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Nr. 537

 

Die Friedensmission

 

Mit der SZ-2 in Flatterfeld

 

von Hubert Haensel

 

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Seit Dezember des Jahres 3586, als die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört.

Schließlich ist es jedoch soweit – und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt.

Gegenwärtig schreibt man an Bord des Schiffes den Oktober des Jahres 3791, und der Arkonide hat trotz seines relativ kurzen Wirkens auf der SOL bereits den Anstoß zu entscheidenden positiven Veränderungen im Leben der Solaner gegeben – ganz davon abgesehen, dass er gleich nach seinem Erscheinen die SOL vor der Demontage im Mausefalle-System rettete.

Trotz Atlans unleugbarer Verdienste um das Schiff herrscht zwischen der Führungsspitze der SOL und dem Arkoniden nach wie vor ein angespanntes Verhältnis. Allerdings kann der High Sideryt nicht umhin, Atlan mit der SZ-2 eine Expedition in die Kleingalaxis Flatterfeld zu gestatten.

Der Arkonide versteht diese Expedition, die das Geheimnis der Nickeldiebe klären soll, als FRIEDENSMISSION ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Chart Deccon – Der High Sideryt veranstaltet eine Meinungsumfrage.

Atlan – Der Arkonide unterwegs in einer friedlichen Mission.

Palo Bow, Brooklyn, Sternfeuer, Sanny und Breckcrown Hayes – Einige von Atlans Begleitern.

Ganter Pleehs und Baster Minn – Angehörige des Volkes der Pluuh.

1.

 

»... und ich sage nein. Was du vorhast, ist nichts anderes als eine leichtsinnige Gefährdung kostbaren Materials. Du solltest wissen, wie unersetzlich alle Rohstoffe im Moment noch für uns sind.«

Um Chart Deccons Mundwinkel zuckte es heftig. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß aus seinem massigen, rot angelaufenen Gesicht.

»Ich habe keineswegs die Absicht, die SOL den Fremden in die Hände zu spielen«, lächelte Atlan. Gerade seine offen zur Schau gestellte Ruhe war es, die Deccon reizte. Vielleicht deshalb verfiel er in eine polternde, mürrische Art, um jedes Argument von vornherein abzuwehren.

»Wir haben eine Korvette auf mysteriöse Weise verloren ...«

»... was bei einiger Umsicht sicherlich zu vermeiden gewesen wäre.« Atlan winkte heftig ab. »Kein Vergleich ist zu diesem Zeitpunkt unangebrachter.«

»Du willst mir deshalb Vorwürfe machen?«, fragte Deccon lauernd. »Noch bestimme ich, was an Bord geschieht, und ich bin überzeugt, du würdest es verdammt schwer haben, deinen Willen durchzusetzen.«

Atlan hatte gehofft, die seit kurzem anklingende Nachgiebigkeit des High Sideryt nutzen zu können. Leider sah es so aus, als habe Deccon seine Meinung in den letzten fünf Tagen wieder geändert.

»Es geht hier nicht um das, was ein einzelner will«, sagte der Arkonide. »Es geht zweifellos um mehr, möglicherweise um Dinge, deren wirkliches Ausmaß uns bisher verborgen bleibt. Eine Gefahr, die man kennt und infolgedessen richtig einschätzen kann, verliert bereits dadurch einen Großteil ihres Schreckens. Außerdem vermag ich mir nicht vorzustellen, dass du wirklich ruhig zusehen kannst, wie ganze Sonnensysteme in Trümmerhaufen verwandelt werden.«

»Ich bin für die SOL verantwortlich. Solange das Schiff nicht wirklich gefährdet ist, sehe ich keine Veranlassung mehr, irgendeiner Expedition zuzustimmen. In der augenblicklichen Phase des Aufbaus gibt es wahrhaft Wichtigeres zu tun. Wenn es dir wirklich um das Wohl der Solaner geht, solltest gerade du das längst erkannt haben.«

Deccon weiß genau, dass du Recht hast, bemerkte der Logiksektor. Aber er sträubt sich mit Händen und Füßen gegen diese Erkenntnis.

