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Sport in der totalen Institution - eine Gefängnisethnographie


Sport in der totalen Institution - eine Gefängnisethnographie


Sport - Gesellschaft - Kultur 1. Aufl. 2024

von: Johannes Müller

54,99 €

Verlag: VS Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 13.03.2024
ISBN/EAN: 9783658437534
Sprache: deutsch

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Beschreibungen

Justizvollzugsanstalten müssen Gefangenen die Möglichkeit anbieten, sich sportlich zu betätigen. Basierend auf mehrjähriger ethnographischer Forschung in einem Gefängnis untersucht das Buch die vielschichtigen Bedeutungen, die der Sport aus Sicht der Gefangenen besitzt. Die Befunde zeigen, dass sich Sport für einen Teil der männlichen Insassen als Bewältigungsstrategie zur Linderung der hafttypischen Belastungen erweist, indem er Freiheitsmomente birgt und Möglichkeiten eröffnet, gefängnistypischen Gefühlen von Angst, Einsamkeit, Langeweile und mentaler Niedergeschlagenheit zu begegnen. Darüber hinaus stellt der Sport ein probates Mittel zur Konstruktion bzw. Verteidigung von Männlichkeit, zur Selbstaufwertung und zur Positionierung in der sozialen Hierarchie unter den Gefangenen dar. Die Befunde zeigen weiterhin, dass speziell die Teilhabe an anstaltsorganisierten Sportangeboten voraussetzungsvoll ist und das besondere Gefängnissetting viele Inhaftierte von einer Sportteilhabe abhält.
Einleitung.- Gefangenensport in Deutschland: Anfänge und aktuelle Strukturen.- Theoretisch-konzeptioneller Rahmen: Die totale Institution Gefängnis.- Forschungsstand.- Methodischer Rahmen: Das ethnographische Forschen im Gefängnis.- Sinnperspektiven und Bedeutungen des Sports im Gefängnis.- Ergänzende Perspektiven.- Resümee und Ausblick.
<b>Dr. Johannes Müller</b>&nbsp;ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Sozialwissenschaften des Sports der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Justizvollzugsanstalten müssen Gefangenen die Möglichkeit anbieten, sich sportlich zu betätigen. Basierend auf mehrjähriger ethnographischer Forschung in einem Gefängnis untersucht das Buch die vielschichtigen Bedeutungen, die der Sport aus Sicht der Gefangenen besitzt. Die Befunde zeigen, dass sich Sport für einen Teil der männlichen Insassen als Bewältigungsstrategie zur Linderung der hafttypischen Belastungen erweist, indem er Freiheitsmomente birgt und Möglichkeiten eröffnet, gefängnistypischen Gefühlen von Angst, Einsamkeit, Langeweile und mentaler Niedergeschlagenheit zu begegnen. Darüber hinaus stellt der Sport ein probates Mittel zur Konstruktion bzw. Verteidigung von Männlichkeit, zur Selbstaufwertung und zur Positionierung in der sozialen Hierarchie unter den Gefangenen dar. Die Befunde zeigen weiterhin, dass speziell die Teilhabe an anstaltsorganisierten Sportangeboten voraussetzungsvoll ist und das besondere Gefängnissetting viele Inhaftierte von einer Sportteilhabe abhält.<div><br></div><div><div><b>Der Autor</b></div><div><b>Dr. Johannes Müller</b> ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Sozialwissenschaften des Sports der Justus-Liebig-Universität Gießen.</div></div>
Rekonstruktion der Bedeutungen des Sports aus Sicht der Gefangenen Einblicke in den Alltag in einer deutschen Haftanstalt Forschungsergebnisse mehrjähriger Ethnographie und umfangreichen Interviews
Justizvollzugsanstalten müssen Gefangenen die Möglichkeit anbieten, sich sportlich zu betätigen. Das Buch untersucht die vielschichtigen Bedeutungen, die der Sport aus Sicht der Gefangenen besitzt. Die Befunde zeigen, dass sich Sport für einen Teil der männlichen Insassen als Bewältigungsstrategie zur Linderung der hafttypischen Belastungen erweist, indem er Freiheitsmomente birgt und Möglichkeiten eröffnet, gefängnistypischen Gefühlen von Angst, Einsamkeit, Langeweile und mentaler Niedergeschlagenheit zu begegnen. Darüber hinaus stellt der Sport ein probates Mittel zur Konstruktion bzw. Verteidigung von Männlichkeit, zur Selbstaufwertung und zur Positionierung in der sozialen Hierarchie unter den Gefangenen dar. Die Befunde zeigen weiterhin, dass speziell die Teilhabe an anstaltsorganisierten Sportangeboten voraussetzungsvoll ist und das besondere Gefängnissetting einen Großteil der Inhaftierten von einer Sportteilhabe abhält.