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Roland Lapschieß
Ralf Lembke

Praxishandbuch Qualitätsmanagement

Änderungen und Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2015

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

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linkVorwort

Die Norm DIN EN ISO 9001 wird in allen Branchen weltweit von über einer Million Organisationen zum Aufbau und zur Weiterentwicklung von Qualitätsmanagementsystemen genutzt. Zertifizierte Organisationen müssen die Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2015 bis September 2018 umsetzen, sofern sie ihr Zertifikat aufrechterhalten möchten.

Die neue DIN EN ISO 9001:2015 fordert die oberste Leitung der Organisation auf, sich mit der strategischen Ausrichtung ihrer Organisation zu befassen. Dazu gehören die Analyse der eigenen Stärken und Schwächen sowie die Betrachtung von Risiken und Chancen im Umfeld der Organisation. Neben den Kundenanforderungen müssen jetzt auch die Erwartungen relevanter interessierter Parteien beachtet werden. Die oberste Leitung soll zukünftig eine aktive Rolle übernehmen, indem sie die Prozessorientierung und das risikobasierte Denken in der Organisation fördert.

Obwohl die Benennung eines Beauftragten der obersten Leitung nicht mehr gefordert ist, können die operativen Aufgaben des Qualitätsmanagements weiterhin delegiert werden. Die Verantwortung Qualitätsmanagementsystem liegt bei der obersten Leitung und kann nicht delegiert werden.

Dieses Fachbuch thematisiert die neuen Normanforderungen und weist auf alle relevanten Änderungen hin. Eine detaillierte Gegenüberstellung zeigt die Unterschiede zur bisherigen Norm und erleichtert dem Leser damit die Umstellung seines QM-Systems. Zusätzlich werden die Normanforderungen ausführlich kommentiert.

Den Grundlagen des Qualitätsmanagements ist ein eigenes Kapitel gewidmet, das auch einen Abschnitt zum Thema Umgang mit Risiken enthält. Der Ansatz des risikobasierten Denkens fordert die Organisationen dazu auf, bei allen Aktivitäten mögliche Risiken in Betracht zu ziehen. Ein weiteres neues Thema, dessen Bedeutung noch unterschätzt wird, ist die Bewahrung und Erweiterung des Wissens der Organisationen.

Das letzte Kapitel befasst sich eingehend mit der Planung, Durchführung und Nachbereitung von Audits sowie mit dem Ablauf des Zertifizierungsverfahrens. Schließlich wird dem Leser eine Vorgehensweise zur Umstellung eines zertifizierten QM-Systems auf die neue DIN EN ISO 9001:2015 aufgezeigt.

Im Hinblick auf die zahlreichen Änderungen und Ergänzungen in der DIN EN ISO 9001:2015 sollten sich Organisationen rechtzeitig mit der Umstellung ihrer QM-Systeme befassen.

FORUM VERLAG HERKERT GMBH

Merching, 2016

linkHerausgeber-/Autorenverzeichnis

Dr. Susanne Fiege

Frau Dr. rer. nat. Susanne Fiege hat Chemie auf Diplom studiert und in der organischen, supramolekularen Chemie promoviert. Nach einer anschließenden Zusatzausbildung zur Projektmanagementfachfrau (GPM, IPMA Level D) und zur Qualitätsmanagementbeauftragten (TÜV), arbeitete sie als Beraterin im operativen Projekt- und Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie in München. Als Qualitätsingenieurin wurde sie dort u. a. in der Bearbeitung von Kundenreklamationen und zur Koordination geeigneter Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen eingesetzt. Weiterhin hat sie bei der Erarbeitung eines QM-Systems nach DIN EN ISO 9001:2015 in einem Dienstleistungsbetrieb mitgewirkt.

Roland Lapschieß, Dipl.-Betriebswirt, MBA

Krankenpfleger, Rettungsassistent, staatl. geprüfter Betriebswirt (Controlling/Kostenrechnung), Diplomstudium der Sozialökonomie an der Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg, Masterstudium Gesundheits- und Sozialmanagement an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.

Seit 1998 als Unternehmensberater tätig. Das eigene Beratungsunternehmen gründete er 2001. Lehrbeauftragter für Qualitätsmanagement an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und der FOM Hochschule für Ökonomie und Management. Lead-Auditor im Auftrag der DEKRA-Certification GmbH. Schwerpunkte der Beratungstätigkeit sind die Einführung und Weiterentwicklung von Qualitätsmanagementsystemen nach DIN EN ISO 9001 in Organisationen des Gesundheits- und Sozialwesens sowie die Ausbildung von QM-Fachpersonal.

Ralf Lembke

ISO 9001 IRCA Auditor, Dozent und Ausbilder für Auditoren, ISO 28000 Auditor und Ausbilder, TAPA Auditor für TAPA FSR, TAPA TSR und TACSS, MindJet/Mind-Manager-Trainer und Dozent für Zeitmanagement, Vertriebstrainer.

