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Nr. 254

– ATLAN exklusiv Band 115 –

 

Zweimal Mexon

 

Atlan und seine Freunde auf dem Weg ins Verderben – der Magnortöter greift ein

 

von H. G. Ewers

 

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Das Große Imperium der Arkoniden kämpft um seine nackte Existenz, denn es muss sich sowohl äußerer als auch innerer Feinde erwehren. Die äußeren Feinde sind die Maahks, deren Raumflotten den Streitkräften des Imperiums schwer zu schaffen machen. Die inneren Feinde Arkons sind die Herrschenden selbst, deren Habgier und Korruption praktisch keine Grenzen kennen. Gegen diese inneren Feinde ist der junge Atlan, der rechtmäßige Thronerbe und Kristallprinz von Arkon, bereits mehrmals erfolgreich vorgegangen. Selbst empfindliche Rückschläge entmutigen ihn nicht und hindern ihn und seine Helfer nicht daran, den Kampf gegen Orbanaschol III., den Usurpator, mit aller Energie fortzusetzen.

Gegenwärtig ist Atlan allerdings nicht in der Lage, an diesem Kampf mitzuwirken. Er und eine Anzahl seiner Gefährten, die Akon-Akon fast in den Untergang führte, haben endlich den Bannkreis des Blauen Systems, der Heimat der Erbfeinde der Arkoniden, verlassen können.

Doch der Kurs, den das Raumschiff der Arkoniden steuert, scheint geradewegs in den Tod zu führen – dafür haben die Akonen gesorgt, als sie die Automatik programmierten.

Das Verderben rückt immer näher, als schließlich der Magnortöter eingreift und den in ihrem Schiff hilflos Gefangenen eine kleine Chance der Rettung bietet.

Gleichzeitig kommt es zu der mysteriösen Affäre ZWEIMAL MEXON ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Mexon – Ein Kommandant verliert sein Schiff an einen Doppelgänger.

Atlan – Der Kristallprinz gibt sich als Schiffbrüchiger aus.

Fartuloon, Ra, Vorry und Karmina Arthamin – Atlans Freunde und Gefährten.

Akon-Akon – Der Hypnosuggestor verlässt Atlans Gruppe.

Klinsanthor – Der Magnortöter meldet sich.

1.

 

Für eine kurze Zeit war Mexons Blick durch den Entzerrungsschmerz nach der Wiederverstofflichung getrübt. Als er wieder klar sehen konnte, entdeckte er als erstes die gelbweiße Sonne, die genau im Mittelpunkt des Frontschirms leuchtete.

Der Dreifache Mondträger kniff nachdenklich die Augen zusammen. Die gelbweiße Sonne war nicht das, was er an diesem Koordinatenpunkt erwartet hatte. Sein Einsatzbefehl stammte unmittelbar vom Imperator, und er lautete, Maahkraumschiffe aufzuspüren, die arkonidische Raumfahrtwege unsicher machten, und sie nach Möglichkeit zu vernichten.

Da Raumfahrtwege nur an den ständig benutzten Transitionsknotenpunkten unsicher gemacht werden konnten, war es nur logisch, dass die SKONTAN, das achthundert Meter durchmessende Großkampfschiff, das Mexon befehligte, die entsprechenden Transitionsknotenpunkte kontrollierte.

Zu diesem Zweck hatte Mexon eine Aufstellung erhalten, auf der diejenigen Knotenpunkte, die er kontrollieren sollte, aufgeführt waren. Aber für gewöhnlich befanden sich solche Transitionsknotenpunkte mitten im interstellaren Raum, weit von allen Sonnen und Planeten entfernt.

Die im Frontschirm abgebildete Sonne aber war schätzungsweise nur fünf Lichtstunden entfernt, sonst hätte sie sich nicht als Scheibe, sondern als punktförmige Lichtquelle dargestellt. Etwas konnte demnach nicht stimmen. Entweder waren die letzten Transitionsdaten falsch einprogrammiert worden – oder in der Aufstellung der Transitionsknotenpunkte befand sich ein Fehler.

Nachdem Mexon soweit mit seinen Überlegungen gekommen war, wandte er den Kopf und blickte zu seinem Stellvertreter.

