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IMPRESSUM

Copyright © 2016 by Cadmos Verlag GmbH, Schwarzenbek
Gestaltung: Cadmos Verlag GmbH, Anke Werner
Mit Texten von: Michael Holste, Jana Hesse
Lektorat der Originalausgabe: Jana Hesse

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Für die Richtigkeit der Angaben wird trotz sorgfältiger Recherche keine Haftung übernommen.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag. Alle Rechte vorbehalten.

 

eISBN 978-3-8404-6603-8

 

BILDNACHWEIS

Coverfoto: „maler" - fotolia

Fotos im Innenteil: S. 21 unten rechts, Frederike Wiese, S. 123 oben rechts, Anke Werner, S. 124/125 und S. 127, Lydia Ulbrich

fotolia:

S. 4 oben rechts und S. 80 sehbaer_nrw, S. 5 oben links und S. 72 Oliver Zeidler, S. 6/7 fotografci, S. 9 zweites von oben und S. 21 unten links TasfotoNL, S. 9 unten links und S. 68 Ulrich Müller, S. 9 unten rechts Alaska-Tom, S. 10 greenpapillon, S. 20 Tanja Thomssen, S. 21 oben links narttekg, S. 21 oben rechts Stephan Sühling, S. 21 Mitte Kaesler Media, S. 24 und S. 35 Gabriele Rohde, S. 25 countrypixel, S. 34 mhbe2000, S. 69 oben links kameraauge, S. 73 meisterx, S. 89 Christian Schwier, S. 99 Myrna Schwartinsky, S. 118 Brasto, S. 119 mojolo, S. 119 Heiko Küverling

Shutterstock:

S. 4 und S. 42 Adrian Zenz, S. 5 oben rechts Andrea Sachs, S. 9 oben und S. 108 Margarita Borodina, S. 9 zweites von unten und S. 15 Mor65_Mauro Piccardi, S. 9 oben rechts und S. 43 Thorsten Schier, S. 11 und S. 88 Bildagentur Zoonar GmbH, S. 14 Volker Rauch, S. 64 KaMay, S. 63 und S. 69 unten rechts canadastock, S. 69 oben rechts Scirocco340, S. 69 Mitte und S. 77 Mitte goergemphoto, S. 69 unten links Shahid Khan, S. 76 Andres Mayovskyy, S. 77 oben links mihaiulia, S. 77 oben rechts JeniFoto, S. 77 unten links Rob Bouwman, S. 77 unten rechts Skreidzeleu, S. 81 Sabine Hortebusch, S. 109 und S. 114 Roman Sigaev, S. 115 oben links Mapics, S. 115 oben rechts jorisvo, S. 115 Mitte ivosar, S. 115 unten links und S. 115 unten rechts guentermanaus

Die im Bildnachweis nicht aufgeführten Bilder wurden von den einzelnen Cafés zur Verfügung gestellt.

Inhalt

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Willkommen!

Region 1:
Ostfriesland und Raum Oldenburg

1.  Hof Moorblick

2.  Friesische Teestube & Café "Ekke Nekkepenn“

3.  Extra: Die Ostfriesischen Inseln

Region 2:
Zwischen Weser und Elbe

1.  Landfrauen-Café in der Wassermühle Eitze

2.  Mühlencafé Oldendorf

3.  Hof Oldenbüttel

Region 3:
Naturpark Elbufer-Drawehn

1.  Selliener Dielen-Café

2.  Wiesencafé Hof Haram

Region 4:
Naturpark Heide

1.  Bauerncafé Rölings Hof

2.  Café Wilkens

3.  Heide-Café Bartels

4.  Dorfcafé Alte Schule Hösseringen

5.  Hofscheune Worme–Hof Kröger

6.  Ole Müllern Schün

7.  To’n olln Peerstall

8.  Rosencafé

Region 5:
An Weser und Aller

1.  Forsthaus Heiligenberg

2.  Café zum Brinkhof

3.  Extra: Hansestadt Bremen

Region 6:
Entlang der Ems

1.  Bauernhofcafé In’t Hürhuus

2.  Extra: Die Niederlande

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Region 7:
Naturpark Teutoburger Wald und Dümmer