Herr Ralf Lembke studierte Wirtschaftswissenschaften an der Fern-Universität Hagen. Er führt ein eigenes Beratungshaus in Sachen Qualitätsmanagement, Sicherheitsmanagement, Risikomanagement und gibt Seminare zu Qualitätsmanagement und Sicherheitsmanagementthemen in Deutschland und Europa. Zusätzliche Weiterbildungen hat er als IRCA-9001-Lead-Auditor (Qualitätsmanagement ISO 9001:2015), Trainer für Luftfrachtsicherheit, (regB, bV), Trainer und Dozent für Zollsicherheitsprogramme (AEO/ZWB, C-TPAT), Port Security Officer (ISPS PFSO), ISO 28000 (Security System Management) Auditor und er verfügt über eine Ausbildereignung nach AEVO.

Er war jahrelang als Vertriebs-/Betriebsleiter sowie in verschiedenen Positionen der Unternehmensleitung europaweit ebenfalls jahrelang in verschiedenen Sicherheitsfunktionen bei der Bundeswehr und NATO tätig.

Gesamtinhaltsverzeichnis

Deckblatt

Impressum

Bedienung des E-Books

Vorwort

Herausgeber-/Autorenverzeichnis

Gesamtinhaltsverzeichnis

1 Änderungen der DIN EN ISO 9001:2015 im Überblick

1.1 Verbesserung der Anwendbarkeit

1.1.1 Gliederung und Terminologie

1.1.2 Terminologische Unterschiede

1.1.3 Weitere Neuerungen und Verbesserungen

1.2 Kontext der Organisation

1.3 Prozessorientierter Ansatz

1.4 Vorbeugungsmaßnahmen

1.5 Dokumentierte Information

1.6 Risikobasierter Ansatz

1.7 Verantwortung der Leitung

2 Gegenüberstellung DIN EN ISO 9001:2008/ DIN EN ISO 9001:2015

2.1 High Level Structure (Grundstruktur für Managementsystemnormen)

2.2 Die 7 Grundsätze zum Qualitätsmanagement

2.2.1 Nutzen der Grundsätze des Qualitätsmanagements

2.2.2 Anwendung der Grundsätze des Qualitätsmanagements

2.3 Weitere relevante Änderungen

2.3.1 Oberste Leitung

2.3.2 Risiken und Chancen

2.3.3 Wissen der Organisation

2.3.4 Prozesse

2.4 Tabellarische Gegenüberstellung

3 Grundlagen des Qualitätsmanagements

3.1 Grundsätze des Qualitätsmanagements

3.2 Grundsätzliches zum Qualitätsmanagement (QM)

3.2.1 Prozessorientierung

3.2.2 Risikobasiertes Denken

3.2.3 Wissensmanagement oder Wissen der Organisation

3.2.4 Kundenorientierung

3.2.5 Dokumentation

3.3 Anwendungsbereich und Ziele

3.4 Normative Verweise

4 Kommentierung der Normenabschnitte

4.1 Kontext der Organisation

4.1.1 Kommentierung des Normenabschnitts 4.1 – „Verstehen der Organisation und ihres Kontextes“

4.1.2 Kommentierung des Normenabschnitts 4.2 – „Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien“

4.1.3 Kommentierung des Normenabschnitts 4.3 – „Festlegen des Anwendungsbereichs des Qualitätsmanagementsystems“

4.1.4 Kommentierung des Normenabschnitts 4.4 – „Qualitätsmanagementsystem und seine Prozesse“

4.2 Organisationsführung

4.2.1 Kommentierung des Normenabschnitts 5.1 – „Führung und Verpflichtung“

4.2.2 Kommentierung des Normenabschnitts 5.2 – „Politik“

4.2.3 Kommentierung des Normenabschnitts 5.3 – „Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse in der Organisation“

4.3 Planung

4.3.1 Kommentierung des Normenabschnitts 6.1 – „Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen“

4.3.2 Kommentierung des Normenabschnitts 6.2 – „Qualitätsziele und Planung zu deren Erreichung“

4.3.3 Kommentierung des Normenabschnitts 6.3 – „Planung von Änderungen“

4.4 Unterstützung und Ressourcen

4.4.1 Kommentierung des Normenabschnitts 7.1 – „Ressourcen“

4.4.2 Kommentierung des Normenabschnitts 7.2 – „Kompetenz“

4.4.3 Kommentierung des Normenabschnitts 7.3 – „Bewusstsein“

4.4.4 Kommentierung des Normenabschnitts 7.4 – „Kommunikation“

4.4.5 Kommentierung des Normenabschnitts 7.5 – „Dokumentierte Information“

4.5 QM im Betrieb

4.5.1 Kommentierung des Normenabschnitts 8.1 – „Betriebliche Planung und Steuerung“

4.5.2 Kommentierung des Normenabschnitts 8.2 – „Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen“

4.5.3 Kommentierung des Normenabschnitts 8.3 – „Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen“

4.5.4 Kommentierung des Normenabschnitts 8.4 – „Steuerung von extern bereitgestellten Prozessen, Produkten und Dienstleistungen“

