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Nr. 595

 

Zwischen Krieg und Frieden

 

Auf der Welt der Zyaner

 

von Hubert Haensel

 

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In den mehr als 200 Jahren ihres Fluges durch das All haben die Besatzungsmitglieder des Generationenschiffs SOL schon viele gefährliche Abenteuer bestanden. Doch im Vergleich zu den schicksalhaften Auseinandersetzungen, die sich seit dem Tag ereignen, da Atlan, der Arkonide, auf geheimnisvolle Weise an Bord gelangte, verblassen die vorangegangenen Geschehnisse zur Bedeutungslosigkeit.

Denn jetzt – inzwischen ist nach einem weiteren Sturz in die Zukunft das Jahr 3807 Bordzeit angebrochen – geht es bei den Solanern um Dinge, die die weitere Existenz aller ernstlich in Frage stellen.

Immer noch ist Hidden-X, das versteckte Unbekannte, aktiv, obwohl dieser Gegner der SOL durch Atlan und seine Getreuen schon mehr als eine entscheidende Schlappe erlitten hat.

Gegenwärtig stellt sich für die Solaner die Lage so dar: Nach der Befreiung aus dem Zeittal, der Rückkehr Atlans und dem Sturz in die Zukunft überwindet man die fast 40 Millionen Lichtjahre von der ehemaligen Zone-X nach Pers-Mohandot, wo die Solaner auf die feindlich eingestellten Zyaner treffen.

In dieser Situation macht Skrempeleck oder Narod II, ein alter, seltsamer Mann, von sich reden. Inmitten der Feinde wirkt er als Verkünder des Positiven und steht ZWISCHEN KRIEG UND FRIEDEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Skrempeleck – Ein Verkünder des Positiven liefert sich den Zyanern aus.

Insider, Jylene Tapsin und Trunk B. Deuergal – Sie begleiten den Verkünder.

Breckcrown Hayes – Der High Sideryt und der Arkonide widmen sich neuen Schwierigkeiten an Bord der SOL.

Zaut-Zy – Vizeadmiral der Zyaner.

Kyrm-Bra, Shert-Gorm und Maut-Irik – Drei prominente Zyaner.

1.

 

»... und ich sage euch, Hidden-X' letzte Stunde ist nahe. Nichts und niemand kann den Lauf der Zeit noch aufhalten.«

Insider hörte nicht auf Skrempelecks Worte, wohl vernahm er dessen warme, einschmeichelnde Stimme, die mehr als nur den geübten, überzeugenden Redner verriet, der es verstand, seine Zuhörer mitzureißen. Sie ließ erkennen, dass der Alte an all das glaubte, was er sagte.

»Die Zyaner sind nicht unsere Feinde; sie werden uns helfen, Hidden-X in die Enge zu treiben.«

Der Extra seufzte vernehmlich, was Jylene Tapsin zu einer zynischen Bemerkung veranlasste:

»Wenn du an Skrempelecks Behauptungen zweifelst, weshalb hast du dich als Pilot zur Verfügung gestellt? Hättest du nicht die Sicherheit deiner Kabine einem Unternehmen mit unsicherem Ausgang vorziehen sollen?«

»Weil ...« Insider wusste es nicht, zumindest erschien es ihm unmöglich, seine Empfindungen auszudrücken. Da war eine seltsame Leere in ihm, verbunden mit dem Gefühl des Unbehagens, das jedoch verflog, sobald der uralte Solaner, der sich selbst Narod II oder Verkünder nannte, in seine Nähe kam.

Du lässt dich von ihm beeinflussen wie jeder andere auch, schoss es ihm durch den Sinn.

»Verschließe dich nicht vor den Tatsachen«, fuhr Jylene fort. »Skrempeleck weiß genau, was er tut – er ist die Rettung, auf die alle gewartet haben. Atlan und er werden Großes vollbringen.«

Der Extra mit dem für menschliche Zungen unaussprechlichen Namen, der Einfachheit halber Insider oder Zwo genannt, schwieg. Er wandte sich wieder dem Bildschirm zu, auf dem die SOL nur mehr als winziger Stern unter vielen auszumachen war. Eingespiegelte Positionsdaten zeigten an, wann das Zusammentreffen mit den Zyanern spätestens erfolgen würde.