»Ich beginne zu begreifen, dass ich dich bisher falsch einschätzte«, meinte Atlan. »Immerhin hielt ich dich für einen Mann, der fähig ist, vorausschauend zu planen, und sich nicht bloß hinter seinem eigenen Schatten verbirgt. Gib mir das Kommando über einen Teil der SOL, und ich werde versuchen, das Rätsel der Nickeldiebstähle aufzuklären. Vergiss nicht, dass uns schon morgen dasselbe Schicksal ereilen kann, das heute noch einem vielleicht von Milliarden Lebewesen bewohnten Planeten zugedacht ist, der Dutzende von Lichtjahren entfernt seine Sonne umkreist.«

»Du gibst nie auf ...?«

»Nicht, wenn ich von der Richtigkeit meines Standpunkts überzeugt bin.«

»Was du von mir verlangst, ist nicht weniger, als dass ich den Platz des High Sideryt mit dir teilen soll.«

»Wenn du das fürchtest, Chart: zum einen habe ich keine Ambitionen, mich zum Diktator aufzuschwingen, zum anderen hätte ich es längst tun können, als wir das Kristallungeheuer bekämpften.«

Deccon zuckte merklich zusammen, blieb aber ruhig. Zögernd, als müsse er nachdenken, ließ er seinen Blick durch die Klause schweifen. Schließlich starrte er das Schaltpult an, mit dem eine direkte Verbindung zu SENECA hergestellt werden konnte.

»Über einen solchen Schritt muss ich mich mit der Biopositronik beraten.«

»Bitte«, sagte Atlan. »Ich verstehe deine Bedenken, obwohl ich sie keinesfalls teile.«

Chart Deccon hatte sich aus seinem thronähnlichen Sessel erhoben und bemühte sich, die Verbindung zu SENECA herzustellen. Aber die Biopositronik hüllte sich in Schweigen.

»Meine Anfrage unterliegt der Dringlichkeitsstufe, da sie die Einheit der SOL betrifft«, sagte Deccon endlich. Trotzdem gelang es ihm nicht, das Schweigen der Hyperinpotronik zu brechen. »Es ist aussichtslos«, stellte er dann fest.

»SENECAS Reaktion hast du dir selbst zuzuschreiben«, behauptete Atlan.

Deccon sah ihn erstaunt an.

»Ich wüsste nicht, in welcher Hinsicht.«

»Du hast mehrfach versucht, meine Maßnahmen zu sabotieren. Ist das nicht Grund genug.«

Jetzt lachte der High Sideryt. Aber es klang gekünstelt.

»Du meinst also, dass SENECA sich aus den Vorgängen an Bord ein eigenes Bild gemacht und sich auf deine Seite gestellt hat. Kannst du diese Behauptung beweisen?«

»Leider nicht«, gestand Atlan ein. »Es ist mehr ein Gefühl, das mir verrät ...«

»Ein Gefühl ...« Deccon verzog seine wulstigen Lippen zu einem hämischen Grinsen. »Und SENECA schweigt ausgerechnet dann, wenn er dir mit seiner Antwort beistehen könnte.«

»Du hast keine Ahnung, wie empfindsam eine Biopositronik mitunter sein kann. Unsere besteht aus rund 125.000 Kubikmeter Plasma, einer Konzentration also, die längst echte Intelligenz erzielt und dadurch zu entsprechenden Reaktionen fähig ist.«

»Willst du behaupten, SENECA sei womöglich beleidigt?«

Atlan nickte. Was er Deccon gegenüber nicht anklingen ließ, war seine Meinung über den derzeitigen Zustand der Biopositronik. Immerhin schien dieser sich seit seinem Eintreffen auf der SOL gebessert zu haben, was nicht zuletzt an den veränderten Verhältnissen an Bord liegen mochte.