4.5.5 Kommentierung des Normenabschnitts 8.5 – „Produktion und Dienstleistungserbringung“

4.5.6 Kommentierung des Normenabschnitts 8.6 – „Freigabe von Produkten und Dienstleistungen“

4.5.7 Kommentierung des Normenabschnitts 8.7 – „Steuerung nichtkonformer Ergebnisse“

4.6 Bewertung und Kontrolle

4.6.1 Kommentierung des Normenabschnitts 9.1 – „Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung“

4.6.2 Kommentierung des Normenabschnitts 9.2 – „Internes Audit“

4.6.3 Kommentierung des Normenabschnitts 9.3 – „Managementbewertung“

4.7 Verbesserung

4.7.1 Kommentierung des Normenabschnitts 10.1 – „Allgemeines“

4.7.2 Kommentierung des Normenabschnitts 10.2 – „Nichtkonformität und Korrekturmaßnahmen“

4.7.3 Kommentierung des Normenabschnitts 10.3 – „Fortlaufende Verbesserung“

5 Auditierung und Zertifizierung

5.1 Das Audit – eine Begriffsbestimmung

5.2 Normative Vorgaben zum Qualitätsaudit

5.3 Der Auditprozess

5.3.1 Der Auditprozess im Überblick

5.3.2 Auditprogramm erstellen

5.3.3 Audit vorbereiten

5.3.4 Audit durchführen

5.3.5 Audit nachbereiten

5.4 Bewertung der Auditor-Kompetenz

5.5 Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001

5.5.1 Begriffsklärung Akkreditierung und Zertifizierung

5.5.2 Ablauf des Zertifizierungsverfahrens

5.5.3 Übergangsregelungen zur Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015

Glossar

A

Akkreditierung

AKV

Anforderung

Audit

Auditkriterien

Auditleitfaden

Auditnachweise

Auditor

Auditplan

Auditprogramm

Auditrisiko

Auditteamleiter

Auswahlkriterien

B

Befragung

Bereitschaftsanalyse

Beurteilungskriterien

Beziehungsmanagement

C

Chance

D

DAkkS

Dienstleistung

DIN EN ISO

Dokumentenprüfung

Dokumentierte Informationen

E

EN

Extern bereitgestellte Produkte und Dienstleistungen

Externe Anbieter

Externes Audit

F

Führung

G

Ganzheitlichkeit

Gemeinschaftliches Audit

H

Hauptabweichung

High Level Structure (HLS)

I

Integriertes Managementsystem

Interessierte Partei

Internes Audit

ISO

J

Just-in-Sequenz

K

Kombiniertes Audit

Kompetenz

Konformität

Konformitätsbewertungsstellen

Kontext der Organisation

Korrektur

Korrekturmaßnahme

Kunde

Kundenorientierung

M

Managementbewertung

Managementsystem

Mangel

Menschlicher Faktor

N

Nachaudit

Nebenabweichung

Nichtkonformität

O

Oberste Leitung

P

PDCA-Zyklus

Personen, die unter Aufsicht der Organisation Tätigkeiten verrichten

Produkt

Produktaudit

Prozess

Prozessaudit

Prozesseigner

Prozessumgebung

Q

Qualität

Qualitätsbeauftragter (QB)

Qualitätsmanagementbeauftragter (QMB)

Qualitätsmanagementdokumentation

Qualitätsmanagementsystem (QM-System, QMS)

Qualitätspolitik

R

Rechenschaftspflicht der obersten Leitung

Reklamation

Risiko

Risikobasiertes Denken

S

SIPOC

SMART

Systemaudit

Ü

Überwachungsaudit

V

Validierung

Verbesserung

Verfahrensaudit

Verifizierung

Vorbeugungsmaßnahme

Z

Zertifikat

Zertifizierung

Zertifizierungszyklus

Anhang

Literaturverzeichnis

Stichwortverzeichnis

Weiterführende Informationen

link1 Änderungen der DIN EN ISO 9001:2015 im Überblick

link1.1 Verbesserung der Anwendbarkeit

Mit der neuen Revision DreieckDIN EN ISO 9001:2015 wurde an der DreieckVerbesserung der Anwendbarkeit für alle Zielgruppen gearbeitet. Vor allem wurden Anpassungen an der Gliederung und der Terminologie einiger Begriffe vorgenommen. Dies wird im ersten Teil des Kapitels beschrieben. Auf die genauen Änderungen bei der Wortwahl und deren Auswirkungen wird im zweiten Teil eingegangen.

link1.1.1 Gliederung und Terminologie

Gliederung

Mithilfe der neuen Gliederung, gleicht sich die Norm nun auch an andere Normen zu Managementsystemen (z. B. DIN EN ISO 14000) an. Diese sogenannte DreieckHigh Level Structure (HLS) {High Level Structure (HLS)}, welche nun zehn Abschnitte anstelle der bisher bekannten acht enthält, verbessert insgesamt die Lesbarkeit, die Verständlichkeit und den Wiedererkennungswert der unterschiedlichen Normen. Wie sich die Struktur und Gliederung der Norm genau auswirkt und was sich im Detail geändert hat, erfahren Sie in Dreieck Kapitel 2.

Aus Anhang A.1 der Norm geht hervor, dass sich die Gliederung der Norm nicht zwingend in der Struktur des Qualitätsmanagementsystems (QMS) Ihrer Organisation widerspiegeln muss. Jede Organisation, welche sich nach der DreieckDIN EN ISO 9001 zertifizieren lassen möchte, darf selbst entscheiden, in welcher Art die dokumentierten Informationen zum DreieckQualitätsmanagementsystem der Organisation erstellt und bereitgestellt werden sollen.

images/praxistipp.png    Praxistipp

Die Gliederung der Norm soll dem Anwender helfen, eine klare Struktur bezüglich der gestellten DreieckAnforderungen zu erhalten.