1.  Café im Speicher

2.  Darpvenner Diele

Region 8:
Rund ums Steinhuder Meer

1.  Bickbeernhof–Café

2.  Hofcafé Bruns Nr. 2

3.  Hof Frien

Region 9:
Rund um Braunschweig

1.  Landcafé Neubokel

2.  Café und Weinstube Rosengarten

3.  Hofcafé Betzhorn am Heiligen Hain

Region 10:
Zwischen Hannover und Heide

1.  Burgdorfer Bäuerinnenbackstube

2.  Teestübchen Hannover

3.  Extra: Hannover

Region 11:
Rund um Hildesheim

1.  Landcafé im Gasthaus Gollart

2.  Bauerncafé Sprengel

Die Cafés auf einen Blick

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Niedersachsen

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Willkommen!

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Im schönen Niedersachsen oft zu finden: Leuchttürme, wie dieser hier in Pilsum.

Stellen Sie sich vor, es ist Sommer; die Luft ist klar, der Himmel wolkenlos und strahlend. Von fern geht ein leichter Wind durch die Straßen. Die Stadt schläft, denn ihre Bewohner machen jetzt Urlaub an weiten Stränden, in dichter Enge, unter sengender Glut. Das Grün der Bäume ist schon ein wenig dunkler als das der Wiesen. Auf den Feldern wogen die Ähren auf ihren sonnengelben Halmen. Die Kühe stehen träge in der Sonne und warten auf den Abend. Schwalben taumeln durch die Luft, auf der Suche nach Nahrung. Das Wasser in den Flüssen und Bächen wird langsam knapp, hält aber die Temperatur für ein kleines Bad zwischendurch. Um die Seen lagern diejenigen, die die Stadt nicht verlassen mochten oder bleiben mussten. Es ist wirklich Sommer. Niedersachsen spannt den Bogen zwischen der Küste mit ihren Sand- und Grünstränden, den Deichen, den vorgelagerten Inseln und den weiten Ebenen zwischen Ems, Weser und Elbe. Niedersachsen ist dicht bewaldet in den Höhenzügen entlang der Flüsse, versteckt seine Seen und Teiche keineswegs, erstreckt sich bis hin in den Harz, der klotzig in die Höhe strebt, tiefe Schluchten einschließt, Wasserfälle, geheimnisvolle Höhlen. Niedersachsens Dörfer und Städte haben eine lange Geschichte, die sich über tausend Jahre von mittelalterlichen Siedlungen bis hin zu modernen Städten zieht. Ihre Bewohner sprechen unterschiedliche Dialekte und haben eine unverwechselbare Tradition und Kultur entwickelt. Stellen Sie sich vor, es ist Sommer – und Sie, Sie bleiben hier! Was werden Sie finden? Sie finden ein weites Land, das eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Regionen und Landschaften bereithält. Überall gibt es mehr zu entdecken als Sie vermuten. Sie werden auf eine gewachsene ländliche Struktur stoßen, auf Dörfer inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen, Sie werden prächtige und stolze Bauernhäuser finden, altes Fachwerk neben modernster Technologie. Es wird Ihnen klar werden, dass Niedersachsen in den Wurzeln immer ein bäuerliches Land gewesen ist. Heute bedeutet Landwirtschaft, den Gegensatz zwischen technisierter Nahrungsmittelproduktion und traditionellem bäuerlichen Wirtschaften zu überwinden. Sie werden herausfinden, dass dies oft gelungen ist oder sich zumindest anbahnt. Von Krisen, Schwierigkeiten, Umbrüchen, Sorgen und Nöten werden Sie auch erfahren – wenn Sie hierbleiben und sich auf das Besondere unseres Landes einlassen.

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Ostfriesland in der Abenddämmerung.

Region 1

Ostfriesland und Raum Oldenburg

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image  Hof Moorblick

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Tunger Straße 1a
26629 Großefehn Aurich-Oldendorf/OT Moorlage
Tel. 0 49 43 - 91 20 91

image  Friesische Teestube & Café „Ekke Nekkepenn”

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Burmeidsweg 1
26969 Butjadingen-Langwarden
Tel. 0 47 33 - 17 37 32
Fax 0 47 33 - 17 37 33

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Der beschauliche Hafen in Neuharlingersiel.