Ob dieser Vorgang irgendwie auch mit mir zu tun hat?, fragte sich der Arkonide. Sicher gibt es viele Möglichkeiten, die bisher weder von Lyta Kunduran noch von Joscan Hellmut ernsthaft in Erwägung gezogen wurden. Auszuschließen ist es sicher nicht, dass das Plasma sich nicht nur an frühere Zeiten erinnert, sondern gar eine positive Einstellung dazu entwickelt.

»Du siehst selbst«, unterbrach Deccon seine Gedanken, »eine Entscheidung zu treffen, noch dazu die richtige, ist alles andere als einfach. Man muss in Ruhe das Für und Wider abwägen.«

Mit anderen Worten: der High Sideryt war Atlans Gesellschaft überdrüssig und wollte allein sein. Deutlicher hätte er dies dem Arkoniden kaum zu verstehen geben können.

Atlan zögerte allerdings.

»Du trägst die Verantwortung«, mahnte er. »Vergiss das nicht. Es besteht die Gefahr, dass man wegen eines Teils das Ganze aus den Augen verliert.«

»Willst du mir drohen?«

»Nur helfen, Chart. Gib mir die SZ-2, und ich werde herausfinden, welcher Art die Gefahr ist.«

»Du verlangst verdammt viel.« Der High Sideryt stützte den Kopf auf beide Handflächen und stierte den Arkoniden schräg von unten herauf an.

»Keineswegs mehr als du geben kannst«, erwiderte Atlan.

»Ach was.« Deccon war nahe daran, aufzuspringen, verharrte dann aber halb aufgerichtet. »Geh jetzt! Ich muss allein sein, um nachzudenken.«

 

*

 

Minutenlang starrte der Bruder ohne Wertigkeit noch auf das Schott, nachdem es sich hinter dem Arkoniden geschlossen hatte.

Atlans Worte hatten ihm zu denken gegeben; er war schwankend geworden. Insgeheim musste Deccon sich sogar eingestehen, dass der Arkonide Recht hatte. Aber wenn er sofort nachgab, würde es bald wieder so sein, würde Atlan das zweifelsohne als Zeichen von Schwäche werten und schon bei der nächstbesten Gelegenheit erneut seine Forderungen vortragen.

»High Sideryt Atlan«, zischte Deccon wütend. »Darauf läuft letzten Endes alles hinaus.«

Heftig ließ er sich im Sessel zurücksinken. Die Sensoren reagierten entsprechend und passten die Stellung der Lehne seinen veränderten Sitzbedürfnissen an.

Aber Deccon fühlte sich trotzdem nicht wohl. Ein seltsames Prickeln machte sich bemerkbar.

Schweiß brach dem High Sideryt aus allen Poren. Wieder spürte er die Einsamkeit, die überall auf ihn lauerte – eine Einsamkeit, die schon Tineidbha Daraw, seine Vorgängerin, gekannt haben musste.

Eine Weile schien er unschlüssig, was weiter zu tun sei, dann erhob er sich umständlich und stellte nach kurzem Zögern eine Interkomverbindung zur eigentlichen Zentrale im Mutterschiff her.

Ursula Grown nahm den Anruf entgegen.

»Wer ist anwesend?«, fragte Deccon, ohne sie erst zu Wort kommen zu lassen.

»Lediglich Palo, Gallatan und Curie haben dienstfrei. Warum?«

»Stelle eine Konferenzschaltung zu ihren Kabinen her – ich will, dass alle hören, was ich zu sagen habe.«

»Sie werden schlafen«, bemerkte Ursula. »Immerhin waren sie mehr als zwanzig Stunden lang ununterbrochen mit der Übernahme von Zellulose befasst.«

»Und wenn du alle drei ins All schießen musst, um sie wach zu bekommen. Hast du nicht gehört?«

Die aufgedonnerte Frau mit der blau gefärbten Haarpracht verschwand aus dem Erfassungsbereich der Optik. Augenblicke später veränderte sich das Bild auf Deccons Schirm und zeigte nicht nur das Innere einer geräumigen Kabine, sondern auch Gallatan Herts' ungehalten dreinblickendes, mürrisches Gesicht.