Für Ihre Organisation liegt der Fokus darauf, ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem zu etablieren, welches die Anforderung der Norm enthält. Es kann daher sehr sinnvoll sein, sich eine Struktur für das Qualitätsmanagementsystem zu erarbeiten, die den Fokus mehr auf die Prozesse, deren Ergebnisse und die Kommunikations- bzw. Informationskultur der Organisation legt. So findet sich jeder Mitarbeiter Ihrer Organisation direkt in der dazugehörigen Dokumentation zurecht.

Terminologie

Auch die für die Organisation geeignete Wortwahl bleibt ihr selbst überlassen. Es ist nicht erforderlich, den Terminus der Norm zu übernehmen, um die Prozesse des Qualitätsmanagementsystems zu beschreiben. So können Sie z. B. weiterhin zwischen Dokumenten und Aufzeichnungen unterscheiden, auch wenn in der Norm mit dieser Revision der übergeordnete Begriff der „dokumentierten Informationen“ verwendet wird.

Die nachfolgende Tabelle stellt die terminologischen Unterschiede der bisher gültigen und der neuen Revision dar.[1] Eine genauere Kommentierung der terminologischen Unterschiede finden Sie in Dreieck Kapitel 1.1.2.

DreieckDIN EN ISO 9001:2008

DIN EN ISO 9001:2015

„Arbeitsumgebung“

DreieckProzessumgebung“

(siehe auch Dreieck Kapitel 1.3)

„Ausschluss“

Wird nicht mehr verwendet, es heißt nun: „Als nicht zutreffend bestimmt“.

(siehe auch Dreieck Kapitel 1.2 und Dreieck Kapitel 4.1.3)

„Beauftragter der obersten Leitung“ (QMB)

Wird nicht mehr verwendet.

(siehe auch Dreieck Kapitel 1.7 und Dreieck Kapitel 4.2)

„Beschafftes DreieckProdukt“

„Extern bereitgestellte(s) DreieckProdukt/DreieckDienstleistung“

(siehe auch Dreieck Kapitel 1.2)

„Dokumentation“, „Qualitätsmanagementhandbuch“ (QMH), „Dokumentierte Qualitätspolitik“, „Dokumentierte Verfahren“, „Aufzeichnungen“

„Dokumentierte Information“

(siehe auch Dreieck Kapitel 1.5)

„Fehler“

Dreieck„Nichtkonformität“ oder „Fehler“

„Kunde“

Dreieck„Kunde“, der Begriff ist zwar gleich geblieben, aber die Definition hat sich verändert

„Lieferant“

„externer Anbieter“

(siehe auch Dreieck Kapitel 1.2)

„Personelle Ressourcen“, „Personal“

„Personen“

Dreieck„Produkt“

„Produkte und Dienstleistungen“, wobei Produkt neu definiert wurde

„Produktstatus“

„Status der Ergebnisse“

Dreieck„Chance“; Neuer Begriff

(siehe auch Dreieck Kapitel 1.6)

„Ständige DreieckVerbesserung“

„Fortlaufende Verbesserung“

(siehe auch Dreieck Kapitel 1.3)

„Überwachungs- und Messmittel“

„Ressourcen zur Überwachung und Messung“

(siehe auch Dreieck Kapitel 4.4)

„Verantwortung“

„Verantwortlichkeit“

(siehe auch Dreieck Kapitel 1.7)

„Rechenschaftspflicht“; Neuer Begriff

(siehe auch Dreieck Kapitel 1.7)

Tab. 1: Terminologische Unterschiede

link1.1.2 Terminologische Unterschiede

DreieckProzessumgebung

Der Begriff „Arbeitsumgebung“ wurde zum Begriff „Prozessumgebung“. Der Begriff „Prozessumgebung“ wurde in der DreieckDIN EN ISO 9000:2015 nicht eindeutig definiert, lässt sich jedoch unter Umständen folgendermaßen interpretieren:

Der Begriff „Prozessumgebung {Prozessumgebung}“ betont den prozessorientierten Ansatz {prozessorientierter Ansatz} der Norm. Weiterhin wurden soziale und psychologische Faktoren in die Betrachtung mit aufgenommen. Aus der Benennung „Prozessumgebung“ lässt sich erkennen, dass es sich dabei nicht nur um die Umgebung eines Prozesses, sondern vielmehr um die Betrachtung einer zusammengehörenden Prozesskette handelt, in der die Produkte und Dienstleistungen erbracht werden.[2]

Siehe auch Dreieck Kapitel 1.3.

images/praxistipp_beispiel.png    Beispiel

Ein Produktionsprozess wird durch einen Mitarbeiter überwacht.

Ein sozialer bzw. psychologischer Faktor könnte hierbei sein, ob die Person in ihrer Arbeit dauerhaft allein oder mit weiteren Personen zusammen die Überwachung durchführt. Es könnte sein, dass ein Austausch mit Kollegen zu einem anderen Ergebnis führt als bei Alleinarbeit.

Aus psychologischer Sicht ist bekannt, dass Menschen in Gesellschaft häufig besser und motivierter arbeiten. Und aus sozialer Sicht könnte der zusätzliche Austausch mit den Kollegen dazu führen, neue Ideen und nützliche Hinweise für die Arbeit zu erhalten.

