte die Richtung wieder um neunzig Grad und ging in den Sturzflug. Mit verringerter Geschwindigkeit verharrte er drei Sekunden in dieser Flugrichtung, dann riß er den Steuerknüppel hart zurück und schoß nach oben, zum Heck des TIE.

Die Laser des X-Flüglers verfehlten das Heck, als der TIE nach links auswich. Corran beschleunigte und verließ die gemeinsame Bahn. Er ließ den X-Flügler aufsteigen und brachte ihn dann in einer enggezogenen Spirale zurück zum Heck des TIE. Der Gegner wich nach rechts aus, Corran drehte einen Looping nach links.

Er sah auf dem Display, wie die Entfernung auf anderthalb Kilometer anwuchs, dann wurde sein Gegner langsamer. Ach, Sie wollen näher rankommen? Ich habe Schilde und Sie nicht. Wenn Commander Antilles virtuellen Selbstmord begehen wollte, würde Corran ihm gern behilflich sein. Er zog den Steuerknüppel wieder an sich und vollzog den letzten Looping noch einmal, diesmal in Gegenrichtung. Bin gleich da!

Die beiden Jäger flogen dicht aneinander vorbei. Corran hatte den Feind jetzt wieder im Visier und wartete auf eine todsichere Gelegenheit. Der schildlose TIE-Jäger wäre mit einem Schuß erledigt, und Corran wollte ihm ein sauberes Ende bereiten. Der Rahmen im Display flackerte grün, als der TIE immer wieder seitlich ausbrach, dann hatte der Computer das Ziel festgemacht.

Trotz der relativ großen Entfernung feuerte der Jäger und traf, aber dank der Schilde konnte er keinen wirklichen Schaden anrichten. Corran fragte sich, wieso Wedge die Energie für ein solches Manöver verschwendete. Aber als er dann sah, wie der grüne Rahmen im Zieldisplay wieder zu flackern begann, wurde ihm klar, was sein Gegner vorhatte. Die Laserexplosionen an den Schilden sollen meine Zielvorrichtung behindern! Ich sollte ihn lieber gleich erledigen!

Corran löste das Laserfeuer aus, schickte rote Nadeln auf den näherkommenden TIE-Jäger zu. Er wußte nicht, ob er getroffen hatte. Im Cockpit wurde es blendend hell, und Pfeifer begann, wild zu kreischen. Corrans Hauptmonitor wurde schwarz, die Schilde sackten weg und die Waffen reagierten nicht mehr.

Der Pilot sah sich um. »Wo steckt er, Pfeifer?«

Der Monitor vor ihm flackerte wieder auf, und ein Zustandsbericht spulte sich ab. Blutrote Rahmen umgaben die Schadensmeldungen. »Scanner, Laser, Schilde, Triebwerke – alles hinüber. Ich hänge hier hilflos im Raum wie ein schlapper Hutt!«

Da die Scanner nicht mehr funktionierten, konnte die R2 – Einheit den TIE-Jäger nicht lokalisieren, da er sich offenbar außerhalb des Scannerbereichs des Droiden befand. Das teilte Pfeifer Corran mit einem jämmerlichen Blöken mit.

»Immer mit der Ruhe, Pfeifer; sieh lieber zu, daß du die Schilde wieder in Gang setzt. Beeil dich.« Wieder sah sich Corran nach dem TIE-Jäger um. Sie wollen mich also schmoren lassen, Sir? Erst erledigen Sie die Korolev, dann bin ich wieder dran. Er runzelte die Stirn und spürte, wie es ihm eiskalt den Rücken runterlief. Sie haben recht, ich bin kein Luke Skywalker. Es freut mich, daß Sie mich für gut halten, aber ich will der Beste sein!

Plötzlich wurde das Sternenfeld schwarz, und die Simulatorhülse zischte und öffnete sich. Die Cockpitkuppel klappte auf, und Corran konnte Lachen hören. Er hätte am liebsten den Blendschutz des Helms runtergezogen, damit die anderen Piloten nicht sahen, wie er rot anlief. Na gut, ich werde ihren Spott schon überleben. Er stand auf, setzte den Helm ab und schüttelte den Kopf. »Wenigstens hab ich’s hinter mir.«

Der Twi’lek Nawara Ven klatschte in die Hände. »Warum so bescheiden, Corran?«

»Wie bitte?«

Die blonde Frau neben dem Twi’lek strahlte ihn an. »Du hast das Erlösungs-Szenario gewonnen.«

»Wie bitte?«

Auch der graugrüne Gand nickte jetzt und setzte seinen Helm auf der Nase von Corrans Simulator ab. »Neun Abschüsse. Jace fand das gar nicht komisch.«