»Welcher Idiot reißt mich aus dem schönsten Tiefschlaf?«, brüllte er lauthals los. »Wofür habe ich ohne Pause geschuftet, wenn man mir nun keine Ruhe gönnt?«

»Ich«, sagte Deccon betont leise, »habe es veranlasst.«

Rumpelstilzchen, der in diesem Augenblick seinem Spitznamen alle Ehre machte, seufzte ergeben.

»Schieß schon los, und dann lass mich schlafen.«

»Du wirst es erwarten können«, brummte der High Sideryt. »Schließlich bist du nicht der einzige, mit dem ich zu reden habe.«

»Worum geht es?«, meldete sich Palo Bow. Der zur Fettleibigkeit neigende Farbige lag angezogen auf seinem Bett. Allem Anschein nach hatte er gelesen, denn erst jetzt schob er das Mikrofilmgerät zur Seite. Deccons interessierten Augenaufschlag bemerkend, sagte er: »Ein Werk über das Vorhandensein hypergravitationeller Strahlungen im Schnittpunkt zwischen den Massezentren einander ähnlicher Galaxien. Interessant.«

»Pah«, machte Curie van Herling. »Belästige uns nicht damit. Ich will endlich hören, was Chart mitzuteilen hat.«

»Es geht um Atlan«, erklärte der Bruder ohne Wertigkeit nach einer kurzen Pause.

»Dachte ich mir's doch«, platzte Wajsto Kolsch heraus. »Was will er? Eine weitere Expedition nach Flatterfeld unternehmen?«

»Warum lässt du Chart nicht ausreden?«, ereiferte sich Ursula Grown.

»Wajsto hat schon Recht«, fuhr der High Sideryt fort. »Atlan bat mich darum, ihm die SZ-2 zur Verfügung zu stellen.«

»Das ist wirklich alles, was er will ...« Curie van Herling vollführte eine ausschweifende Geste. »Ich hätte nicht gedacht, dass er so genügsam ist.«

»Du wirst zynisch«, warf Lyta Kunduran ein. »Atlan hat das bestimmt nicht verdient.«

»Was verstehst du davon? Kümmere dich lieber um die Positronik.«

»Schluss damit!« Chart Deccon schlug mit der flachen Hand auf die Bildschirmkonsole. »Ich habe euch nicht gerufen, damit ihr untereinander in Streit geratet, sondern um eure Meinung zu hören. Tatsache ist, dass Atlan mit einer SOL-Zelle losfliegen will, um zu klären, was in Flatterfeld geschieht.«

»Und was hast du ihm geantwortet?«

»Nichts – vorerst jedenfalls. Aber er ist hartnäckig, er wird eine Entscheidung verlangen.«

»Er steht allein gegen uns alle«, bemerkte Gallatan Herts.

»Wieso gegen alle?«, rief Brooklyn aus. »Du scheinst die Tatsachen zu verkennen.«

»Ich kann einen solchen Wahnsinn nicht gutheißen. Die SOL nahezu der Hälfte ihrer Schlagkraft berauben ... Weißt du, was das bedeutet?«

»Auf jeden Fall ist es besser, als tatenlos abzuwarten.«

»Wenn Atlan erneut losfliegt, wird es nicht bei einer bloßen Erkundung bleiben, und damit macht er die Ysteronen auf uns aufmerksam. Niemand weiß, wie stark sie sind. Vielleicht sind sie uns überlegen. Was dann?«

»Wenn und Aber führen nicht weit. Fest steht jedenfalls, dass wir über kurz oder lang eine zusätzliche sinnvolle Aufgabe benötigen, um die Solaner zufriedenzustellen. Andernfalls wird sich sehr bald Unmut ausbreiten.« Nach Zustimmung heischend, blickte Ursula Grown in die Runde.