Nach wie vor stand die SOL ungefähr 50 Lichtminuten von den beiden Planeten des Deignar-Systems entfernt und damit außer Reichweite der zyanischen Bodenwaffensysteme, die zweifellos imstande waren, das Fernraumschiff zu zerstören.

Mit halber Lichtgeschwindigkeit drang die Space-Jet 19 tiefer in das Sonnensystem ein. Narod II hatte ihr den Eigennamen ÜBERZEUGUNG gegeben. Blieb zu hoffen, dass dies wirklich ein gutes Omen war.

Die kleine, unscheinbare Sonne in Flugrichtung wirkte düster und beklemmend.

»Ortung!«, meldete Trunk B. Deuergal aufgeregt.

Kurz hintereinander tauchten drei halbkugelförmige Schiffe aus dem Linearraum auf. Jedes von ihnen durchmaß an der Bodenfläche 240 Meter. Mit unverminderter Geschwindigkeit näherten sie sich der Space-Jet, und an ihren Absichten bestanden von vorneherein keine Zweifel. Der zangenförmigen Umklammerung würde die ÜBERZEUGUNG nicht entkommen können.

Insider erkannte die Gefahr sofort. Ein rasches Ausweichmanöver tat not. Aber Skrempeleck fiel ihm in den Arm, bevor er die Triebwerke hochschalten konnte.

»Nicht«, raunte der Solaner, dessen wahres Alter niemand kannte. »Wir wollen mit ihnen reden.«

»Das bezweifle ich nicht«, erwiderte Insider. »Allerdings niemals aus einer Position der Schwäche heraus.«

Mit zweien seiner vier Arme versuchte er, Narod II sanft zur Seite zu schieben. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Alten, als ihm das nicht gelang.

»Weshalb sträubst du dich gegen das Unvermeidliche, Insider?«, flüsterte Skrempeleck. »Wir werden den Kurs beibehalten und eine friedliche Verständigung suchen. Die Zyaner haben keinen Grund, auf uns zu schießen.«

»Sie hatten ebenfalls keinen Anlass, sich mit der SOL anzulegen«, protestierte Insider. »Aber sie haben es trotzdem getan.«

»Folglich sind wir dazu ausersehen, ihnen ihre Fehler klarzumachen.« Skrempeleck wandte sich zu Trunk B. Deuergal um. »Was kommt über Funk herein?«

»Nichts.«

»Dann werde ich zu ihnen sprechen.«

Bereitwillig räumte der Buhrlo seinen Platz. Insider zuckte resignierend mit den Armen.

Mittlerweile hatten die Zyaner ihre Zangenbewegung nahezu vollendet. Einhunderttausend Kilometer standen sie noch entfernt – ein Entkommen war damit so gut wie unmöglich geworden.

Aus dem Translator, den der Verkünder benutzte, erklangen dumpf grollende Laute. Allerdings handelte es sich nur um die Wiedergabe dessen, was er sagte. Menschliche Stimmbänder waren für die kehlige Sprache denkbar ungeeignet.

Die Zyaner schlossen weiter auf. Hinsichtlich der Überlegenheit ihrer Feuerkraft konnte es keine Zweifel geben. Insider hoffte nur, dass Narod II Recht behielt. Wenn nicht ...

Die Echsenwesen, allem Anschein nach ein Hilfsvolk von Hidden-X, besaßen keinerlei Veranlassung, die ÜBERZEUGUNG zu schonen.

Skrempeleck ließ keine Regung erkennen. Nur sein Tonfall wurde mahnender. Die Frage blieb, ob der Translator in der Lage war, jede Nuance in die fremde Sprache zu übertragen.

Als die Energieortung sprunghaft anstieg, zuckte Insider zusammen.

»Ich aktiviere die Defensivschirme«, sagte er.