Alnos von Bargk saß in seinem Kontursessel und blickte mit unbewegtem Gesicht auf den Frontschirm. Der Zweifache Mondträger zeigte grundsätzlich keine Gefühlsregung. Dadurch wollte er, wie Mexon vermutete, seine gesellschaftlich überlegene Position hochspielen. Alnos von Bargk stammte – im Unterschied zu Mexon, der aus dem gewöhnlichen Volk kam –, aus einem alten Adelsgeschlecht. Deshalb war er bereits in einem Alter Zweifacher Mondträger, in dem Mexon gerade Einfacher Planetenträger gewesen war.

Mexon fühlte Bitterkeit in sich aufsteigen. Er war als junger Mann eingezogen und zum Raumlandesoldaten ausgebildet worden. Nach einigen Scharmützeln wurde seine Einheit auf Sholtrain in den Kampf gegen maahksche Raumlandesoldaten geworfen, die zwei Drittel des arkonidischen Industrieplaneten erobert hatten. Mexons Unterbewusstsein hatte den größten Teil der Erinnerungen an das fürchterliche Gemetzel verdrängt, das vom Zeitpunkt der Landung an siebzehn Tage gedauert hatte. Nur manchmal erwachte er nachts schweißgebadet aus grauenhaften Albträumen, die allesamt auf Sholtrain spielten.

Immerhin aber war Sholtrain zum Wendepunkt einer persönlichen Entwicklung geworden. Das Oberkommando der Raumlandetruppen des Großen Imperiums hatte ihn wegen seines außergewöhnlichen Mutes ausgezeichnet, den er in den Kämpfen bewiesen haben sollte. Seiner Meinung nach war es weniger Mut gewesen, der ihn wie einen Berserker hatte kämpfen lassen, sondern nackte Angst davor, von den Maahks niedergemacht zu werden, wenn er aufgab.

Aber er war klug genug, diese Meinung nicht zu äußern. Seine Auszeichnung bestand nicht in einem Orden, sondern in der Aufnahme in die Akademie für Raumfahrer. So wurde aus dem einfachen Raumlandesoldaten ein Galaktonaut – allerdings ohne Offiziersrang.

Nach einigen Jahren einfachster Dienste avancierte Mexon zum Fünften Hilfsfeuerleitmann des Kreuzers ALVARON. Als während der Schlacht im Kraajoon-Sektor der Feuerleitoffizier und die vier anderen Hilfsfeuerleitmänner des Kreuzers ausfielen, übernahm Mexon allein die Feuerleitsysteme. Infolge seiner Kaltblütigkeit und intuitiven Bedienung der Waffensysteme konnte nicht nur die ALVARON vor der Vernichtung bewahrt werden; die Schlacht, die bereits für das Imperium verloren schien, endete mit einem Unentschieden.

Diesmal wurde der Imperator, Orbanaschol III., selbst auf Mexon aufmerksam. Er empfing ihn bei einer Audienz, die er für hohe Offiziere der Flotte gab, und beförderte ihn, einige Stufen einfach übergehend, zum Kommandanten eines neu in Dienst gestellten Leichten Kreuzers und zum Einfachen Planetenträger.

Nach weiteren Jahren, in denen Mexon immer wieder überzeugende Beweise seines Könnens und Wagemuts erbracht hatte, stieg er schließlich zum Dreifachen Mondträger auf und damit zu einem Kommandanten, der die schwersten Großkampfschiffe befehligen durfte. Außerdem wurde er von Orbanaschol III. in seinen Beraterstab geholt, da der Imperator großen Wert auf seinen Rat legte.

Mexon wünschte nachträglich, es wäre nie dazu gekommen. Er hatte es nie über sich gebracht, dem Imperator nach dem Munde zu reden, wie das die meisten seiner Berater taten. Im Gegensatz zu diesen adligen Lakaienseelen pflegte er seine Meinung offen und ungeschminkt zu sagen, auch wenn sie im krassen Widerspruch zu Orbanaschols Meinung stand.

Anfangs hatte das dem Imperator offenbar imponiert. Nicht so der adligen Hofkamarilla, die um ihren Einfluss fürchtete. Sie hatte systematisch gegen Mexon intrigiert. Dadurch war das Klima mehr und mehr verschlechtert worden. In letzter Zeit hatte Mexon sogar den Eindruck gewonnen, dass Orbanaschol froh sein würde, wenn er nie wieder bei ihm auftauchte.

