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Leonie von Sandtown

Sandtown Manor

Gay Fantasy Romance





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Vorwort

 

 

Sämtliche Personen und Ereignisse sind frei erfunden. Ähnlichkeiten wären rein zufällig.

 

Der Inhalt dieses Buches sagt nichts über die sexuelle Orientierung der Covermodels aus.


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Die Helden dieser Geschichte müssen sich nicht schützen, weil sie meiner Fantasie entsprungen sind. Im Realen leben gilt immer Safe.

 

Danke!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hiermit möchte ich euch darauf hinweisen, dass diese Geschichte vollständig meiner Fantasie entsprungen ist. Wer realistische Erzählungen sucht, sollte jetzt bitte aufhören zu lesen und die Tageszeitung zur Hand nehmen, wo man mit der manchmal harten Realität konfrontiert wird. Allen anderen, die dem realen Leben für ein paar Augenblicke entkommen wollen, wünsche ich viel Spaß beim Lesen meiner Geschichte. Ich hoffe, dass ich euch in eine fremde Welt entführen kann.

 

Viele Grüße Leonie

 

 

Samaragdgrüne Augen

 

‚Hey Brother‘ von Avicii dröhnte durch den Innenraum des Autos, im Takt schlug Jim mit den Fingern auf das Lenkrad ein. Mehr schlecht als recht sang er mit, zum Glück war er alleine, denn seinen Gesang hätte niemand ausgehalten. Schon in der Schule bat ihn die Lehrerin, Lieder, die sie lernen sollten, lieber aufzusagen, anstatt zu singen. Aber in dem Moment war ihm das scheißegal. Er liebte das Singen, denn es befreite ihn von allen Gedanken und das war mehr als nötig.

Seit Jahren hatte er sich keinen Urlaub mehr gegönnt, auch wenn man dies hier keinen richtigen Urlaub nennen konnte, da sein Chef zum 40. Geburtstag geladen hatte. Ein Schicksal, das auch ihn in drei Monaten ereilen würde.

Aber er hatte nicht vor, dies so groß aufzuziehen, wie es sein Boss tat. Einen großen Freundeskreis besaß er, bedingt durch seine Arbeit, nicht und die paar Leute, die er sich bewahrt hatte, passten an einen Zehnpersonentisch. Das störte ihn jedoch nicht weiter, denn Jim umgab sich nur mit Menschen, bei denen er sich wohlfühlte und die er wirklich als Freunde bezeichnen konnte. Auf solche Pseudofreundschaften, wie man sie auf Facebook sammelte, konnte er verzichten. Dort hatte man angeblich hundert Freunde, aber neunundneunzig davon konnte man in Wirklichkeit nicht ausstehen.

Sein Vorgesetzter hingegen hatte das ganze Morddezernat sowie Verwandtschaft und Freunde nach Sandtown Manor eingeladen.

Bereits seit einer Stunde fuhr er nun schon durch den dichten Wald, bis die Straße endlich zu einem großen, eisernen Tor führte.

Jim stoppte den Wagen neben einer kleinen Sprechanlage, und nachdem er das Fenster heruntergelassen hatte, drückte er den einzigen Kopf, der zu finden war.

Kurz darauf meldete sich eine angenehme Frauenstimme.

„Guten Tag. Wer ist da?“

„Guten Tag, mein Name ist Jim Dextar. Ich bin …“ Mitten im Satz wurde er unterbrochen, weil sich in diesem Moment langsam und quietschend das eiserne Tor in Bewegung setzte. Die freundliche Stimme bat: „Bitte kommen sie doch herein.“

Ein ‚Danke‘ kam noch von Jim, bevor er den Fuß von der Bremse nahm und weiterfuhr.

Nach zweihundert Metern tauchte das stattliche Herrenhaus auf. Jim stockte der Atem bei diesem Anblick. Er parkte das Auto direkt vor dem Eingang und stieg staunend aus. Ein runder Vorplatz, der mit Kies belegt war, wurde von einem Springbrunnen in der Mitte und Blumenbeeten mit wunderschönen roten Rosen ringsherum geschmückt.

Nur langsam ließ er den Blick über das Schloss schweifen. Es bestand aus Elementen der deutschen und italienischen Renaissance sowie der englischen Tudorgotik und hessisch-fränkischem Fachwerk. Trotz der Mischung der Stilrichtungen und verwendeten Baumaterialien vermittelte das Anwesen den Eindruck eines großen englischen Landsitzes.

Jim liebte alte Schlösser und er bereute, nicht noch einen Tag früher angereist zu sein. Die letzten Wochen waren stressig und er wollte die Ruhe genießen, um sich etwas zu erholen.

„Guten Tag! Darf ich Ihren Wagen parken?“

Leicht erschrocken, weil er ganz vertieft in die Schönheit des Schlosses gewesen war, drehte sich Jim zu der unbekannten, aber freundlichen Stimme um.

Ein junger Mann, gekleidet wie ein Butler, wartete lächelnd auf eine Antwort.