Ostfriesland bedeutet scheinbar endlose Weite der Wiesen und Marschen, flaches Land durchzogen von Wallhecken und sturmgebeugten Bäumen, von Kanälen und Mooren. Hinter den mächtigen Deichen, die Land und Leute vor den Sturmfluten schützen, die hier früher „Manndränken“ hießen, folgt das Wattenmeer, dessen Flora und Fauna vom regelmäßigen Wechsel zwischen Ebbe und Flut bestimmt wird. Wenn sich die Nordsee durch die unzähligen Priele, Gats und Tiefs zurückzieht, fällt das Watt trocken. Unter der scheinbar öden Schlammwüste wimmelt das Watt von Leben. See- und Strandvögel waten auf Nahrungssuche über die welligen Flächen. Zwischen Borkum und Wangerooge reihen sich die Ostfriesischen Inseln wie Perlen auf einer Kette von Westen nach Osten. Der Tourismus zu den Inseln und im Land hinter den Deichen stellt heute wohl das wichtigste ökonomische Standbein der Menschen in Ostfriesland dar. Um das Jahr 1000 begannen die Friesen mit der Landgewinnung und Sicherung der flachen Küstenregion. Die Sachsenkaiser honorierten die Bemühungen ihrer Untertanen und befreiten die Friesen von der Heerfolge. Im Jahre 1744 wurde Ostfriesland preußisch. Friedrich der Große verfügte die Urbarmachung der Moore, die über ein Viertel der Fläche Ostfrieslands ausmachten. Ausschließlich einheimisches Kapital stand zur Verfügung. Die Einkünfte aus dem bescheidenen Torfhandel reichten für diese gewaltige Aufgabe nicht aus. Ähnlich wie im Emsland übernahmen holländische Siedler, denen man Land und Steuerfreiheit versprach, einen Teil der Kolonisation. Großefehn ist eines der ersten Fehndörfer (Fehn = Moor), das aus der Kultivierung der Moore entstand. Zu Fuß waren die Moorflächen nicht zugänglich. Daher hoben die Siedler gleichzeitig als Verkehrswege und Entwässerungsgräben dienende Kanäle aus. Um den Boden für den Getreideanbau nutzbar zu machen, musste das Moor gebrannt werden, was den Boden schnell erschöpfte und die Erträge gering hielt. Als der Torfabbau nicht mehr lohnte, mussten sich die Fehnbewohner nach einer neuen Einnahmequelle umsehen. Heute lohnt ein Besuch in der Kirche St. Barbara mit ihren spätgotischen Plastiken und einer Madonna im Strahlenkranz auf einer Mondsichel. Rhauderfehn, in dem um 1850 68 Torf- und 41 Seeschiffe registriert waren, zeigt den Weg: Bremische Schiffe und ein weltweiter Handel beschäftigten Mitte des 19. Jahrhunderts die Einwohner der Fehnregion. Schifffahrt war so bedeutsam in dieser Region, dass 1870 eine „Königlich Preußische Navigationsschule“ in Westhauderfehn eingerichtet wurde. Am Ende des 16. Jahrhunderts wurden im Emdener Schiffsregister mehr Schiffe als in London oder Hamburg geführt. In Rysum auf Krummhörn finden Besucher die älteste noch genutzte Orgel Nordeuropas. Überhaupt finden Orgelliebhaber zwischen Wilhelmshaven und dem niederländischen Groningen 300 historische Orgeln. Nicht nur die im Hafenbecken liegenden Krabbenkutter, die kleinen Fischerhäuser, das Sieltor oder die beiden Windmühlen am Ortseingang machen Greetsiel zu ei-nem der malerischsten Orte Ostfrieslands, es sind auch winzige Kleinigkeiten – geschmückte Fenster, hübsche Haustüren, die Giebel der Häuser.