»Nein«, erklärte Narod II hart. »Das ist als feindseliger Akt zu werten. Sollen wir dadurch das bestehende Gleichgewicht der Kräfte gefährden?«

»Gleichgewicht?«, stöhnte Insider. »Die Zyaner können jeden Moment ein Tontaubenschießen auf uns veranstalten.«

»Sie werden es nicht tun.«

»Bei allen Geistern der Galaxis, was macht dich dessen so sicher?«

Der Verkünder lächelte wissend. Sein Blick hielt dem des Extras mühelos stand. Irgendwie war es ein kurzer, stummer Zweikampf, den Insider verlor. Wieder glaubte er, einen Hauch dessen zu verspüren, was nicht nur die beiden Atlantreuen, sondern mittlerweile auch etliche tausend Solaner, Extras und Bordmutanten zu treuen Anhängern des Verkünders hatte werden lassen. Benommen fuhr er sich mit einer seiner Hände übers Gesicht. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen.

»Reduziere bitte unsere Fluggeschwindigkeit, Zwo«, sagte Skrempeleck.

Insider führte die entsprechenden Schaltungen aus, ohne weiter darüber nachzudenken. Erst als die neuen Werte über einen Monitor flimmerten, schien ihm klarzuwerden, was er getan hatte.

Das Energieaufkommen bei den Zyanern blieb mittlerweile konstant auf erschreckend hohen Werten. Und sie waren nahe genug, um eine Flucht in den Linearraum zu verhindern.

»Die Schutzschirme ...«, erinnerte der Extra.

»Die Zyaner werden nicht auf uns schießen«, behauptete Skrempeleck.

»Sie brauchen unsere Jet nicht zu fürchten.«

»Aber die Feuerkraft der SOL.«

»Das ist reine Augenwischerei. Atlan wird sich hüten, erneut Risiken einzugehen.«

»Warum reden alle immer nur von Gewalt? Es gibt schließlich friedliche Mittel einer Verständigung.«

»Willst du uns das Recht absprechen, dass wir uns gegen einen überlegenen Gegner zur Wehr setzen?«, protestierte Insider. »Und sei es nur mit Hilfe unserer Defensivbewaffnung.«

»Du fürchtest die Zyaner?«

Als der Extra mit der Antwort zögerte, fuhr Narod II unbeirrt fort:

»Es ist das alte Spiel der sich gegenseitig hochschaukelnden Kräfte. Jeder behauptet, den anderen fürchten zu müssen und nur dann in Frieden leben zu können, wenn er selbst aufrüstet.«

Der Funkempfang sprach an. Allerdings meldete sich nur Breckcrown Hayes von Bord der SOL, dessen Besorgnis unüberhörbar war.

»Die Situation entwickelt sich nach unserer Vorstellung«, sagte Skrempeleck und kam damit Insider zuvor. »Wir benötigen keine Hilfe.«

Sein Aufruf an die Zyaner wurde mittlerweile vom Speichermodul des Translators wiederholt. Die Aufzeichnung war noch nicht beendet, als die Bordpositronik Alarm auslöste.

Von einer Sekunde zur anderen wurde die Zentrale in blendende Helligkeit getaucht. Jylene Tapsin schrie gellend auf und schlug sich die Hände vors Gesicht.

Insiders Finger huschten über sein Schaltpult. Ein halbes Dutzend hektisch blinkender Rotkontrollen erlosch schlagartig. Irgendwo im Innern der Space-Jet begannen Aggregate zu rumoren.

»Ruhig bleiben«, mahnte Narod II. »Du solltest die Energiezufuhr zu den Waffensystemen wieder drosseln.«

»Woher weißt du ...?«, fuhr der Extra auf und erntete dafür einen spöttischen Blick des alten Solaners.

»Das ist kein Angriff. Wenn die Zyaner gewollt hätten, sie hätten uns mit einem einzigen Feuerschlag aus dem All gefegt.«

»Ich danke für die Aufmunterung«, erwiderte Insider barsch. »Die Strahlbahn ging keine zehn Meter an uns vorbei. Was ist jetzt mit deinen Bemühungen? Sie scheinen nicht zu fruchten.«

»Abwarten«, sagte Skrempeleck nur.