„Ja, bitte. Hier sind die Autoschlüssel“, antwortete Jim mit einem freudigen Lächeln und

 nahm noch seine Reisetasche aus dem Kofferraum.

Das hier war kein normales Hotel, man konnte es nur für große Anlässe wie Hochzeiten, Konferenzen oder wie in diesem Fall, einer Geburtstagsfeier, mieten. Darum gab es auch keine weiteren Gäste, jedenfalls noch nicht. Soviel er wusste, würden die anderen Geburtstagsgäste erst am nächsten Tag eintreffen.

Für Jim bedeutete dies himmlische Ruhe, endlich Zeit für sich selbst und zum Lesen. Immer noch beeindruckt stieg er die einladende Steintreppe empor und öffnete eine schwere Eichentür.

Die Empfangshalle wurde von einer breiten Treppe, mit kunstvollem Holzgeländer dominiert. Ein roter Teppich zierte die Stufen und reichte bis hin zur Eingangstür. Jim überlegte immer, wenn er solche alten Schlösser betrat, welche Geheimnisse wohl hinter ihren Pforten lauerten. Der Detektiv in ihm, der alles herausfinden und erforschen wollte, gewann in solchen Momenten die Oberhand.

„Guten Tag, Mister Dextar“, erklang dieselbe Stimme, wie jene aus der Sprechanlage.

Er ging auf die kleine Rezeption, die sich gleich neben der Tür befand, zu und begrüßte die junge Frau mit derselben Höflichkeit.

Sie schenkte ihm ein süßes Lächeln, das ihre braunen Augen erreichte und damit nicht aufgesetzt wirkte. Berufsbedingt achtete er auf Mimik und Gestik seines Gegenübers. Ihr dunkles Haar trug sie hochgesteckt und sie machte auf ihn einen sympathischen Eindruck.

„Ich freue mich, dass Sie da sind. Hier sind Ihre Schlüssel. Ich wünsche Ihnen einen schönen und angenehmen Aufenthalt.“ Zufrieden und mit einem dankbaren Lächeln nahm Jim die Schlüssel entgegen. „Die Treppe hoch und dann rechts“, wies sie ihn schließlich noch an.

Mit einem Nicken als Antwort machte er sich auf den Weg.

Auch die weitere Einrichtung sah edel aus, Gemälde und Teppiche schmückten die Wände. Das Zimmer Nummer 16 hatte man ihm zugeteilt und als er es betrat, traute er seinen Augen kaum. Der Raum war mit verspieltem Mobiliar eingerichtet, romantisch und alt. Ein großes Bett fiel ihm als Erstes ins Auge. Vieles der Einrichtung schien noch original zu sein.

Mit einem Seufzer ließ er sich aufs Bett fallen, wobei er bemerkte, dass die Tagesdecke nicht ordentlich hergerichtet war. Als er sie zurückschlug, glaubte er, nicht richtig zu sehen. Ein gebrauchtes Kondom und Boxershorts lagen in dem Bett. Nach einem Blick ins Bad wurde ihm bewusst, dass die Putzfrau hier extrem geschludert hatte. Angewidert nahm er seine Tasche und eilte wütend zurück zur Rezeption. Er gab ja zu, dass er zu Hause nicht gerade der Ordentlichste war, aber das hier ging ihm eindeutig zu weit.

Aufgebracht ließ Jim die junge Frau, die immer noch freundlich lächelte, gar nicht erst zu Wort kommen.

„Das Zimmer da oben ist aber nicht Ihr Ernst.“

Sich anscheinend keiner Schuld bewusst, hakte sie erstaunt nach.

„Stimmt etwas nicht?“

Jim hatte keine Ahnung, warum er gleich so gereizt reagierte, aber er konnte nicht verhindern, dass er seine Stimme erhob.

„Nicht in Ordnung? In meinem Bett befinden sich ein gebrauchter Pariser und eine Unterhose, die ganz bestimmt nicht meine ist. Das Bad hat auch keinen Lappen gesehen, de…“

„Kann ich Ihnen helfen?“

Jim wurde aus seiner Aufzählung gerissen, als eine raue Männerstimme zu vernehmen war. Noch wütender, da er es gar nicht mochte, unterbrochen zu werden, drehte er sich um und schaute in smaragdgrüne Augen, die ihn seine Wut augenblicklich vergessen ließen. Ein Schauder durchzog seinen Körper. Wow, was für eine Farbe. So etwas hatte er noch nie gesehen!

Erst nach einiger Zeit gelang es ihm, sich von den Augen, die ihn wie magisch anzuziehen schienen, loszureißen. Sein Herz hämmerte gegen die Brust und viel Blut blieb auch nicht mehr in seinem Kopf zurück, da er augenblicklich eine Erektion bekam, als er auch noch den Rest seines Gegenübers musterte.

Er musste zu dem Mann aufsehen, denn dieser überragte ihn um einiges. Jims Blick glitt über halblange, braune Haare, die hinter die Ohren geklemmt waren, eine markante Nase, schmollende Lippen und einen ansehnlichen Körper.

