cover.jpg

img1.jpg

 

Nr. 760

 

EVOLOS Ungeheuer

 

Die Stunde des Todesboten

 

von Arndt Ellmer

 

img2.jpg

 

Zur Jahreswende 3819/20 beginnt sich die Machtkonstellation in der Galaxis Manam-Turu drastisch zu verändern. Atlans Hauptgegner, der Erleuchtete, der vor Jahresfrist Alkordoom verließ, um hier, an seinem Ursprungsort, sein Kunstgeschöpf EVOLO zu vollenden, ist nicht mehr.

Auch wenn Atlans größter Gegner nicht mehr existiert, die Lage in Manam-Turu ist deswegen noch lange nicht bereinigt. EVOLO ist im Februar 3820 bereits stärker, als der Erleuchtete es jemals war. Und das mächtige Psi-Geschöpf macht alle Anstalten, in die Fußstapfen seines Schöpfers zu treten.

Welche Gefahr für Manam-Turu EVOLO darstellt, hat bereits sein Wirken auf der Welt der Kaytaber gezeigt. Und dieser Trend wird noch verdeutlicht durch die Tatsache, dass EVOLO sogar auf Aklard unbemerkt unheilvolle Manipulationen vornehmen konnte.

Inzwischen geht der Februar des Jahres 3820 dem Ende zu. Atlan ist durch Animas Eingreifen auf Cirgro aus seiner fatalen Lage befreit worden – und damit kommt es zu einem unerwarteten Wiedersehen zwischen dem Arkoniden und seiner Orbiterin.

Dieses Wiedersehen aber ist auch der Moment, in dem EVOLOS Manipulationen zum Tragen kommen, und Mrothyr, Atlans Freund und Gefährte, wird zu EVOLOS UNGEHEUER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide auf Orgro.

Mrothyr und Chipol – Atlans Gefährten.

Anima – Die Orbiterin trifft ihren Ritter wieder.

Goman-Largo und Neithadl-Off – Animas Begleiter.

Soray – Obmann der Tessaler.

1.

 

Du gegen dich. Früher hättest du dir so etwas nie vorstellen können. Jetzt musst du es. Du bist wehrlos und weißt, dass es keinen Sinn hat, gegen dich zu arbeiten.

Du gegen dich. Das ist Grausamkeit, die an Sadismus grenzt, wenn du das Verursacherprinzip berücksichtigst. Man hat aus dir ein Wesen gemacht, das nicht mehr du selbst bist und doch nicht von deiner Charakterstruktur abweicht.

Der Name dessen, der dich umwandelte, lautet EVOLO. Du denkst diesen Namen voller Hass und auch voller Mitleid. Du weißt nicht, was in deiner Seele so auf EVOLO reagiert, denn du hast keinen Grund, für ihn Mitgefühl zu empfinden. Du verdrängst jene bitteren Stunden, in denen das Fürchterliche geschah. Du begnügst dich damit, Theorien über seine Handlungsweise aufzustellen. Du bildest dir ein, dass du deinen Zustand irgendwann beenden kannst, wenn du nur stark genug bist.

In dir wühlt es. Du fühlst dich schwach und elend, und du würdest viel darum geben, wenn du einfach Schluss machen könntest.

Es geht nicht, du hast es bereits versucht. Deine Gedanken sind frei, aber du kannst sie nicht in die Tat umsetzen. Du kommst dir vor wie in einem Gefängnis, deinem persönlichen Gefängnis. Es ist dir unmöglich, ihm zu entrinnen.

Du willst den Freunden ins Gesicht schreien, dass du nicht mehr derselbe bist. Du willst sie warnen, weil irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, an dem du deinen tödlichen Auftrag ausführen musst.

Ich muss euch warnen!, schreien deine Gedanken. Hört mich keiner?

Selbst ein Telepath würde deine Gedanken nicht vernehmen, denn sie sitzen in einem undurchlässigen Labyrinth gefangen. Du bist psionisch stabilisiert, denn EVOLO musste alle Möglichkeiten berücksichtigen und verhindern, dass du entlarvt wirst.