Curie van Herling winkte heftig ab.

»Das ist die alte Leier, mit der bisher keiner von euch weit kam. Was versprichst du dir davon?«

Völlig überraschend ergriff Wajsto Kolsch Partei zugunsten der Fortschrittlichen:

»So abwegig ist es nicht, was Ursula sagt. Hat der Arkonide nicht schon mehrfach eine Umsicht bewiesen, deren mancher aus der SOLAG nie fähig sein wird? Ich denke, Chart ist ebenfalls der Meinung.«

Der High Sideryt nickte.

»Dann kommen Atlans Wünsche unseren Plänen sogar entgegen«, überlegte Palo Bow. »Nur im ersten Moment wirken sie abschreckend, bei näherer Betrachtung hingegen könnte ich mich sogar mit dem Gedanken anfreunden, die SZ-2 abzukoppeln.«

»Ist es das Abenteuer, das dich reizt?«, fuhr Arjana Joester auf. »Vernünftige Argumente hast du nicht, die für Atlans Vorhaben sprechen.«

»Soll ich dir aufzählen, was alles an Bord ...?«

»Ach, wozu. Wir kennen euren Starrsinn zur Genüge, wenn es darum geht, der SOL ein Ziel oder gar eine Bestimmung zu geben, die diese niemals brauchen wird.«

»Als Starrsinn bezeichnest du eine zwingende Notwendigkeit.« Brooklyn seufzte. »Die Ereignisse sollten dich inzwischen eines Besseren belehrt haben. Aber wenn man einer längst antiquierten Anschauung huldigt, die uns in absehbarer Zeit den völligen Zusammenbruch bescheren wird ...«

»Hör auf!«, warf Palo Bow ein. »Es hat keinen Sinn, sich gegenseitig Vorwürfe zu machen. Anstatt unsere Zeit damit zu vertun, sollten wir wirklich abwägen.«

»Treffender kann man es kaum ausdrücken«, pflichtete Wajsto Kolsch bei.

»Wenn ihr mich fragt, meinetwegen gestatten wir es Atlan, mit der SZ-2 aufzubrechen.« Lyta Kunduran ließ sich schwer in einen Sessel fallen, nachdem sie eben noch unruhig vor den Bildschirmen auf und ab gelaufen war.

»Und warum ausgerechnet er?«, brauste Curie van Herling auf. »Wenn jemand den Ruhm einstreicht, dann einer von uns.«

»Ich habe genug gehört«, ließ Chart Deccon sich wieder vernehmen. »Leider jedoch nichts, was mir die Entscheidung erleichtern würde. Einige von euch drücken sich mit Phrasen um eine konkrete Aussage herum.«

»Wie Lyta habe auch ich nichts einzuwenden«, sagte Palo Bow. »Was wirst du machen?«

»Ich weiß es noch nicht«, sagte der High Sideryt. »Abwarten, bis Atlan sich wieder meldet, und Zeit gewinnen.«

»Du wirst zustimmen«, behauptete Arjana Joester. »Wahrscheinlich stand deine Entscheidung schon von Anfang an fest. Nur die Rückendeckung, die du dir verschaffen wolltest, konnten wir dir nicht geben. Schade, nicht? Aber wenn du nun ja sagst, trägst du allein das volle Risiko.«

Deccon verzog das Gesicht.

»Du erfährst meinen Entschluss, wenn es soweit ist – und du wirst ihn akzeptieren wie alle anderen.«

Verbittert wandte Deccon sich um, nachdem er die Verbindung unterbrochen hatte.

Nach zwei Schritten blieb er stehen und schüttelte leicht den Kopf. Er spürte immer stärkere Zweifel in sich aufsteigen, ob das, was er in der Vergangenheit getan hatte, wirklich richtig gewesen war.

 

*