Mexon fragte sich, ob der neue Einsatzbefehl, der ihn mit den Maahkraumschiffen konfrontieren musste, nicht nur deswegen an ihn ergangen sei, weil er früher oder später zur Vernichtung der SKONTAN und damit auch zu seinem Tode führen musste.

Aber als pflichtbewusster Offizier des Großen Imperiums verwarf er diesen Gedanken sofort wieder. Er sagte sich, dass Tausende arkonidischer Raumschiffskommandanten zur gleichen Zeit ähnlich gefährliche Einsätze flogen und dass er kein Recht dazu hatte, sein Leben höher einzuschätzen als das ihre.

Seine Stimme klang kalt und sachlich, als er sagte:

»Alnos, stellen Sie fest, ob die letzte Transition mit den Daten übereinstimmt, die uns den Sprung zu den festgelegten Koordinaten ermöglichen sollten!«

Alnos von Bargk wandte ihm das Gesicht zu, das noch immer völlig unbewegt war.

»Ich versichere Ihnen, Kommandant, dass die letzte Transition genau planmäßig verlaufen ist«, erwiderte er – und in seiner Stimme schwang eiskalter Hohn mit.

 

*

 

Mexon hatte plötzlich das Gefühl, als ob alle in der Zentrale befindlichen Männer ihn anstarrten.

Er ließ sich nichts anmerken und fragte:

»Wie soll ich das verstehen?«

Während er auf die Antwort seines Stellvertreters wartete, lehnte er sich weit in seinem Sessel zurück und sah sich unauffällig um.

Da war Jewellez, der Astrogator, ein schmächtiger blasser Typ, der sich aber auf sein Spezialgebiet verstand. Dann Kostar, der Feuerleitoffizier, ein auf kaltblütiges Knopfdrücken gedrillter Mann. Und nicht zu vergessen Urush, der Verbindungsoffizier des Flottenkommandos, dessen eigentliche Funktion die eines Aufpassers für den Geheimdienst war. Der Rest der Zentrale-Besatzung bestand aus jüngeren Fachoffizieren, die sich bisher nicht hervorgetan hatten.

Mexon wurde sich klar darüber, dass er sie alle, einschließlich seines Stellvertreters, kaum kannte. Er hatte das Kommando über die SKONTAN erst wenige Tage vor diesem Einsatz übernommen, da der frühere Kommandant zum Einfachen Sonnenträger befördert worden war und das Kommando über einen kleinen Flottenverband übernommen hatte.

Bisher hatte Mexon lediglich feststellen können, dass die Besatzung gut aufeinander eingespielt war – und das war es, was ihn jetzt argwöhnisch werden ließ. Alle anderen Männer an Bord kannten sich schon lange; sie waren eine Gemeinschaft, in der er noch immer einen Fremdkörper darstellte. Falls Alnos oder Jewellez oder Kostar oder Urush eine Verschwörung gegen ihn anzettelten, durften sie wahrscheinlich auf die rückhaltlose Unterstützung durch die gesamte Besatzung rechnen.

»Antworten Sie, Alnos!«, befahl Mexon scharf. Unauffällig ließ er seine rechte Hand in die Nähe des Gürtelhalfters mit der tödlichen Strahlwaffe wandern.

»Ich habe veranlasst, dass Ihr Transitionsprogramm gegen ein anderes ausgetauscht wurde, Mexon«, antwortete Alnos von Bargk arrogant – und doch schwang unterschwellig Furcht in seiner Stimme mit.

War die Antwort an sich schon eine Ungeheuerlichkeit, so bedeutete das Weglassen des Dienstrangs in der Anrede einen Verstoß gegen das Reglement, der nicht hingenommen werden durfte.

»Stehen Sie auf, Alnos!«, befahl Mexon. »Geben Sie mir Ihren Waffengurt und ziehen Sie sich in Ihre Kabine zurück. Betrachten Sie sich als arretiert. Nach unserer Rückkehr von diesem Einsatz werden Sie sich vor dem Kriegsgericht zu verantworten haben.«

Alnos von Bargk presste die Lippen zusammen. Er war totenbleich geworden, aber er rührte sich nicht.

