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Umschlaggestaltung: Peter R. Hellinger

ISBN 978-3-943140-08-8 (epub)
ISBN 978-3-943140-09-5 (kindle)
ISBN 978-3-943140-10-1 (mobi)

Auch als Printbuch erhältlich.

vom leben, der liebe
und anderen ungereimtheiten

wildnis

not available

mal mit der welt nicht kompatibel
mit dem alltag nicht verlinkt
in meinem netzwerk unsensibel
freiherzig und ungeschminkt

nur mich selbst in eigenen händen
luxus nicht konform zu gehen
keinen gedanken dran verschwenden
endlich zeit um stillzustehen

mal alle foren ignorieren
auf meiner plattform ganz allein
die lebenslust neu definieren
gerade nicht online zu sein

mit der welt stets kompatibel
mit dem nachbarn voll vernetzt
stets erreichbar und flexibel
wird oftmals völlig überschätzt

der baum

zurechtgeschnitten in der stadt
stümpfe wo ein andrer äste hat
gabst blattwerk zweige höhe hin
für zweifelhaften neubeginn

nun vegetierst du oben ohne
kein windhauch spielt in deiner krone
selbst regen zieht an dir vorbei
und deines lebens einerlei

zurechtgeschnitten in der stadt
wo ein anderer noch äste hat
gab man althergebrachtes hin
und einem dasein neuen sinn

im apartmenthaus

in seinem erdgeschoss beharrlich lebt
mit größten ohren an den wänden klebt
herr kleinkrämer und hört
ob ein geräusch von mir die ruhe stört

so wie im netz die alte spinne
bewegungslos in ihrem sinne
vor eintönigkeit entartet
auf die vermeintlich fette beute wartet

und als er da im stillen sitzt
in vorfreude auf ärgernisse schwitzt
nimmt er gern leise grollend hin
dass ich vielleicht gar nicht zu hause bin

dazwischen

irgendwie
saß er doch zwischen
irgendwo und nirgendwo
und hatte das gefühl
dass ihm alle augenblicke laut
der kopf zerplatzen würde

stumm hoffend
dass ihm endlich einmal jemand
diese beiden stühle
unter seinem hintern
wegzieht

egal wie

worte

worte ob in stein gemeißelt
bewusst gesprochen
oder achtlos hingeworfen
sind doch am ende waffen

die begeistern

streicheln

schmerzen

töten können

fern von dir

fern von dir
bin ich verloren

fern von dir
bin ich allein

fern von dir
wie ungeboren

fern von dir
möcht ich nicht sein

favoritin

ich schließe die augen
und ich sehe
dich
und damit alles

du kamst
ich sah
und
liebte

säulengänge

säulengänge die mich führen
in erinnerung zurück
lassen mich glücklichsein berühren
in jenem augenblick

liebevoll mein aug ergreift
besitz und sommerregen
von zärtlichen gefühlen reift
all der gedanken wegen

träum mich gern zu dieser stätte
zu bildern ganz tief in mir drin
wertvolle glieder einer kette
wo ich dir und mir selbst nahe bin

nicht allein

ein stückchen einsamkeit
trägt innen drin
jeder von uns
mit sich

genau wie du

der blaue planet

ich mag die sonne wenn sie lacht
und ihre wärme spendet

ich mag die sonne auch bei nacht
wenn sie sich anderen zuwendet

eine sonne kann nicht überall
zur selben zeit zur stelle sein

die welt dreht sich in jedem fall
ob mit oder mit ohne sonnenschein

kleine weisheit

was nützt uns denn ein klagen
um die vergänglichkeit
wir müssen sie ertragen
und das auf lebenszeit

herbstanfang

himmel über heimat trist
wind weht unruh in die pfützen
nasskalt an den knochen frisst
feuchtigkeit in allen ritzen

wo einst sonne goldne kleider trug
nun großer kirchturm wettern trotzt
vögel rüsten sich für langen flug
nachbar plump erkältung rotzt

trüber zeiten neubeginn
liegt ungeachtet offenbar
ob ich darüber glücklich bin
werden werde oder jemals war

hellwach

als ich dir begegnet bin
glaubte ich
zu träumen
und war
mit einem mal

hellwach

war ich
mit einem mal
und glaubte
zu träumen
als ich dir begegnet bin

carpe diem

lebe jeden neuen tag

mit leidenschaft und energie

wer weiß was er dir bringen mag

vielleicht erfährst du’s nie