Wieder willst du dich mit diesem Wesen befassen, das den Erleuchteten durch Absorption vernichtet hat und dabei einen Teil seines Wesens übernahm. Es gelingt dir nicht. Die Gedanken an deinen Auftrag lassen dich nicht los. Du denkst an Anima und daran, dass du warten musst, bis sie mit Atlan zusammentrifft. Du hoffst, dass es nicht geschieht, solange du lebst. Du weißt jedoch nicht, welche Lebenserwartung dein psionisch strukturierter Körper hat, dieser Teil EVOLOS, auf den du keinen Einfluss hast.

Du hoffst plötzlich, dass Anima nicht mehr existiert. EVOLO hat jedoch eindeutige Hinweise auf ihre Existenz gefunden. Du denkst an Atlan und jene Stunden zurück, als Colemayn sich ihm offenbarte. Der Arkonide hatte nie damit gerechnet, einen seiner alten Gefährten wiederzusehen. Und er sagte sich, dass ein solcher Zufall sicherlich kein zweites Mal eintreten würde.

Und jetzt?

Deine Gedanken beschäftigen sich intensiv mit Anima und Atlan, und du bildest dir ein, dass du träumst. Dass dein Bewusstsein lediglich in einem fürchterlichen Albtraum gefangen ist.

Dein Körper regt sich und macht deine Hoffnung zunichte. Nein, du erwachst lediglich aus einem künstlichen Schlaf, und ein Begriff drängt sich dir auf. Du erinnerst dich an die Vorgänge und Ereignisse davor.

Krelquotten ...

2.

 

»Wacht endlich auf! Warum kommt ihr nicht zu euch? Ich weiß doch, dass ihr nicht tot seid!«

Irgendwo hinter einem dichten Nebelvorhang klang diese Stimme auf.

»Atlan, Chipol, Mrothyr!«

Der Nebel wurde ein wenig lichter, und die Stimme wurde zusehends lauter.

»Wacht auf. Ihr dürft nicht ewig bewusstlos bleiben. Löst euch aus dem unseligen Traum, der euch gefangen hält!«

Langsam schlug Atlan die Augen auf. Er blinzelte, und der Nebel verschwand endgültig. Der Arkonide erkannte die dunklen Schatten, die von den Sesseln und dem Bildschirm herrührten. Er wandte den Kopf. Sein Blick klärte sich. Er befand sich in der sechs Meter durchmessenden Kommandozentrale der STERNSCHNUPPE. Neben ihm in den Sesseln hingen Chipol und Mrothyr.

»So ist es gut«, verkündete die STERNSCHNUPPE. »Gleichmäßig und tief durchatmen. Ich weise dich darauf hin, dass die Atemluft im Augenblick einen erhöhten Sauerstoffanteil enthält. Dies bringt euch schneller auf Trab, führt jedoch dazu, dass ihr zur Euphorie neigt. Sobald deine beiden Begleiter ebenfalls erwacht sind, werde ich die sonst übliche Mischung wiederherstellen.«

»Schon gut«, flüsterte Atlan. Die Benommenheit wich schneller, je stärker er sich konzentrierte. Er bewegte Hände und Füße, dann Arme und Beine. Er atmete mehrmals tief durch.

»Positionsbestimmung!«, verlangte er. Der Bildschirm flammte auf, und das Schiff sagte:

»Entfernung zum Planetenmittelpunkt dreihundertvierzehn Millionen Kilometer!«

Ruckartig kam der Arkonide hoch. Der Bildschirm zeigte das Schwarz des interplanetaren Raumes. Rechts außerhalb des Erfassungsbereichs der Aufnahmeoptik leuchtete hell der Stern. Winzige Scheibchen deuteten auf die Planeten des Systems hin. In der Mitte des Bildschirms zitterte ein Lichtfleck, dessen Anblick Atlan kannte.

Das war Cirgro.

Sie hatten den Planeten also verlassen.

»Was ist geschehen?«, erkundigte er sich.