Der Extra verzog die Mundwinkel zu einem abschätzenden Lächeln. Er zeigte auf den Bildschirm der Hyperortung, auf dem von verschiedenen Seiten her drei hell leuchtende Reflexe unaufhaltsam dem Mittelpunkt zuwanderten.

»Das hier«, erklärte er, »ist für mich wichtiger als jede Gefühlsduselei. Ich bin auch für den Frieden und die Verständigung zwischen den Völkern, und seien diese noch so fremdartig veranlagt. Aber nicht um jeden Preis, Narod. Die Zyaner haben eindeutig Kollisionskurs.«

Die ÜBERZEUGUNG beschleunigte. Gleichzeitig stellte Insider eine Hyperfunkverbindung zur SOL her. Wenn er überrascht war, sofort mit Atlan sprechen zu können, so zeigte er es jedenfalls nicht.

»Wir werden angegriffen. Noch ist es zu keinen Kampfhandlungen gekommen. Aber falls die Zyaner uns massiert unter Beschuss nehmen, werden wir kaum sehr lange standhalten können.«

»Was sagt Skrempeleck dazu?«

Insider machte ein Gesicht, als habe er soeben in eine Zitrone gebissen.

»Du kennst seine Reden. Nur sind sie in dieser Situation fehl am ...« Abrupt brach er ab, verstummte vor der erneut über der Space-Jet zusammenschlagenden Helligkeit.

»Ausweichmanöver eingeleitet«, meldete die Positronik. »Abweichung fünfzehn Grad grün ...«

Wütend schlug der Extra auf einen Schalter. Die mechanische Stimme verstummte daraufhin.

»Jylene, Schadensmeldungen abchecken! Und du, Narod II, geh lieber an deinen Platz und schnall dich an. Es könnte ungemütlich werden.«

Der uralte Solaner schüttelte den Kopf. In seinen Augen lag ein nachsichtiges Lächeln, das Insider verunsicherte.

Wieder rasten zwei Strahlbahnen heran. Optisch waren sie erst im allerletzten Moment auszumachen. Hart nahm Insider die Jet aus dem Kurs. Vorübergehend wurde durch die Polkuppel eines der zyanischen Schiffe sichtbar. Es stand scheinbar zum Greifen nahe.

»Jylene, verdammt, wo bleibt deine Meldung?«

Ein wenig hilflos zuckte das Mädchen mit den Schultern. Der Extra seufzte.

»Die Konsole links von dir. Die Bedienung ist narrensicher.« Er wandte sich wieder dem Funkempfang zu. Auf dem Monitor war Atlans Antlitz nur noch verzerrt zu erkennen. Stärker werdende Störungen überlagerten das Bild.

Der Arkonide schien etwas zu sagen. Ein Krachen und Knistern, das mit einer menschlichen Stimme kaum noch Ähnlichkeit hatte, drang aus den Lautsprechern.

»Vergelte nicht Gleiches mit Gleichem!«, rief Skrempeleck. »Die Zyaner sind nicht unsere Feinde ...«

»Aber sie schießen auf uns.«

»Warnschüsse.«

Insider winkte ab.

Einer der halbkugelförmigen Raumer wanderte in den Erfassungsbereich der Zieloptik. Die Transformkanonen zeigten Feuerbereitschaft. Langsam senkte Insiders Rechte sich auf den Auslöser.

Unverhofft fiel Trunk B. Deuergal ihm in den Arm.

»Willst du alles zerstören, was der Verkünder bisher aufgebaut hat? Weshalb vertraust du ihm nicht?«

»Patsch-uuh!«, machte der Extra verblüfft, wie meist, wenn er etwas unangenehm oder bedrückend fand.

Im nächsten Moment packte er zu, drehte den völlig überraschten Buhrlo herum und schob ihn einfach von sich.

»Du hast deine Ansichten über Skrempeleck und ich die meinen. Lass mich jetzt damit zufrieden.«

»Die Kontrollen zeigen Grünwerte«, rief Jylene Tapsin. »Das bedeutet, dass die Zyaner ...«

»... schlechte Schützen sind, sonst nichts.«

Obwohl die Space-Jet wieder mit Höchstwerten beschleunigte, schoben die Angreifer sich näher heran. Bevor die ÜBERZEUGUNG die für den Übertritt in den Linearraum erforderliche Eintauchgeschwindigkeit erreichen konnte, musste es zwangsläufig zur Kollision kommen.