‚Reiß dich zusammen‘, ermahnte er sich, weil er spürte, wie sein Geschlecht versuchte, die Hose zu sprengen und seine Kehle trocken wurde. Eilig leckte er sich über die Lippen, um diese zu befeuchten und sich etwas zu beruhigen. Trotz allem konnte er nicht vermeiden, dass seine Stimme zitterte.

„Ja, das können Sie. Mein Zimmer wurde anscheinend nicht gereinigt. Schamhaare auf der Toilette und Lippenstift am Spiegel zeugen nicht gerade von der Qualität ihrer Reinigungskräfte.“

„So, das hatte gesessen! Er wirkte nun nicht mehr ganz so wie ein sabberndes Hündchen“, dachte Jim, bis der Fremde einen Schritt auf ihn zutrat und mit rauer, aber dennoch weicher Stimme sagte: „Das tut mir aufrichtig leid. Ich bin der Herr dieses Hauses und werde mich höchstpersönlich darum kümmern, dass Sie Mister …“

Sein Gegenüber schaute ihn abwartend an, doch Jim benötigte einige Augenblicke, um zu begreifen und stotterte dann fast seinen Namen.

„Inspektor Jim Dextar.“

„… Dextar, ein neues und vor allem sauberes Zimmer bekommen“, vollendete der andere den Satz.

Unter den wachsamen Augen von Jim ging der Hausherr an die Rezeption und ließ seine Hand bedächtig über die Schlüssel gleiten. Doch bevor er sich entschied, drehte er sich zu Jim um und musterte ihn von oben bis unten mit einem verschmitzten Lächeln.

Sichtlich zufrieden wandte sich der große Mann erneut um und griff nach einem der Schlüssel, den er spielerisch um einen Finger drehte. Mit einem anzüglichen Unterton in der Stimme sagte der Mann: „Folgen Sie mir bitte.“

Nah ging er an Jim vorbei, wobei Jim dessen Männerduft in die Nase stieg. Ohne zu fragen, nahm der andere ihm die Tasche ab und ging die Treppe hinauf.

Nach kurzem Zögern folgte Jim, wobei sein Blick unweigerlich über den wohlgeformten Hintern glitt, der sich vor ihm bewegte. Die Folge war, dass sein Glied wieder anschwoll.

Dieses Mal führte der Weg nach links. Immer wieder wurde ihm ein Blick über die Schulter zugeworfen, was Jim natürlich bemerkte und mit einem verschmitzten Lächeln quittierte.

„Da wären wir.“

Vor Zimmer Nummer 13 blieben die beiden stehen. Der Hausherr schloss auf, öffnete schwungvoll die Tür und bat Jim mit einer einladenden Geste herein.

Dieser Raum war noch prachtvoller als Zimmer 16. Hier schien die Zeit völlig stehen geblieben zu sein. Eingerichtet war es mit einem breiten Himmelbett, welches aus Holz geschnitzte Bettpfosten hatte, einem massiven Schrank und dem dazu passenden Schreibtisch sowie Beistelltischchen neben dem Bett.

„Ich hoffe, Sie werden sich hier wohler fühlen, Mister Dextar.“

„Danke Mister …“ Diesmal war Jim es, der dem anderen einen fragenden Blick zuwarf, um dessen Namen zu erfahren.

„Christopher von Sandtown, aber nennen Sie mich einfach Chris“, damit hielt er Jim die Hand entgegen.

„Jim, nennen Sie mich Jim“, antwortete er und fühlte, dass er in der Gegenwart des anderen beinahe alles zu vergessen schien.

Wow, trotz des festen Griffes seines Gegenübers war dessen Hand ganz weich. „Wie sie sich wohl auf meiner Haut anfühlen würde?“, schoss es Jim durch den Kopf. Augenblicklich wurde sein Geschlecht abermals steif, doch zum Glück hatte er wegen der langen Fahrt eine weite Hose angezogen, weshalb sich das Platzproblem zu seiner Erleichterung noch nicht schmerzhaft auf seine wachsende Männlichkeit auswirkte.

Diesen kurzen Augenblick der Stille nutzte Jim, um sich den Mann mit diesen faszinierenden Augen noch einmal näher anzuschauen. 

Christopher trug ein dunkles Sakko, darunter einen schwarzen Rollkragenpullover und eine Jeans, die seinen Knackarsch, den Jim vorhin ja schon bewundern konnte, aufreizend betonte. Alles in allem bot dieser Mann einen atemberaubenden Anblick und passte damit, wie auch durch das selbstsichere Auftreten, perfekt in diese aristokratische Kulisse.

„Dann werde ich Sie jetzt in Ruhe lassen und wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt“, sagte Jims Gegenüber leise und mit eindringlichem Blick.

„Danke.“ Schon wieder konnte er es nicht verhindern, sich beinahe in diesen smaragdgrünen Augen zu verlieren. Doch leider verabschiedete sich Christopher viel zu schnell und verließ – zu Jims Bedauern - mit einem verführerischen Lächeln, das Zimmer.