»Es sind mir nicht alle Fakten bekannt. Meine Beobachtungsmöglichkeiten auf der Planetenoberfläche waren erheblich eingeschränkt. Die Krelquotten brachten euch und setzten euch in die Sessel. Sie verließen mich und beförderten mich in eine hohe Umlaufbahn um Cirgro. Ich zog es danach vor, erst einmal ein paar Millionen Kilometer zwischen mich und diese Welt zu bringen.«

»Ist gut.« Atlan kannte die Vorbehalte des Schiffes gegen dieses Planetensystem. Die STERNSCHNUPPE hatte zu einem früheren Zeitpunkt schlechte Erfahrungen mit Cirgro gemacht. Sie war nicht sonderlich von dem Gedanken erbaut gewesen, sich diesem Planeten erneut nähern zu müssen. Dann war Chipols Unbehagen hinzugekommen, das sich zu rasch wachsender Angst entwickelte. Der Psi-Spürer war durchgebrannt, und die drei Gefährten hatten zum ersten Mal das Bewusstsein verloren. Als sie erwachten, hatte das Schiff auf der Oberfläche des Planeten gestanden.

Der Arkonide löste die Gurte, die ihn im Sessel hielten, und erhob sich. Er trat zu Chipol und beugte sich über ihn.

»Aklard wartet auf dich!«, sagte er. Der junge Daila zuckte zusammen und riss die Augen auf. Die hellblauen Augäpfel sahen wie Edelsteine aus.

»Wo?«, rief Chipol aus und kam in die Höhe. Die Gurte zogen ihn in den Sessel zurück. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wo er sich befand.

»Gib ihm einen Klaps auf die Nase«, dröhnte Mrothyrs Stimme durch den runden Raum. Der Zyrpher erhob sich und trat neben den Arkoniden. »Abgesehen von seiner Aversion gegen alles, was mit Psi zu tun hat, hat er auch noch Probleme, sich in der Wirklichkeit zurechtzufinden!«

»Angeber!« Chipol wollte nach Mrothyr fassen, aber dieser bog lachend seinen Oberkörper zurück.

»Jetzt im Ernst«, sagte er. »Es ist auf Cirgro nicht mit rechten Dingen zugegangen.«

Der Arkonide nickte. Sie hatten Aklard verlassen, um diesen Planeten anzufliegen. Da die Daila mit Hilfe der Glückssteine inzwischen in der Lage waren, sich das Neue Konzil einigermaßen vom Leib zu halten, war der Flug nach Cirgro notwendig geworden. Von hier stammten die Glückssteine, und es sprach alles dafür, dass auf dieser Welt gewaltige Psi-Kräfte im Spiel waren, die sich vielleicht gegen EVOLO verwenden ließen.

Unter diesem Gesichtspunkt war ihre Mission auf Cirgro alles andere als erfolgversprechend verlaufen. Sie hatten festgestellt, dass die Krelquotten tatsächlich über gewaltige Psi-Kräfte verfügten. Es war ihnen sogar gelungen, die Hyptons zu verjagen.

»Das letzte, woran ich mich erinnern kann, war, dass einer der Krelquotten mir einen Schlag gegen den Schädel versetzte. Ich verlor das Bewusstsein, und als ich für einen kurzen Augenblick zu mir kam, da befahl man mir, von Anima zu träumen. Dann verlor ich erneut das Bewusstsein«, sagte der Arkonide. »Aber warum Anima? Was wissen die Krelquotten von Anima?«

»Woher anders als aus unseren Gedanken!«, stellte Mrothyr fest. »Am liebsten würde ich zurückfliegen und diesen Kerlen zeigen, wo ihre Grenzen sind!«

»Es wird leider nicht möglich sein, zurück nach Cirgro zu fliegen«, teilte die STERNSCHNUPPE mit. »Ich weigere mich.«

Atlan hatte sich abgewendet. Seine Augen starrten eine der Kabinentüren an. Er blinzelte. In die Augen trat ein seltsamer Glanz. Sie leuchteten in der Erinnerung an frühere Dinge.

Anima!, stellte der Extrasinn fest. Ihre Gegenwart in Manam-Turu wird dir immer bewusster. Mache dir jedoch keine allzu großen Hoffnungen. EVOLOS Macht ist tödlich!