Ausschluss

Der Begriff „Ausschluss {Ausschluss}“ wird als solcher in der Norm nicht mehr verwendet. Nach der neuen Begrifflichkeit der Norm können ihre DreieckAnforderungen nur dann ohne Beachtung bleiben, wenn sie für das DreieckQualitätsmanagementsystem als „nicht zutreffend {nicht zutreffend}“ bestimmt werden.

Dies ist nur dann möglich, wenn die Themen nicht in den Anwendungsbereich des Qualitätsmanagementsystems fallen und somit weder auf die Fähigkeit, noch auf die Verantwortung der Organisation Einfluss haben oder die DreieckKonformität der Prozessergebnisse oder die Kundenzufriedenheit negativ beeinträchtigen.

In der Norm wurde darauf geachtet, die Anforderungen so zu formulieren, dass ein Ausschluss kaum noch möglich bzw. erforderlich ist. Es gilt die Devise: Alles, was für ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem getan werden kann, ist zu tun.

Die Änderung zum Thema „Ausschlüsse“ wird in der Norm im Anhang A.5 „Anwendbarkeit“ behandelt. Weitere Informationen finden Sie in Dreieck Kapitel 1.2 und Dreieck Kapitel 4.1.3.

images/praxistipp.png    Praxistipp

Gehen Sie bei der Verwirklichung Ihres Qualitätsmanagementsystems davon aus, dass Sie in Ihrer Organisation alle Anforderungen an die Norm erfüllen können. Jedes Ergebnis lässt sich messen und jede erforderliche Information dokumentieren. Nutzen Sie die Innovationskraft Ihrer Organisation und schaffen Sie neue Möglichkeiten, die Ihnen helfen, stetig besser zu werden.

Beauftragter der obersten Leitung {Beauftragter der obersten Leitung}

Die Anforderung nach der Benennung eines Beauftragten der obersten Leitung ist in der DreieckDIN EN ISO 9001:0015 nicht mehr enthalten. Die neue Norm betont die Verantwortung der obersten Leitung für die wirksame Anwendung des Qualitätsmanagements. Wichtige Aufgaben der obersten Leitung sind die strategische Qualitätsplanung und die Förderung des Qualitätsbewusstseins in der Organisation. Darüber hinaus muss die Dreieckoberste Leitung die DreieckFührung des Qualitätsmanagementsystems übernehmen und auch die Verantwortung dafür tragen. Das geschieht, indem die DreieckFührung Personen einsetzt, diese auch anleitet und unterstützt. Somit können diese dann ihren Beitrag zur Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems leisten. Siehe auch Dreieck Kapitel 1.7 und Dreieck Kapitel 4.2.

images/praxistipp_beispiel.png    Beispiel

Anstelle eines einzigen „Beauftragten der obersten Leitung“ in der Organisation, kann es in einer Organisation nun z. B. je Abteilung eine Person mit dem Wissen eines Qualitätsmanagementbeauftragten {Qualitätsmanagementbeauftragter} geben, der die Sicherstellung und Anwendung des Qualitätsmanagementsystems in dieser Abteilung übernimmt.

Extern bereitgestelltes DreieckProdukt

Die Begriffe „extern bereitgestelltes Produkt {extern bereitgestelltes Produkt}“ sowie „extern bereitgestellte Dienstleistungen {extern bereitgestellte Dienstleistung}“ zeigen, wie die Organisation auf Prozessergebnisse anderer Organisationen zurückgreift. Der früher verwendete Begriff des „beschafften Produktes“ könnte suggerieren, dass das Produkt irgendwo vorliegt und die Organisation es sich von dort einfach beschaffen kann. Dies ist so nicht immer möglich, da so gut wie jedes Produkt oder jede DreieckDienstleistung durch eine Person oder eine Organisation in der Regel erst erschaffen und für die nächste Verwendung bereitgestellt wird.

Es liegt im Prinzip, z. B. mit Blick auf die Weltwirtschaft, eine unendlich lange Prozesskette vor, in der meist nur einige Prozessabschnitte von einer Organisation durchgeführt werden können.

Siehe auch Dreieck Kapitel 1.2.

Dokumentierte Information {Dokumentierte Information}

Eine dokumentierte Information ist eine Information, die von der Organisation zum einen gelenkt und zum anderen gesteuert wird. Dokumentierte Informationen müssen einerseits für die Planung und den Betrieb des QM-Systems bereitgestellt werden, andererseits müssen Dreieckdokumentierte Informationen als Nachweise für erreichte Leistungen oder erreichte Ergebnisse aufrechterhalten werden. Es wird nicht mehr nur von „Dokumenten“ gesprochen.

Siehe auch Dreieck Kapitel 1.5.

DreieckNichtkonformität oder Fehler

Die aktuelle Norm verwendet die Begriffe „Nichtkonformität {Nichtkonformität}“ und „Fehler {Fehler}“. Beide Begriffe können, laut der Norm, synonym verwendet werden.

Die aktuelle Norm nutzt den Begriff „Fehler“ allerdings eher in Bezug zu einer fehlerhaften Verwendung oder Durchführung von Prozessen, und den Begriff „Nichtkonformität“ eher in Bezug auf erbrachte Produkte und Dienstleistungen.

images/praxistipp.png    Praxistipp

Um „Fehler“ zu vermeiden oder zu korrigieren kann es sinnvoll sein, die Mitarbeiter eher auf das gewünschte konforme Ziel hin arbeiten zu lassen, statt vom „Problem“ wegzukommen. Dies mag sich im ersten Moment nach einem unwesentlichen Unterschied anhören, hat aber in den meisten Fällen ein wesentlich positiveres Ergebnis zur Folge.