Mexon war nicht gewillt, nachzugeben. Er schaltete den Interkom zur Kommandostelle der Raumlandungs-Abteilung durch, die jedes Großkampfschiff mitführte.

Als der Kommandeur der Einheit sich meldete, befahl er:

»Schicken Sie eine Gruppe Soldaten her, die den Meuterer und Befehlsverweigerer Alnos von Bargk entwaffnen und zur nächsten Schleuse eskortieren. Er wird aus dem Schiff gestoßen.«

Zu seiner Erleichterung bestätigte der Kommandeur seinen Befehl und versprach, sofort fünf Raumsoldaten zur Zentrale zu schicken.

Mexon wandte sich dem Astrogator zu.

»Stellen Sie unsere Position fest und errechnen Sie die Daten für einen korrigierenden Sprung, der uns zu den Koordinaten gemäß unserem Einsatzbefehl bringt, Jewellez!«

»Ja, Kommandant!«, erwiderte Jewellez mit flacher Stimme. Er beugte sich über sein Kontrollpult und schaltete den Rechner ein.

»Feigling!«, stieß Alnos von Bargk hervor.

Mexon zog seine Strahlwaffe und richtete sie auf Alnos.

»Noch eine Bemerkung von Ihnen, und ich vollstrecke das Urteil sofort!«, kündete er an. »Sie hätten sich früher überlegen müssen, dass Meuterei auf einem Schiff des Großen Imperiums das Schändlichste ist, was ein Mann tun kann.«

Er sah, wie sich Alnos' Augen mit wässrigem Sekret füllten, bei allen Arkoniden das äußere Anzeichen hochgradiger Erregung. Als er zu den anderen Offizieren blickte, bemerkte er ebenfalls diese Zeichen.

Also sind sie alle mit in die Verschwörung verwickelt!, dachte er verächtlich. Nur haben sie wohl nicht erwartet, dass ich ihnen so entschlossen gegenübertrete. Jetzt fürchten sie sich, für das einzustehen, was sie mit Alnos verabredet haben.

»Hören Sie, Kommandant!«, sagte Alnos von Bargk mit spröder Stimme. »Das ist alles ein schreckliches Missverständnis. Urush kann bestätigen, dass die Vertauschung des Transitionsprogramm mit Billigung höchster Stellen erfolgte.«

»Der Geheimdienst hat mit nichts etwas zu tun«, sagte Urush schroff.

Mexon lächelte ironisch.

»Ich weiß, dort bekennt man sich nur zu gelungenen Aktionen«, erklärte er.

Er blickte auf, als sich das Panzerschott öffnete und fünf Raumlandesoldaten hereinmarschierten. Erleichtert ließ er seine Strahlwaffe sinken und deutete auf Alnos von Bargk.

»Das ist der Mann, der aus dem Schiff zu stoßen ist!«, sagte er.

Die fünf Soldaten erwiderten nichts darauf, sondern marschierten mit der Sturheit von Robotern weiter. Sie hielten allerdings nicht auf Alnos von Bargk zu, sondern auf Mexon – und plötzlich packten sie ihn und entrissen ihm die Strahlwaffe.

»Wir haben Befehl, Sie zu Ihrer Kabine zu bringen und dort zu arretieren!«, sagte einer von ihnen.

Mexon war wie betäubt. Er fand plötzlich nicht mehr die Kraft, sich zu widersetzen. Stumm ließ er sich von den fünf Soldaten aus der Zentrale eskortieren. Hinter ihm brach das hysterische Wutgeschrei seines Stellvertreters los. Er nannte seine Mitverschwörer Feiglinge, Versager und Schlimmeres.

 

*

 

Es dauerte nicht lange, bis Mexon sich von dem Schock erholte. Seine alte Tatkraft kehrte zurück. Er schwor sich, die Meuterei nicht hinzunehmen, sondern alles zu tun, um seine Ehre und die der Flotte Arkons zu retten. Notfalls wollte er versuchen, das Schiff zu sprengen.