EVOLO, das stand fest, war gefährlicher als sein Schöpfer, der Erleuchtete. EVOLO hatte einen Teil der Pläne des Erleuchteten übernommen und einen Teil seiner Absichten. Um gegen ihn bestehen zu können, mussten sie über ein erhebliches Psi-Potenzial verfügen. Und da war Cirgro eine Enttäuschung für sie geworden. Mit den Krelquotten war nichts anzufangen.

»Berichte, Schiff«, verlangte Atlan. »Was hat sich in der Zeit unserer Bewusstlosigkeit ereignet?«

»Eine ganze Menge. Entschuldigt, wenn ich gewartet habe, bis ihr drei geistig wieder voll aufnahmefähig wart. Ihr hattet Besuch. Er hat dazu beigetragen, dass ich einen Teil eurer Fragen beantworten kann.«

»Wehe, du verheimlichst uns etwas!«, rief Mrothyr.

»Es entspricht den Tatsachen, dass einer von euch an Anima dachte. Die Krelquotten erfuhren, welche Fähigkeiten sie besitzt. Sie zwangen euch, von Anima zu träumen, und verstärkten eure Träume durch ihre Psi-Kräfte.

Und das Wunder geschah. Anima kam. Sie ...«

»Anima ist hier?«, schrie Atlan.

»Du regst dich auf, das ist nicht gut für dich«, sagte das Schiff. »Ich habe Verständnis dafür, doch lass mich erst meinen Bericht beenden. Anima wurde von den Krelquotten gezwungen, eine rätselhafte Seuche zu beseitigen. Sie heilte die Befallenen. Dann hatten die Krelquotten nichts Eiligeres zu tun, als euch loszuwerden. Sie schickten mich weg von Cirgro, und Anima und ihre beiden Begleiter Goman-Largo und Neithadl-Off folgten euch. Sie nähern sich mir und wollen mit euch in Verbindung treten. Ich habe sie bisher vertröstet. Seid ihr bereit?«

»Natürlich sind wir bereit!«, sagte Mrothyr.

Chipol trat zu Atlan. Der Arkonide rührte sich nicht, und der junge Daila legte ihm eine Hand auf die Schulter. Oft in der Vergangenheit hatten sie über Anima und Colemayn gesprochen und über die Celester. Damals auf Cairon hatte Atlan ihm die ersten Dinge über Alkordoom erzählt. Inzwischen wussten sie, dass der Erleuchtete nicht vor Atlan, sondern vor Anima geflohen war. Atlan hatte den vermeintlichen Tod seiner Orbiterin erlebt und sich darüber berichten lassen.

Und jetzt plötzlich ...

»Komm«, sagte Chipol leise. »Du wirst damit fertig!«

Atlan blickte ihn an. Seine Augen sonderten salziges Sekret ab wie immer, wenn er innerlich erregt war. Er fasste nach der Hand des Jungen und drückte sie.

Unkraut vergeht nicht, meldete sich der Extrasinn. Es muss eine lange Odyssee gewesen sein, bis sie deine Spur fand. Kannst du es verstehen? Kannst du es nachfühlen, welche Sehnsucht sie trieb?

»Ich versuche es«, flüsterte Atlan heiser. Er konnte es noch immer nicht fassen. Erst Colemayn, jetzt Anima.

Einst musste sie auf Hartmann vom Silberstern verzichten. Und dann auf dich. Du hattest sie geweckt und ihr die Erinnerung an ihren Auftrag zurückgegeben. Dir war sie dankbar, und solange sie keine Bestätigung für deinen Tod gehabt hätte, hätte sie immer nach dir gesucht. Ihr Leben lang. Denn sie ist deine Orbiterin!

»Gib mir endlich die Verbindung!«, sagte der Arkonide. »Spanne mich nicht länger auf die Folter!«

»STERNENSEGLER ruft STERNSCHNUPPE«, vernahm er eine freundliche, weiblich klingende Stimme mit einem knabenhaften Unterton.