Auch für das Betriebsklima kann es sinnvoll sein, nicht generell von Fehlern zu sprechen, sondern eher davon Verbesserungspotenziale zu definieren.

DreieckKunde {Kunde, potenzieller}

Der Begriff Kunde wurde zwar nicht geändert, aber die Definition dessen wurde um den „potenziellen Kunden“ erweitert.

In der DreieckDIN EN ISO 9000:2005 wurde der Kunde noch als Produktempfänger definiert.

In der neuen DIN EN ISO 9000:2015 ist der Begriff weiter gefasst. So kann es sich nun um einen Empfänger oder auch potenziellen Empfänger eines Produktes oder einer DreieckDienstleistung gleichermaßen handeln.

Diese neue Definition schließt somit alle möglichen Kunden mit ein. Es ist daher wichtig, das Umfeld der Organisation, wie in Abschnitt 4 der Norm gefordert, genau zu betrachten und zu definieren. Gerade auch im Hinblick auf die potenziellen Risiken und Chancen, die sich daraus ergeben, ist dies von großer Bedeutung.

Externer Lieferant {Lieferant, externer}

Zuvor wurde nur der Begriff „Lieferant“ genutzt. Da Produkte und Dienstleistungen aber auch innerhalb einer Organisation, z. B. von einer anderen Abteilung, erbracht werden können, wurde nun die Erweiterung „externer“ hinzugefügt. Diese Erweiterung gibt explizit an, dass sich der Lieferant außerhalb der Organisation bzw. außerhalb des betreffenden Qualitätsmanagementsystems befindet.

Siehe auch Dreieck Kapitel 1.2.

Personen

Die frühere Benennung „personelle Ressource {Personelle Ressource}“ oder „Personal“ hat unter Umständen, die Mitarbeiter entpersonifiziert, sie zu Dingen, zu Elementen des Systems gemacht. Der Begriff „Personen“ stellt sich näher am Menschen dar und macht den Umgang damit griffiger und wertvoller.

Weiterhin steht der Begriff „Personal“ in der Regel für direkte Mitarbeiter der Organisation. Mit „Personen“ ist in der Norm offengehalten worden, ob sich diese Personen innerhalb oder außerhalb der Organisation befinden.

images/praxistipp_hinweis.png    Hinweis

Die Einführung oder Anpassung eines bestehenden Lieferantenmanagements kann bei der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems erforderlich sein, wird aber nicht von der Norm explizit gefordert.

Produkte {Produkte} und Dienstleistungen {Dienstleistungen}

Die Änderung des Begriffs „Produkte“ in „Produkte und Dienstleistungen“ hat den großen Vorteil, dass sich nun auch Dienstleistungsbetriebe besser mit den DreieckAnforderungen der Norm identifizieren können. Bereits in der DreieckDIN EN ISO 9001:2008 waren Dienstleistungen im Begriff „Produkte“ mit eingeschlossen. Für reine Dienstleistungsbetriebe war es durch diese Wortwahl jedoch teilweise komplizierter, die Prozesse und Prozessergebnisse richtig zu beschreiben.

Dem Anhang A.2 der Norm ist zu entnehmen, dass besonders auf den Unterschied zwischen einem DreieckProdukt und einer DreieckDienstleistung Wert gelegt wird. Eine Dienstleistung beinhaltet immer auch einen direkten Kontakt zum Kunden. Ein Produkt kann oder muss diese Eigenschaft nicht vorweisen. Aufgrund dessen müssen manche DreieckAnforderungen speziell auf Produkte bzw. Dienstleistungen angepasst werden, um das gewünschte Ergebnis erzielen zu können.

Besonders hervorzuheben ist, dass in der neuen Definition der Norm des Wortes „Produkt“ der Fokus darauf gelegt wird, dass es eben bei einem Produkt keinerlei Transaktion zwischen der produzierenden Organisation und dem Kunden bedarf. Bei einer Dienstleistung hingegen muss sehr wohl mindestens eine Tätigkeit oder Handlung zwischen den beiden ausgeführt werden.

images/praxistipp_beispiel.png    Beispiel

Um den Unterschied von Produkten und Dienstleistungen zu verdeutlichen, stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen ist ein Automobilhersteller. Sie produzieren Neuwagen als Ihre Produkte und lassen diese über Ihre Autohändler verkaufen.

Um zu überprüfen, dass das Produkt die Anforderungen erfüllt, werden alle erforderlichen Messungen und Prüfungen durch Ihr Unternehmen vor der Auslieferung zum Händler durchgeführt.

Eine zweite Produktprüfung wird es sehr wahrscheinlich auch bei dem entsprechenden Händler geben, der damit im Prinzip das Lieferergebnis kontrolliert.

Die Dienstleistung des Autohändlers umfasst hierbei u. a. das eingehende Verkaufsgespräch und schließlich die Übergabe des Neuwagens an den Kunden.