»Danke für die guten Nachrichten, Ooryl, aber deshalb bin ich trotzdem nicht lebend rausgekommen.« Corran sprang aus dem Simulator. »Der Pilot, der euch drei erwischt hat – Commander Antilles – hat mich ebenfalls fertiggemacht.«

Der Twi’lek zuckte die Achseln. »Er hat ein bißchen mehr Übung als ich, also ist es keine Überraschung, daß er mich abschießt.«

Rhysati schüttelte den Kopf, so daß ihr goldblondes Haar über ihre Schultern fiel. »Überraschend war eigentlich nur, daß er so lange gebraucht hat. Bist du sicher, daß er dich erwischt hat?«

Corran runzelte die Stirn. »Ich glaube, ich habe keine >Mission beendet<-Meldung bekommen.«

»Du bist eindeutig nicht oft genug abgeschossen worden, denn sonst wüßtest du Bescheid.« Rhysati lachte. »Er hat dich vielleicht getroffen, aber nicht abgeschossen. Du hast überlebt und gewonnen.«

Corran blinzelte, dann lächelte er. »Und ich hab Bror erwischt, bevor er die Korolev erreichte. Dafür kann ich mir wirklich gratulieren.«

»Das sollten Sie auch.« Ein dunkelhaariger Mann mit hellblauen Augen schob sich an Ooryl und Nawara vorbei. »Sie sind ein sehr guter Pilot.«

»Danke, Sir.«

Der Mann streckte die Hand aus. »Ich dachte, ich hätte Sie, aber als Sie mir das Triebwerk weggeschossen haben, hat Ihre Rakete mich doch noch erreicht. Gute Arbeit.«

Corran schüttelte zögernd die Hand des Mannes. Er trug einen schwarzen Fliegeranzug ohne Namens- oder Rangabzeichen, obwohl Schlachtenabzeichen von Hoth, Endor und Bakura am Ärmel aufgenäht waren. »Sie sind aber auch nicht zu unterschätzen.«

»Nett, daß Sie das sagen, Mr. Horn — ich bin ein bißchen eingerostet, aber es hat mir wirklich Spaß gemacht.« Er ließ Corrans Hand los. »Nächstes Mal liefere ich Ihnen einen besseren Kampf.«

Eine Frau in der Uniform eines Lieutenant berührte den TIE-Piloten am Arm. »Admiral Ackbar möchte Sie sehen, Sir. Wenn Sie mir folgen würden.«

Der TIE-Pilot nickte den vier X-Flügler-Piloten zu. »Sie waren alle gut. Meinen Glückwunsch.«

Corran starrte hinter dem Mann her. »Ich dachte, Commander Antilles säße in diesem Jäger. Ich wußte, er mußte gut sein, um euch alle drei zu erwischen.«

Die Enden von Nawaras Kopfschwänzen zuckten. »Offensichtlich ist er gut.«

Rhysati nickte. »Er hat regelrecht Katz und Maus mit mir gespielt.«

»Wenigstens hast du ihn noch bemerkt.« Der Gand trommelte mit seinen drei Fingern auf die Hülle des Simulators. »Er hat Ooryl erwischt, als Ooryl sich auf seinen Flügelmann konzentrierte. Ooryl ist nur noch freier Wasserstoff da draußen im virtuellen Raum. Dieser Mann ist sehr gut.«

»Ja, aber wer ist er?« Corran runzelte die Stirn. »Er ist nicht Luke Skywalker, so viel ist klar, aber er war mit der Sonderstaffel in Bakura, und er hat Endor überlebt.«

Die roten Augen des Twi’lek glitzerten. »Der Endor-Aufnäher hatte einen schwarzen Punkt in der Mitte – er war beim Angriff auf den Todesstern dabei.«

Rhysati schlang Corran den rechten Arm um den Hals und schob ihm die Faust unters Kinn. »Was macht es schon, wer der Kerl ist?«

»Rhys, er hat drei unserer besten Piloten abgeschossen und mich um ein Haar ebenfalls erledigt, und dann sagt er, er sei ein bißchen eingerostet! Dieser Mann ist einfach gefährlich.«

»Das mag ja sein, aber heute bist du der gefährlichste Pilot hier.« Mit dem anderen Arm hakte sie sich bei Nawara ein. »Also, Corran, du vergißt jetzt, daß du Sicherheitsoffizier warst, und du, Nawara, vergißt deine Anwalts-Vergangenheit, und wir lassen dieses Thema fallen. Heute sind wir alle Piloten, und wir kämpfen auf derselben Seite«, sie lächelte – »und der Mann, der das Erlösungs-Szenario besiegt hat, wird nun all seine Versprechen von freiem Essen und Trinken halten müssen, die er seinen Freunden gegeben hat, damit sie ihm im Kampf beistehen.«