Allerdings war ihm klar, dass er nicht überstürzt handeln durfte. Sicher standen Wachtposten vor dem Schott seiner Kabine. Sie würden bei einem Ausbruchsversuch von ihren Waffen Gebrauch machen.

Leider hatten die fünf Raumlandesoldaten, die ihn arretierten, seine Kabine durchsucht, bevor sie ihn verließen und alle Waffen mitgenommen. Er musste also versuchen, die Wachtposten zu überlisten. Aber vorher gedachte er, mit dem Kommandeur ihrer Einheit zu sprechen. Der Mann gehörte zwar zu den Meuterern, aber er schien wenigstens nicht aus persönlicher Abneigung oder Feindschaft zu ihm mitgespielt zu haben, wie beispielsweise Alnos von Bargk.

Mexon öffnete das Schott, verließ aber die Kabine nicht. Wie er erwartet hatte, erschienen sofort zwei Posten und richteten ihre Strahlwaffen auf ihn.

»Sie dürfen Ihre Kabine nicht verlassen!«, erklärte einer von ihnen.

»Das beabsichtige ich auch nicht«, erwiderte Mexon. »Aber ich möchte mit eurem Kommandeur sprechen.«

»Wir werden es ihm ausrichten«, versprach der Posten, der vorher schon gesprochen hatte. »Bitte, schließen Sie das Schott wieder von innen.«

Mexon zog sich zurück, setzte sich in einen Sessel und wartete. Er musste fast zwei Arkonstunden warten, bis das Schott von außen geöffnet wurde.

Isarch, der Kommandeur des Landungskommandos, trat ein. Er hatte die rechte Hand auf dem Griffstück seiner Strahlwaffe liegen und beobachtete den Arrestanten argwöhnisch.

»Ich habe nicht vor, Sie zu überrumpeln, Isarch«, versicherte Mexon. »Ich will nur mit Ihnen reden. Bitte, nehmen Sie Platz!«

Isarch trat näher, rückte sich einen Sessel zurecht und setzte sich. Dabei ließ er den abgesetzten Kommandanten nicht aus den Augen.

»Ich bin nicht befugt, mit Ihnen über irgend etwas zu verhandeln, Mexon«, erklärte er.

»Akzeptiert«, sagte Mexon. »Ich hoffe allerdings, Sie werden einem ehemaligen Waffenbruder einige Auskünfte nicht verweigern. Sie wissen sicher, dass ich früher ebenfalls Raumlandesoldat war.«

»Das ist richtig«, bekannte Isarch. »Ihre großartigen Leistungen bei dem Kämpfen auf Sholtrain haben Sie zum Vorbild aller Raumlandesoldaten des Imperiums werden lassen.« Er senkte verlegen den Kopf, hob ihn aber gleich wieder hoch, als ihm klar wurde, dass er seine Wachsamkeit vernachlässigte. »Ich bedauere, dass ich Sie festsetzen lassen musste.«

»Warum musste das sein?«, fragte Mexon bitter. »Ich weiß, dass Alnos von Bargk mich hasst, weil er mir unterstellt war, obwohl ich nur ein gewöhnlicher Arkonide bin und er dem Hochadel entstammt. Aber solche Spannungen kommen in der Flotte immer wieder vor, ohne dass sie jemanden zu der schändlichen Tat einer Meuterei verleiten. Warum also wurde die Meuterei gegen mich inszeniert?«

Isarch wusste offenbar nicht, was er antworten sollte – entweder, weil er über die Hintergründe der Meuterei nicht informiert war oder weil es sich dabei um Geheimnisse handelte, die er nicht preisgeben durfte.

»Isarch!«, sagte Mexon beschwörend. »Ich bin nicht in der Lage, Ihnen irgendwie zu schaden. Es besteht also für Sie kein Grund, mir die Gründe für die Meuterei vorzuenthalten. Seien Sie wenigstens so anständig, mir zu sagen, warum Sie mich haben arretieren lassen und warum Alnos von Bargk die Transitionsdaten vertauscht hat!«

»Die Mission der SKONTAN wurde geändert«, sagte Isarch leise. »Soviel ich weiß, werden wir in Kürze auf einem Planeten landen. Dort sollen ...«

Das Schott der Kabine öffnete sich. An der Spitze einer Gruppe von Raumfahrern stürmte Urush herein.