Die Messung und Überprüfung der DreieckKonformität dieser Dienstleistungen ist nur in Bezug auf den konkreten Vorgang mit diesem Kunden möglich. In der Regel bestimmt die Kundenzufriedenheit einen großen Teil des gewünschten Ergebnisses einer Dienstleistung.

Weiterhin beschreibt der Anhang A.2 der Norm, dass es meistens Produkte mit den zugehörigen Dienstleistungen sind, die durch eine Organisation als Ergebnis an den Kunden übergeben werden. Zwischen Produkten und Dienstleistungen besteht in der Regel immer eine wechselseitige Beziehung, sodass es sehr sinnvoll ist, diese Begriffe zusammen und nicht völlig voneinander getrennt zu betrachten.

Status der Ergebnisse

Anstelle von „Produktstatus {Produktstatus}“ wird nun vom „Status der Ergebnisse {Status der Ergebnisse}“ gesprochen. Auf diese Weise wird als Ergebnis auch die Erbringung einer DreieckDienstleistung mit einbezogen.

DreieckChance {Chance}

Dieser Begriff wird in der Norm zum ersten Mal verwendet. Zuvor war nur von „Risiken {Risiken}“ die Rede. Hiermit wird das risikobasierte Denken unterstützt. Wer an Risiken denkt und sich z. B. mit deren Abmilderung beschäftigt, kommt darüber auch oft auf mögliche Chancen, die sonst vielleicht übersehen worden wären. Siehe auch Dreieck Kapitel 1.6.

images/praxistipp.png    Praxistipp

Chancen können unabhängig von Risiken identifiziert werden. Jedoch ist es oft zu sehen, dass gerade der Umgang mit einem DreieckRisiko – wird eine Maßnahme umgesetzt bzw. welche Maßnahme wird umgesetzt – zu einer neuen Chance führen kann.

Wägen Sie hierfür am besten ab, welchen Aspekt des Risikos oder der Chance Ihnen am wichtigsten ist. Ist es z. B. die Wirtschaftlichkeit Ihrer Organisation oder das Image, welches Sie durch die Maßnahmen besonders schützen wollen.

Fortlaufende DreieckVerbesserung {Fortlaufende Verbesserung}

Bisher war unter Abschnitt 8.5.1 der DreieckDIN EN ISO 9001:2008 zu lesen, dass die Organisation „nur“ die Wirksamkeit ihres Qualitätsmanagementsystems zu verbessern hat.

In der aktuellen Norm wird in Abschnitt 10.3 davon gesprochen, neben der Wirksamkeit auch die Eignung und die Angemessenheit des Qualitätsmanagementsystems zu verbessern.

Die Begriffsänderung von „ständig“ auf „fortlaufend“ kann so verstanden werden, dass es nicht darum geht, heute, morgen und übermorgen – also ständig – eine DreieckVerbesserung zu erzielen, da einige Prozesse einfach nicht „ständig“ verbessert werden können. Eine „fortlaufende Verbesserung“ kann daher eher so interpretiert werden, dass ein größeres Augenmerk auf eine mögliche Verbesserung gelegt wird, wenn diese als sinnvoll oder notwendig betrachtet wird. Ist eine Verbesserung möglich, so muss diese umgesetzt werden, jedoch nicht mit aller Konsequenz oder unter Gefährdung des Qualitätsmanagementsystems.

Siehe auch Dreieck Kapitel 1.3.

Ressourcen zur Überwachung und Messung

Bisher wurde von der „Lenkung von Überwachungs- und Messmitteln {Lenkung, von Überwachungs- und Messmitteln}“ gesprochen. Jetzt geht es darum, die Ressourcen zur Überprüfung und Messung zu bestimmen. Dies beinhaltet natürlich die Überwachungs- und Messmittel selbst, aber unter Umständen auch das nötige Personal, welches diese Messmittel bedient und dazu ggf. geschult werden muss.

Messmittel sind in der Regel ausschließlich Geräte mit oder ohne Computerunterstützung. Als Ressource werden Personen, Gegenstände oder Zeit bezeichnet und damit jedes für den DreieckProzess erforderliche Element.

Siehe auch Dreieck Kapitel 4.4.

Rechenschaftspflicht {Rechenschaftspflicht}

Dieser Begriff ist neu eingeführt worden. Diese sogenannte Rechenschaftspflicht hat die Dreieckoberste Leitung für die Wirksamkeit ihres Qualitätsmanagementsystems. Hieraus lässt sich verstehen, dass die Dreieckoberste Leitung nicht nur eine Organisation mit DreieckQualitätsmanagementsystem führt, sondern zu jeder Zeit dafür einsteht und dessen Wirksamkeit erklären und begründen kann.

Siehe auch Dreieck Kapitel 1.7.

link1.1.3 Weitere Neuerungen und Verbesserungen

Gestaltungsfreiheit {Gestaltungsfreiheit}

Die Formulierungen in der Norm bieten dem Anwender an vielen Stellen eine höhere Gestaltungsfreiheit als zuvor. Viele DreieckAnforderungen sind weiter und allgemeiner gefasst als in der Vorgängerversion, was damit den Ermessensspielraum der Organisation deutlich vergrößert. Erkennbar wird dies an einigen Formulierungen im Abschnitt 4, in Bezug auf die Bestimmung des Kontextes der Organisation (z. B. „relevante Themen“), der Ermittlung von Anforderungen an oder von interessierten Parteien (z. B. „relevante Anforderungen“) und auch bei der Festlegung des Anwendungsbereiches, der sich auf die Abschnitte 4.1 und 4.2 bezieht.