 

*

 

Goman-Largo hatte sich in eine der Programmiernischen POSIMOLS zurückgezogen. Wieder und wieder rief er alle inzwischen gespeicherten Daten über die Glückssteine ab und die Angaben, die er selbst herausgefunden hatte. Der Modulmann benötigte ein wenig Zeit zum Nachdenken. Er war ein Tigganoi, der an der Zeitschule von Rhuf zum Spezialisten der Zeit ausgebildet worden war. Er hatte sich eine unbestimmbar lange Zeitspanne in Gefangenschaft befunden. In dieser Zeit in einem Stasisfeld war er nicht gealtert. Er ging davon aus, dass sein Volk und die Zeitschule nicht mehr existierten. Aber er hatte Spuren gefunden, die auf die Zeitchirurgen hinwiesen, deren Agenten einst seine Feinde gewesen waren. Mehr wusste er davon nicht. Seinen ursprünglichen Auftrag hatte er vergessen. Aber er hatte es sich zum aktuellen Ziel gesetzt, festzustellen, ob es die Agenten vom Orden der Zeitchirurgen noch gab.

Und er war auf die Spur seiner Zeitschule gestoßen. Angefangen hatte es auf Barquass. Er hatte in Gurays Schätzen einen ganzen Satz von seltsamen Kristallen gefunden. Zu diesem Zeitpunkt hatte er nicht gewusst, dass die Kristalle Glückssteine genannt wurden. Sie wiesen eine Besonderheit auf, die offensichtlich bisher niemand aufgefallen war. Die Kristalle erinnerten den Modulmann an die Produkte einer speziellen Technik, die bestimmte Materialien bis hinab in den atomaren Bereich manipulieren und verändern konnte. Die Erinnerung an diese Technik war nur vage, aber Goman-Largo war sich sicher, dass er auf seiner Zeitschule von dieser Technik erfahren hatte und dass man sie dort erlernte. Und er glaubte, dass dort diese Kristalle zu psionischen Speichern umfunktioniert wurden oder worden waren.

Wenn seine Vermutungen stimmten, dann bildeten diese Kristalle von Barquass den Beweis dafür, dass ein anderer Tigganoi, der Absolvent der Zeitschule war, in Manam-Turu tätig gewesen war oder vielleicht noch immer hier weilte.

Goman-Largo hatte nicht herausfinden können, woher Guray die Kristalle bekommen hatte. Er hatte es aber als sinnvoll im Rahmen seiner Suche und seines Ziels erkannt, einen der Kristalle an sich zu nehmen, und folglich hatte er es getan.

Dies war jedoch nur die Vorgeschichte gewesen. Auf Cirgro hatte er zusammen mit Neithadl-Off an den Gebäuden der Krelquottenstadt hässliche graue Flecken entdeckt. Eine nähere Untersuchung hatte gezeigt, dass dort Kristalle jener Art gesessen hatten, die er unter Gurays Schätzen gefunden hatte. Diese Kristalle hier jedoch waren ihrer speziellen Eigenschaft beraubt, sie waren ausgebrannt und nutzlos. Goman-Largo hatte erkannt, dass die Krelquotten die Kristalle dazu benutzt hatten, um ihre Psi-Kräfte auf einem ganz bestimmten, für sie angenehmen Niveau zu halten. Dieser Möglichkeit beraubt, entwickelten sie nun Kräfte, mit denen sie nicht umgehen konnten. Beobachtungen in und um die Stadt herum bestätigten das einwandfrei.

Für Goman-Largo ergaben sich aus seinen Beobachtungen brennende Fragen. Er erfuhr von der Erinnerung dieser Bewohner Cirgros, die auf ein schreckliches Unglück in der Vergangenheit hinwies, das sie einst ausgelöst hatten. Mehrere Welten waren ihm zum Opfer gefallen. Dies deutete darauf hin, dass die Krelquotten einst viel stärkere Fähigkeiten besessen hatten. Genaueres bekam er nicht heraus, aber er vermutete, dass diese Wesen deshalb so unruhig waren, weil sie befürchteten, die alte Zeit könnte plötzlich zurückkehren.

Die Krelquotten selbst besaßen keine Überlieferungen, die auf das Eingreifen eines Außenstehenden hindeuteten. Die Frage, ob ein Absolvent der Zeitschule den Krelquotten durch spezielle Kristalle geholfen hatte, blieb also unbeantwortbar.