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Die historische Windmühle in Greetsiel ist ein echtes Unikat.

image  Hof Moorblick

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Adresse

Tunger Straße 1 a
26629 Großefehn
Aurich-Oldendorf/ OT Moorlage
Tel. 0 49 43-91 20 91
www.meta-gastro.de

Öffnungszeiten

Fr. u. Sa. Café und Restaurant ab 14.30 Uhr, warme Küche ab 18 Uhr
So. Café, Restaurant ab 11 Uhr
Mittagstisch ab 11.30 Uhr warme Küche ab 18 Uhr nach Vereinbarung für Gruppen auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten

Plätze

150 Caféplätze

Anfahrt

A28 Ausfahrt Filsum, auf
B72 nach Hesel, in Hesel
Richtung Aurich bis Mitte-Großefehn. An der Ampel rechts bis Ostgroßefehn.
An der Ampel links Richtung
Aurich-Oldendorf. In Aurich-Oldendorf rechts nach
Moorlage ca. 4 km fahren.

Extras

  Hausgemachter Kuchen

  Selbst gebackenes Brot

  Mittag- und Abendessen

  Wiese mit Esel

  Großer Spielplatz mit Rutsche und Karussell

  Info-Bauernhof

  Kutschfahrten

  Schiffsfahrten mit der MS Moornixe

  Fahrradtouren

  Torfstechen

  Führungen durch das Moor

  Blütenfest im Herbst

  Teeseminar

  Themen- und Erlebnisgarten

Sehenswertes in der Umgebung

  Fehnlandschaft

  Torf- und Siedlungs museum

  Ostfriesische Inseln

  Windmühlen

  Dorfmuseum Münkeboe

  Brookmerland

  Störtebeker-Turm

  Seewasseraquarium/Wattenmeerhaus

  Wilhelmshaven

  Moormuseum Moordorf


Gespräch mit Meta Albers, der Besitzerin des Cafés.

Wie kommt der Name des Hofes zustande?

Wenn man aus dem Fenster des Cafés blickt, sieht man direkt aufs Moor. Man kann natürlich auch auf den gut ausgebauten Wegen wunderbar dort spazieren.

Betreiben Sie neben dem Café noch Landwirtschaft?

Ja. Unser Hof mit knapp 50 Milchkühen liegt nur wenige Schritte vom Café entfernt.

Wie haben Sie Ihr Angebot in den letzten Jahren weiterentwickelt? Seit 2000 betreiben wir in Wiesmoor das Blumenhallencafé; auf Hof Moorblick existiert seit 2001 ein großer Themen- und Erlebnisgarten mit ca. 8000 m2 Fläche. Zur Weihnachtszeit erstrahlt dieser Garten durch eine unglaubliche Zahl von Lichtern.

Das ist aber noch lange nicht alles, oder?

Richtig. In Hesel betreiben wir seit 2003 die „Meta-Erlebnisgastronomie“. Die finden Sie in einem denkmalgeschützten ostfriesischen Bauernhaus, das weitgehend in seinem Urzustand verblieben ist. 2005 kam dann das „Müllerhaus“ in Barßel dazu. Zum Café dort gehört eine vierstöckige Galerie-Holländer-Windmühle, die man natürlich auch besichtigen kann. Unser Café in Barßel hat auch einen herrlichen Garten. Unser jüngstes Projekt ist der „Meta-Goldene-Adler“ in Bad Zwischenahn. Das Haus ist ein reetgedecktes Ammerländer Bauernhaus.

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Gibt es etwas, das alle Ihre Cafés gemeinsam haben?

Unsere Hofcafés sind wegen ihrer Torten bei den Gästen sehr beliebt. Und: Die Zufriedenheit meiner Gäste ist für mich das Wichtigste. Ich habe festgestellt, dass viele Menschen keine Lust auf Torten oder Kuchen aus der Tiefkühltruhe haben. Deshalb backen wir unsere Torten immer frisch und vor allem nach eigenen Rezepten. Jeder meiner Gäste weiß, dass er solche Torten nur bei uns bekommt. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass der Kreis unserer Stammgäste stetig wächst.

Halten Sie für Ihre Gäste noch eine besondere Überraschung bereit?

Ja, natürlich: Im Winter kommen viele Gäste zum Boßeln zu uns und zum Grünkohlessen ins Ammerland.

image  Friesische Teestube & Café „Ekke Nekkepenn”

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