»Mögliche Ausweichkurse berechnen!«, befahl Insider der Positronik.

Es kam nicht mehr dazu, weil schlagartig sämtliche auf hyperenergetischer Basis arbeitende Geräte verrückt spielten. Irgendwo musste eine Aufrissfront größeren Ausmaßes entstanden sein, deren Ausläufer die Space-Jet erfassten. Die ohnehin gestörte Funkverbindung zur SOL brach endgültig zusammen.

»Die Schockwelle kam aus unmittelbarer Sonnennähe«, stellte der Extra fest. »Hoffentlich sind die Zyaner ebenfalls davon betroffen.«

Dass dem nicht so war, musste er schon wenige Augenblicke später feststellen. Ein mächtiger Schatten schob sich an die Space-Jet heran. Die heftige Erschütterung, die das Beiboot durchlief, war verbunden mit metallisch schabenden Geräuschen an der Außenhülle.

Jäh entstand eine hell erleuchtete Öffnung über der SJ-19, von der durch die Polkuppel ein Teil einzusehen war.

Ein Hangar ...

Insider versuchte, die Jet herumzuziehen. Aber nichts geschah. Ohnmächtig musste er mit ansehen, wie die ÜBERZEUGUNG, von kräftigen Greifarmen gepackt, in dem fremden Hangar abgesetzt wurde. So hatte er sich seine erste Begegnung mit den Zyanern gewiss nicht vorgestellt.

»Wir haben es geschafft«, rief Narod II freudig aus.

»In der Tat«, nickte Insider. »Wenn du damit meinst, dass wir Gefangene der Echsenwesen sind, muss ich dir zustimmen.«

»O du Kleingläubiger«, versetzte der Verkünder. »Was muss geschehen, um dich auf den Pfad des Erkennens zu führen? Genügt dir nicht mein Wort? Die Zyaner werden uns ein Zusammentreffen mit ihrem Vizeadmiral Zaut-Zy ermöglichen.«

»Bisher ist der Zufall dir zu Hilfe gekommen.«

»Nenne du es Zufall«, sagte Jylene Tapsin. »Wir sind überzeugt davon, dass es die Vorsehung ist.«

Die Space-Jet war zur Ruhe gekommen, der Hangar schloss sich bereits. Anschließend würde der Druckausgleich erfolgen, denn die Zyaner waren ebenfalls Sauerstoffatmer.

»Du hältst Skrempeleck wirklich für einen Propheten?«, wandte Insider sich nach einem flüchtigen Rundblick an Jylene.

»Du nicht?«, erwiderte sie heftig.

»Sagen wir, ich zweifle seine besonderen Fähigkeiten an.«

»Aber du fliegst die ÜBERZEUGUNG«, warf Narod II ein. »Warum?«

»Vielleicht, weil ich nach einem Beweis suche ...«, kam es zögernd.

»Ja«, nickte Skrempeleck. »Das könnte sein. Deine Mentalität ist anders als die der Solaner. Was muss ich tun, um dich zu überzeugen? Ich kann keine Wunder vollbringen, falls du das von mir erwartest.«

»Sie kommen«, unterbrach Trunk B. Deuergal.

In Zweierreihen betraten etwa sechzig Zyaner den Hangar und nahmen rings um die ÜBERZEUGUNG Aufstellung. Die Waffen in ihren Händen redeten eine deutliche Sprache.

 

*

 

In der Hauptzentrale der SOL verfolgte Atlan das Geschehen. Von Anfang an hatte er eine gewisse Unsicherheit verspürt und machte sich Sorgen.

Im Nachhinein betrachtet, war es verantwortungslos, Skrempeleck lediglich in Begleitung der beiden Jugendlichen losfliegen zu lassen. Dass Insider bei ihnen war, konnte nicht beruhigen.

Warum quälst du dich, anstatt endlich einzugestehen, dass du am liebsten selbst mitgeflogen wärst?