Im Gegensatz dazu wurden aber auch einige mögliche Einschränkungen entfernt. Beispiele hierfür sind Wortpaare wie: „bei Bedarf“, „soweit angemessen“, „falls zutreffend“ etc., was den Gestaltungsspielraum der Organisation natürlich wieder einengt, aber auch deutlich macht, dass manche Anforderungen der Norm nicht relativiert werden können.

Die genannten Änderungen werden in der Regel mehr Gestaltungsspielraum für die Organisation beim Aufbau, der Verwirklichung und Aufrechterhaltung ihres Qualitätsmanagementsystems ermöglichen. Daher wird sich dies voraussichtlich auch auf die Durchführung der Audits auswirken, da die Auditoren nun organisationsspezifischere Fragen stellen werden.

images/praxistipp_hinweis.png    Hinweis

Die neuen Normanforderungen bieten den Organisationen einen großen Gestaltungsspielraum zur Umsetzung. Gleichzeitig gibt es damit aber auch Platz für Fehlinterpretationen!

Grundsätze des Qualitätsmanagements {Grundsätze des Qualitätsmanagements}

Neu ist die Auflistung der Grundsätze des Qualitätsmanagements in Abschnitt 0.2 der Norm:

DreieckKundenorientierung {Kundenorientierung}

DreieckFührung {Führung}

Einbeziehung von Personen {Einbeziehung von Personen}

Prozessorientierter Ansatz {Prozessorientierter Ansatz}

DreieckVerbesserung {Verbesserung}

Faktengestützte Entscheidungsfindung {Faktengestützte Entscheidungsfindung}

DreieckBeziehungsmanagement {Beziehungsmanagement}

Durch das Lesen der Grundsätze kann bereits bei der Vorlage dieser Norm ein Qualitätsbewusstsein beim Leser geschaffen werden, was sich sicherlich positiv auf die Ausarbeitung eines Qualitätsmanagementsystems auswirkt. Mehr zu den Grundsätzen des QM finden Sie im Dreieck Kapitel 2.

Elemente eines Einzelprozesses {Elemente eines Einzelprozesses}

In der bisherigen Norm wurde im Abschnitt 0.2 „Prozessorientierter Ansatz“ bisher nur das Bild für das Modell eines prozessorientierten Qualitätsmanagementsystems, inkl. des DreieckPDCA-Zyklus {PDCA-Zyklus}, gezeigt. Die Elemente eines Einzelprozesses wurden bisher nicht beschrieben. Diese wurden nun aber in der Norm bedacht. (Siehe auch Abbildung Dreieck Kapitel 3.2.1.)

Zu sehen ist hierbei die folgende schematische Abfolge:

Eingabequellen → Eingaben → Tätigkeiten → Ergebnisse → Empfänger von Ergebnissen

Im Prozess-Teil „Tätigkeiten“ erfolgt der gewohnte Durchlauf des PDCA-Zyklus. Er ist ebenfalls nochmals einzeln, detailliert mit den Verweisen auf die zugehörigen Normen-Abschnitte in Dreieck Kapitel 3.2.1 und Dreieck Kapitel 2.1 abgebildet.

Der DreieckPDCA-Zyklus ist in der Regel ein iterativer DreieckProzess, also ein Prozess der bei mehrmaligem Durchlauf des Zyklus zu einer kontinuierlichen DreieckVerbesserung führt.

images/praxistipp.png    Praxistipp

Wenn Sie in Ihrer Organisation einen neuen Prozess einführen, so empfiehlt es sich, gerade zu Beginn in kürzeren Abständen, Reviews – also Prüfungen der Prozesse und ihrer Ergebnisse – durchzuführen.

Nutzen Sie hierzu die Angaben des PDCA-Zyklus, um nichts zu vergessen und klar und strukturiert die neuen Erkenntnisse in den Prozessablauf einfließen zu lassen.

DreieckDIN EN ISO 9000:2015

Im Abschnitt 3 „Begriffe“ wurde bisher nur auf die undatierte Version der DIN EN ISO 9000 Bezug genommen. Somit war immer die zum Anwendungszeitpunkt aktuelle Version DIN EN ISO 9000 gültig. Um Definitionsproblemen vorzubeugen und eine Eindeutigkeit der Begriffe zu erzeugen, wurde nun der datierte Verweis zur DIN EN ISO 9000:2015 vorgenommen.

Wissen der Organisation {Wissen der Organisation}

Das Thema „Wissen“ ist als neuer Abschnitt (Abschnitt 7.1.6) in die Norm aufgenommen worden. Es wurde bisher nicht als Ressource genannt. Damit gab es bis jetzt auch keine DreieckAnforderungen daran, wie mit dieser Ressource umzugehen ist und vor allem auch nicht, wie sie zu schützen ist.

Siehe auch Dreieck Kapitel 1.4.


Fußnoten:
[1]

Vgl. Graebig (2016).

[2]

Vgl. DIN EN ISO 9001:2008-12 – Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen (ISO 9001:2008), Abschnitt 6.4 / DIN EN ISO 9001:2015-11, Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen (ISO 9001:2015), Abschnitt 7.1.4.